Tsukune

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Alle erstellten Inhalte von Tsukune

  1. Hey, mit Verständnis ist es so eine Sache und es kommt darauf an, um welche Art von Erfahrung es sich handelt. Das Es ist nicht das Unbewusste, und das Unbewusste nicht zwingend deckungsgleich mit der "Anderswelt". Und auch wenn Psychoanalytiker der alten Schule sich gern mit Mystik und Okkultismus befassten (beispielsweise C.G. Jung), ist nicht jeder Psychiater ein erfahrener "Weltenwanderer" und wird eher ein Neuroleptikum verschreiben als Grenzerlebnisse zu bestätigen oder gutzuheißen. Ohnehin ist man als spirituell Praktizierender mitunter näher am Abgrund der Psychose, als einem lieb und oftmals bewusst ist - spätestens wenn sich mal tatsächlich etwas aus dem Unbewussten oder wo auch immer heraus "materialisiert" und einen in Frage stellen lässt, wo die Geister denn tatsächlich wohnen... Für jegliche spirituelle Praxis, die über das einfache Meditieren hinausgeht, gilt meiner Meinung nach derselbe Rat, den Timothy Leary einst über den Gebrauch von Halluzinogenen gab: Unless you are self-confident, self-directed, self-selected, please abstain. Herzliche Grüße, Tsukune
  2. Hey lostinthoughts, wenn ich es aufs Wesentliche reduziere habe ich gelernt, balancierter zu leben, als ich es früher tat, sowohl was die vertikale (also Spiritualität und Bodenständigkeit zu vereinen) als auch die horizontale Achse (Körper, Geist, Umwelt) betrifft. Ich habe gelernt, das Leben anzunehmen wie es eben kommt und somit Gleichmut und Gelassenheit und ein tieferes Verständnis von der Liebe zu mir selbst, zu anderen Menschen und dem Leben an sich zu entwickeln, in der Erkenntnis, ein Teil des vollkommenen Ganzen aber auch ein vollkommenes Ganzes in mir selbst zu sein. Und selbstverständlich schafft das auch im Außen Resultate. Zumindest für mich. @Aldous Letztendlich könnte man jedem, der meditiert unterstellen, dass er bzw. sein Ego eine Absicht dahinter verfolgt oder sich zumindest etwas davon erhofft, ansonsten hätte er wohl nicht damit angefangen. Und natürlich habe auch ich eine Absicht, was ich aber nicht damit gleichsetze, spirituelle Erfahrungen erzwingen zu wollen (gut, vielleicht früher mal, als ich noch jung und dumm war, mit zugegeben eher mäßigen Resultaten) Heute habe ich meine Routinen, die ich seit Jahren stoisch verfolge, und manchmal wirft es mich dabei eben aus den Latschen und ich erkenne mich wieder ein Stückchen mehr. Aber ich betreibe beileibe keine spirituelle Olympiade. Ich lebe mein Leben, spirituell wie profan und bin neugierig, was kommen mag Herzliche Grüße, Tsukune
  3. Hey Aldous, ist schwer, das in Worten rüberzubringen; wenn ich rein nach der Qualität des Zustandes gehe, war es grundlegend anders als eine Abreaktion oder die Auflösung eines Traumas, deren Erfahrungen ich im Laufe meiner Selbsterfahrung reichlich gemacht habe. Ich würde es als eine tatsächliche spirituelle Erfahrung beschreiben, zumal noch andere Aspekte eine Rolle spielten, die ich hier weder nennen noch beschreiben kann noch möchte. Und ja, ich kann deine Skepsis gegenüber höheren Bewusstseinszuständen nachvollziehen. Ich bin Naturwissenschaftler. In den Neurowissenschaften lernt man, dass sie durch den Ausstoß von Endorphinen (z.B. das angesprochene Runners High) bzw. Neurotransmittern entstehen, in der Psychopathologie spricht man von qualitativen Bewusstseinsstörungen - man also davon ausgehen, dass sie schlicht "hausgemacht" sind. Mystische oder spirituelle Erfahrungen finden meiner Meinung nach auch nicht zwingend auf irgendwelchen losgelösten astralen Ebenen oder schamanischen Welten statt, sondern im eigenen Kopf. Was nicht heißen soll, dass sie nur Einbildung sind - denn wenn unser Geist in der Lage ist, gemäß des Konstruktivismus Wirklichkeit zu schaffen, ist unser Kopf vielleicht "größer" als wir mitunter denken mögen, weit größer als die Grenzen unseres Schädels und unsere Götter, Engel und Dämonen, unsere höchste Ekstase und tiefsten Ängste existieren somit gleichzeitig im Innen und Außen (geht man von Jung aus, sogar auf kollektiver Ebene). Und sind sowohl als auch erfahrbar, wenn man es drauf anlegt. Eben weil es außerhalb unserer sinnlichen Perzeption im Grunde weder innen noch außen, oben noch unten gibt. Das ist zumindest das, was ich in der Meditation erlebe. Im Alltag existiert die Trennung selbstverständlich, oder besser gesagt, sie kann im wahrsten Sinne des Wortes "realisiert" werden. Und das ist auch gut und sinnvoll - denn das unterscheidet den spirituellen Praktiker vom Psychotiker. Herzliche Grüße, Tsukune
