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Denisa
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...und welche Missverständnisse ich gern den Männern erklären würde, die mich immer noch fragen, warum ich ‚so kompliziert‘ bin... Frauen lenken Staaten, Frauen sind Soldaten, Frauen führen Firmen. Frauen sind genau so rational und selbstbeherrscht wie Männer... Warum jammerst du ständig herum und reagierst immer wieder so aggressiv, anstatt einfach nach einer Lösung zu suchen?! Wie die meisten Frauen bin ich viel emotionaler als die meisten Männer, die ich kenne. Für mich sind Gefühle sehr wichtig. Egal, ob sie negativ oder positiv sind, ich genieße sie. Sie sind nicht in mir verborgen, sondern an der Oberfläche, manchmal leise und zart, manchmal wild und stürmisch, aber immer in Bewegung. Auf Männer wirken sie manchmal beängstigend, weil sie so viel heftiger und unkontrollierbarer sind als ihre eigenen. Aber für mich sind meine Gefühle kein ‚Problem‘, für das ich eine ‚Lösung‘ brauche. Sie sind ein untrennbarer Teil von mir. Ich liebe es, wenn du ihnen ihren Raum gibst, mir ganz ruhig zuhörst und es sogar genießen kannst, wie emotional ich bin, selbst wenn ich jammere, ängstlich oder wütend bin, ohne zu versuchen, meine Gefühle durch Ratschläge zu entschärfen und zu kontrollieren. Du wirst sehen, wie schnell meine negative Stimmung verfliegt. Ihr Frauen habt dafür gekämpft, in allen Bereichen des Lebens unabhängig und gleichberechtigt zu sein. Jetzt seid ihr unabhängig... Warum machst du mich trotzdem immer wieder für deine Gefühle verantwortlich?! Du bist doch ein erwachsener Mensch! Ich verdiene mein eigenes Geld, zahle Steuern und gehe wählen. Aber unabhängig bin ich nicht und möchte es auch gar nicht sein. Wenn ich mit einem Mann zusammen bin, fühle ich mich ganz eng mit ihm verbunden und reagiere ich emotional auf jede seiner Handlungen, Stimmungen und Worte. Wenn ich mich auf ihn einlasse, überlasse ich mich seiner ‚Lenkung‘, ob ich das will oder nicht, und meine Gefühle reagieren so sensibel wie eine Servolenkrad. Viele Männer wollen das nicht verstehen, weil sie selber das Ideal haben, emotional möglichst unabhängig von anderen zu sein, und weil es ihnen so viel Verantwortung zu anstrengend ist. Sie wissen nicht, wie viel Tiefe eine Beziehung durch diese enge Verbindung bekommen kann. Ich liebe es, wenn du akzeptieren kannst, wie eng ich mit dir verbunden bin, und wenn es dir gefällt, mit meinen Gefühlen zu ‚spielen‘ ohne mich aufzufordern, sie zu erklären oder in den Griff zu bekommen. Eins hat man uns schon in der Grundschule beigebracht: Das, was eine Frau sagt, muss man auf die gleiche Art ernst nehmen wie das, was ein Mann sagt... Warum sagst du dann so selten, was du wirklich meinst und wirfst mir auch noch vor, ich würde dich falsch verstehen?! Um mit einem Mann glücklich zu sein, brauche ich eigentlich nur zwei Dinge. Erstens das Gefühl, mich ganz und gar auf ihn verlassen zu können und zweitens das Gefühl, geliebt zu werden. Ein Teil von mir – mein instinktives Unterbewusstes – spürt ganz deutlich, wenn eins dieser Bedürfnisse in Gefahr ist, und schlägt Alarm. Ich weiß in so einem Moment oft selbst nicht, was gerade genau mit mir los ist, ich merke nur, das ‚etwas‘ nicht stimmt. Deshalb kann ich dir in diesem Moment oft nicht sagen, was ich 'wirklich meine'. Ich kann nur hoffen, dass du es spürst. Wenn du also spürst, dass ich verstimmt oder unglücklich bin, halte dich nicht lange damit auf, herauszufinden, was genau ich dir vorwerfe (und inwiefern du daran wirklich ‚schuld‘ bist oder nicht). Es reicht, wenn du etwas tust, was mir das Gefühl zurückgibt, dass du ganz bei mir bist, mit deiner Aufmerksamkeit, deiner Verantwortung und deiner Liebe (und mit ‚bei mir‘ meine ich nicht ‚bei dem Problem‘). Damit machst du mich sehr glücklich. Und wenn ich glücklich bin, bist du es meistens auch. Frauen sind im Prinzip die besseren Menschen. Sie sind klüger, sprachgewandter, disziplinierter, intuitiver... Wenn ihr so toll seid, warum könnt ihr dann nicht einfach ein bißchen Nachsicht mit uns Männern haben? Warum wollt ihr uns immer verändern? Ich glaube nicht, dass Frauen die besseren Menschen sind. Mein größter Wunsch ist es, einen Mann zu bewundern, zu respektieren und mich von ihm führen zu lassen. Ich möchte nicht auf einen Mann hinunterschauen, ich möchte zu ihm aufschauen. Ich kann das aber nur, wenn ich mir sicher bin, dass ich seiner Integrität vertrauen kann. Deshalb werde ich immer wieder unbewusst seine Stärke ‚testen‘. Ich werde versuchen dich zu verändern, in der Hoffnung, dass du unveränderbar bist, ich werde dich behandeln wie einen kleinen Jungen, in der Hoffnung, dass du reagierst wie ein erwachsener Mann. Ich werde dich provozieren, in der Hoffnung, dass du ganz ruhig bleibst. Ich liebe es, wenn du unbeirrbar, gelassen und humorvoll bist. Vielen Dank an alle ‚Frauenversteher‘. Ihr seid das größte Geschenk, das es für eine Frau geben kann!
