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Alle erstellten Inhalte von Tsukune
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Suche Psycho-Tricks, um eine Frau aus meinem Gedächtnis zu löschen
Tsukune antwortete auf Klunie's Thema in NLP & Psychologie
Hey Klunie, tatsächliches Löschen von Erinnerungen ist - zumindest auf konventionell-ökologischem Wege - weder möglich noch erstrebenswert, doch gibt es durchaus Methoden und Techniken, mit denen Gefühle gegenüber Menschen deutlich verringert werden können, beispielweise über die Arbeit mit Submodalitäten. Ich schreib morgen mal was dazu, wenn ich ausgeschlafen bin. Herzliche Grüße, Tsukune -
Hey koRn, ja, da gibt es leider tatsächlich einige. Aber was sie oft nicht verstehen ist, dass NLP nicht gleich NLP ist - gerade auch hier im Rahmen des Forums geistern zu diesem Thema gehörige Missdeutungen und Fehlinterpretationen jenes Begriffes auf. Ich frage mich da immer, was genau an NLP ist denn pseudowissenschaftlich? Ja, manches an der Philosophie ist durchaus fragwürdig, das liegt aber auch daran, dass NLP sozusagen "open source" ist und im Laufe der Jahrzehnte seiner Existenz viele den Begriff für sich vereinnahmt und mit eigenen, mitunter halbgaren Ideen, angereichert haben. Ehrlich gesagt war ich auf manchen NLP-Kongressen verwundert bis geschockt, was da präsentiert wurde und kann verstehen, dass gerade Leute, die nicht in der Materie drin sind, das in den falschen Hals bekommen können. Methodisch, zumindest wie ich es gelernt habe, steht NLP aber auf den Schultern von Giganten, von wissenschaftlichen Vordenkern und von Pionieren der Psychotherapie - und funktioniert, weil eben Hypnotherapie nach Erickson, die kognitive Verhaltenstherapie nach Beck und Ellis, die Gestalttherapie nach Perls, die Gesprächstherapie nach Rogers usw. funktionieren. Die Grundlagen sind dieselben, vieles ist alter Wein in neuen Schläuchen und manches meiner Meinung nach frech und unter neuem Namen übernommen. Ich habe mich als Naturwissenschaftler, NLP-Lehrtrainer und psychologischer Berater ausführlich (und durchaus auch kritisch) mit der Theorie und Praxis sowohl von NLP als auch der gängigen Therapieformen sowie der grundlegenden psychologischen Modelle auseinandergesetzt und konnte - selbst was die unter vielen Kollegen verhasste Psychoanalyse betrifft - viele ihrer Prinzipien bereits in meiner Landkarte und meiner Arbeit mit NLP wiederfinden und somit mein Wissen und Verständnis vertiefen. Klar, nicht alles was glänzt, ist auch Gold und vielleicht bin ich da auch zu liberal, doch bin ich der Ansicht, dass man etwas nicht pauschal verurteilen sollte, nur weil man es nicht kennt oder auf Meinungen von jenen was zu geben, die es zumeist auch nicht tun. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey, Nach dem Sex wird laut einer aktuellen Studie rund 400% mehr Prolaktin freigesetzt als nach Masturbation (http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0301051105001110) und es scheint so, dass je geiler der Sex ist, desto mehr Freisetzung findet statt. Hieße das, dass gerade die sexuell Erfolgreichen sich permanent depressiv fühlen müssten? Dieses ganze NoFap hat für mich inzwischen fast schon Sektencharakter. Früher hieß es, man wird blind, heute man wird depressiv. Im Prinzip ist es bei der Masturbation doch wie mit allem: Exzess ist schlecht - Maß und Mitte, und alles ist gut. Klar, wer sich ein halbes Dutzend Mal am Tag einen runterholt, dem wird das aufs Gemüt schlagen (wobei man sich da auch fragen könnte, ob da nicht schon im Vorfeld Probleme vorhanden waren), ebenso wie jemand, der jeden Abend ne Flasche Rotwein kippt oder ne Torte in sich reinstopft. Sucht ist Sucht und selten gesund (und oft steckt was dahinter, was besser psychodynamisch gelöst werden sollte anstatt pharmakologisch) Aber hin und wieder genießen, warum nicht? Eigenmedikation mit zentralnervös wirksamen Substanzen (auch wenn diese mitunter rezeptfrei zu haben sind), vor allem wenn es nur darum geht, einfach mal "in den State zu kommen", oder Ansprechangst zu unterdrücken, halte ich für sehr riskant. Erstens sind die Nebenwirkungen und Langzeitfolgen nicht abzuschätzen, zumal ja oft Pi mal Daumen dosiert wird, zweitens finden operante Verstärkerprozesse statt, die zu psychischer Abhängigkeit führen können. Herzliche Grüße, Tsukune
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Comfort/Rapport: Cold Read und Psychoanalysen in der Verführung
Tsukune antwortete auf First Violin's Thema in NLP & Psychologie
