Tsukune

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Alle erstellten Inhalte von Tsukune

  1. Hey TomPu84, biologisch gesehen macht das Verhalten an sich ja vollkommen Sinn; würdest du im Regenwald einem wütenden Gorilla gegenüberstehen, es würde dir ähnlich ergehen. Der Körper schaltet alles ab, was er nicht zum unmittelbaren Überleben braucht und legt den Fokus auf Flucht. Der Unterschied ist halt, der Chef oder der Halbstarke machen vielleicht einen auf Gorilla, sind es aber bei weitem nicht und somit ist die Reaktion deines Freundes nicht sinnvoll. Das ist in etwa so, als wenn jemand bei einer kleinen Spinne an die Decke springt vor Angst. Dieses Verhalten wurde einer Person aber nicht in die Wiege gelegt, sondern sie hat es irgendwann gelernt. Genauso wie dein Freund irgendwann gelernt hat, dass Panik eine angemessene Reaktion auf Dominanz ist. Mein Ansatz auf Grundlage dieser Hypothese wäre, erstmal herauszufinden, woher das kommt und dann durch gezielte Interventionen das Muster aufzubrechen und ihm somit mehr Wahlmöglichkeiten zu eröffnen. Auf lange Sicht gesehen kann er natürlich an seiner Selbstsicherheit und -behauptung arbeiten, kurzfristig wäre der Gang zu einem guten NLP-Coach oder Psychotherapeuten, der die dem Verhalten zugrunde liegende Konditionierung knackt sicher eine sinnvolle Option. Herzliche Grüße, Tsukune
  2. Hey skf, meiner subjektiven Meinung nach ist ein Argument für die Existenz Gottes die Existenz des Universums (handfester geht es wohl kaum) sowie seine inhärente Ordnung und Schönheit (nicht mehr ganz so handfest), was aber - ich gebe es zu - auch aus reinem Zufall entstanden sein kann. Genausogut aber auch nicht. Das war, was ich mit dem Darwin-Zitat ausdrücken wollte. Egal welchen Standpunkt ein Mensch diesbezüglich hat, er kann ihn nicht vollends beweisen. Und ich selbst sehe da auch bei keiner Seite eine Bringschuld - nur eine gesellschaftliche Umorientierung: War es früher im wahrsten Sinne des Wortes fatal, nicht an die Existenz einer höheren Macht zu glauben so ist es heute, zumindest in der westlichen Welt, beinahe Normalität. Zeiten ändern sich, Autoritäten auch. Doch am Ende ist es ein wenig wie das Gedankenexperiment von Schrödingers Katze; solange keiner in die Kiste schauen kann ist das Viech sowohl lebendig als auch tot. Was ich interessant fand, es existiert wohl ein logisch-mathematischer Beweis für die Existenz Gottes, der auch erst kürzlich bestätigt wurde: http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/formel-von-kurt-goedel-mathematiker-bestaetigen-gottesbeweis-a-920455.html. Doch davon wird gewiss keiner zum Gläubigen, zumal ihn die meisten Menschen (inklusive mir) eh nicht verstehen. Ich bin der Ansicht, dass man diesen "Beweis" nicht mit Logik führen kann. Logik ist ein menschliches Werkzeug und gebunden an seine Wahrnehmung von Raum/Zeit. Unser Hirn kann Unendlichkeit nunmal nicht perzipieren und denkt in Modellen, nicht im Absoluten. Daher kann ich dir auch kein stichhaltiges Argument für die Existenz einer höheren Macht liefern. Und dennoch: ich sehe in meinem individuellen Glauben keinen Nachteil für mich, sondern nur Vorteile - es ist also ökonomisch zu glauben, zumindest für mich (liegt wohl auch daran, was ich glaube und wie ich diesen Glauben lebe, und das entspricht ja nicht unbedingt dem Kanon einer typischen Glaubensgemeinschaft). Wie das für andere aussieht, das muss jeder selbst entscheiden. Wo wir auch wieder bei der Eigenverantwortung sind: Tu, was dir guttut und meide was dir schadet. Herzliche Grüße, Tsukune
  3. Hey skf, das geht mir ganz genauso, so wie jedem, der ernsthaft an sich arbeitet. Und dennoch bin ich der Überzeugung, dass es Dinge gibt, die sich meiner Ratio entziehen, Dinge die größer sind als ich. Der Glaube an etwas Größeres und Eigenverantwortung müssen sich aber nicht zwangsläufig ausschließen. Im Gegenteil. Der Effekt kann durchaus synergistisch, und Glaube auch befreiende Ressource sein. Kein Mensch muss müssen. Schließlich bedeutet die Existenz einer höheren Macht nicht zwangsläuftig, einem Klerus oder sonstigen Organisation die Deutungshoheit darüber zu geben, was richtig und falsch ist. Sapere aude, wage es, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen, ist auch in Glaubensfragen der Schlüssel. Wer andere für sich denken lässt und nichts hinterfragt, muss sich nicht wundern, wenn andere für ihn bestimmen. Aber es ist halt bequem und manche mögen das so. Ist in der Politik nicht anders noch sonstwo im Leben. Ist das