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wie bekomme ich meine freundin dazu abzunehmen
Denisa antwortete auf kingpin1's Thema in Beziehungen
Das Zähneziehen vergisst man, sobald es vorbei ist. So einen Satz trägt man unter Umständen wochen- und monatelang mit sich rum. Genauso wie Komplimente übrigens. Ein schönes Kompliment begleitet einen ein Leben lang. Das hat m.E. mit dem Alter und Selbbewusstsein auch nur bedingt etwas zu tun. Die meisten Menschen reagieren auf Affirmationen jeglicher Art (egal ob positiv oder negativ) sehr stark. Das merkt man z.B., wenn man bewusst anfängt, Leuten Komplimente zu machen. Auch wenn es die größten Banalitäten sind, die die Leute selbst eigentlich am allerbesten wissen, reagieren sie darauf extrem positiv (z.B. wenn man einem Hundebesitzer seine Anerkennung ausdrückt, wie gut er seinen Hund erzogen hat). Das gleiche für Negativ-Affirmationen. Deshalb: Vorsicht! -
wie bekomme ich meine freundin dazu abzunehmen
Denisa antwortete auf kingpin1's Thema in Beziehungen
Das mag vielleicht ehrlicher sein. Kann allerdings aus eigener Erfahrung sagen, dass solche "ehrlichen" Sätze sich extrem einbrennen und dann zu Negativ-Affirmationen werden können. Als ich 20 war, hat mir hat mal ein Typ gesagt: "Du bist zwar schlank, aber ich glaube, du könntest ganz leicht dick werden, wenn du nicht aufpasst." Ich wog damals 58kg auf 1,70, okay, skinny-fat, meinetwegen, hatte mir bis dato aber nie Gedanken über mein Gewicht gemacht, hatte einfach ein gutes Selbstbild und ein gesundes Essverhalten. Dieser eine harmlose Satz ist mir immer wieder im Kopf herumgespukt und im Nachhinein war es denke ich kein Zufall dass ich im folgenden Jahr mehrere Kilo zugelegt hab und das Thema Essen auf einmal irgendwie problembehaftet war. Also ich würd es vermeiden, Sätze zu formulieren, die als negative Affirmation funktionieren. "Du bist zu dick." "Du hast ganz schön zugenommen." Das wirkt als Self-fullfilling prophecy. Dann besser sie mal in den Bauch kneifen, c&f "na, mein Specki?" Sie wird dann von selber anfangen: "Findest du mich zu dick?" Dann elegante Sätze finden, wo klar wird, was man sagen will, die aber trotzdem nicht als negative Affirmation haften bleiben können. Er: "Das nicht, aber mal ehrlich, als wir uns kennengelernt haben, warst du ganz schön schlank, oder? Nur so im Vergleich." Sie: "Ja, stimmt, ich hab ganz schön zugenommen." Er: "Dabei... eigentlich bist du doch eher der schlanke Typ, oder? Also wenn du Sport machst." Sie: "Naja, nicht unbedingt, guck dir mal meine Family an, die sind auch nicht grade die schlanksten." Er: "Die machen auch keinen Sport, oder? Die haben aber auch kein Fett-weg-Massage-Gerät wie du." *kitzelt sie am Bauch* "Ne, mal im Ernst, ich fand deine Figur total sexy als wir uns kennengelernt haben. Bisl mehr Bewegung könnte nicht schaden, oder?" Sie: "Du bist gemein." Er: "Ich weiß, Baby. Ist mein Job. Komm, ich nehm dich nächste Woche einfach mal mit zum Training. Dann kann ich da auch mal mit meiner hübschen Freundin angeben. Und dann kannst du ja mal überlegen, was für einen Sport du machen willst." Message angekommen, unter Garantie. Wenn sie dann blockt oder sich weiter gehen lässt, kann man 2, 3 Wochen später immer noch klarere Worte finden. Wobei es ja dann wahrscheinlich auch nicht unbedingt nur die paar Kilo mehr sind, die stören, sondern ihre Einstellung. Und dann hat sie vielleicht auch generell nicht so die Traumfrau-Qualitäten. -
So, ich klinke mich an dieser Stelle mal aus. Habe schon viel mehr Zeit investiert als ich eigentlich vorhatte. Danke für's Diskutieren!