Hey Jonny_Peppa, Freuds Vorstellung von geistiger Gesundheit war es nicht, dem Es und dessen Triebimpulsen zu folgen, sondern dass sich im psychisch gesunden Verhalten eines Menschen die Bedürfnisse des Es (Trieb), die Ansprüche des Über-Ich (Moral und Werte) und die Anforderungen der Realität (Ich) wieder- und im Einklang befinden. Dabei ist keiner der Teile dieses Strukturmodells unwichtiger als der andere, sondern um als Individuum in einer Gesellschaft und als Teil der Welt zu funktionieren, müssen alle drei Anteile zum Wohl des Ganzen zusammenarbeiten. Ziel ist es also eher, eine Balance zu finden. Gibt es die nicht, ist beispielsweise ein Es-Impuls nicht lebbar bzw. steht im Konflikt mit anderen Instanzen, können psychische Abwehrmechanismen diesen unterdrücken (z.B. bei der Sublimierung, bei dem ein gesellschaftlich nicht geduldeter Triebwunsch in eine akzeptable Ersatzhandlung umgewandelt wird. Der Lehrbuchfall wäre der Pädophile, dessen Interesse ganz in der Kunst der Antike aufgeht). Mitunter schlägt die Abwehr aber auch fehl, misslingt oder ist übertrieben und es kommt unter Umständen zu Dekompensation bzw. Pathologie. Klassische psychodynamische Erklärungsmodelle werden der multifaktoriellen Realität der psychischen Entwicklung und Reifung aber nicht gerecht. Daher wäre es fatal, sich über einen Menschen nur anhand diesem Modell ein Bild zu machen. Und es ist zu kurz gedacht, den eigenen Trieb als das Maß aller Dinge anzusehen. Herzliche Grüße, Tsukune- 14 Antworten
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Hey, Das ist der beste Weg in eine Alkoholikerkarriere, Stichwort präalkoholische Phase nach Jellinek bzw. Erleichterungstrinken. Generell ist es riskant sich auf äußere Hilfsmittel, ob medikamentös oder nicht (sogenannte Sicherheitssignale) zu verlassen. Ich habe Leute kennengelernt, die, wenn sie ihre Tabletten (ob das nun Rescue, Benzos oder Betablocker sind, spielt für den operanten Effekt keine große Rolle) nicht in der Tasche hatten, nicht mehr fortgehen konnten, auch wenn sie diese in der Regel gar nicht eingenommen haben. Ich hab mir nach einem recht aufwühlenden Unfall auf ärztlichen Rat ein paar Tage lang Benzos eingeworfen, um körperliche und psychische Verspannungen zu lösen, hab geschlafen wie ein Baby und es ist nichts zurückgeblieben. Anxiolyse kann also schon Sinn machen. Allerdings würde ich nie auf die Idee kommen, sie fürs Game zu missbrauchen, das führt meiner Einstellung nach den gesamten Pickupgedanken (zumindest den Teil der Persönlichkeitsentwicklung) ad absurdum. Zumal große Aspekte von Pickup, zumindest die Anfängersachen, in meiner Welt nichts anderes sind als Verhaltenstherapie. Und das wäre auch mein Rat: Wenn du Angst hast und es dein Leben einschränkt, ab zum Therapeuten, (kognitive) Verhaltenstherapie oder Hypnose. Herzliche Grüße, Tsukune
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Comfort/Rapport: Cold Read und Psychoanalysen in der Verführung
Tsukune antwortete auf First Violin's Thema in NLP & Psychologie
Hey First Violin, vielleicht wäre da ja auch "Wort sei Dank" von Shelle Rose Charvet, der Entwicklerin des LAB-Profiling was. Da geht es in erster Linie darum, anhand dessen was bzw. wie eine Person etwas sagt, Rückschlüsse auf ihr allgemeines Verhalten (zB durch was sie motiviert wird, ob sie eher anpackt oder abwartet...) zu treffen. Es wurde eigentlich fürs Personalwesen entwickelt, um den richtigen Mann/Frau für eine Stelle mit bestimmten Anforderungen zu finden und beruht auf den NLP-Metaprogrammen. Damit kannst du durch reines Zuhören und ein paar unverfängliche Fragen schon eine Menge darüber in Erfahrung bringen, wie dein Gegenüber tickt, ohne in seiner Vergangenheit wühlen zu müssen. Herzliche Grüße, Tsukune- 14 Antworten
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Comfort/Rapport: Cold Read und Psychoanalysen in der Verführung
Tsukune antwortete auf First Violin's Thema in NLP & Psychologie
Hey silentseducer, anhand der obigen Beschreibungen kann man herleiten, wo in dieser Thematik der Hase läuft. Reagiert eine Frau beispielsweise beim Flirten eigenartig, muss das nicht unbedingt an meinem Verhalten direkt liegen, sondern einer prägenden Erfahrung, die sie in einem früheren Kontext (besonders während der psychosexuellen Entwicklung in der Kindheit) bereits gemacht hatte und nun unbewusst mit der Situation in Verbindung bringt. Das kann mitunter bis zur Regression gehen. Ist mir das klar und weiß ich, welche Trigger die Fixierung aktivieren, hätte ich beispielsweise die Möglichkeit, sie an dieser Stelle ziemlich zu manipulieren (siehe die bereits erwähnten Daddy Issues, denen eine Fixierung in der phallischen Phase zugrunde liegt). Die Gegenübertragung ist im Prinzip dasselbe in grün. Nur dass ich mir an dieser Stelle über meine eigenen Trigger im Klaren werde und somit mich selbst (und in der Interaktion auch den anderen) besser verstehen lerne. Um beim Beispiel zu bleiben, wenn besagtes Gegenüber auf meinen Daddy-Frame mit starkem Tiefstatus reagiert - und ich sie daraufhin ungewohnt vertraut behandle oder mich stark zu ihr hingezogen fühle, könnte das daran liegen, dass meine erste Freundin einst ebenso reagiert hatte und ich das mit ihr verbinde. D.h. in diesem Fall sehe ich in ihr mehr meine erste Partnerin und weniger sie selbst als eigenständiges Individuum, was ganz schön doof sein kann. Dass ich dieses Wissen nutzen kann, sei es, um mich selbst "runterzubringen" oder entsprechende Frames leichter anzunehmen, sollte auf der Hand liegen. Herzliche Grüße, Tsukune- 14 Antworten