  4. Hey lostinthoughts, ich glaube ja, dass meine erste Erfahrung damals einfach ein glücklicher Zufall war. Mein Setting war eine 30minütige Schumann-Resonanzsession mittels einer Mindmachine und danach eine kommerzielle geführte Phantasiereise; ersteres hatte ich gewählt, um das Tranceerlebnis zu intensivieren. Nur habe ich mich dann während der Trance entschlossen, vom vorgegebenen Weg abzuweichen und bin meines eigenen Weges gegangen, habe sozusagen die Membran nach oben hin durchbrochen...und so führte eins zum anderen. Heutzutage gehe ich die Sache etwas strukturierter an. Da ich mich der westlichen Spiritualität verbundener fühle als den östlichen Lehren, nutze ich in der Meditation das Symbol des Baum des Lebens. Aber das auszuführen wäre mühselig und in meinen Augen auch kontraproduktiv, denn manche Dinge wollen nicht erklärt, sondern selbst ergründet werden Unplanmäßige Kundalini-Erweckung? Herzliche Grüße, Tsukune
  5. Hallo, ja hatte ich. Mein erstes Erlebnis war eher zufällig, als ich vor einigen Jahren mit Hypnose in Kombination mit psychoaktiven Frequenzen experimentiert hatte und mich plötzlich in einem sehr intensiven Zustand wiederfand, in dem sich sozusagen der Schleier der Trennung zur Seite schob als hätte es ihn nie gegeben. Ich stand in tiefem Kontakt mit mir selbst. Das mag erstmal profan klingen, aber war schlichtweg überwältigend. Ich bin dann in diesem Zustand raus in die Natur, einfach wow. Wenn ich es heute beschreiben würde, würde ich sagen, ich hatte damals Kontakt mit meinem höheren Selbst. Seitdem arbeite ich daran, diese Verbindung durch Meditation und Trance zu stärken. Und auch wenn es bislang nur Momentaufnahmen sind, findet diese Bindung auch immer mehr ihren Weg in die Alltagsrealität und ich spüre sie manchmal für einen Moment ganz deutlich, sei es in einem Lied das ich höre, oder in einer ganz alltäglichen Handlung. Doch der Zensor ist oft sehr schnell zur Stelle. Vielleicht auch weil ich den Mittelweg suche, mein Ego nicht sterben zu lassen, sondern eher an seinen Platz (Diener statt Herr) zu weisen. Es gibt noch viel zu tun... Ich nehme an du hattest auch entsprechende Erlebnisse. Erzähl doch mal, ich bin neugierig Herzliche Grüße, Tsukune
  6. Hey draco85, ich glaub ja inzwischen, dass solche Kategorisierungen wie Intro-Extro oder "hochsensibel" nur Sinn machen, wenn sie einem helfen, sich selbst zu verstehen und daraus für sich Lösungen zu entwickeln. Viele Menschen verstecken sich hinter einer (im Regelfall selbst gestellten) Diagnose oder Bezeichnung oder definieren sich darüber, oft steckt ein sekundärer Gewinn dahinter ("Ich bin Intro - darum kann ich auf dem Betriebsfest keine Rede halten"). Das ist allerdings Quatsch - letztendlich zählt nicht, was du bist, sondern was du draus machst. Wenn du merkst, du magst Interaktion, doch dir geht in Gesellschaft schnell die Energie aus, dann entwickle Strategien, wie du dir das sicherstellen kannst was du brauchst, ohne auf das Schöne verzichten zu müssen. Ich selbst bin "Intro" im Sinne, dass ich nach intensiver Interaktion mit anderen Menschen einfach meine "Me-Time" brauche, um mich wieder aufzuladen. Meine Konsequenz aus dieser Erkenntnis war einfach, dass ich mir einen Ausgleich schaffe für das Wuselige, Laute und Hektische, was Gruppen oft auszeichnet, ich als Coach und Trainer aber weder vermeiden kann noch möchte, was mich zum Thema Meditation und Spiritualität geführt hat. Letztendlich muss jeder für sich seine Lösungen finden, und - ganz wichtig - eine Charaktereigenschaft nicht dazu nutzen, um sich Excuses zu schaffen, vor anderen zu rechtfertigen oder faul und antriebslos zu werden - sondern wie im Method-Acting eben mit dem zur Verfügung stehenden Material bestmöglich zu arbeiten. Herzliche Grüße, Tsukune