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Erwartet hatte ich genau das - relativ harte Auseinandersetzungen, weil es mir auch einfach Spaß macht zu diskutieren, genau wie dir. Erhofft hatte ich aber eine insgesamt etwas konstruktivere und sachlichere Auseinandersetzung. Den meisten hier gelingt das ja auch, LetsDance zum Beispiel. Oder Jon29. Das find ich auch gut. Aber solche Attacken unter der Gürtellinie,wie sie besonders von dir kamen, finde ich befremdlich und schade. Subjektive Interpretation deinerseits. Ich nicht, weil ich noch nie von jemandem abhängig war und es nie sein werde. Aufgrund meines Charakters und der eigenen Persönlichkeitsentwicklung, die ich betrieben habe. Aufgrund der zig Bücher, die ich zu den Themen Feminismus, Gendertheorie, Persönlichkeitsentwicklung, NLP, systemischer Therapie, Kommunikationspsychologie, Männerbewegung, BDSM, Tantra, Polyamorie und noch vielem mehr gelesen habe. Nur weil einem etwas auf den ersten Blick unreflektiert erscheint, ist das noch kein Freibrief zur Rumpöbelei und zu wilden Unterstellungen. Das hört sich wunderbar an. Nehme ich für mich ganz genauso in Anspruch. Ich finde, genau daran, wie jemand eine solche Seite liest, zeigt sich, wie offen und flexibel jemand denken kann. Nach dem ersten Lesen kommt man genau zu deinem Urteil: extremer amerikanischer Konservativismus und BDSM durch die Hintertür. Liest man aber mal weiter, stellt man fest, dass sich auch dort ganz unterschiedliche Menschen mit ganz unterschiedlichen Vorstellungen tummeln. Da gibt es 24/7-BDSM-Geschichten, extreme Prüderie mit christlichem Anstrich, ne ordentliche Menge fanatischer Spinner auch. Es gibt aber auch jede Menge ziemlich vernünftig wirkender Frauen und Männer, die ganz offen ein politisch total inkorrektes Ding leben, aber scheinbar total glücklich damit sind. Auf mich übt das eine gewisse Faszination aus, das gebe ich ganz offen zu, auch wenn ich das für mich nicht eins zu eins so übernehmen könnte. Eine weitere Facette menschlicher Psychologie. Dass es aus Amerika kommt, du liebe Güte, von 300 Millionen Leute wird auch nicht jeder einzelne ein Vollidiot sein.
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LetsDance, was du über deine Beziehung (oder Partnerschaft :) ) schreibst, hört sich sehr schön an und ich glaube, dass wir uns im Grunde ziemlich einig sind. Das sehe ich ganz genauso.
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Ich find's erstaunlich, was für ein Ausmaß der Urteilskraft ihr Cats euch herausnehmt. Über jemanden im Internet, von dem ihr nur ein paar Texte kennt. Forenbeiträge von jemandem im Internet erlauben generell nur ein geringes Maß an objektiver Einschätzung davon, wie jemand lebt, denkt, fühlt. Der Anteil "eigene Interpretationsleistung" ist - wie hier schon mehrfach bemerkt wurde - immer extrem hoch, unabhängig von der Person, die liest und interpretiert. Allein aufgrund meiner Postings kann das niemand beurteilen, wage ich mal zu behaupten. Niemand von euch kann letztlich beurteilen, wie meine Beziehungen aussehen und wer da an wem zieht oder nicht. Das können letztlich nur mein Partner und ich und gute Freunde von uns. Auch das ist eine subjektive Interpretation, die noch dazu erstaunlich aggressiv und damit auch merkwürdig unsouverän rüberkommt. Woher kommt denn diese Aggression, die mir hier entgegenschlägt und dieses Bedürfnis, so glasklare Grenzen zu ziehen? "Partnerschaft ist gut, Beziehung ist schlecht" "Hingabe ist gut, Aufgabe ist schlecht." "MEINE Herangehensweise ist gut, die von dieser Denisa ist schlecht" Es gibt diese klaren Grenzen nicht, es gibt nur fließende Übergänge. Und schon gar nicht kann man über das Internet beurteilen, wer sich diesseits und wer sich jenseits einer solchen Grenze befindet. Für mich klingen da massive Ängste durch, nämlich die Angst davor, selbst in irgendeine Art von Abhängigkeit zu geraten und seine Selbstbestimmung zu verlieren. Im Endeffekt glaube ich, dass eure Beziehungsideale sich von meinen nur unwesentlich unterscheiden, dass ich sie aber einfach radikaler und vielleicht auch ehrlicher benenne, weil ich weniger Angst davor habe, ein Stück Autarkie aufzugeben. Weil ich weiß, dass ich mich dadurch niemals und in keiner Weise selbst aufgebe, sondern im Gegenteil mehr im Einklang mit mir sein kann als alleine oder "autark". Ich kann mir da sicher sein, weil ich ein tiefes Gefühl der Liebe für meinen Freund empfinde. Weil ich einfach total in ihn verknallt bin und den Wunsch habe, ihn glücklich zu machen. Das habe ich so nicht erlebt, im Gegenteil. Während es mich bei schwächeren Partnern teilweise aggressiv gemacht hat, wenn sie sich "hängen gelassen" haben (z.B. Termine vertrödelt und sich dann mies gefühlt oder ähnliches) habe ich bei einem starken Partner sehr viel mehr Verständnis, wenn es ihm nicht gut geht. Ich weiß meistens, dass es nicht aus Faulheit oder Nachlässigkeit passiert, sondern dass er schon gute Gründe dafür hat. Außerdem ist meine Erfahrung, dass Down-Phasen bei solchen Männern meistens nicht besonders lange anhalten, weil sie nicht dazu neigen, in unguten Situationen zu verharren.