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Comfort/Rapport: Cold Read und Psychoanalysen in der Verführung
Tsukune antwortete auf First Violin's Thema in NLP & Psychologie
Hey, was das Cold Reading betrifft, empfehle ich wärmstens den Klassiker, das "Full Facts Book of Cold Reading" von Ian Rowland. Auch gibt es ja einiges zum Thema Profiling bzw. Körpersprache, aus der man auch sehr viel rauslesen kann, z.B. die Bücher von John Navarro. Psychoanalyse zu betreiben halte ich allerdings für übertrieben; sicherlich schadet es nicht, sich auch beim Flirten mit beispielsweise Übertragungs- und Gegenübertragungsphänomenen auszukennen, doch genügt meist Menschenkenntnis, echte Neugierde am Leben des Gegenübers, zuhören können und ein wenig Kalibrieren aus, um dir ein gutes Bild von deinem Gesprächspartner machen zu können. Alles andere ist meist Gepose auf hohem Niveau oder artet in Manipulationsversuche aus ("Aha, die Kleine hat nen Daddy-Komplex, da geh ich doch gleich mal in den Vaterframe"). Herzliche Grüße, Tsukune- 14 Antworten
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Hey anfängergeist, ja, ich weiß was du meinst.Vieles was er schreibt ist heutzutage nicht mehr wirklich haltbar. Bardons Werk entstand in den 1950ern, Erickson war da noch weitgehend unbekannt, ebenso wie heutige, eher lösungsorientierte Ansätze der Psychotherapie und Persönlichkeitsentwicklung. Damals bestand letztere, um Hesses Siddhartha zu zitieren, noch überwiegend aus "fasten, warten, denken" Es ist ein offenes Geheimnis, dass viele der großen Okkultisten des letzten Jahrhunderts der klassischen Psychoanalyse sehr nahe standen, teilweise waren sie selbst auch als Psychiater tätig (beispielsweise Israel Regardie, dessen Werke auch für den Laien wesentlich nachvollziehbarer sind und ich persönlich jenen von Bardon vorziehe). Was die Theorie in Bardons Werk betrifft, da bin ich der Ansicht, dass sie, bzw. jegliche okkulte Lehre, mit Vorsicht zu genießen ist. Wenn man über das dazu nötige Vorwissen verfügt und die Fähigkeit hat, sie von der Metaebene aus zu analysieren und entsprechende Techniken mit ihnen gebührender Sorgfalt anwendet, kann sie spannende Betrachtungsweisen und tiefe Einsichten und Weisheiten vermitteln, aber unbedacht konsumiert schnell gefährlich werden. Daher empfehle ich auch lieber den "Master Key", der bietet sehr ähnliche Methodik, ist aber weitgehend weltanschauungsfrei. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey StoneCold, was die Zeitangaben betrifft, bin ich je nach Einzelfall mal optimistischer, mal nicht. Für Neuroplastizität ist es zwar sinnvoll, aber nicht unbedingt erforderlich, Dinge ständig zu wiederholen. Worauf es in erster Linie ankommt, ist, dass die Inhalte mit entsprechenden Emotionen verknüpft werden. Intensität ist Trumpf. So kann mitunter ein einmaliges Erlebnis, insofern es nur emotional und intensiv genug ist, durchaus bleibende Eindrücke hinterlassen: im negativen Fall kennen wir diese Prozesse in der posttraumatischen Belastungsstörung, in denen ein einziges intensives Erlebnis ausreicht, um massivste und nachhaltige Veränderungen im Denken, fühlen und Handeln des Betroffenen auszulösen. Somit kann auch eine einzelne, intensive Intervention genügend Neuroplastizität erzeugen, um sich nachhaltig im Gehirn und im Leben des Klienten zu manifestieren. Indigene Stammesgesellschaften und Geheimbünde machen sich diese Phänomene in ihren Initiationsriten zu Nutze. Choreografie und Psychodrama sorgen dafür, dass entsprechende Glaubenssätze und Werte am kritischen Faktor des Bewusstseins vorbei ins Unbewusste gelangen und dort ihre Wirkung zeigen. Das Verhalten ändert sich, und das Verhalten wiederum beeinflusst Überzeugungen. Auf die klassische folgt die operante Konditionierung und durch positive oder negative Verstärkung entwickeln sich entsprechende Konsequenzen im Leben der Person. Es ist hier wichtig, den Begriff des Glaubenssatzes nicht falsch zu verstehen bzw. wörtlich zunehmen. Es handelt sich nicht tatsächlich um einen Satz, der unser Verhalten beeinflusst, sondern dieser Satz ist nichts anderes als die Oberflächenstruktur mannigfaltiger unbewusster Prozesse und neurologisch gesehen Metapher für ein gewaltiges Netzwerk an neuronalen Verbindungen, die sich im Laufe der Zeit gebildet und gefestigt haben. Es gilt also nicht, diesen einen negativen Glaubenssatz aufzulösen - er hat einzig Symbolcharakter, ist eher Symptom als Ursache. Und auch ein positiver ist vielmehr Statement für ein ganzes Lebensgefühl als nur ein Satz, den man in der Inbrunst der Überzeugung aussprechen kann. Die Arbeit mit Glaubenssätzen folgt somit den Hebb'schen Regeln: Neurons that fire together, wire together. Neurons that fire apart, wire apart. Ziel der Intervention ist es, neue Verbindungen zu stärken und gleichzeitig