SirPumpkin

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  1. Hallo community Ich bin nach längerer Such auf Euch gestoßen, in der Hoffnung, dass Ihr mir in meiner Situation helfen könnt, was Freunde, eine Psychologin und die Zeit nicht erreichen konnten. Das Posting ist sehr lang geworden, aber ich hoffe inständig, dass sich jemand die Zeit und Muße nimmt, alles in Ruhe durchzulesen, um meine Gesamtsituation zu erfassen. Ich bin 32 Jahre alt und selbständig. Bislang war ich immer eine starke Persönlichkeit, wenn man das von sich behaupten kann. Gab es Probleme in der Familie oder im Freundeskreis, war ich Ansprechpartner und Puffer, hatte ein offenes Ohr für meine Verwandten und Freunde und mehr oder weniger viel Geduld. Ich selber habe nie um Hilfe gebeten, denn bislang habe ich immer selbst eine Lösung und einen Weg gefunden, die Tiefschläge, die das Leben ab und an bietet, zu überwinden. Nur einmal gab es da eine Ausnahme, aber dazu später… Mit Ende 15 bin ich mit meiner Ex zusammengekommen, also sehr früh. Sie war meine erste und ich ihre erste „richtige“ Beziehung. Wir hatten natürlich immer wieder mal Probleme, aber da ich kein Mensch war/bin, der schnell aufgibt, habe ich in schwierigen Phasen um diese Beziehung gekämpft. Ich hatte zudem so etwas, das ich „Rittermoral“ nannte, denn ich habe in den darauffolgenden 8 Jahren weder mit anderen Frauen was angefangen, noch geflirtet, auch wenn die eine oder andere Situation verlockend war. Meine Ex war in den 8 Jahren öfters im Ausland, in der 11. Klasse in Amerika, nach Abi in Südafrika, im Studium in Irland und Namibia, einfach um Erfahrungen zu sammeln. Ich selber bin auch meinen Weg gegangen, Ausland, Bund, Studium… wir hatten unsere Wege nie richtig zusammengeführt (in der gleichen Stadt studieren z.B.), aber wir hatten uns versprochen, in der Ausbildungszeit „hart“ zu sein, und eine Wochenendbeziehung zu führen. Nach 4 Jahren Beziehung, durch Zufall, fand ich heraus, dass sie mich in Südafrika betrogen hatte. Der Typ, mit dem sie fremdgegangen war, hatte sie sogar danach in Deutschland für 6 Wochen besucht und bei ihr gewohnt. Mir gegenüber stellte sie ihn als sehr guten Freund vor und ich hatte keine großen Schwierigkeiten damit, dass ein Freund bei ihr wohnte. Sehr naiv, aber ich hatte ihr halt vertraut. Ich war auch noch jung mit meinen damals 19 oder 20 Jahren. Als ich all dies herausfand, war das bereits 4 Jahre her. Ich wollte die Beziehung, die insbesondere zu diesem Zeitpunkt in meinen Augen super lief, nicht so einfach aufgeben. Also versuchte ich das zu verdrängen, was ich auch mit Bravour meisterte. Von einem Tag auf den anderen, wollten wir beide eine kleine Pause, angestoßen von ihrer Seite aus. 1 Tag später hatte sie einen neuen… ihren Karatelehrer. Was damals dann mit mir passierte, war absolut neu und schockierend für mich. Mir war klar, dass sie den Typen nicht erst seit gestern kannte und dass bereits im Vorfeld was gelaufen sein muss. Ich war so tief verletzt, mein Herz krampfte und hörte nicht mehr auf, Panik, dass sie jetzt bei ihm sein könnte… ich war völlig lethargisch, lag 3 Tage im Bett, habe nichts gegessen, kaum getrunken und täglich 3 Schachteln Zigaretten geraucht. Ich war so fertig, hatte Selbstmordgedanken, hatte Angst vor mir selber… so schwach kannte ich mich bis dato nicht. Ich brauchte Hilfe und versuchte mich in eine andere Beziehung zu flüchten. Ich merkte schnell, dass das keine