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Der "Rahmen" dessen, was okay ist und was nicht, ist ja auch für jeden unterschiedlich. Die einen von euch würden mein Verhalten wahrscheinlich total okay und normal finden, andere fänden es vielleicht überzogen. Und wie Nivel schreibt, für den einen bin ich das egoistische Drama-Biest, für den anderen bin ich die nette, entspannte Traumfrau. Hier kommt es außerdem oft so rüber, als wäre ein solches Beziehungsmodell im Grunde ein Verlust für beide. Für den Mann, weil es eine zusätzliche Belastung und ein Mehr an Verantwortung darstellt, für die Frau, weil sie ein Stück Selbstbestimmung aufgibt. Hier mal ein Posting von einem Mann von besagter Webseite, das zeigt, dass man es eben auch anders sehen kann, nämlich als Gewinn für beide. Taken in Hand (Nochmal sei allerdings gesagt, dass ich kein uneingeschränkte Fan dieser Seite bin und einige dort vertretenen Positionen recht kritisch sehe.)
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Warum ist Schwärmerei und Überschwang hier so verpönt? Warum wird sie gleich mit Naivität gleichgesetzt? Kann man nicht auch nach Jahren immer noch begeistert von Gefühlen sein? Was ist daran so verkehrt? In unserem Kulturraum ist eine Frau entweder emanzipiert, beherrscht und klug oder schwärmerisch, unreflektiert und naiv. Dazwischen gibt es irgendwie kaum Spielraum. Sieht man ja auch hier wieder. Der "Legally-Hot"-Typ und der "Denisa"-Typ. Dazu die Verwirrung, dass ich anscheinend weder in die Ratio- noch in die Emotio-Schublade komplett reinpasse. "Das muss ein Mann sein!" "Oh nein, doch, das muss eine Frau sein" Indem du mich auf Naivität reduzierst, tappst du in die gleiche Falle, die du den anderen vorwirfst. Meine Erfahrung ist eben ein wenig anders. Natürlich "mache" ich Drama selbst. Es enspringt aber nicht meiner unreifen, defizitären Psyche, sondern ungestillten Bedürfnissen. Meine Verantwortung besteht darin, diese Bedürfnisse nicht einem Partner anzulasten, der sie nicht erfüllen KANN, sondern mir einen Partner zu suchen, der sie ohne große Mühe erfüllen kann. Solche Männer gibt's. Warum sollte ich eine emotionale Autarkie anstreben, wenn ich mit dem richtigen Partner das befriedigende Gefühl haben kann, dass meine tiefsten Bedürfnisse befriedigt werden?
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Danke erstmal für die sachliche Kritik. Es mag viele PUler geben, die einem Idealbild der "wahren" Frau anhängen. Für mich geht es darum aber überhaupt nicht. Die Errungenschaft der Emanzipation ist ja eben, dass heute verschiedene Entwürfe von Weiblichkeit parallel existieren können. Es geht mir auch nicht darum, hier einen großen antiemanzipatorischen Roll-Back zu propagieren. Um Gottes Willen. Aber wie du sagst, gibt es auch im PU keine klaren Leitlinien für Frauen, deshalb finde ich es spannend darüber zu diskutieren. Mein persönlicher Entwicklungsprozess hat mich in Richtung "mehr Akzeptanz meiner Emotionen" geführt. Das heißt nicht, dass ich mich verhalte wie ein kleines Kind und ständig meinen Emotionen freien Lauf lasse. Es heißt vielmehr, dass ich mir sehr bewusst bin, was für eine Art von Beziehungsdynamik mir gut tut, nämlich eine, wo ich auch mal wütend sein darf, herumjammern, mich irrational verhalten, ohne dass es meinen Partner aus seinem Frame kickt und zu endlosen Diskussionen führt. Im Endeffekt führt nämlich allein das Wissen, dass ich rumzicken dürfte, dazu, dass ich es so gut wie gar nicht mache. Das Resultat ist also das gleiche, wie wenn ich - mit einem "schwächeren" Partner aktiv an meiner Selbstkontrolle gearbeitet hätte (womit ich Jahre zugebracht habe). Nur das Gefühl ist ein ganz anderes. Ich bin nämlich unangestrengt dabei, einfach glücklich und gelöst, habe eine ganz andere Leichtigkeit. Ich liebe dieses Gefühl des Loslassen-Könnens und es erfüllt mich mit Freude und Dankbarkeit gegenüber meinem Partner, auch wenn sich das jetzt schon wieder anhört wie das Mega-Klischee. (Aber es gibt irgendwie im Deutschen keine Wörter, um sowas unpathetisch auszudrücken.) Mich würde interessieren: Wie hast du dich denn damals verhalten, wie war die Reaktion deines Partners/deiner Partner und inwiefern hast du dein Verhalten verändert? PS: Übrigens ist es irgendwie sehr komisch, seinen eigenen Text nochmal zu lesen und sich vorzustellen, dass jemand ihn so liest, als hätte ihn ein Mann geschrieben. Dann kommt es mir plötzlich selber so vor, als hätte ihn ein Mann geschrieben haben können und ich werde ganz verwirrt. :) Ich bin aber tatsächlich eine Frau. Ich habe auch mal gelesen, es gäbe ein Programm, das aufgrund von Analysen der Syntax mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit sagen kann, ob ein Text von einer Frau oder von einem Mann stammt. Vielleicht könntet ihr mal eine Textprobe von mir dort einspeisen. :)