alte abzubauen. Bauen wir alte Verbindungen ab, ohne zuvor die neuen gestärkt zu haben, schafft sie das Unbewusste mitunter Wege die noch unvorteilhafter sind als der vorherige: die Folge ist Symptomverschiebung. Bauen wir neue Verbindungen auf, ohne die alten geschwächt zu haben, fallen wir meist unter Stress zurück in bereits bekanntes Verhalten. Wer sich sein Leben lang immer wieder eingebläut hat, dass er ein Verlierer sei und nun beginnt zu affirmieren, bei dem steht steht eine neuronale, vierspurige Autobahn nach Losertown anfangs einem mickrigen Trampelpfad nach Winnerburg gegenüber-und wenn es unter Stress schnell gehen muss, welche Straße nimmt man wohl? In meiner Welt und auf dem Stand meiner jetzigen Erfahrung sieht eine vernünftige Strategie zur Glaubessatzänderung folgendermaßen aus: -Einbringen des neuen Glaubenssatzes: beispielsweise über Hypnose, Suggestion oder Affirmation. Dabei ist zu beachten, dass der kritische Faktor des Bewusstseins überwunden wird. Ziel ist, einen neuronalen Trampelpfad zu schaffen. -Stärken des neuen Glaubenssatzes auf Umfeld- und Verhaltensebene: Training im Als-Ob-Rahmen zuerst in sensu, dann in vivo. Ich verhalte mich hierbei quasi wie ein Schauspieler, der seine Rolle lernt. Hierbei achte ich auf Ökologie, aber auch innere Widerstände und Einwände. Ziel hier, das spielerische Erweitern des Pfades zu einer Straße. -Schwächen des alten Glaubenssatzes. Hier kommen beispielsweise NLP-Formate zum Einsatz (jene die ich weiter oben gepostet habe, aber auch solche, die sich gezielt den Widerständen, Einwänden und sekundären Verhaltensgewinnen widmen, die ich vorher ermittelt habe) -da ich im Vorfeld bereits das Verhalten ausprobiert und erlernt habe, kann ich nun viel leichter darauf zurückgreifen und es fällt mir leichter, die Autobahn der alten neuronalen Netzwerke nach und nach abzutragen, während ich durch Erfahrung den neuen Glaubenssatz immer leichter bestätigen kann, bis er ein Teil von mir wird. Auf diese Art vermeide ich Symptomverschiebung auf der einen, und Stagnation bzw. Rückfall auf der anderen Seite. -Zu guter letzt und wenn ich mit dem Resultat zufrieden bin, kann ich durch spirituelle Techniken (die ich hier aber nicht erklären werde, weil sie gewisse Gefahren bergen) die Ergebnisse noch mal deutlich festigen. Dieses Vorgehen erfordert natürlich wesentlich mehr Zeit, als ein einfaches Glaubenssatzformat zu machen. Aber letztendlich bin ich der Überzeugung, dass multimodale Strategien umgesetzt werden bzw. verhaltenstherapeutische, kognitive, systemische und suggestive Methoden Hand in Hand arbeiten müssen, um Erfolg zu haben. Kopf, Herz und Hand müssen auf das Ziel ausgerichtet sein. Glaubenssatzarbeit ist immer auch Persönlichkeitsarbeit, und je nachdem wie die Persönlichkeit ausgelegt ist, können wenige Interventionen genügen, es kann aber auch Monate oder mitunter sogar Jahre dauern, bis der Glaubenssatz tatsächlich authentisch gelebt werden kann. Wichtig hierbei sind die Persönlichkeitsstruktur, die Motivation des Klienten, konstant seine Komfortzone zu erweitern und die Professionalität der Begleitung. Letztere kann aber immer nur Hilfe zur Selbsthilfe sein, da zwar mithilfe von Interventionen hinderliche Glaubenssätze geschwächt und positive eingebracht werden können, doch ist es endlich immer am Klienten liegt, ob er, wenn die Euphorie des Coachings rum ist, dranbleibt und nicht wieder in alte Muster verfällt. Die magische Pille gibt es nicht. Glaubenssatzarbeit ist also weitaus mehr als nur ein Format oder das Runterbeten von Affirmationen. Letztendlich muss es zur Lebenseinstellung werden. Und wie es schon Friedrich von Logau sagte, sich selbselbsten überwinden, ist der allerschwerste Krieg - aber auch der allerschönste Sieg. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey ZkeL, unsere Psyche hat die Tendenz, unter Stress eher auf bewährte Strategien zurückzugreifen als etwas Neues auszuprobieren. Solange ein Glaubenssatz nicht vollständig integriert ist, magst du ihn vielleicht in jenen Bereichen deines Lebens zur Verfügung haben, in denen bereits anderweitig für Sicherheit gesorgt ist, wenn aber (deinem Unbewussten nach) Gefahr droht und diese Sicherheit nicht mehr gegeben ist, dann wird das getan, was sonst auch immer getan wurde. Das Programm läuft ab, du schaltest auf Autopilot. Unser Geist arbeitet da sehr ökologisch und wählt das Naheliegendste, das von dem er weiß, dass es funktioniert. Auch wenn das Verhalten dann nicht das ist, was du eigentlich haben möchtest. Aber wie in der alten Indianergeschichte muss der weiße Wolf halt erstmal gefüttert werden, damit er gegen den schwarzen bestehen kann. Ansetzen kannst du an verschiedenen Punkten. Du kannst z.B. ein Verhaltenstagebuch führen, um dem Trigger auf die Schliche zu kommen und dann das entsprechende Thema kognitiv sowie durch entsprechendes Verhalten bearbeiten. Hier kann es ungemein helfen, das gewünschte Verhalten auf seine Einzelaspekte runterzubrechen