  7. Hey Egoboost, Menschen können gar nicht anders, als sich innerhalb einer intensiven Beziehung zu verändern, und ich wage einmal zu behaupten auf allen neuro-logischen Ebenen (Umfeld, Verhalten, Fähigkeiten, Beliefs, Werte, Identität). Diese Veränderung geschieht in der Regel unbewusst, lässt sich aber auch bewusst herbeiführen, wobei beispielsweise Hörigkeit wie sie in manchen Sekten erzeugt wird, einen Extremfall darstellt. Daher bin ich schon der Ansicht, dass man sehr tief in das Identitäts- und Wertegefüge eines Menschen eingreifen kann, wenn man nur skrupellos genug ist und das entsprechende Know-How besitzt. Viel spannender und ökologischer finde ich allerdings, bei jenen Veränderungen, die man bei anderen bestärken möchte, selbst voranzugehen, und sozusagen, wie es der Verhaltenstherapeut ausdrücken würde, zum "Lernmodell", also zum Vorbild zu werden, das nicht Wasser predigt und Wein trinkt, sondern in erster Linie authentisch ist. Bist du in dem was du denkst und tust kongruent, und sieht dein Gegenüber in deinem Handeln etwas erstrebenswertes, wird sie von dir ganz automatisch lernen (wollen). Eine Paarbeziehung ist für mich ein denkbar schlechtes Feld für bewusst ausgeführte "Umerziehungsversuche". Schließlich hat dein Gegenüber ja als Individuum mit Eigenheiten, Ecken und Kanten dein Interesse geweckt - und die (rhetorische) Frage ist, ob es Sinn macht, jemanden "formen zu wollen", wenn das Resultat einem danach vielleicht gar nicht mehr gefällt... Herzliche Grüße, Tsukune
  8. Hey nikeus, selbstverständlich können äußere Umstände die Psyche entsprechend beeinflussen, und nicht umsonst gibt es neben akuten Krisensituationen im Leben eines Menschen (beispielsweise ein dramatisches Erlebnis) auch den Begriff der "Veränderungskrise", bei dem viele negative Faktoren (beispielsweise Mobbing, Krankheit, Stress mit Partner) die gleichzeitig auftreten entsprechend kumulieren und bei entsprechender Veranlagung letztendlich in psychischer Dekompensation wie depressiver Verstimmung münden können. Die Frage ist halt, reden wir von einer tatsächlichen Persönlichkeitsänderung (kommt sehr selten vor), ist das ganze eine emotionale Reaktion auf schwierige Umstände (Stichwort: Anpassungsstörung) oder war es, wie Roien es so passend ausdrückte, eher situatives Selbstvertrauen als verwurzeltes Selbstbewusstsein, das nun vor sich hin bröckelt? Hier im Forum werden wir das aber nicht beantworten können und ein Gang zum Fachmann könnte im Zweifel Sicherheit geben. Herzliche Grüße, Tsukune
  9. Tsukune

    Traumdeutung

    Hey pepek2, vielleicht hilft dir das weiter: http://www.traumdeutung-traumsymbole.de/Traumsymbole/verzeichnis/b/Beobachtet-werden.html Herzliche Grüße, Tsukune
  10. Hey smileface, The Work ist auf jeden Fall eine tolle Sache, ich habe da auch schon einen sehr intensiven Tagesworkshop besucht. Ich glaub da zieht man am meisten Nutzen raus, wenn jemand anders die Fragen stellt; Eigenarbeit damit fand ich persönlich nicht so intensiv. Mein Tipp zur Veränderung sind das konsequente und mutige Anwenden der Neurologischen Ebenen nach Dilts auf das entsprechende Thema. Ich finde es einfach ein klasse System, um sich einen detaillierten Überblick über "Ist" und "Soll" zu verschaffen und dann die Erkenntnisse auf den entsprechenden Ebenen in den Alltag zu integrieren. Und wenn du erkennst, was noch gebraucht wird, hast du im Prinzip Methodenfreiheit, dir das anzueignen. Herzliche Grüße, Tsukune
  11. Hey smileface, ich würde es mal so ausdrücken: Natürlich gibt es in der Persönlichkeitsentwicklung Trends, in den letzten Jahren kamen beispielsweise diese ganzen Quantengeschichten auf, bei genauerem Hinsehen sind viele dieser scheinbaren revolutionären Neuheiten nichts anderes als alter Wein in neuen Schläuchen. Daher würde ich nicht darauf setzen, was gerade aktuell, sondern was bewährt ist und mit dem du etwas anfangen kannst. Eine Methode ist nie Selbstzweck, sondern wirkt letztendlich nur in Kombination mit einem dafür offenen Klienten. Ich behaupte mal, dass man mit einem schamanischen Ritual bei einem Firmenkunden, der dafür offen ist und bei dem das resoniert, ein größeres Veränderungspotential erzeugen kann als mit dem aktuellsten Trend im Businesscoaching Was die Fragen betrifft, die spielen in so ziemlich jeder Form von Persönlichkeitsentwicklungsarbeit eine große Rolle, und wenn es nur jene ist: Wo bin ich gerade, wo möchte ich hin und was muss ich dafür tun? Herzliche Grüße, Tsukune