umgekehrt nicht genauso? Letzendlich glaubt doch jeder, Atheist oder Gläubiger, dass er recht hat und beruft sich dabei auf irgendeine Autorität, um seine Hypothese bzw. Meinung (denn nichts anderes ist es) zu untermauern. So sind wir Menschen nunmal gestrickt. Wir wollen recht haben. Charles Darwin sagte es einmal so treffend: The absence of evidence is not the evidence of absence. Und in diesem Sinne halte ich es auch mit dem Glauben. Es ist erstmal nur eine Meinung, die man sich, wie auch immer angeeignet hat oder auch nicht. Im besten Fall befreit er, im schlechtesten versklavt er. Und wer richtig liegt, lässt sich nicht sagen. Also gilt für mich in Glaubens- wie auch in anderen Lebensfragen und -modellen: Leben und leben lassen. Herzliche Grüße, Tsukune
  4. Hey, nehmen wir für den Moment an, es gabe eine unendliche Präsenz, die alles umfasst. Diese Präsenz, dieses Alles-was-ist, hat nun den Wunsch, sich selbst zu erkennen. Da es aber nichts außerhalb von ihr gibt, bleibt ihr nichts anderes übrig als sich nach innen zu wenden und in der Kontemplation Antworten zu finden. Wir, und damit meine ich alles im manifesten Universum, sind das Endprodukt, das Resultat dieser Kontemplation. Wir alle sind sozusagen Anteile dieser Präsenz, jeder einzelne mit einer Aufgabe, dem großen Ganzen zu dienen, sich in sich selbst zu erkennen, um nach Beendigung dieses Auftrages sich erneut mit ihm zu vereinen, sozusagen in einer Umkehr des Urknalls wieder reintegriert zu werden. Nehmen wir weiterhin an, die abgedroschene Bibelweisheit "Er schuf uns nach seinem Abbild" wäre Wirklichkeit. So sind auch wir vom selben Motiv, der Selbsterkenntnis, angetrieben und jede Inkarnation gleicht eine Lehrstunde über etwas, was unsere Seele lernen möchte, um sich selbst in allen Facetten zu erfahren. Dann ist jede Existenz wohl gewählt und eine Lektion über ein bestimmtes Thema. Werden wir geprüft, dann nicht von einem Richtergott, sondern nur von uns selbst, Sitzenbleiben inklusive. Am Ende dieser Reise steht die Erkenntnis und die Einheit mit Allem-was-wir-sind. Wir sind dann sozusagen ganz. Wir (und alle anderen beseelten Wesen) haben somit eine Doppelrolle in dieser kosmischen Meditation, die es zu erfüllten gilt, die da wäre, erstens uns selbst zu erkennen und somit ganz zu machen und zweitens dem Ganzen zu helfen, dasselbe für sich zu tun. Wie unten, so oben. Klingt abgefahren und ist metaphysisch starker Tobak, aber ist es wert, ausgiebig darüber zu meditieren und seine eigenen Schlüsse daraus zu ziehen. Da ist es wie in der Schule - auch der faulste Schüler wird nach ein paar Ehrenrunden einmal die Schnauze voll haben und erkennen, was Sache ist Herzliche Grüße, Tsukune
  5. Hey, mir ist vor Jahren auf einem Hypnoseworkshop diese sehr schöne Metapher zum Thema begegnet: Die Sache ist halt die: egal ob oder was danach kommt, wir werden es zu Lebzeiten nicht verstehen. Das übersteigt schlicht unseren Horizont. Letztendlich werden wir aber nicht drum rumkommen, es früher oder später rauszufinden. Herzliche Grüße, Tsukune
  6. Hey smileface, wenn ich klug (oder blöd) frage und mein Gegenüber sich dadurch weiterentwickelt nenn ich das gemeinhin Coaching Ich nehme aber an, du meinst was anderes. Da es aber sehr viele Methoden gibt, die sich spezieller Fragen bedienen (beispielsweise die Wunderfrage aus der LOKT, The Work von Byron Katie, Afformations und wie sie alle heißen) wären ein paar mehr Details deinerseits hilfreich. Herzliche Grüße, Tsukune
  7. Hey SilverSecret, du vergleichst dich gern mit anderen und leitest daraus deinen Wert ab, hab ich Recht? Und mir scheint, dass du genau auf denen deinen Fokus hast, die "besser sind" als du. Weißt du, es wird immer jemand geben, der intelligenter oder stärker ist, der fitter ist oder mehr Frauen klärt als du. Mit so einer Denke kannst du nur verlieren. Ich verrate dir ein Geheimnis: Das was du Vergangenheit nennst, die letzte Wahl beim Sport zu sein, die Demütigung von Frauen, das sind nur Nervenimpulse in deinem Hirn. Und da das Hirn sich ständig verändert, Dinge lernen und verlernen kann, lernen kann, Dinge in einem anderen Licht zu sehen, hast du immer im Hier und Jetzt die Wahl, bewusst deinen Weg zu ändern. Und das beginnt zu allererst mit dem richtigen Denken. Fangen wir doch gleich mal damit an: = Ich habe ein ausgesprochen intensives Studium durchgezogen und da Ergebnisse erreicht, die den innerhalb des Studiums gestellten Anforderungen voll und ganz genügen. = Ich spiele beruflich in einer Liga mit den