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Danke. Genau so meine ich das. Damit wurde jetzt eigentlich auch alles gesagt. Es geht überhaupt nicht darum, eine künstliche Polarität herzustellen, nach dem Motto: Alle Frauen sind nur emotional. Alle Männer sind komplett rational. Das ist erstens falsch und hat zweitens überhaupt keinen Sinn. Das Beziehungsmodell das ich in meinem Thread dargestellt habe, ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, es ist ein Beziehungsmodell unter anderen. Ich lebe es, weil es mich glücklicher macht als ein anderes. Das ist auch schon alles. Mit dem richtigen Mann an meiner Seite gibt es in meinem Leben kaum Drama, kaum Gefühlsausbrüche, so gut wie keine Beziehungsgespräche. Statt dessen Ruhe, Harmonie, gemeinsame Gelassenheit. Das Gefühl endlich anzukommen. Auf dieser Seite hier Taken in Hand kann man viele Berichte von Frauen lesen, die ein solches Modell in einer teils sehr extremen Variante leben (die mir persönlich viel zu radikal wäre). Das ist absolut nicht "politisch korrekt" (Bascha Mika würde kopfstehen), aber die Frauen und ihre Partner scheinen sehr glücklich damit zu sein. So what? Es ist relativ leicht, jemandem mit so einer Beziehungsvorstellung Unmündigkeit, Egoismus, Faulheit und was noch alles vorzuwerfen. Man kann umgekehrt aber genau so gut sagen, dass es viel Mut und Hingabe erfordert, jemandem so zu vertrauen, dass man ein Stück weit die Kontrolle aufgibt. Mut erfordert es m.E. auch, sich so weit gegen den heutigen gesellschaftlichen Konsens zu stellen, in der Gefahr, dass andere (vor allem Frauen) einen als dumm, unreflektiert etc. bezeichnen oder dass man sogar wiederholt als männliche Fantasiegestalt dargestellt wird, weil man scheinbar als "jenseits des Vorstellbaren" liegt. Bleibt mal offen, Leute. Fragt euch, was eure ganz persönlichen tiefsten Wünsche und Sehnsüchte sind und geht ihnen auf den Grund, anstatt darauf zu beharren, dass ihr den Stein der Weisen schon gefunden habt.
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Danke. Genau so meine ich das. Damit wurde jetzt eigentlich auch alles gesagt. Es geht überhaupt nicht darum, eine künstliche Polarität herzustellen, nach dem Motto: Alle Frauen sind nur emotional. Alle Männer sind komplett rational. Das ist erstens falsch und hat zweitens überhaupt keinen Sinn. Das Beziehungsmodell das ich in meinem Thread dargestellt habe, ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss, es ist ein Beziehungsmodell unter anderen. Ich lebe es, weil es mich glücklicher macht als ein anderes. Das ist auch schon alles. Mit dem richtigen Mann an meiner Seite gibt es in meinem Leben kaum Drama, kaum Gefühlsausbrüche, so gut wie keine Beziehungsgespräche. Statt dessen Ruhe, Harmonie, gemeinsame Gelassenheit. Das Gefühl endlich anzukommen. Auf dieser Seite hier kann man viele Berichte von Frauen lesen, die ein solches Modell in einer teils sehr extremen Variante leben: Taken in Hand Das ist absolut nicht "politisch korrekt" (Bascha Mika würde kopfstehen), aber die Frauen scheinen sehr glücklich damit zu sein. So what? Es ist relativ leicht, jemandem mit so einer Beziehungsvorstellung Unmündigkeit, Egoismus, Faulheit und was noch alles vorzuwerfen. Man kann umgekehrt aber genau so gut sagen, dass es viel Mut und Hingabe erfordert, jemandem so zu vertrauen, dass man ein Stück weit die Kontrolle aufgibt. Mut erfordert es m.E. auch, sich so weit gegen den heutigen gesellschaftlichen Konsens zu stellen, in der Gefahr, dass andere (vor allem Frauen) einen als dumm, unreflektiert etc. bezeichnen oder dass man sogar wiederholt als männliche Fantasiegestalt dargestellt wird, weil man scheinbar als "jenseits des Vorstellbaren" liegt. Bleibt mal offen, Leute. Fragt euch, was eure ganz persönlichen tiefsten Wünsche und Sehnsüchte sind und geht ihnen auf den Grund, anstatt darauf zu beharren, dass ihr den Stein der Weisen schon gefunden habt.