  12. Hey, im NLP gibt es das Konzept der Metaprogramme, in diesem Kontext spielen wohl (mindestens) zwei eine Rolle: Motivationsrichtung: Hin-zu etwas -Weg von etwas Menschen mit ersterem Programm werden von der Erwartung motiviert, mit ihrem Tun etwas Positives zu erreichen, solche mit dem zweitem Programm etwas negatives zu vermeiden. Szenario 1: Mutter zum Kind: Wenn du fleißig lernst, gehen wir ins Schwimmbad. Hin-zu-Kind: Au ja! Weg-von-Kind: Meh. Szenario 2: Mutter zum Kind: Wenn du nicht lernst, kannst du das Taschengeld diese Woche vergessen. Hin-zu-Kind: Meh. Weg-von-Kind: macht sich ans Werk. Positive Responder - Polarity Responder (Gleich- bzw. Gegenbeispielsortierer) Ersterer sucht nach Gleichheiten in Fragen und Diskussionen, stimmt aufgrund dessen eher dem Gesagten zu, weil "das ist ja genauso wie X". Letzterer nehmen in Diskussionen oder Fragen sofort die Opposition ein und sucht aktiv nach Fehlern oder Unstimmigkeiten. Willst du sie überzeugen, ist "umgekehrte Psychologie" das Mittel der Wahl. z.B. Boss zum Angestellten: Den Auftrag schaffst du eh nicht bis morgen! Positive Responder: Hmm, vielleicht hat er recht...ich lass das lieber sein. Polarity Responder: Dem zeig ichs! Das wäre doch gelacht wenn der Recht behält! Nehmen wir an, Herr Lamborghini wäre beispielsweise ein Polarity Responder ("Was weiß der doofe Enzo schon? Ich bau ein Auto, da fallen ihm die Augen raus!") und ein Hin-zu-Typ (Wenn ich das Auto gebaut habe, dann wird die Welt schon sehen, wer der bessere ist!), dann macht sein Verhalten durchaus Sinn. Wäre er es nicht gewesen, wäre die Wahrscheinlichkeit höher, dass er bei seinen Traktoren geblieben wäre. Metaprogramme sind aber sehr individuell und die Mischung macht, wie ein Mensch mit Situationen umgeht, unter Stress reagiert, worauf er sein Augenmerk legt, wie er Informationen verarbeitet und so weiter. Was natürlich spannend zu wissen ist, beispielsweise wenn eine Arbeitsstelle zu besetzen ist, die spezielle Charakteristika und Anforderungen aufweist. Jedes Metaprogramm hat bezogen auf den Kontext seine Stärken und Schwächen und so kann es sinnvoll sein, z.B. einen Job mit viel Eigenverantwortung eher einem internal motivierten Menschen zu geben als jemandem, der ständig jemanden von außen braucht, um ihn anzutreiben. Es gibt ein entsprechendes Toolset, das sich LAB Profiling nennt, mit dem beispielsweise Personaler anhand von Äußerungen und Verhalten von Bewerbern rausfinden, wie diese entsprechend ticken und ob sie für einen Stelle mit gewissen Anforderungen geeignet sind. Und auch im Coaching sind Metaprogramme ein sehr effektives Werkzeug, um Klienten durch Veränderungsprozesse zu führen. Herzliche Grüße, Tsukune
  13. Hey Kohlhaas, deine pragmatische Art zu denken gefällt mir - und ich kann mich gut da reinversetzen, eben weil ich diesem Streit der Denkschulen im Laufe der Zeit überdrüssig geworden bin. NLP ist für mich keine Ideologie, sondern einfach ein Handwerkszeug neben vielen und ich finde es Blödsinn im übertragenen Sinne darüber zu streiten ob nun der Schraubenzieher der Firma A oder B besser geeignet ist, die Schraube aus der Wand zu bekommen. Am Ende zählt die Art der Schraube an sich, der Handwerker und das Geschick, mit dem er das Werkzeug führt und ein wesentlicher Wirkfaktor von Psychotherapie - oft noch viel entscheidender als die Intervention an sich - ist das Verhältnis zwischen Therapeut und Klient. Und wenn der Schraubendreher A für die bestimmte Schraube nichts taugt, sollte man nicht solange drehen bis das Gewinde reißt sondern an jemanden verweisen, der Schraubendreher B besitzt. Ein Coach /Heilpraktiker/Therapeut mit Spezialisierung X sollte keine Probleme dabei haben, im Zweifel die Worte "Da gehn sie besser zum Therapeuten /Psychiater / Kollegen mit Spezialisierung Y" auszusprechen. Daher finde ich es auch absolut sinnvoll, auch gerade für NLPler und Berater ohne Heilerlaubnis, sich zumindest Grundlagenwissen über die wichtigsten Therapieformen und eine solide Basis in Bezug auf Psychopathologie anzueignen. Leider gibt es viel zu viele, die da ihre Kompetenzen überschätzen (und fahrlässig Therapie- zu Coachingthemen machen) bzw. andere Verfahren als die eigenen aus Unwissen oder aufgrund eigener Glaubenssätze kategorisch ablehnen. Und das ist keine gute Mischung. Herzliche Grüße, Tsukune