Jahrgangsbesten. = Ich mache Kraft- und Ausdauersport und erziele Resultate. Wenn es Versagen ist, ein Studium durchgezogen zu haben und dazu noch in einem anspruchsvolles Fach, einen ebensolchen Job zu haben und sportlich so fit zu sein, schwer zu heben und weit zu laufen, dann hast du wohl auf ganzer Linie versagt. Mein herzliches Beileid. Da kann man wohl nichts machen, da ist Hopfen und Malz verloren. Allein mit sich sein zu können ist durchaus eine Kunst. Welche nützlichen Fähigkeiten hast du dir als Einzelgänger erworben, die du vielleicht heute gut brauchen kannst oder die dir künftig als Ressource dienen können? Was genau hat dich denn gedemütigt und was könntest du tun oder müsstest du lernen, damit dies in Zukunft nicht mehr passiert? Mir kommt es vor, als wärst du ein Adler, der sich für ein Huhn hält. Lass die Vergangenheit ruhen. Von nun an, übe dich darin lösungsorientiert zu denken und zu handeln. Evaluiere deine Stärken und Schwächen (bedenke: jede Schwäche kann in einem anderen Kontext auch eine Stärke sein und vice versa), definiere dir Ziele und dann überlege dir, wie du dort hinkommst. Leidensdruck ist zwar ein hervorragender Motivator, aber jammern allein hat noch keinen weitergebracht. Alternativ oder obendrauf such dir jemanden vom Fach, der dich auf deinem Weg unterstützt. Herzliche Grüße, Tsukune
  8. Hey Maandag, nunja, von einem anderen Standpunkt aus argumentiert könnte man auch sagen, NLP existierte im Prinzip schon, als die Menschheit in den Kinderschuhen steckte bzw. der erste prähistorische Schamane seine Knochen warf und den Jägern Yakblut zu Trinken gab, damit ihre Unternehmung erfolgreich sein wird. Damals nannte man es halt nicht so. Yakblut per se steigert nun ja weder Reflexe oder die Kraft, doch ermächtigt es den Jäger zweifellos, unter dem Schutz der Götter /Geister (*hust Belief hust*) und mit der Kraft des Yaks (*hust Ressourceanker hust") mit Inbrunst den Speer zu werfen...da war die Evidenz, ob abends was auf dem Feuer lag. Und hätten derlei Methoden dazu nichts beigetragen, wären sie längst vergessen unter dem Schutt der Zeiten. Was also die reine Historie betrifft, stehen "psycho-magische" Techniken auf Säulen gehauen aus dem Marmor der Menschheitsgeschichte. Und mit ihnen irgendwie auch NLP, das ja ganz grob gesagt nichts anderes tut als die Struktur dessen zu ermitteln und für andere zugänglich zu machen, was im Jäger als Individuum abläuft, wenn er besoffen vom Blut und von den Geistern gesegnet ansetzt, seinen Speer zielgenau ins Herz des Mammuts zu schleudern...heute nennen wir das halt Modelling of Excellence Herzliche Grüße, Tsukune
  9. Hey Bakkan, ich meinte damit beispielsweise Isaac Newton, Dr. John Dee oder Heinrich Cornelius Agrippa von Nettesheim, wobei durchaus auch Goethe und Mozart "Szenegänger" waren. Arthur C. Clark sagte es so schön: Jede hinreichend fortschrittliche Technologie ist von Magie nicht zu unterscheiden. Letztendlich hat sich halt das Wissen und somit der "Frame" und das Vokabular geändert, mit dem unsere Welt beschrieben wird, doch sehe ich im Forscher von heute immer ein klein wenig vom Weisen der alten Zeit, der an der Grenze des Vorstellbaren operiert, ob er es nun hören will oder nicht (wobei letztere wohl wussten, dass ihre Erkenntnis nicht der Weisheit letzter Schluss sein würde, eine Form der (Selbst)-Erkenntnis, die manchem Wissenschaftler heute leider abzugehen scheint). Noch vor ein paar hundert Jahren hätte mich der Mob wegen eines Feuerzeugs oder eines Laserpointers auf den Scheiterhaufen gezerrt, einfach weil es für ihn unbegreiflich gewesen wäre. Nur verbrennt man heute nicht mehr, heute verlacht man. Wobei Lachen auch "bannend" wirken kann in dem Sinne, sich nicht darüber den Kopf zerbrechen zu müssen Das breitere Thema war übrigens ein Grund für das Zerwürfnis zwischen Sigmund Freud und C.G. Jung, wobei ersterer meinte, die Psychotherapie (im O-Ton dessen Sexualtheorie) solle ein "Bollwerk gegen die schwarze Schlammflut des Okkultismus" darstellen, eine Äußerung, die letzterer, dem die Parapsychologie nicht fremd bzw. Gegenstand seiner Forschung und persönliche Leidenschaft war, wohl nicht gerade wertschätzend fand. Mir als methodisch flexiblem Coach und Naturwissenschaftler ist letztendlich die Methode egal, mit der ich Neuroplastizität und somit Veränderung erzeuge. Das hängt einzig und allein davon ab, in welchen Glaubenssystemen mein Klient gerade unterwegs ist und welchen Auftrag ich habe. Beim einen liegen halt die Moderationskarten, beim anderen die Tarotkarten auf dem Tisch - nanchmal braucht es halt den indirekten Weg über Symbol, Ritual und Psychodrama, um den kritischen Faktor auszutricksen und ans Ziel zu kommen Herzliche Grüße, Tsukune