und dir in jeder weiteren Situation ein Stück mehr anzueignen: Beispielsweise zuerst bei der Körperhaltung beginnen, dann mit der Stimme, dann der Mimik usw. Oder du kannst dir einen Coach suchen, der dich dabei unterstützt, deine Glaubenssätze zu integrieren, deinen State zu halten und der gegebenenfalls den Ursprung deines bisherigen Verhaltens ergründet und auflöst. Wären Affirmationen Häppchen für den Wolf, Coaching wäre das Steak. Klar, auch Affirmationen führen irgendwann zum Ziel, aber es dauert halt, zumal dein kritischer Faktor (also der Wächter des Unbewussten) erstmal dicht machen wird, solange du ihn nicht umgehst. Du kannst gern mal in den Stickies meinen Post zum Thema Glaubenssatzarbeit durchgehen, vielleicht kommen dir ja noch ein paar Inspirationen.Ich wünsche dir viel Erfolg! Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey KoRn, auf welcher Grundlage entscheidest du, was richtig für dich ist? Ich nehme an, dass Erziehung, Freundeskreis, Gesetze, Kultur - dies alles beruht ja im Prinzip nur auf Meinungen anderer, teilweise längst toter Zeitgenossen - dich entsprechend geprägt haben. Du bist abhängig von der Meinung und den Regeln anderer und kannst dich nicht entziehen, wenn du funktioneller Teil des jeweiligen Systems bleiben möchtest. So paradox es klingt, selbst der Wunsch, dich unabhängig von der Meinung anderer zu machen, basiert letztendlich auf der Meinung anderer, die du dir irgendwann (vielleicht sogar hier im Forum) zu eigen gemacht hast. Wir sind so vielen Einflüssen ausgesetzt, dass es vermessen wäre zu behaupten, dass uns das nicht beeinflusst. Zumal die wirklich guten "Überzeuger" nie gegen Widerstand arbeiten, sondern es immer für dich so aussehen lassen, als wärst du selbst darauf gekommen, so zu denken und zu handeln. Die Freiheit von der du sprichst, ist nie absolut und hat immer einen Rahmen. Aber da ist erstmal ja auch gar nichts Schlimmes dran - ein Großteil unseres sozialen Lernens findet durch Nachahmung und unbewusstes Modellieren statt. Und das Feedback anderer hilft, zu hinterfragen, ob das eigene Modell der Welt die tatsächliche Realität noch adäquat abbildet. Das es einen Rahmen gibt, soll nun nicht heißen, dass wir unser Leben nicht innerhalb dieses Rahmens selbstbestimmt leben können - aber Freiheit innerhalb eines Systems kann auf lange Sicht nur gelingen, wenn sie in Verbundenheit gelebt wird. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey RealGentleman, ich fand es auch schwer zu deuten, worauf genau der TE hinaus wollte. Dennoch wollte ich diese vage Beschreibung auch zum Anlass nehmen, ein wenig mit der Legende aufzuräumen, dass eine "I don't give a fuck" -Einstellung per se erstrebenswert ist. Mir kommt es so vor, dass mancher glaubt, um ein sexuell und gesellschaftlich erfolgreicher Mann zu sein, müsse man beinahe schon soziopathische Züge annehmen, was so einfach nicht stimmt. Das Thema "Beachtung" ist meines Erachtens immer ein Thema der eigenen Überzeugungen. Da wir meist nicht wissen, was andere von uns denken, und die eigentliche Bewertung idR durch den eigenen Kopf erfolgt, ist es sinnvoll, da anzusetzen. Beispielsweise mit Techniken aus dem NLP, die auf die positive Absicht abzielen oder mit kognitiven Methoden, d.h. diese Überzeugungen, die Situationen in (und die Gefühle mit) denen sie auftreten zu erkennen, auf ihre Gültigkeit und Sinnhaftigkeit zu hinterfragen und schließlich Alternativen zu finden. Mir beispielsweise hilft es, mich in der Kommunikation immer wieder mal geistig rauszunehmen, sozusagen auf die Metaebene zu gehen und für einen Moment mir innerlich die Fragen zu stellen "Was passiert gerade? Wie geht es mir gerade bzw, was macht das mit mir?".Dadurch merke ich schnell, wenn ich beispielsweise in ein unvorteilhaftes Verhalten (z.B. besagtes Aufmerksamkeitsheischen oder auch zu schnelle Begeisterung für etwas) abrutsche und kann mich bei Bedarf neu ausrichten. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey, vollkommen losgelöst von den Meinungen und Bemerkungen anderer zu sein ist kein gesunder Zustand. Sowas begegnet einem in der Regel bei Psychosen wie der Manie oder bei schweren Persönlichkeitsstörungen. Ein Mensch, der sich bewusst und gewollt von den Meinungen und Bemerkungen anderer ablöst, verliert letztendlich mehr als er gewinnt und wird im besten Fall zum arroganten, selbstgefälligen Eigenbrötler, im schlimmsten Fall verliert er den Bezug zur Realität. Wie sagt es Rita in "Und täglich grüßt das Murmeltier" so schön: Ein Unseliger,der nur kreist um sich selbst, Im Leben noch wird er dem Rufe nachsehen Und doppelt sterbend untergehen, In gemeinem Staub,von wo er entsprungen- Ungeehrt,unbeweint und unbesungen. Wir Menschen sind soziale Wesen und der Austausch mit und das Lernen von anderen dient immer auch als wichtige Ressource und als Korrektiv für die eigene psychische Landkarte und erweitert somit Horizonte. Sehen wir doch der Tatsache ins Auge, dass wir als Teil von