  14. Hey, ganz meine Meinung. Denn Selbsttherapie geht leider viel zu oft gehörig schief, festigt mitunter die Symptomatik und beeinflusst dann ggf. auch die Compliance in einer professionellen Therapie. Ich für meinen Teil glaube ja, das die Ablehnung von NLP in der Psychotherapie eher historische als rationale Gründe hat - oder einfach das Resultat guter Lobbyarbeit ist. Andere Länder, z.B. unser Nachbar Österreich ist da schon weiter und auch hier in D gibt es Bestrebungen, dies zu ändern, beispielsweise durch die Entwicklung von NLPt. Methodisch gesehen ist NLP oft alter Wein in neuen Schläuchen (augmentiert mit spannenden Erkenntnissen wie die, dass beispielsweise Submodalitäten direkt mit Gefühlswahrnehmungen verbunden sind) und den anerkannten Therapien so unähnlich nicht. Beispiele gefällig? - Das Reimprinting / Change History Format zum Bewältigen von emotionalen Krisen in der Kindheit entspricht so ziemlich genau dem Vorgehen in der Schematherapie zur Behandlung von Persönlichkeitsstörungen und Ängsten (Identifizieren - Ressourcen rein- imaginatives Überschreiben des auslösenden Erlebens - Neubewertung - Umsetzen in den Alltag). - Glaubenssatzarbeit im NLP entspricht dem Rational-Emotiven Therapieansatz nach Ellis bzw. der Kognitiven Therapie nach Beck. Beide Denkansätze sind der Meinung, dass negative Überzeugungen und falsche Bewertungen von Erlebnissen zu Pathologie führen können und versuchen, durch sokratisches Fragen bzw. Dialog (im NLP Metamodell genannt) solche Überzeugungen zu identifizieren und anschließend durch sinnvollere zu ersetzen. Ob das nun kognitiv mit Gegenbeispielen oder mittels Metaphorik (alte Beliefs ins Museum bringen) gemacht wird spielt am Ende keine Rolle. - Graduelle Konfrontation machen wir in sensu und mit Hilfe von Submodalitäten anstelle von gestuften Hierarchien in vivo. Das Resultat ist das selbe. -Wing Wave, das zwar nicht zum NLP-Fundus an sich gehört, doch eng mit ihm verbunden ist, ist vom Prinzip her nichts anderes als die bewährte Traumatherapiemethode EMDR. - Swish Pattern = eine visuelle Form des Gedankenstopps. - Collapsing Anchors; Entspannung und Problemzustand werden gleichzeitig ausgelöst = Gegenkonditionierung wie in der systematischen Desensiblisierung Ganz zu schweigen von den Wirkprinzipien der Systemischen Therapie (Satir), der Hypnotherapie (Erickson), der humanistischen Therapien (Rogers, Perls, Watzlawick) die ins NLP mit eingeflossen sind. NLP ist keine tumbe Self-Help Methode, sondern aus einem therapeutisch-akademischen Rahmen heraus und unter der direkten oder indirekten Mitwirkung der hellsten Köpfe der Psychotherapie des 20. Jahrhunderts entstanden. Nur leider hatten die Gründer nie die Intention, das empirisch untersuchen zu lassen. Apropos Studien: Ich habe jahrelang an der Uni geforscht und weiß wie da der Hase läuft. Studien kosten eine Menge Geld und Zeit und brauchen Menschen, die bereit sind, das zu investieren. Und oft scheitern solche Projekte einfach an der Dickköpfigkeit der Verantwortlichen, andere Methoden und Denkschulen als die eigenen anzuerkennen. Zumal es kein Prestigethema ist, im Zweifel die Wirksamkeit der eigenen Methode zugunsten einer anderen in Frage zu stellen. Meine Meinung: Wer behauptet, die Methodik aus dem NLP sei für die Psychotherapie ungeeignet, hat sich (aus Betriebsblindheit oder einfach weil er es nicht will) nie wirklich die Mühe gemacht NLP zu verstehen. Aber wenn man genau hinschaut sieht man bei manchem VTler (besonders die mit einer zusätzlichen Hypnotherapieausbildung) Prinzipien des NLP beständig in Aktion. So falsch können wir also nicht liegen... Ich bin ausgebildeter psychologischer Berater. Das Prinzip klassischer und operanter Konditionierung, der Angstkreis sowie das SORKC-Modell sind mir ein Begriff. Dennoch erklärt sich mir daraus nicht, warum man eine kognitive Fehlattribution als Gegner und Saboteur bekämpfen sollte anstatt sie einfach als einen übervorsichtigen inneren Anteil zu betrachten, mit dem man wertschätzend umgehen und ihn ohne Widerstand zum Umlernen bringen kann. Herzliche Grüße, Tsukune
  15. Hey Fummelchamp, warum sollte es eine Instanz in uns geben, die uns bewusst davon abhält, in unserem Leben erfolgreich zu sein, wenn es nicht einen guten Grund dafür gibt oder mal gab? Oder glaubst du tatsächlich, dass es einem Teil in dir Freude bereitet, dich zu quälen und dein Leben zu vermiesen? Dein "Saboteur" hat in der Vergangenheit vielleicht einmal erlebt, wie du eine Frau angesprochen hast, einen Korb bekamst und dadurch dein Selbstwertgefühl gelitten hat. Daraufhin entschloss er sich: "X leidet. Ich lass es nicht mehr zu, dass X von einer Frau verletzt wird. Daher werde ich ihn in Zukunft davon abhalten, Frauen anzusprechen." Oder weniger metaphorisch ausgedrückt: Du wurdest konditioniert: Frauen ansprechen = Ablehnung. Konsequenz: Vermeidungsverhalten. Dein Saboteur ist in Wirklichkeit nichts anderes als ein Wächter. Und wenn du erkennst, was er dir bieten