  10. Hey Bakkan, das ist durchaus spannend; in früheren Zeiten war es ja gerade jene Zunft, die am Affinsten für diese Art von Weltsicht war - da hatten fast alle mit Rang und Namen mindestens einen Fuß ziemlich tief in irgendwelchen esoterischen Mysterien, waren Mitglieder in entsprechenden Logen usw. Mich wundert das überhaupt nicht. Gerade ein Wissenschaftler sollte gewillt sein, über den Tellerrand des Offensichtlichen hinaus ins Unbekannte zu blicken. Auch bieten Systeme wie die von dir bereits genannte Kabbala einen wunderbaren Spielplatz für kreative Geister. Auch wenn mir deine Methode bisher unbekannt war, kann mir durchaus vorstellen, dass sie das Potential hat, Menschen bei ihrer Entwicklung weiterzuhelfen, indem sie dafür offenen Klienten Raum zu Assoziation und zum Nachsinnen gibt. Auch beispielsweise der Tarot kann im Coaching ziemlich hilfreich sein - wer sich ein wenig mit der Symbolarbeit und der Archetypenlehre von C.G. Jung befasst hat wird sich denken können, in welche Richtung das dann gehen kann. Und interessanterweise findet da dann auch Veränderung statt. Derlei Methoden sind somit, wenn nicht empirisch nachweisbar, so zumindest oftmals subjektiv wirksam - und sei es auch nur durch das Psychodrama oder die Art der Coach-Klient-Interaktion, die daraus entsteht. Herzliche Grüße, Tsukune
  11. Hey Stone Cold, es gibt da eine alte Formel, die in meiner Welt ganz wunderbar zum Thema Persönlichkeitsentwicklung passt. Sie lautet: Wage! Wisse! Wolle! Schweige! Soll heißen: Persönlichkeitsentwicklung geht nur dich etwas an. Damit hausieren zu gehen führt nur dazu, dass andere versuchen dir reinzureden. Sehe ich auch so. Es ist alles da, und die Kunst ist nicht etwa, etwas Neues zu schaffen, sondern das bereits Vorhandene freizulegen. So wie ein Michelangelo nicht etwa aus einem Marmorblock einen Engel formte, sondern ihn lediglich vom Stein befreite. Herzliche Grüße, Tsukune
  12. Tsukune

    Vergesslich

    Hey Babyface78, was das Merken von Namen betrifft gibt es verschiedene Methoden, beispielsweise dass ich ein prominentes Attribut einer Person finde, das mit demselben Buchstaben beginnt (der clevere Claus, die rassige Romina…), ihren Namen gedanklich auf ihre Stirn schreibe oder, und das ist meine bevorzugte Strategie, den Namen mit etwas ganz abstrusen in Verbindung bringe, z.B. einer Frau mit Namen Romaine setze ich in Gedanken einen römischen Legionärshelm auf. Ein Raphael bekommt Engelsflügel, eine Saskia die Uniform der britischen Spezialeinheit SAS. Je abgedrehter, desto besser. Optimal ist es natürlich, soviele Sinnesmodalitäten (VAKOG) wie möglich einzubeziehen. In Achtsamkeitsübungen hatte ich beispielsweise eine recht gute Quote als es darum ging, Menschen an der Art zu erkennen, wie sie mir die Hand gaben. Vielleicht könnte für dich als jemand, der anscheinend gerne kinästhetische Attribute verwendet, eine Verbindung des Namens mit einer Körperwahrnehmung oder Geste interessant sein. Herzliche Grüße, Tsukune
  13. Hey Bondig, wenn dich Ekman interessiert, du aber keine Lust auf langes Lesen hast: Es gibt zwei Lernprogramme (micro- bzw. subtle expressions training tool; METT und SETT) da kommst du mit ein paar Minuten Übung am Tag schon sehr weit - die kosten zwar ein wenig, aber wenn du das wirklich lernen möchtest, ist das ein sehr praxisnaher Weg. Herzliche Grüße, Tsukune
  14. Hey, du hast es ja schon richtig geschrieben: Status bleibt der reinen "Menge" nach immer konstant. Bist du zu submissiv, muss der andere zwangsläufig dominant sein, um den "leeren Raum" zu füllen. Das ist dann aber nicht seine Schuld. Dein Verhalten führt zu ihrem Verhalten. Heißt frei nach Immanuel Kant, wenn du dich zum Wurme machst, kannst du hinterher nicht meckern, wenn du getreten wirst. Auch Gewalt ist keine Lösung. Es gibt nicht nur Flight oder Fight, nicht nur Kuschen oder Angreifen. Wir leben nicht mehr auf den Bäumen. Ich glaube, du hast den Begriff Dominanz im Bezug auf die moderne Welt nicht verstanden. Schau dir mal die Erfolgreichen dieser Welt an - denkst du ein CEO oder ein Professor würde sich prügeln wenn er seinen Willen nicht bekommt? Bist du mit dir im Reinen, weißt um deine Fähigkeiten und strahlst Selbstsicherheit aus, brauchst du dir keinen Status nehmen. Dann bekommst du ihn. Einfach so. Ganz ehrlich, das was du beschreibst ist eine brandgefährliche Mischung. Ich nenne sie "Schnellkochtopf unter Druck". An deiner Stelle würde ich professionelle Hilfe suchen, bevor sich da was aufstaut und dir und anderen um die Ohren fliegt. Herzliche Grüße, Tsukune