verschiedensten Systemen schlicht abhängig von anderen sind und nicht das Extrem, sondern das Finden der Mitte eine Lösung darstellt. Dies könnte beispielsweise sein, dass du dir konkret überlegst, in welchen Situationen du bestätigungsheischend handelst und dir überlegen wie du anstelle dessen gerne reagieren würdest, z.B. dich abzugrenzen. Und dann tu es. Es mag aber auch Situationen geben, da möchtest du Feedback und die Bemerkungen anderer nutzen, um voranzukommen. Beispielsweise kannst du eine berechtigte Kritik abschmettern ("Lass den Deppen schwätzen, der hat doch keine Ahnung") oder sie überdenken, daraus lernen und dich in Zukunft verbessern. Hierbei kann es hilfreich sein, zwischen wirklich nutzlosen Meinungen und jenen, die ins Schwarze treffen zu selektieren. Faustformel: Letztere tun mehr weh. Und der durchschnittliche Mensch nimmt sich die ersten zu Herzen und verdrängt bzw. vergisst die letzteren. Wer Persönlichkeitsentwicklung verstanden hat, macht es umgekehrt. Ich frage mich schon lange, was daran gut sein soll. Schwächen zugeben und Verletzbarkeit zeigen zu können ist mehr "Alpha", als den Dicken markieren zu wollen und kann mitunter sehr attraktiv machen. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey, @David Parell ah schön zu wissen dass hier noch andere die Klassiker zu schätzen wissen. Bardon ist ein toller Primer für jene, die wirklich ranklotzen wollen mit ihrer Entwicklung und gewillt sind sich über ihre Grenzen hinaus zu begeben - ein überaus kompromissloses Buch. Ich für meinen Teil empfehle es aufgrund des hohen Frustpotentials Anfängern der Materie aber nur bedingt, und wenn dann nur in Kombination mit Sekundärliteratur (z.B. dem Bardon Companion von Rawn Clark). Und mit den Jahren, da ist was dran. Ich glaube sogar, dass es kaum jemand schafft, das Buch zeitlebens so durchzuarbeiten, wie es Bardon beabsichtigt hat. @Mystikk Wenn ich mit Autosuggestion in weiterem Sinne arbeite, habe ich die Erfahrung gemacht, dass man auf so ziemlich alles verzichten kann, solange der Aspekt "intensives Gefühl" berücksichtigt ist. Deswegen tue ich mich schwer, über Wochen eine Litanei an Glaubenssätzen runterzubeten, einfach weil es mit der Zeit oft gleichgültig-routiniert bzw. stinklangweilig wird und es für das Hirn nichts schlimmeres gibt als Langeweile beim Lernen. Es gibt neben den Standard-Selbsthilfebuch-Methoden durchaus Techniken, die anstelle den Eimer des Unbewussten tropfenweise mit Suggestionen zu füllen ihn mit einem Schwung voll machen, auch wenn das bedingt, dass man sicherstellen muss, dass er nicht umkippt. Psychologisch beschrieben schaffen solche Techniken ein "positives Trauma". Und da kommen dann Dinge wie Meditation, Yoga oder andere psycho-spirituelle Methoden ins Spiel. Um besagte Techniken nämlich halbwegs gefahrlos anwenden zu können, braucht es ein gefestigtes Fundament. Danach lässt sich mit einer halben Stunde intensiver Arbeit mitunter mehr erreichen als mit einem Vierteljahr regelmäßiger Affirmationen. Doch ohne das Fundament fritiert man unter Umständen sein Hirn, daher gehe ich hier nicht ins Detail. Ich bin der Meinung, solche Dinge finden einen, wenn es an der Zeit ist. Ein Mittelding sind VAKOG-Trancen und Visualisierungen, in die ich mit allen Sinnen eintauche und mich mental sehr genau auf ein Ziel ausrichten kann - aber auch das erfordert Übung, denn mit Tagträumen ist es da nicht getan, es müssen plastische Szenarien entstehen, für die unsere Neurologie erstmal trainiert werden muss. Hierzu empfehle ich dir das Master Key System von Charles Hanel - meiner Meinung nach ein weiterer Klassiker zum Thema persönliches Wachstum, mit dem man absolut nichts falsch machen kann. Generell gilt aber auch hier, Übung macht den Meister. Wer ripped sein will, der muss unter den Hanteln schwitzen, wer seinen Geist zu Höchstleistung bringen will, schwitzt unter dem Fokus der Gedanken. So oder so Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey Ideee, im Prinzip wird durch Werbung gezielt ein Bedürfnis geweckt, das dann mit dem Produkt verbunden wird. Oftmals werden Rollenbilder (Mann, Frau, Eltern...) und Werte adressiert (z.B. Freiheit, Sicherheit, Erfolg), mit Metaprogrammen gearbeitet (Etwas Schlechtes durch das Produkt vermeiden oder etwas Gutes gewinnen), oder schlicht mit hypnotischen Sprachmustern und Submodalitäten (Stichwort Nahrungs- und Genussmittel) und Konditionierungseffekten gearbeitet. Weiterhin kannst du da auch mit der Maslowschen Bedürfnispyramide arbeiten und und und. Über das Thema lassen sich Bücher füllen. Hast du eine gute Zielgruppenanalyse, kannst du entsprechend all das obige bündeln und auf die entsprechende Klientel maßschneidern. Je mehr dich eine Werbung antriggert, umso deutlicher zeigt das, dass sie mit Lebensaspekten, die dir wichtig sind in Resonanz geht. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey, Ich glaube nicht, dass Enthaltsamkeit prinzipiell glücklich macht. Kein Mensch muss sich kasteien um glücklich zu sein. Und selbst die Mönche hatten ihr Bier. Konsum, egal ob es sich nun um Alkohol, (weiche) Drogen, Videospiele, Pornos oder Fastfood handelt, ist ok, solange Maß und Mitte eingehalten werden (können). Zu bedenken ist halt, dass der Grat zwischen Genuss und Sucht oft ein schmaler ist. Unsere Psyche ist nunmal so angelegt, dass Lust gesucht und Leiden vermieden werden soll, bei manchen kommen noch Faktoren wie ein orales Defizit oder eine Prädisposition zu Abusus dazu. Und so nutzt der eine die stimulierenden oder sedierenden Wirkungen von Substanzen oder Tätigkeiten dazu, in Rausch oder Scheinwelt zu flüchten und wird psychisch abhängig, für den anderen bleibt es einfach nur ein Genussmittel. Ob nun Abstinenz oder Konsum langfristig glücklicher macht, lässt sich also schwer sagen und ist sehr individuell. Ich selbst glaube an den Mittelweg, zumindest, was Alkohol, weiche Drogen, zocken und Fap betrifft (Opiate und so ein Kram sind ne andere Hausnummer). Letztendlich muss aber jeder selbst schauen, was ihm guttut - was nicht heißen soll, dass dies von den Konsequenzen entbindet, die möglicherweise auf das Verhalten folgen. Alles hat seinen Preis und beim einen fällt er höher aus als beim anderen. Im Zweifel schadet Abstinenz zumindest nicht Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey all€, Alkohol? Sanft? Das ist alles andere als sanft, im Gegenteil bin ich der (auch in der Fachwelt überwiegenden) Meinung, dass Alkoholismus nach Opiatsucht eine der heftigsten Suchterkrankungen überhaupt darstellt, mit gravierenden körperlichen und psychischen Folgen, mehreren Millionen Betroffenen und tausenden Toten hierzulande im Jahr. Gesellschaftliche Akzeptanz ist nicht zwingend ein Synonym für harmlos und Illegalität nicht zwingend eins für gefährlich. Müsste ich wählen, entweder ein Jahr durchzusaufen oder durchzukiffen, würde ich ohne zu zögern letzteres wählen (wohlgemerkt, ich bin kein Kiffer). Sucht ist immer multifaktoriell, und auch wenn genetische Prädisposition oder Ich-Schwäche ein Thema ist, sind Faktoren wie das pharmakologische Wirkprofil der Droge, wie leicht sie zu bekommen ist, lerntheoretische und soziale Faktoren nicht zu unterschätzen. Es ist gefährlich zu behaupten, dass es Menschen gibt, die prinzipiell geschützt seien. Das mag in begrenztem Maße wohl für psychische, nicht aber für körperliche Abhängigkeit gelten. Nehmen wir an, jemand hat einen Unfall und ist eine Weile auf Opiate zur Schmerzstillung oder Benzodiazepine etc. angewiesen. Ich bin mir ziemlich sicher, auch wenn er der psychisch stabilste Mensch wäre, hätte das entsprechende Folgen für ihn. Da bin ich ganz deiner Meinung. Sobald es ums Verdrängen von Sorgen, die Unterdrückung von Ängsten bzw. die Flucht aus dem Alltag geht, geht es ganz fix bergab. Letztendlich macht neben der Dosis oft auch die Intention das Gift. Herzliche Grüße, Tsukune
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Inner Game Problem / Im Mittelpunkt stehen
Tsukune antwortete auf GSXR-Racer's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Hey Blazze, was Ängste betrifft ist es tatsächlich oft so, dass Betroffene jahrelang Leidensdruck haben, bevor sie in Behandlung gehen - sicher auch aus dem Grund, weil eine Psychotherapie für manchen noch immer ein Stigma ist. Aber letztendlich ist es wie mit nem Rostfleck am Auto. Solange er noch klein ist, kann ihn eine gute Autowerkstatt einfach wegschmirgeln, die Stelle punktuell lackieren und gut ist. Macht man es stattdessen selbst, sieht das meist nicht so schön aus. Und wartet man ab, bis sich der Rost erstmal durch das Metall gearbeitet hat, ist weitaus größerer Aufwand nötig. Und so wie auch der Rostfleck nicht über Nacht von selbst verschwindet, gibt es bei Phobien so gut wie keine Spontanremissionen, die werden über die Zeit eher schlechter als besser. Wer sich ne Sehne zerrt, geht zum Arzt - warum nicht auch, wenn es psychisch mal nicht rund läuft? Herzliche Grüße, Tsukune -
Inner Game Problem / Im Mittelpunkt stehen
Tsukune antwortete auf GSXR-Racer's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Hey Blazze, der Unterschied zwischen Realangst und pathologischer Angst ist ja gerade, dass bei letzterer sich vor Dingen und Situationen geängstigt wird, die eigentlich völlig ungefährlich sind und sich der Betroffene dessen auch bewusst ist. Hat jemand Angst vor Spinnen, ist es ja genauso - in diesen Breitengraden gibt es kein Krabbeltier, das einem Menschen ernsthaft gefährlich werden kann. Dennoch springt der Phobiker auf den Stuhl, wenn eins vorbeihuscht. Lerntheoretisch gesprochen hat dein Unbewusstes wahrscheinlich irgendwann mal Aufmerksamkeit von anderen mit Unwohlsein oder Angst verknüpft und das ganze wurde dann durch tatsächliche oder kognitive Vermeidung bestärkt. Das ganze wieder zu entdröseln, das werden wir hier als Laien und übers Forum nicht leisten können, da ist ein guter Therapeut eine bessere Anlaufstelle. Mittel der Wahl bei Sozialer Phobie ist i.d.R. die Kognitive Verhaltenstherapie, aber auch Verfahren wie Hypnose sind eine sehr gute Möglichkeit, das zügig zu bearbeiten. Wenn du keine Lust auf Wartezeiten hast und aus eigener Tasche zahlen kannst, auch Heilpraktiker für Psychotherapie dürfen Phobien behandeln und es gibt einige, die sich auf das Thema spezialisiert haben. Herzliche Grüße, Tsukune -