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Naja, nur noch mal eine abschließende Bemerkung von mir. Es kann sein, dass mein Posting beim Lesen so rüberkommt, als wäre ich ein Geschenk Gottes an die PU-Welt, die femininste und devoteste Frau der Welt. Das ist in der Realität aber nicht so, denn es gibt wenig Männer, die so viel femininer Energie wirklich gewachsen sind. Diejenigen, die es sind, sind eigentlichen ausnahmslos "Naturals", um im PU-Slang zu bleiben. Männer, die diese "Fels in der Brandung"-Ausstrahlung haben. Alle anderen haben sich an mir die Zähne ausgebissen. "Na klar, der Sex mit dir ist schon der Hammer... aber musst du immer so verdammt kompliziert sein???" Zum Glück gibt's ganz verschiedene Frauen auf der Welt. Aber jede einzelne Frau gibt's nunmal nur im Komplettpaket. Von einer sehr femininen Frau zu erwarten, dass sie "männliche" Eigenschaften lernt und anwendet, ist so als würde man einer Katze das Gassigehen angewöhnen. Es klappt, es ist praktisch und kalkulierbar, aber schön ist es nicht.
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Hier kann man herausfinden, ob man ein Mann oder eine Frau ist, wenn man seine Zweifel hat. ;) http://www.aspergia.net/ -> Tests -> Auswertung EQ-SQ Viel Spaß!
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Ein Foto von meinem ... ?? Kleinen Augenblick, ich muss mal nachsehen, was da eigentlich ist. ;) Freut mich, dass du dich immerhin so weit auf meine Position einlassen kannst. :) Ich persönlich habe aufgehört, meinen Wunsch nach einem starken Partner als Schwäche zu sehen. Ich kenne alles drei: das Singleleben, Beziehungen mit eher schwächeren Partnern und Beziehungen mit sehr starken Partnern. In der Medizin gibt es einen Grundsatz: "Wer heilt, hat recht." So sehe ich das auch bei Beziehungen. Mit den starken Partnern, die ich hatte, habe ich mich ganz 'heil' gefühlt, glücklich, endlich zufrieden, ruhig und irgendwie "strahlend" - ein Zustand, den ich als Single so bis dahin nicht kannte (trotz großem Freundeskreis, Hobbies, Reisen, Studium) und den ich mit schwächeren Partnern nie hatte. Warum soll ich also "an mir arbeiten", wenn ich weiß, welcher Weg mich am glücklichsten macht? Was hat Emotionalität mit schlechtem Benehmen zu tun? Meiner Meinung nach nichts. Ohnehin wird ein wirklich integrer, charakterstarker Mann sich gar nicht auf einen einlassen, wenn man sich schlecht benimmt, geschweige denn, das auf längere Sicht tolerieren. Ich bin ja in so einer Beziehung nicht völlig infantilisiert. Ich bin nach wie vor eine eigenständige, erwachsene Frau mit einem Freundeskreis und einem sozialen Leben außerhalb der Beziehung. Je charakterstärker der Mann ist, desto gestärkter gehe ich aus der Beziehung heraus, weil ich im Einklang mit mir sein konnte und so geschätzt wurde, wie ich bin. Das hört sich jetzt vielleicht wieder nach Staubsaugerreklame an ;), hab ich aber so erlebt.
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Hörmal auf mich zu shittesten, Mädchen. Das finde ich schon fast amüsant. Erst wird mir meine weibliche Identität aberkannt und dann werd ich mit Shittests zugeschmissen. Ich bin froh, kein Mann zu sein. ;)
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Ich möchte hier nicht öffentlich sagen, wie alt ich bin und was mein Beruf ist. Wenn es sich um ehrliches Interesse (und eine respektvolle Konversation) handelt, gerne per PM. Mein Job ist ein ziemlich normaler akademischer Beruf, in dem trotzdem viele kleine und größere Entscheidungen getroffen und Anweisungen gemacht werden müssen. Man muss keine Firmenchefin sein, um einen Rollenkonflikt zu empfinden. Von Extremen war keine Rede. Mag sein, dass das so rüberkommt. Ich kann dir nur ganz ehrlich sagen: Darin irrst du dich. Hinter dem, was hier teilweise etwas plakativ rüberkommt, steht ein langer Reflexions- und Erfahrungsprozess, der bei einer ziemlich radikal feministisch-emanzipatorischen Position ausging und verschiedene Phasen der Reflexion durchlaufen hat. Manchmal macht man es sich zu leicht, wenn man von seinem ersten (schriftlichen) Eindruck ausgehend ein Urteil über Menschen fällt - über ihr Geschlecht, ihren Charakter, ihre Art zu denken und ihr sexuelles Erleben...
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Legally Hot, ich verstehe nicht ganz, warum du so aggressiv reagierst. Ab in die Eva-Hermann-Ecke, oder was? Ich schreibe über mich und meine Beziehungswünsche und -erfahrungen, ganz subjektiv. Ich weiß, dass mein Ansatz relativ radikal ist und nicht für alle Frauen verallgemeinert werden kann (hätte ich wohl stärker betonen sollen), aber dass es für MICH der richtige Weg ist. Auch wenn er auf den ersten Blick einen Rollenkonflikt zwischen beruflicher Rolle und privater Rolle mit sich bringt. Feminismus ist für mich, den Weg zu finden, der für mich als Frau (im Einklang mit meinem Partner!) am besten ist, egal wie sehr es der Mainstream-Political-Correctness widerspricht, und auch wenn dann gleich Schlagwörter wie "Staubsaugerwerbung", "Machoman" ausgepackt werden. Und nein, ich bin weder naiv noch konfliktscheu noch "ein Kind mit Führerschein." Und Mädels, könnt ihr mal bitte überhalb der Gürtellinie bleiben? Pleaze...