  15. Hey Sat, die Frage ist halt, was Verstehen beinhaltet. Ich gehe sogar noch weiter und behaupte, ein Mensch hat - um bei deinem Beispiel zu bleiben - Tango nicht verstanden, solange er beim Tanzen nicht "das Feuer im Blut spürt", auch wenn er bereits halbwegs gut tanzen kann. Das erfordert eine Form des Verständnisses, das über das Kognitive hinausgeht, aber auch schiere Technik transzendiert und das Intuitive umfasst. (Ein Esoteriker würde sagen, der Kontakt zu "Tango" im morphogenetischen Feld wurde hergestellt) Die Theorie bereichert die Praxis - einfach indem die Grundlagen erkannt und durch Training eingeschliffen werden - und umgekehrt. Doch ist ein Tanztheoretiker (diesen Begriff sehe ich schon als Widerspruch in sich) kein Tänzer und wird es nie sein, solange er nicht aufs Parkett geht und dort Meisterschaft erwirbt. Und ich bin der Meinung, jeder der etwas unterrichtet, sollte diesen intuitiven Zugang besitzen, sei es ein Kampfkunst-Sensei, ein Hochschulprofessor oder ein NLP-Ausbilder. Andererseits glaube ich, dass zwei linke Füße durch Training durchaus kompensiert werden können - vielleicht reicht es dann nicht zu einem Antonio Todaro, aber zumindest zu einer flotten Sohle in der Lokalmeisterschaft. Technik ist erlernbar - aber richtig gut wird es erst, wenn sich irgendwann "der Schalter umlegt". Und ab da beginnt man zu verstehen, warum man versteht. Herzliche Grüße, Tsukune
  16. Hey PoketRocket, langanhaltende Stimmungstiefs können auf Depression ( bzw. Dysthymie, eine nicht stark ausgeprägte, aber dafür lang andauernde Art der depressiven Störung) hindeuten, ebenso wie sozial inadäquates Verhalten auf Asperger-Autismus hindeuten kann. Es kann aber auch sein, dass dem nicht so ist und die Ursache ganz woanders liegt. Und das herauszufinden ist als Laie nicht einfach. Besorg dir einen Termin beim Fachmann, alles andere ist Kaffeesatzleserei und nicht aussagekräftiger als wenn einer seine Symptome bei Google eingibt. Da kommt auch immer Krebs bei raus und man macht sich unnötigerweise verrückt. Der beste Weg ist es, ersteinmal zum Hausarzt zu gehen und körperliche Gründe ausschließen zu lassen - beispielsweise die Schilddrüsenhormone. Wärst nicht der erste, hinter dessen depressiver Symptomatik eine bislang unentdeckte Hypothyreose steckt. Falls nichts gefunden wird, bekommst du eine entsprechende Überweisung. Übrigens, Asperger-Autismus zeichnet sich nach ICD-10 vor allem durch qualitative Beeinträchtigung der sozialen Interaktion, motorische Ungeschicklichkeit, stereotype Interessen, Verhaltensweisen und Aktivitäten aus. Begleiterscheinungen können Zwänge, Tics und hyperkinetische Störungen sein. Oft haben Betroffene Probleme in der Schule, weil sie am regulären Unterricht nicht genug Interesse haben oder sich in Details verlieren und so dem Unterricht nicht folgen können. Die Intelligenz kann überdurchschnittlich sein, muss es aber nicht. Nicht jeder Asperger ist ein Sheldon Cooper Wenn du dich da wiederfindest, wäre ein Gang zu einem Asperger-Experten sicher eine gute Entscheidung, einfach um das abzuklären. Bis dahin, nimm erstmal an dass das nicht der Fall ist. Gleiches gilt für die vermeintliche Depression. Da kann es auch viele andere Gründe geben, warum du dich so fühlst. Herzliche Grüße, Tsukune
  17. Hey AdP, woher weißt du, dass besagte Person diesen Glaubenssatz auch tatsächlich hat? Zitat NLPedia: Menschen sagen viel wenn der Tag lang ist. Jeder kennt aus Schulzeiten den Gesellen der sagte "Ich bin mies in Mathe" und dennoch mit ner 1 aus der Klausur ging. Und wenn du dir die Logischen Ebenen anschaust, wirst du feststellen, dass ein Belief sich immer auf Fähigkeiten, Verhalten und Kontext auswirkt. Ansonsten isses keiner. Herzliche Grüße, Tsukune
  18. Hey SirBlue, was das Loslassen betrifft, Kollege Satsang hat dem Forum diesbezüglich eine tolle Trance zur Verfügung gestellt http://www.pickupforum.de/topic/100731-loslassen-wie-ein-buddha- Was die "Tricks" betrifft von denen du sprachst, so hat NLP da durchaus eine Menge zu bieten, doch, um es einmal bildlich auszudrücken, sich am eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen ist deutlich mühseliger als sich die Hand reichen zu lassen und der Erfolg hält sich in der Regel in Grenzen, weil beispielsweise Symptom nicht unbedingt auch Ursache ist. Ein guter Coach findet raus was Sache ist und erarbeitet mit dir entsprechende Lösungen. Und ganz ehrlich, so kostspielig ist das nicht. Ein Satz guter, neuer Reifen kostet mehr als ein paar Coachingstunden und ich denke mir oft, wenn die Leute so gut für ihr psychisches Wohlbefinden wie für ihr Auto sorgen würden, würden sie ein deutlich erfüllteres Leben führen Herzliche Grüße, Tsukune