Lösung für mich ist. Dann schwor ich mir, meine Ex zurückzugewinnen und sie dann sitzen zu lassen. Das war in meinen Augen die einzige Lösung, um mit der damaligen Situation klarzukommen. Ich schaffte es auch, was mit sehr viel emotionalen Schmerzen verbunden war. Dann erfuhr ich von ihr, dass sie mich nicht nur einmal, sondern mindestens 4x betrogen hatte in den vergangenen 8 Jahren und sogar ungeschützt jedes Mal GV hatte. Dazu kam, dass ich erfuhr, dass ihr Vater 20 Jahre zuvor sich an einer Nachbarstochter vergangen hatte... ich saß also in der Zeit des „Zusammenfindens“ am Küchentisch, mit einem Pädophilen und einer Schlampe (in meinen Augen, auch wenn es hart klingt) aber in der Phase war es mir egal, ich brauchte sie, um wieder klarzukommen. Außerdem wollte ich ja bald Schluss machen. Aber ich machte nicht Schluss. Ich ließ es weiterlaufen und die Wunden vernarbten… besser gesagt, ich verdrängte alles. Aber irgendwas, eine kleine Stimme in meinem Kopf, hat das nie vergessen. Dann ging ich in der Studienzeit ins Ausland und lernte meine jetzige Frau kennen. Sie ist Italienerin und ich hatte mit ihr im Ausland eine Affaire. Sie war damals liiert, ich war mit meiner Ex zusammen. Wir beide merkten jedoch, dass die ganze Sache ernster ist, als wir uns eigentlich vorgenommen hatten. In der „Halbzeit“ des Auslandsaufenhaltes wollte ich mit meiner Ex Schluss machen, aber sie weinte so hysterisch und bitterlich, dass ich es nicht schaffte. Als ich zurückkam, lief unsere Beziehung weiter… und versuchte, mein Leben in Deutschland wieder aufzunehmen. Aber so richtig klappte das nicht, denn ich vermisste „die andere“. Ich traf mich 3-4 x mit ihr, aber ich sah keine Zukunft und beendete es endgültig kurz vor meinem Examen. Ein schlechtes Gewissen meiner Ex gegenüber hatte ich absolut nicht. Dann machte ich mit meiner Ex einen Kurzurlaub, und ich merkte, dass ich all das mit ihr nicht will. Ich konnte mir mit ihr keine Zukunft vorstellen, wollte Abstand. Also beendete ich die Beziehung, aber wir hielten Kontakt. Wie es das Schicksal wollte, meldete sich just zu der Zeit die Italienerin wieder und wir trafen uns. Ich hatte zum ersten Mal das „richtige“ Gefühl und wir verlobten uns inoffiziell. Meiner Ex erzählte ich jedoch nichts davon. Ich war mir mit all dem noch nicht klar. Auch wenn ich mich verlobt hatte, glaubten meine jetzige Frau und ich nicht, dass wir es auf die Distanz schaffen könnten. Ich weiß nicht genau, warum ich meiner Ex nichts erzählte… ob ich sie nicht ganz verlieren wollte, ob ich sie leiden lassen wollte… keine Ahnung…wahrscheinlich beides. So ging es 3 Jahre, meine Ex wartete (sie traf sich zwar mit anderen Typen, machte Urlaub mit anderen Typen, machte mir aber immer klar, dass sie mich will) und ich versuchte, Abstand von ihr zu gewinnen… anfangs trafen wir uns noch ab und an, aber es wurde meinetwegen schnell weniger… ich zog weiter von ihr weg, näher zu meiner Verlobten… aber die Schnur ganz zu durchtrennen habe ich nicht getan (mich nicht getraut? Wollte ich immer noch Rache? War es mir egal?). Dann sah ich meine Ex gar nicht mehr (ich sagte ihr immer ab) und versuchte ihr vorsichtig klar zu machen, dass ich keine Zukunft mit ihr sehe. Ich hatte das Gefühl, dass ich nun endlich stark genug bin, dass ich keine Angst mehr haben muss, wieder so tief verletzt zu werden und mich von mir selber wieder so weit zu entfernen wie damals. Sie wollte es jedoch nicht