möchte (in diesem Fall Schutz des Ego) hast du die Möglichkeit, dir diesen Schutz anderweitig sicherzustellen und somit den "Saboteur" zu befrieden. Dann brauchst du auch keinen weiteren Wächter mehr, der gegen seinen Kollegen kämpfen muss. Und natürlich funktionieren auch der von dir beschriebene "Gedankenstopp" mit dem Samurai und die Gegenkonditionierung über Entspannung. Im NLP benutzen wir ja ähnliche Verfahren (zB den Swish und Ressourceanker). Letztendlich führen viele Wege nach Rom. Für einen echten Phobiker wird es ohne professionelle Begleitung aber sehr schwer sein, sie sinnvoll anzuwenden, da das Risiko gegeben ist, dass er sich und die Anwendung der Technik in vivo überschätzt, abbricht und die Angst somit weiter negativ verstärkt. Herzliche Grüße, Tsukune
  16. Hey Kohlhaas, das geht noch wesentlich weiter zurück als die Verhaltenstherapie. Und gegen das Personifizieren und Distanz schaffen von negativen Emotionen und Zuständen ist ja auch nichts einzuwenden, das ist eine super Sache und ich arbeite im Coaching selbst sehr gerne mit dieser Methode. Mir ging es um das Bekämpfen von inneren Anteilen. Meiner Meinung nach ist das nichts anderes als ein autoaggressiver Akt und ich kenne in meinem Umfeld keinen Therapeuten, Berater oder Coach, der das tun würde. Hierzu lesenswert: http://www.psog.de/angst-bekaempfen/ Herzliche Grüße, Tsukune
  17. Hey, ich für meinen Teil halte es für suboptimal, seine Ängste oder negativen Gedanken in einer solchen Art und Weise zu bekämpfen. Stell dir vor, du wärst ein Staatsanwalt und hättest einen Bodyguard. Dieser beschützt dich vor der Mafia und das macht er gut. Nur hat er irgendwann verlernt zwischen Mafiakillern und Passanten zu unterscheiden, die einfach nur zufällig in deiner Nähe sind (vielleicht weil sich ein Mafiosi mal als Passant getarnt hatte), und schubst dich aus der imaginären Schusslinie, sobald jemand auch nur in deine Nähe kommt und in seine Jackentasche greift. Ist sein Verhalten Quatsch? In 99% der Fälle ja. Will er dich damit ärgern oder verletzen? Nein, er will dich nur beschützen und ist der Überzeugung, seinen Job gut zu machen, auch wenn du dadurch im Dreck landest. Es gilt, Absicht von Resultat zu trennen. Die Absicht von Angst ist in erster Linie, dich vor Gefahr zu bewahren und dein Überleben sicherzustellen. Sie ist nicht dein Feind. Nur leider hat dein Unbewusstes irgendeinmal gelernt, dass von anderen bewertet zu werden bzw. im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen etwas ganz schlimmes ist. Anstelle also gegen dich selbst zu kämpfen, kann es sinnvoll sein, sich die Angst zum Verbündeten zu machen. Die Methode ist ähnlich: Gib ihr einen Namen und eine Gestalt. Und dann, anstelle sie zu bekämpfen, rede mit ihr. Frag sie: Was möchtest du mir Gutes tun? Für was sorgst du, vor was beschützt du mich? Und dann suche mit Hilfe deiner Kreativität und in Zustimmung mit diesem Anteil von dir Wege, seine Absicht sicherzustellen, ohne dass die bisherige Reaktion stattfinden muss und integriere sie in dein Leben. Im NLP nennt man das ein Six-Step Reframing und es ist eine wunderbare Methode, unerwünschtes Verhalten zu verändern. Einen Teil von sich zu bekämpfen wird ihn nicht zerstören. Und selbst wenn, wird die so entstandene Lücke nur von etwas anderem, mitunter wesentlich unangenehmeren, gefüllt. What you resist, persists. What you accept, transforms. Herzliche Grüße, Tsukune
  18. Hey oLightning, warum sollte das denn nicht funktionieren? Jeder der schon einmal ein Geschenk von jemand bekommen hat, der ihm etwas bedeutet, kann nachvollziehen, dass Gegenstände durchaus mit einer Person oder einem Ereignis verbunden und mit bestimmten Emotionen geladen sein können. Das was du beschreibst ist auch bei weitem nichts Neues. Schon Ross Jeffries hat weiland in den 80ern mit Zuckertütchen Emotionen beeinflusst. Es gibt auch Menschen, die brauchen dazu nicht einmal Gegenstände, sondern arbeiten da mit Symbolen...aber das ist ein anderes Thema Ich hab früher auch vieles in dieser Hinsicht ausprobiert. Manches klappt, manches nicht. Inzwischen denke ich mir, wozu der ganze Aufwand? Wenn es on ist, das Mädel im entsprechenden State ist und zwischen uns tiefer Rapport besteht, dann hol ich doch nicht den Kugelschreiber raus. Dann küsse ich sie. Und das ist mehr als Anker genug, damit sie noch lange an mich denkt. Herzliche Grüße, Tsukune