  19. Hey, wie es Timothy Leary einst so schön sagte: „Unless you are self-confident, self-directed, self-selected, please abstain.“ Herzliche Grüße, Tsukune
  20. Hey seitan, das lässt sich so pauschal nicht sagen. Zu 1. Trance ist ein Alltagsphänomen und es gibt gefühlt tausend Möglichkeiten, eine solche zu erzeugen, mitunter ohne dass dein Gegenüber überhaupt weiß was gerade passiert. Dazu brauchst du nicht unbedingt die Erlaubnis. Beispielsweise kannst du jemanden profan gesagt überrumpeln und den Schreckmoment nutzen, um deine Suggestionen zu platzieren. Wenn du das mal im Extrem sehen möchtest, google mal nach "Mayajid" und "Hypno Sculpture". Auch kannst du eine Hypnoseinduktion als "Entspannungsübung" bezeichnen und mit ein wenig Rapport sagt da kaum einer Nein. Ich hab zu meiner Anfangszeit mit Hypnose schon so manchen Schabernack gemacht mit Leuten, die ich kaum kannte und eh sie sichs versahen, klebte die Hand auf dem Tisch... Zu 2. Ich erinnere mich an ein Experiment, bei dem einem Probanden hypnotisch suggeriert wurde, er solle seinen Kumpel erschießen. Er bekam dazu eine täuschend echt wirkende Waffe in die Hand. Tat er nicht. Anschließend wurde ihm suggeriert, sein Freund sei ein wilder Tiger, der ihn anfallen wolle... Du kannst dir vorstellen, was der Proband tat. Das Unbewusste hat seine eigenen Gesetze. Eins ist, dass man auch unter Hypnose nicht seinen grundlegenden Werten und Überzeugungen zuwider handelt. Aber jemand, der weiß was er tut und die entsprechende Skrupellosigkeit besitzt, kann auch sowas umgehen. Ich gehe hier aus verständlichen Gründen nicht weiter ins Detail. @Blankor1987: Ich weiß nicht, was mich trauriger macht: Das was du tust oder der Gedanke an das Bild, das du von uns haben musst, hier nach Tipps zu fragen wie du den Kopf aus der Schlinge ziehen kannst... Kopfschüttelnd, Tsukune
  21. Hey, ersetze Introvertiertheit mit Schüchternheit und es wird ein Schuh draus. Denn entgegen landläufiger Meinung sind die Begriffe nicht deckungsgleich. Hierzu einmal zwei Beispiele für Introversion: Mahatma Gandhi und der Dalai Lama... glaubst du, die haben ein Innergameproblem? Da liegt für mich der Hund begraben. Du siehst ihn durch deine Brille des Extravertierten, projizierst deine Wünsche, Ansprüche und Bedürfnisse auf ihn. Vielleicht möchte er das ja gar nicht, eben weil extravertiertes PU bedeutet, profan gesagt gegen seine Natur zu leben. Und für den typischen Introvertierten ist ein Lifestyle, der vonnöten ist um wirklich viele Frauen zu layen viel zu anstrengend und er strebt ihn in der Regel auch nicht an. Was nicht heißen soll, dass man als solcher keine Frauen kennenlernen und mit ihnen schlafen kann - es erfordert nur ein anderes Vorgehen und das Nutzen seiner spezifischen Stärken. Ich beispielsweise mache viel über Screening und tiefen Rapport, wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich sicher nicht soviele verschiedene Sexualpartner hatte wie manch anderer der Fortgeschrittenen hier, aber dafür konstant in (sexuell sehr ausfüllenden) Beziehungen bin. Schüchternheit kann man überwinden. Echte Introversion hingegen ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Das ändert sich nicht durch Willenskraft. Und das ist auch gut so. Herzliche Grüße, Tsukune
  22. Hey cClazZz, Sicher merke ich, wenn irgendwann die Akkus leer werden - ich kenne mich und meine Energiereserven ziemlich gut und treffe entsprechende Maßnahmen, um entsprechend zu kompensieren. Das reicht von Meditation über einen ruhigen Abend zuhause bzw. im Hotel bis hin zu einem freien Tag, wenn es mal über eine Zeitlang richtig intensiv war. Mache ich das nicht, kommt irgendwann der Punkt, an dem ich trotz allem Spaß einfach ausgelaugt bin und grantig werde. Zumal ich auch sagen möchte, dass ich - typisch für Introvertierte - die Zeit mit mir allein und meinen Gedanken sehr genieße und mir auch ermögliche. In meinem Kopf ist es nie langweilig und ich kann wenn es drauf ankommt sehr gut für mich sein, was sich u.a. in einer ziemlichen Unneedyness gegenüber anderen darstellt. Meine Partnerin beispielsweise ist stark extrovertiert (und ja, eine solche Beziehung funktioniert wenn man weiß wie und kann sehr bereichernd für beide sein) und wird regelmäßig kirre wenn ich sie nicht beachte, womit ich natürlich hin und wieder auch gerne mal spiele Herzliche Grüße, Tsukune