verstehen, versuchte telefonisch Kontakt zu halten. Eines Tages, kurz vor meinem Abschlussexamen, meinte sie, sie hätte wen kennengelernt. Ich merkte sofort, dass es was Ernstes ist, sagte nichts groß dazu. Ich war sehr verwundert, dass es mich dennoch störte… 3 Tage ging es mir nicht gut, aber ich hatte das vorausgesehen und war gewappnet, konzentrierte mich auf mein Leben und den Ausbildungsabschluss. Meine Ex rief nicht mehr an, wünschte mir kein Glück, was mich damals zwar wunderte, aber nicht allzu sehr störte. Kurz nach den Klausuren rief sie wieder an und wollte quatschen. Sie sei noch mit dem neuen zusammen blablablubb. Ich sagte nicht viel dazu… Ich weiß nicht mehr, wie ich mit ihr verblieben war, aber am nächsten Tag schickte sie mir eine SMS, die mich sehr wütend machte: „Hi. Ich hoffe Du hast wegen gestern keinen „Kater“ blablablubb“. Was zum Teufel? Kater? (ich hatte nichts getrunken bzw war auf keiner Party, also meinte sie wohl, dass ich hoffentlich nicht eifersüchtig bin. War ich aber. Aber nicht mehr als zu erwarten war. Also schrieb ich ihr nur zurück: „keine Sorge. War schön mit Dir wieder zu sprechen.“ Im Nachhinein hat mich die SMS aber so sehr geärgert, dass ich auf 2 E-Mails nicht mehr reagierte von ihr. Ich war zu dem Zeitpunkt auch für 3 Monate in Italien und lebte bei meiner heutigen Frau. In diesen 3 Monaten schockierte mich folgendes: Ich träumte manchmal von meiner Ex und wachte dann schlecht gelaunt auf, so, als ob ich sie vermissen würde… Das machte mir Sorgen. Meine Frau und ich entschlossen uns dann zu einem großen Schritt: Sie kommt zu mir nach Deutschland, gibt Ihre Arbeit auf und wir werden zusammenziehen. Für mich war das der natürliche nächste Schritt und ich hatte keine Angst, im Gegenteil, ich WOLLTE es. Nachdem wir dann 2 Monate in meiner kleinen 30qm Butze überlebt hatten, zogen wir in eine größere Wohnung um. Und als der Umzug fertig war, am 17. Dezember 2007 machte ich den größten Fehler meines Lebens: Ich war so sicher, dass ich alles überwunden hatte und nun so in meinem neuen Leben etabliert, dass mir nichts passieren kann… und wollte einfach mal einen netten Kontakt mit meiner Ex aufbauen… immerhin hatte sie 3 Tage später Geburtstag und wir kannten wir uns seit 14 Jahren. Ich rief sie an… sie war umgezogen nach München... Der Anruf haute mich um. Sie lebt mit ihrem neuen Typen zusammen. Ok, ich ja auch. Aber was erzählt sie dann? „Und? Fühlt es sich bei Dir richtig an?“ fragt sie mich, und im nächsten Atemzug: „Bei mir fühlt es sich nicht richtig an.“ Ich hätte einfach auflegen müssen oder ihr ins Gesicht sagen, dass es sich bei mir 100%tig richtig anfühlt, denn das tat es. Aber stattdessen blieb ich still und wollte abchecken, ob ich noch ne Chance hätte, auch wenn ich nicht vorhatte, was mit meiner Ex anzufangen. Ich war irgendwie überrannt, dass sie bereits mit ihm zusammenlebt nach weniger als 6 Monaten... Sie wollte mich zu Weihnachten treffen, da fährt sie zu ihren Eltern… da ich auch bei meinen Eltern bin Weihnachten, sagte ich erstmal zu. Aber nach dem Telefonat ging es mir richtig, aber so richtig schlecht. Die Stimme, das Vertrautsein, all das kam hoch und ich hatte es vermisst, ohne es richtig realisiert zu haben... Ich war sehr distanziert in den folgenden 5 Tagen zu meiner Frau. Als ich dann bei meinen Eltern war, rief ich bei meiner Ex an. Sie meldete sich fröhlich, was mich sehr wütend machte. Offensichtlich ging es ihr besser in der Situation als mir. Daher sagte ich ihr, dass es besser wäre, wenn wir uns nicht treffen. Sie wollte aber. Ich verneinte und dann sagte sie: „Aber wenn es mit meinem Freund nicht funktioniert, darf ich mich dann wieder bei dir melden?