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Klar, es ist natürlich auch zugespitzt und pauschalisiert, sodass es stellenweise klingen mag wie eine Aneinanderreihung von Klischees. Was ich sagen will, ist nicht, dass diese Klischees immerzu zu 100% zutreffen, aber dass sie doch einiges von dem enthalten, was (die meisten) Frauen nun mal von (den meisten) Männern unterscheidet. Das stimmt leider. Aber es ist trotzdem der falsche Weg von einer Frau zu verlangen, sich 'männlicher' zu verhalten oder zu denken, weil das die Dinge einfacher machen würde. Es bringt einfach nichts. Es ist viel besser, die Partnerin einfach so zu nehmen wie sie ist und sie auf ihrem Weg zu unterstützen. Ich habe nie gesagt, dass Frauen so emanzipiert sind. Ich sage ja gerade das Gegenteil! Lies doch bitte nochmal genauer. Alles Weitere zur weiblichen Sexualität und ihrer notwendigerweise selektiveren und passiveren Herangehensweise kannst du hier im Forum an x Stellen nachlesen. Wie gesagt, Frauen sind durchaus in der Lage selbstständig rationale Entscheidungen zu treffen. Oft sogar bessere als Männer. In einer Beziehung liegt es aber vielen Frauen ganz intuitiv mehr, einen Teil der Entscheidungen (nicht alle!) dem Partner zu überlassen. Entweder man(n) akzeptiert das und schafft es, die eigenen Bedürfnisse damit in Einklang zu bringen (wie ein Vorposter schon sehr treffend geschrieben hat), oder man reibt sich ständig daran, versucht die Partnerin zu ändern und eines Besseren zu belehren. ...und nein, ich bin kein Mann. Echt nicht.
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Ja, das stimmt schon. Aber mit deinem Köllsch-Kumpel möchtest du trotzdem aus irgendeinem Grund nicht zusammensein. ;) Um Deida mal zu zitieren: "Why can't a woman be more like a man?" many men have wondered. But, of course, it is precisely those ways in which a woman is least like a man that most attract you sexually, if you have a masculine sexual essence. A woman's feminine shine, the energy that moves her body, her utterly refreshing spontaneity and mystery, not to mention her delightful smile, are what attract you. And the more feminine a woman is at her core, the less she is likely to evidence strong masculine traits, such as speaking clearly and unequivocally about thoughts and desires, rather than primarily expressing her feelings of the moment.
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Warum?? Frag Darwin, nicht mich. Übrigens ist es toll eine Frau zu sein. Du lebst im Moment und jeder Augenblick ist intensiv. Egal ob du fröhlich, traurig oder wütend bist, du erlebst alles intensiv. Du bist nicht auf eine Rolle festgelegt, du trägst viele verschiedene Facetten in dir, die fürsorgliche Tochter, die toughe Chefin, das freche kleine Mädchen, der Vamp, die verletzliche Frau. Du musst nichts davon unterdrücken, um einer Rolle zu entsprechen, kannst mal so sein, mal so. Du fühlst eine ganz enge Verbundenheit zu allen Leuten, die dir was bedeuten, deinen Eltern, deinen Kinder, deinen Freundinnen. Sie spüren, wie es dir geht und du spürst, wie es ihnen geht. Du musst dich nicht verstellen und härter darstellen als du bist. In deiner Beziehung zu deinem Partner kannst du völliges Glück erleben, du kannst ganz loslassen und vertrauen. Nervig ist nicht, eine typische Frau zu sein. Nervig wird es erst, wenn ein Mann ständig diese "warum??"-Fragen stellt, anstatt sich einfach auf das Abenteuer einzulassen...
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Ganz genau. Es ist "was" passiert, und zwar das, was Deida etwas pathetisch "the masculine gift of decisiveness" nennt. Du hast ihr gezeigt, dass du Anteil an ihrem Leben nimmst und dass du im Zweifelsfall die Entscheidung für sie treffen könntest. Es ging ihr nie um die Schuhe als Ergebnis. Es ging nur darum zu sehen, ob du "da" bist und bereit, dich in ihr Leben einzumischen. Das ist das Ergebnis, das sie haben wollte. Du hast alles richtig gemacht und dein Part hört hier auf. Jetzt ist sie glücklich und zufrieden und wird ganz in Ruhe alleine entscheiden, welche SCHUHE sie anziehen will. Wenn ein Mann einem dieses "gift of decisiveness" geben kann, einfach so, ohne Vorwürfe, Diskutiererei, etc. ist das einfach wunderbar und absolut entspannend und beglückend. Wir können, aber es macht uns nicht glücklich.