  19. Hey, Persönlichkeitsentwicklung profitiert ungemein von einem stimulierenden Umfeld. So wie es richtig ist, dass der falsche Umgang Menschen in ihrer Entwicklung zurückhält, kann eine Gemeinschaft von Gleichgesinnten, in der man sich wohlfühlt, die eigene Entwicklung deutlich voranbringen - denn kein Mensch ist oder wächst für sich allein. Ist ja auch die Idee von Lairs. Letztendlich und wie zuvor schon gesagt muss jeder Mensch für sich das richtige Umfeld finden - so wie jede Pflanze ihr eigenes Klima, pH-Wert des Bodens und Nährstoffe bevorzugt, so hat auch jeder Mensch seine individuellen Bedürfnisse, die sein Wachstum optimieren. Und wenn die Rose zur Tulpe schreit "Der Boden ist schlecht", redet sie in erster Linie über sich selbst. Auf der Suche nach Wachstum und spiritueller Heimat zieht es den einen halt zu Eckhart Tolle, den anderen in die Freimaurerloge, den dritten ins Vipassana-Retreat oder wo auch immer hin. Wobei ich es immer wieder befremdlich finde, dass östliche Spiritualität beinahe vorbehaltlos angenommen wird, die westlichen Wege aber oft von Misstrauen begleitet sind. Und ob ich nun Tolle, Osho, Gurdjieff oder Crowley lese, ob ich im Ashram, in der Kirche, unter freiem Himmel oder im Tempel meditiere spielt letztendlich keine Rolle, solange es der Boden ist, der mich wachsen lässt. Und den muss jeder für sich selbst finden. https://www.youtube.com/watch?v=_ZI_aEalijE Herzliche Grüße, Tsukune
  20. Hey, ich werfe mal die Behauptung in den Raum, dass die Praxis einer systematischen Persönlichkeitsentwicklung wie wir sie heute kennen, in den alten Mysterienschulen und in Geheimbünden und magischen Orden ihren Anfang nahm. Vieles, was heute als revolutionäre neue Methodik beschrieben wird - etwa The Secret - beruht im Endeffekt auf altem hermetischen Wissen. Die Sache ist halt, dass es früher aufgrund von gesellschaftlich-religiösen Normen tatsächlich notwendig war, Wissen geheim zu halten, heute in vielen Logen aber eher die elitäre Geheimhaltung und das Zeremoniell im Vorder- und das früher vermittelte, im Alltag auch anwendbare Wissen im Hintergrund steht. Ich denke, wenn es darum geht, Kontakte zu knüpfen und Zugehörigkeit zu entwickeln und dir die Menschen und der Wertekanon zusagen, warum nicht? Aber erwarte halt nicht die magische Pille, Persönlichkeitsentwicklung ist und bleibt so oder so ein "Opus magnum". Herzliche Grüße, Tsukune
  21. Hey, frei nach Dexters Laboratory: "Es ist nicht der Schwanz draußen der zählt, sondern der im Inneren". Pun intended. Am Ende kommt es auf deine Souveränität und die Situation an: Meint die Frau es ernst? Ihr Pech, sie darf gern ihre Sachen packen und gehen. Neckt sie nur unkalibriert rum? Dann locker sein, schmunzeln und los gehts. Wobei ich ja glaube, dass wenn die Verführung glatt gelaufen und sie richtig on ist, die Länge keinen Unterschied macht, solange sie nicht (in beiden Richtungen) jenseits von gut und böse ist. Ich kannte mal einen Inder, der Mädels mit einem fetten Grinsen vorwarnte, dass je kürzer der Mann sei, desto eher müsse er wissen was er tut - und sie solle mal raten, warum das Kamasutra ausgerechnet in Indien entwickelt worden sei. Und der war gut dabei. Vielleicht auch, weil er einfach locker drauf war. Herzliche Grüße, Tsukune
  22. Hey knife333, bist du sicher, dass es eine Sozialphobie ist? Das mit den Darmproblemen unter fremden Menschen bzw. außerhalb der gewohnten Umgebung klingt eher nach Agoraphobie mit Erwartungsangst. Bei der Sozialphobie ist das Thema eher die Angst davor, im Mittelpunkt eines Geschehens zu sein bzw. bewertet zu werden (wobei es da in der Praxis oft Überschneidungen gibt). Aber sei es wie es sei, eine Therapie ist auf jeden Fall sinnvoll und es ist gut, dass du dich dafür entschieden hast. Was du im Vorfeld machen kannst ist dein Verhalten verstehen zu lernen, indem du es beobachtest wie ein Wissenschafter und dir beispielsweise notierst, wo es auftritt, wie stark die Emotion ist und was deine Gedanken in diesem Moment sind. Also im Grunde das, was Stone Cold bereits genannt hat. Was ich hingegen nicht machen würde, ist, ohne therapeutische Hilfe gegen die Angst zu arbeiten, das führt oft nur zu weiterer negativer Verstärkung und schafft Frustpotential. Du musst jetzt nichts vom Zaun brechen und nichts erzwingen. Du schriebst, du hast Jahre damit verbracht - was sind da ein paar Wochen? Und fixiere bzw. definiere dich nicht durch dein Angstverhalten. Es macht dich nicht aus - es ist einfach nur ein gelerntes Verhalten, und was man lernt, das kann man auch wieder verlernen. Die Therapie wird dir zeigen wie. Ich wünsche dir viel Erfolg! Herzliche Grüße, Tsukune