“ Was zum Teufel???? Ich wollte auflegen, schaffte es aber nicht… und wir trafen uns doch auf einen Spaziergang... Sie wiederzusehen… mit ihr zu sprechen… alles so vertraut… so schön. Wir tranken noch ein Kaffee und dann küssten wir uns kurz… dann verabschiedeten wir uns voneinander... Heiligabend war ich völlig neben der Spur. Ich konnte an nichts anderes mehr denken. Meiner Ex ging es wohl ähnlich, denn sie rief mich am nächsten Tag an und wollte mich besuchen… ich wollte es auch und sie kam vorbei. Wir küssten uns, mehr aber nicht. Sie wollte zwar mehr, aber nicht bei meinen Eltern. Ich hingegen sagte ihr, dass wir unsere Partner nicht betrügen sollten sondern entscheiden, ob wir zueinander finden wollen. Wenn ja, dann werden wir genug Zeit und Möglichkeiten dafür haben… Ich flog dann wie schon länger geplant dann nach Italien, um dort Sylvester zu verbringen… dachte aber die ganze Zeit an meine Ex… wir schrieben uns ein paar SMS… bis sie dann nach München fuhr… dann war plötzlich Ruhe. Sylvester schrieb sie mir eine allerwelts-SMS a la „Alles Gute fürs neue Jahr“… und ich war verletzt. Ich schrieb ihr zurück: „Ich dachte wir hätten und mehr zu sagen“ und bekam keine Antwort. Nach 2 quälenden Tagen hielt ich es nicht mehr aus und rief bei ihr an. Ein eigenartiges Gespräch, denn sie war sehr distanziert… ich fragte was los sei und sie antwortete, dass sie ihr derzeitiges Leben nicht aufgeben will. Ich war wütend und verletzt, auch wenn ich noch gar nicht darüber nachgedacht hatte, ob ich es tun würde… meine Antwort wäre wohl „Nein“ gewesen. Aber ich redete und stellte sie schließlich vor die Wahl: Entweder ja oder nein, und wenn nein dann null Kontakt. Darauf hin sagte sie in einem förmlichen tun: „Dann nehme ich Dein Angebot an.“ Tjo, ich war etwas vor dem Kopf gestoßen, und plötzlich Panik, was das alles soll. Außerdem war die Art, wie sie es sagte, sehr eigenartig. Ich meinte darauf hin: „Denk darüber in Ruhe nach“ Paar Tage Funkstille, dann telefonierten wir… ich war gerade dabei, mein neues Büro einzurichten… stundenlange Gespräche und einfach nur schön. Nach den Gesprächen schrieb sie mir auch immer, wie schön das ist. Ich bin da in etwas reingeschliddert, ohne es zu merken, aber plötzlich gab es nur noch ein Ziel: ich wollte meine Ex!!! Wir unterhielten uns, wie wir das anstellen wollen, wie wir unsere Leben zusammenführen… und ich dachte, das sei meine Bestimmung... Dann bekam ich einen Auftrag und musste ins Ausland fliegen. Am Flughafen versuchte ich, meine Ex zu erreichen, sie rief dann zurück und meinte, sie müsse mir was wichtiges sagen, ist aber gerade unterwegs. Ich musste also 45 Minuten warten und das waren seeeeeehr lange 45 Minuten. Dann rief Sie an: „Ich kann nicht mehr zu Dir zurück. Ich habe einen Test gemacht… er ist positiv. Ich bin schwanger.