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Danke, deine Assoziation stimmt! Ich hätte den Thread nämlich auch nennen können: "Was David Deida mich gelehrt hat." Im Prinzip ist es eine Kurzfassung der Gedanken Deidas, die ich am wichtigsten und hilfreichsten finde, in meinen eigenen Worten ausgedrückt. Du hast recht, es gibt sicher wenig Männer, die offen zugeben, dass sie so denken. Aber wenn man als Frau viel mit Männern zu tun hat, stößt man immer wieder auf genau diesen Glaubenssatz. Oft auch in der Variante: "Man behauptet ja immer, ihr seid die besseren Menschen. Also verhaltet euch auch entsprechend." Das alles sind Glaubenssätze, die in Folge der Emanzipationsbewegung aufgekommen sind und über das eigentliche Ziel des Feminismus hinausgeschossen sind. Die ersten drei Glaubenssätze, die ich aufgeführt habe, behaupten, dass sich Männern und Frauen von ihrem Wesen her absolut gleichen. Der vierte behauptet sogar die Überlegenheit von Frauen gegenüber Männern. Diese Glaubenssätze existieren nebeneinander, obwohl sie sich ja eigentlich widersprechen. Solche Glaubenssätze bestehen, weil sie in einer Gesellschaft weitergetragen werden, zum Teil in Form von offenen Behauptungen, zum Teil aber auch in unbewusster Form, als Antriebsfeder und Grundlage von Handlungen und Äußerungen. Es ist niemals nur EINE gesellschaftliche Gruppe, die Glaubenssätze trägt, sondern es ist immer die Mehrheit einer Gesellschaft. Um das an einem anderen Beispiel zu illustrieren: Als in den 1880er Jahren im Kaiserreich der Glaubenssatz herrschte, es sei unschicklich, dass Frauen beim Sex einen Orgasmus haben, war das kein Glaubenssatz, der nur von den Männern, quasi von der 'Tätergruppe' getragen wurde. Unterschwellig wurde er genauso von der Mehrheit der Frauen mitgetragen, die zum Beispiel ihre Töchter möglichst keusch und sittsam erzogen haben. Ähnlich verhält es sich heute: Zwar ging der Glaubenssatz: "Frauen sind die besseren Menschen" sicher ursprünglich von Feministinnen aus, ist aber heute so im kollektiven Unterbewusstsein verankert, dass er immer wieder versteckt in Handlungen auch von Männern durchschlägt, z.B. bei Lehrern, die Mädchen bessere Noten geben, Werbefilmern, die Männern den lächerlichen Part geben etc. Oft stoße ich als Frau sogar auf massiven Widerstand von Männern, wenn ich erkläre, dass ich die Dinge anders sehe. Das ist z.B. ein Satz, den ich schon sehr oft gehört habe. Er ist erstmal eine Abwehrreaktion auf meinen Wunsch nach Loslassen in einer Beziehung. "Du bist doch selbst für dein Leben verantwortlich!!" Natürlich bin ich das. Wie gesagt, ich habe einen Job, ich treffe jeden Tag unzählige Entscheidungen, ich gebe Anweisungen und vieles mehr. Aber ich liebe es, in einer Beziehung einen Teil der Verantwortung abzugeben. Es macht mich glücklich. Vielleicht muss man dieses Glück selber einmal gespürt haben, bevor man aufhört, Verantwortung hin- und herzudiskutieren.
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Ich fände es ehrlich gesagt nicht sehr sexy, wenn mein Partner aufgrund einer Vasektomie unfruchtbar wäre. Im Unterbewusstsein spielt es schon eine Rolle, wie zeugungsfähig der Mann ist, selbst wenn ich in dem Moment überhaupt keine Kinder haben wollte.
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Dazu will ich noch was sagen. Die sexuelle Orientierung steht meistens schon in den ersten Lebensjahren eines Menschen fest. Wenn jemand sich plötzlich umorientiert, heißt das also nicht, dass seine sexuellen Präferenzen sich verändert haben, sondern dass er sich vorher nicht über seine sexuelle Orientierung im Klaren war! Das heißt also: Wenn eine Frau sich jahrelang eingeredet hat, sie stünde nur auf Frauen und jetzt entdeckt, dass sie auf Männer steht, hat sie einen gewaltigen Teil ihrer Sexualität vorher unterdrückt und abgespalten. Gut, man mag jetzt einwenden, dass es viele Heteros gibt, die eigentlich bi sind und es sich nicht eingestehen. Das ist aber ein anderer Fall, da Heterosexualität immer noch die Norm ist und man vielleicht einfach nicht auf den Gedanken gekommen ist, man könnte homosexuelle Neigungen haben. Wer sich als schwul oder lesbisch outet, hat dagegen in der Regel Jahre hinter sich, in denen er über seine sexuelle Identität nachgedacht hat. Dass er einfach bisher nicht auf den Gedanken gekommen ist, hetero zu sein, schließt sich von selbst aus. Die meisten Homosexuellen haben Erfahrungen mit Heterosex und wohl jeder von ihnen hat mal drüber nachgedacht, wie schön es wäre, einfach "normal" zu sein. Die Möglichkeit "normal" zu sein, wirft man nicht einfach so über Bord. Dazu muss man schon gewichtige Gründe haben. Entweder man steht einfach beim besten Willen nicht auf das andere Geschlecht oder man hat traumatische Erfahrungen gemacht. Deswegen ist eine Frau die sich als "ausschließlich lesbisch" bezeichnet entweder lesbisch - was wahrscheinlich ist - oder sie hat ein schwerwiegendes Problem mit ihrer Sexualität. Diese Fantasie vieler Jungs hier von wegen "Macht doch einfach nen Dreier", "Besorg's ihr richtig, dann wird ihr das Lesbischsein schon vergehen" ist einfach nur total naiv.