  23. Hey AdP, natürlich steht es jedem frei, von seinem Hobby begeistert zu sein, doch wird es bedenklich, wenn sich diese Faszination in Richtung einer "überwertigen Idee" entwickelt. Kunst im losgelösten Sinne gibt es nicht und auch Pickup beruht letztendlich nur auf erlernbaren Fähigkeiten, die der eine besser, der andere schlechter umsetzen kann. Wenige ausdauernde und talentierte Menschen können diese so unglaublich kreativ und flexibel einsetzen, dass man sie als Künstler bezeichnen kann. Der Rest macht einfach drauflos. Zum Vergleich: Es gibt tausende, die Martial "Arts" praktizieren - aber wahre "Artists" wie Ip Man, Bruce Lee etc. kannst du an einer Hand abzählen. Die Frage ist doch: Was bringt Pickup dir persönlich? Triffst du ins Schwarze oder bewunderst du nur diejenigen, die es tun (oder so tun es zu tun)? Ein Skill sollte dem Menschen dienen, nicht der Mensch dem Skill. Pickup ist keine Religion. Provokant gesagt wird im PU eine Banalität (das Kennenlernen des anderen Geschlechts) zur Kunstform erhoben. Wer muss denn wirklich lernen, mit verbundenen Augen ins Schwarze zu treffen, wenn er doch Augen hat zu sehen?! In der Regel genügt es, sie aufzumachen. Herzliche Grüße, Tsukune
  24. Hey Marko Polo, Das dem Willen ist so eine Sache. Ich glaube ja, niemand kann etwas erzeugen, was nicht bereits vorher da war - und sei es auch nur im tiefsten Winkel des Unbewussten. Daher beschreibe ich Verführung, angelehnt an deine Definition, eher als die Kunst, mit einer konkreten Absicht an (mitunter subtile) Wünsche des anderen anzudocken und sie zu füttern, bis sie kongruent mit dieser Absicht werden. Metaphorisch gesprochen ist es ein gewaltiger Unterschied, einen fremden Setzling einpflanzen zu wollen oder einen bereits vorhandenen zu gießen. Von daher ist das "nicht tun wollen" immer eine Frage der Betrachtungsweise und ein Bias, dem leider viele PUler in die Falle gehen: Die Frau schläft mit mir, weil meine 1337-Skillz ihr keine Wahl gelassen haben. Nein, sie schläft mit mir, weil ich ihre dahingehenden Wahlmöglichkeiten (oder Willen) selektiv vergrößert und dann in eine günstige Richtung gelenkt habe, die in ein zumindest zeitweiliges Win-Win übergeht. Die Frau ist da aber nicht außen vor. Im Gegenteil. Letztendlich macht sie in diesem Prozess den Großteil der Arbeit. In diesem Sinne sehe ich eine gute Verführung strukturell in der Nähe eines guten Ressourcencoachings, mit dem Unterschied der erstmal einseitigen Intention bzw. des fehlenden Auftrags. Und es gibt durchaus auch Coaches, die sich irgendwann als Elite bezeichnen und auch einen entsprechenden Nimbus aufbauen. Hilft es ihnen? Marketingtechnisch sicher. Die Gefahr daran ist halt, dass man diesem Nimbus dann vor sich und andern auch gerecht werden möchte - und darunter womöglich vergisst, dass man weder im Coaching noch im PU noch in irgendeiner anderen Arbeit mit Menschen jemals alles im Griff haben kann, egal ob man nun Tony Robbins oder [insert famous PUA here] heißt. Niemand wird je jedem Klienten helfen, jeden Patienten heilen oder jede Frau verführen können. Und sei es nur, weil manche Menschen sich nicht helfen, heilen oder verführen lassen wollen. Als NLP-Kollege weißt du ja um die Macht von Generalisierungen. So entstehen mitunter Narzissmus und, einen Schritt weiter gedacht, Depressionen. Im alten Rom hatten die Feldherren der Legende zufolge während des Triumphzuges immer einen Sklaven an ihrer Seite, der ihnen, während das Volk ihm zujubelte und Blumen vor den Streitwagen warf, zuflüsterte: Bedenke, du bist nur ein Mensch. Elitismus macht unflexibel. Daher wünsche ich dir, dass du deinen Anfängen treu bleiben und auch weiterhin gut reflektieren kannst. Und egal wie weit du im Außen bist, im Inneren die Bescheidenheit des ständig Lernenden und die Wertschätzung vor dem Gegenüber zu bewahren. Diese Kombination erschafft wahre Meister. Herzliche Grüße, Tsukune
  25. Tsukune

    Panikattacken

    Hey Zorro_, wie Maandag sagte, ich bin kein Psychologe, sondern Biologe. Mein psychologisches Wissen und entsprechende Ausbildungen habe ich neben Studium und Beruf erworben. Nichtsdestotrotz, und da hast du Recht, ist die lösungsorientierte Arbeit mit Menschen eine sehr erfüllende Angelegenheit. Herzliche Grüße, Tsukune