“ … was ich den darauffolgenden Momenten, Stunden und Tage empfand, kann ich nicht in Worte fassen. Dagegen waren die Gefühle von vor 7 Jahren eher harmlos. Den Job habe ich irgendwie überstanden, erinnere mich allerdings daran, dass alles in Zeitlupe ablief. Ich vertelefonierte 250 € in diesen 2 Tagen, da ich ständig aus Afrika versuchte, meine Ex zu erreichen. Meine Kollegin riet mir, weiter Kontakt zu ihr zu haben und etwas „Besonderes“ aufzubauen, auch wenn wir nicht Mann und Frau werden. In meiner Verzweiflung versuchte ich nach meiner Rückkehr, diesen Rat zu befolgen. Ich hatte weiter Kontakt zu ihr. Aber nach jedem Telefonat ging es mir schlechter. Ich hielt es nicht aus zu sehen, wie ich sie immer weiter verlor. Als ich bei ihr Hilfe suchte im Gespräch, tat sie das, was sie schon immer getan hatte: sie fand die falschen Worte und verletzte mich noch mehr. Sie war wie ausgewechselt, sie wollte plötzlich nur noch ihn und die Familie. Ich sagte ihr sogar, dass ich bereit bin, das Kind anzunehmen, wenn sie ihn verlässt… daran könnt ihr sehen, wie verzweifelt ich war. Aber sie stieß mich zurück. Dann war ich wie von Sinnen und versuchte, auch sie mit Worten zu verletzen. So richtig habe ich das aber nicht geschafft, was mich nur noch mehr zum Rasen brachte. Einmal versuchte ich sie zu erreichen und sie meldete sich mit genervter Stimme: „Was willst du denn schon wieder.“, was mich völlig fertig machte. OK, ich versuche es abzukürzen: Sie ließ mich betteln und kriechen, damit ich nochn einmal mit ihr telefonieren durfte. In dem Gespräch sagte sie mir, dass er ihr ein Heiratsantrag gemacht hat und die beiden 2 Monate später heiraten werden. Ich wünschte ihr viel Glück und meinte nur, dass wir ein paar Monate Ruhe voreinander bräuchten und dann eine Freundschaft versuchen könnten. Das war vor 1 Jahr und 4 Monaten. Seitdem hatte ich keinen Kontakt mehr. Sie schickte mir nach 8 Monaten eine 2-Sätze SMS an meinem Geburtstag, auf die ich nicht reagierte. Das alles spielte sich innerhalb von 2 Wochen ab, veränderte aber mein Leben. Die Monate die folgten waren sehr hart. Ich lebte zum Teil neben meiner jetzigen Frau her, versuchte, gerade frisch in die Selbständigkeit gegangen, mein Büro aufzubauen aber war psychisch durch die Geschichte fertig. Ich hatte solch tiefe Hassgefühle in mir, soviel Wut, dass ich vor mir selbst Angst bekam. Ich machte mir ernsthafte Sorgen. Ein Freund rang mir das Versprechen ab, dass ich 6 Monate ins Land ziehen lasse, bevor ich etwas Unüberlegtes tue. Keine Ahnung, aber vielleicht hat mir das Versprechen das Leben gerettet. Ich ging zu einer Psychologin, 3 Monate Sitzungen, aber das konnte mir nicht helfen. Also setzte ich auf die Zeit, baute mein Büro auf, baute meine alte/neue Beziehung auf und versuchte, in mein vorheriges Leben zurückzufinden. Aber ich hatte mich wieder 100% geöffnet und verletzbar gemacht und wurde prompt wieder verletzt… und diese neuerliche Verletzung ist bis zum heutigen Tage nicht verheilt. Mir wurde vieles bewusst in den folgenden Monaten, was meine Ex für ein Mensch ist, dass sie nicht die Frau ist, für die ich sie immer gehalten hatte bzw. die gehofft hatte zu haben… ich hatte sie immer auf ein Podest gestellt und wie ein rohes Ei behandelt. Mir ist bewusst geworden, was ich meiner Frau, die beste Frau für mich, in der Zeit angetan habe, wie ich mich und mein Leben selbst vergessen habe. Dafür hasse ich sie, und zwar aus tiefstem Herzen. Und das macht mir Angst. Denn hassen kann man nur jemanden, für den man auch was empfindet. Ich hatte in den ersten Monaten Alpträume, dass ich meine Ex verliere und bin immer verzweifelt aufgewacht. Diese Alpträume blieben und haben sich nur etwas gewandelt. Heute sehen sie so aus, dass ich mit meiner Ex Zeit verbringe und mich wohl fühle. Nach solchen Träumen