  23. Hey LoveLing, Danke für deinen Post. Ich stimme dir zu, Medikamente sollten nur dann gegeben werden wenn es auch dringend erforderlich ist. Beispielsweise können Benzos durchaus Sinn machen, die Latenzphase zwischen Beginn einer schweren depressiven Episode und dem Wirkungseintritt der AD zu überbrücken. Und dass diese Wirkstoffklassen keine Zuckerpillen sind, ist logisch. Am Ende läuft es halt auf eine Kosten-Nutzen-Rechnung hinaus. Wie ich es in einem anderen Beitrag schrieb, eine Major Depression ist aufgrund von Suizidalität eine potentiell tödliche Krankheit mit einem hohen Leidensdruck. Wenn du dir die UAWs von beispielsweise einer antiretroviralen Therapie (HAART) wie sie beispielsweise gegen eine andere potentiell tödliche Krankheit, AIDS, angewandt wird durchliest, so würde die auch keiner freiwillig schlucken. Sowas schluckt man nur wenn man muss. Oder das berühmt- berüchtigte Morphium bei Schmerzpatienten... Ärzte sind auch nur Menschen (auch wenn mancher sich gerne als ein wenig drüber sieht, Halbgott in Weiß lässt grüßen) und mir wurden bei einem Schnupfen auch schon Antibiotika verschrieben. Genommen hab ich sie nicht. Bei Panik, Alltagsängsten und Phobien akut Benzos zu geben ist soweit ok, wenn es nicht anders geht (im OP bekommst du in der Regel ja auch akut Diazepam zur Beruhigung bzw. zur Anxiolyse), mittel- oder langfristig jedoch fahrlässig und widerspricht jeder Vernunft und auch so ziemlich jedem Lehrbuch, das ich in den Fingern hatte. Daher ist es auch als "mündiger Patient" (ich weiß, für manchen klingt das wie ein Paradoxon) gut, sich entsprechend zu informieren, was man da eigentlich schlucken soll. Auch ich bin der Ansicht „besser ohne“ und vermeide Medikamente, wo keine notwendig sind. Doch weiß ich, dass gerade bei psychischen Erkrankungen sowohl individuell als auch systemisch viel Leid durch eine vernünftige Medikamentengabe gelindert werden kann. Im Fall des TE sehe ich das aber nicht, da geht es (meiner Laienmeinung nach) um was anderes, wo es auch keine Psychotherapie braucht, Stichwort Selbstwert und entsprechende Beliefs über sich und sein Umfeld. Herzliche Grüße, Tsukune
  24. Hey cClazZz, Du gibst mit dem Wort "gewirkt" ja im Prinzip schon die Antwort. Introversion und Schüchternheit haben von außen betrachtet viele Gemeinsamkeiten. Der Schüchterne ist ironischerweise oft ein gehemmter Extravertierter, der sich eigentlich nach Teilhabe sehnt und sie auch braucht, sie aber nicht adäquat ausleben kann. Da kommt schon ein starker Leidensdruck zustande. Werden dann die Blockaden mittels PE abgebaut, kommt dann das wahre Naturell durch. Und auch ein introvertierter Mensch hat Freude an Gesellschaft. Ich selbst bin beispielsweise recht introvertiert und bin dennoch NLP-Trainer und Dozent, stehe also regelmäßig vor Menschen und bin in der Interaktion. Aber während manche Kollegen das tagelang können und aufblühen, kommt für mich irgendwann der Punkt, wo ich mich nach einem ruhigen Sessel und einem guten Buch sehne und mir das dann auch ermögliche. Und klar handelt es sich bei den Begrifflichkeiten um Extreme mit einer großen Bandbreite zwischen den Polen. Ist halt eine Frage der Semantik - versteht man unter Droge jede Substanz, die ins zentrale Nervensystem eingreift, sind auch AD Drogen. Versteht man darunter Stoffe, die das natürliche Gleichgewicht von Neurotransmittern außer Kraft setzen, mitunter mit Suchtentwicklung, sind sie es nicht, denn sie stellen im Krankheitsfall ja das Gleichgewicht ja wieder her. Ich sehe den Unterschied vor allem darin. Bei einer Depression sind Neurotransmitter, vor allem Serotonin, zu niedrig konzentriert (Stichwort Aminhypothese, die aber inzwischen auch modifiziert wurde). ADs stellen eigentlich nur die natürliche Balance wieder her, beispielsweise indem sie (im Falle der SSRI) die Wiederaufnahme in die Zelle verhindern. Im synaptischen Spalt eines behandelten Patienten befindet sich im angestrebten Fall also in etwa gleichviel Serotonin wie bei einer gesunden Person. Auch werden diese Substanzen galenisch so verarbeitet, dass sie einen Retardeffekt aufweisen, also nicht schnell anfluten wie es beispielsweise MDMA (Ecstasy) würde - es kommt also zu keinem "Kick". Das Belohnungssystem springt nicht an, es kommt