stehe immer tagelang neben der Spur, kann mich nur halb auf die Arbeit konzentrieren und bin nicht belastungsfähig. Meine physischen und psychischen Grenzen, die früher unendlich waren, sind heute schnell erreicht. Ich weiß nicht was ich noch machen soll. Allein das Wort „München“ ruft all das immer wieder hervor, wie 1000 andere Begriffe oder Dinge, die ich sofort mit meiner Ex assoziiere. Und dazu kommt noch etwas, was bis dato unbekannt für mich war: Mir war immer egal, was andere Menschen verdienen. Ich habe immer nebenher gearbeitet und hatte Geld, vor meinem Studium während und auch danach. Mein Büro läuft gut, aber dafür arbeite ich auch sehr hart. 60-70 Std/Woche sind keine Seltenheit. Meine Ex ist Lehrerin, war 3 Jahre in einem kleinen Dorf und immer unglücklich in ihrer Situation. Ich hatte ihr daher in den vergangenen Jahren immer wieder nahegelegt, sie solle sich ins Ausland bewerben, um was zu erleben. Sie ist in Deutschland geblieben, aber nach München gegangen an eine europäische Schule. Was ich nicht wusste und beim neuerlichen Kontakt von vor einem Jahr und 4 Monaten erfuhr: Sie verdient doppeltes Lehrergehalt dort, also knapp 4600 Euro netto / Monat. Und damit habe ich tatsächlich ein Problem. Meine Ex ist ein sehr wehleidiger Mensch. Sie macht ständig krank (kommt ganz nach den Eltern), was aber als Beamter kein Problem darstellt. Aber dass sie trotz ihrer Faulheit und Wehleidigkeit ein derartiges Gehalt einfährt, schockierte mich und bis heute habe ich damit extremste Probleme. Ich weiß, dass sie nicht viel zu arbeiten hat, sie ist nur Kunstlehrerin an dieser Schule, ohne weitere Fächer. Mit den ganzen Ferien und der Krankmacherei ist das so ein krasses Missverhältnis zwischen Leistung und Lohn, dass ich jeden Tag brechen könnte, wenn ich daran denke. Dazu kommt, dass sie gerade 3 Monate an der Schule war und sich dann hat schwängern lassen. Das bedeutet, sie hat erst einmal schön die 3 oder 4 Monate volles Gehalt abgegriffen, die werdenden Müttern vor und nach der Geburt zustehen. Weiter bekommt Sie ja noch Mutterschutzurlaub und da sie „im Ausland“ ist rechtlich gesehen, schön 1,5 Lehrergehälter weiter. Ich arbeite mich halb tot und habe keine Chance, an solche Gehälter heranzukommen. Da sie es im Vergleich zu normal arbeitenden Menschen einfach nicht verdient, wurmt mich das jeden Tag. Neben der ganzen oben geschilderten Beziehungsgeschichte schaffe ich es auch nicht, mich von diesem Punkt zu lösen, obwohl es mir vorher immer egal war! (und bei anderen auch immer noch ist). Diese Hilflosigkeit und die extremen Hassgefühle ersticken mich. Zum Abschluss noch kurz zur Situation mit meiner Frau: Nachdem mir bewusst geworden ist, was ich tatsächlich an der Italienerin habe, habe ich ihr einen Heiratsantrag gemacht, denn ich wusste, dass wir 100%tig zusammenpassen. Wir haben im Mai letzten Jahres standesamtlich geheiratet und werden uns im Mai kirchlich trauen lassen. Eigentlich könnte es mir so gut gehen, wenn die Geschichte mit meiner Ex nicht wäre. Ich verfluche den 17. Dezember 2007, der Tag, an dem ich mich entschlossen hatte, wieder Kontakt aufzunehmen. Seitdem kann ich nicht mehr an mein altes Leben anknüpfen, obwohl ich es jeden Tag versuche und kämpfe. Jede Sekunde und jedes Energie, die ich jeden Tag in diese Geschichte stecke, macht mich wieder wütend, was weitere Energie frisst, die ich woanders brauche. Ich werde immer müder und brauche Hilfe. Euer SP