zu keiner Sucht. Was die dauerhaften Änderungen auf neuronaler Ebene betrifft, so gibt es die bei Drogen sehr häufig, beispielsweise Toleranzeffekte durch Veränderung der Expression von entsprechenden Rezeptoren. Das passiert bei AD nicht, ist ein Patient gut eingestellt. Soviel ich weiß ist das auch so, jedenfalls wird bei einer Major Depression in der Regel mit Psychopharmaka behandelt, dazu supportiv Psychotherapie wie KVT, um die Aktivität und soziale Kompetenz wiederaufzubauen, den Tag zu strukturieren und das Selbstbild zu stärken. Meist treten Depressionen ja episodenhaft auf und müssen dann zielgerichtet behandelt werden, auch um Suizidalität zu vermeiden. Ich stelle mir das gern wie Diabetes vor - du kannst durch Umstellung von Essgewohnheiten u.a. sicher die allgemeine Lebensqualität verbessern, aber wenn das Insulin knapp wird, dann muss die Spritze her. Die Ätiologie von Depressionen ist ja nicht vollständig geklärt. Sie ist multifaktoriell und es gibt X Faktoren, von neurobiologischen bis zu lerntheoretischen. Was jedoch gesichert ist, ist dass Kinder depressiver Eltern ein Morbiditätsrisiko von 50-60% aufweisen und die Konkordanzrate bei eineiigen Zwillingen bei rund 70% liegt. Das durchschnittliche Alter bei Erstmanifestation einer monopolaren endogenen Depression liegt bei 30-45 Jahren. Es gilt zu beachten, dass genetische Veranlagung nicht bedeutet, dass ein Phänotyp sofort manifest wird. Viele Erkrankungen "schlummern" sozusagen im Genom, ein Beispiel wäre Chorea Huntington, das gesichert autosomal vererbt, aber erst mit rund 40 Jahren manifest wird. Was die Depression betrifft, wie gesagt, Erblichkeit ist ein Faktor, aber sind die Mechanismen nicht genau geklärt (womit man grob auch gut den Unterschied zwischen endogen und organisch darlegen kann). Herzliche Grüße, Tsukune
  25. Leute, ich habe selten einen Thread mit soviel Broscience gelesen, und zwar durch die Bank. Diagnosen trifft ein Therapeut und ein Laie macht sich mitunter sogar strafbar, wenn er explizit diagnostiziert und /oder medizinischen Rat erteilt. Und selbst ein erfahrener Therapeut würde niemals eine Diagnose aufgrund von ein paar Zeilen Text in einem Forum treffen. Was die Benzodiazepine betrifft - ja, die machen abhängig. Aber kein Psychiater, der seine Sinne beisammen hat, würde bei einer Depression ohne triftigen Grund langfristig Benzos verschreiben - die werden in der Regel in diesem Kontext situativ bei Begleiterscheinungen wie Panikattacken angewandt. Und SSRI sollten zwar ausschleichend abgesetzt werden, da es sonst zu einem Absetzsyndrom mit Kreislaufproblemen und Schlafstörungen kommen kann, machen aber keinesfalls abhängig. Introversion hat mit Selbstwert nichts zu tun und es gibt auch keine Lösungswege dafür, da es sich hierbei um ein Persönlichkeitsmerkmal und nicht um einen pathologischen Zustand handelt! Da geht es schlicht darum, wie ein Mensch Kraft schöpft: grob gesagt gewinnt ein Introvertierter Energie in Momenten der Ruhe und verliert sie bei sozialer Interaktion. Bei einem Extravertierten ist es umgekehrt. Medis verschreiben dürfen nur Mediziner, ein Psychologe darf ohne Therapeutenausbildung nicht an psychische Krankheiten ran, und schon gar nicht mit Medikamenten. Da es so oft verwechselt wird: Psychologe: Hat Psychologie an der Uni studiert. Keine Heilerlaubnis! Heilpraktiker für Psychotherapie: Hat eine Prüfung beim Gesundheitsamt gemacht und in der Regel ein Therapieverfahren (z.B. Hypnotherapie, systemische Therapie etc) erlernt und darf in einem begrenzten Rahmen psychische Störungen behandeln. Psychologischer Psychotherapeut: Psychologe mit Therapieausbildung, darf psychische Störungen diagnostizieren und mit Psychotherapieverfahren behandeln. Psychiater: Facharzt für psychische Krankheiten, darf diagnostizieren, psychotherapeutisch und pharmakologisch behandeln. Do you even biochemisty? Auch wenn depressive Verstimmungen auch durch belastende Außeneinflüsse ausgelöst werden (siehe Anpassungs- und Belastungsstörungen) oder Nebenwirkungen von manchen Medikamenten sein können (darunter fällt im Übrigen auch genanntes Finasterid), so werden "echte" Depressionen zu den endogenen Störungen gezählt, d.h. sie entstehen von innen heraus aufgrund vieler, zum Teil noch ungeklärter Faktoren. Beispielsweise ist Vererbung da ein Thema. Ich zitiere Wikipedia: Ganz ehrlich, es erschreckt mich was in diesem Thread abgeht. Wer andere in solch heiklen Themen berät, sollte zumindest halbwegs wissen von was er redet. Herzliche Grüße, Tsukune