Inner Game Problem / Im Mittelpunkt stehen
Tsukune antwortete auf GSXR-Racer's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Hey Blazze, auch wenn Internetdiagnosen so eine Sache sind, du beschreibst in deinem Beitrag ziemlich lehrbuchhaft eine soziale Phobie, also die Angst davor im Mittelpunkt zu stehen bzw. von anderen bewertet zu werden mit entsprechenden vegetativen Körperreaktionen.Diese Angst ist sehr häufig, es wird davon ausgegangen, dass über 10% der Bevölkerung sie in ihrem Leben einmal entwickelt. Du bist also sicher nicht allein damit und es ist, beispielsweise durch Verhaltenstherapie, gut in den Griff zu kriegen. Was deine Fragen betrifft, im Internet gibt es reichlich Informationen darüber, z.B auf http://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Phobie Herzliche Grüße, Tsukune -
Hey Chriszou, im Prinzip sind Werte einfach Nominalisierungen, also für sich selbst erstmal nur leere Worte, die nur im ureigenen Erleben und Tun erkannt und mit Bedeutung gefüllt werden können. Sie sind eher ein externer Maßstab, metaphorisch gesprochen ein Kompass auf der Landkarte unserer Innenwelt, als tatsächlich innerlich wirksame Strukturen. Daraus folgt, dass sie für sich allein weder Verhalten noch Wahrnehmung beeinflussen - das tun nur die Glaubenssätze, also unsere Überzeugungen über uns und die Welt. Wie sagte Gerald Hüther so schön: Ohne Gefühl geht gar nichts. Und wenn es dich nicht automatisch zum Training zieht und du eigentlich keinen Bock drauf hast, dann ist es kein Wert von dir, sondern lästige Pflicht. Keine gute Voraussetzung, um auf Dauer dranzubleiben und erfolgreich zu sein. Klar kannst du dir sagen, du möchtest "Disziplin" weiter nach oben legen - daraus folgt aber, dass du handfeste Kriterien für "Disziplin" entwickeln musst, die sich in deinem tatsächlichen Verhalten wiederspiegeln. Was genau bedeutet Disziplin für dich, woran konkret kannst du festmachen, diszipliniert zu sein? Auch musst du jene Überzeugungen ablegen, die dich bislang daran gehindert haben, "Disziplin" zu leben und jene bestärken, die deinem Ziel zuarbeiten. Bevor du an abstrakten Begrifflichkeiten herum schraubst, überlege dir doch mal, welche Überzeugungen dich bisher daran gehindert haben, in jenen Bereichen deines Lebens, in denen es dir wirklich wichtig ist (denn genau dort sind die eigentlichen Werte zu finden), weiterzukommen und arbeite ganz konkret daran. Oder anders ausgedrückt: Wissen wohin die Nadel des Kompass zeigt nützt nichts, wenn du nicht bereit bist, auch tatsächlich den Weg auf dich zu nehmen, auf den sie deutet. Daher setze dir bewusst Ziele, mach sie groß und hell und unwiderstehlich und dann geh sie an und erreiche sie. Herzliche Grüße, Tsukune
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Psychotherapie zu Ende, alles geht den Bach runter. Und jetzt?
Tsukune antwortete auf get a life's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Hey get a life, wie gesagt, Ferndiagnosen von Laien bringen dich kein bisschen weiter; letztendlich bist du und dein Befinden der beste Indikator, ob eine weitere Psychotherapie sinnvoll ist. Eine Sache aber liegt mir am Herzen: Aufgrund dessen was du hier schilderst (Kognitive Triade, soziale Einengung bzw. Vereinsamung, Selbsthass) und deiner Vorgeschichte (Suizidversuch) klingeln bei mir die Alarmglocken. Vielleicht interpretiere ich da zuviel rein, aber ich möchte hier lieber übervorsichtig sein als achselzuckend darüber hinwegzulesen: Ich empfehle dir dringend, falls je Gedanken in Richtung Tod/ Suizid aufkommen sollten oder vielleicht schon vorhanden sind, dir umgehend jemand vom Fach zu suchen mit dem du darüber reden kannst, und wenn es nur die Telefonseelsorge ist. Herzliche Grüße, Tsukune- 35 Antworten
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- depression
- Gesprächstherapie
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Mit folgenden Stichworten gekennzeichnet:
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wer von euch war schonmal "unten" im ES
Tsukune antwortete auf malemukalekumalale's Thema in NLP & Psychologie
Hey Synnie, ich dachte da an Pranayama. Und ja, mit entsprechenden Atemtechniken, egal aus welchem kulturell-religiösen Hintergrund sie stammen, kann man schon eine Menge Einfluss auf die Psyche nehmen und auch spirituell einiges ins Rollen bringen. Was das Sehen oder Wahrnehmen von Erscheinungen betrifft, ich wage einmal zu behaupten, dass fast jeder, der mit fortgeschrittenen spirituellen Praktiken arbeitet, ähnliche Erfahrungen gesammelt hat. Inklusive mir. Bei dir als Synästhetiker hat das sicher nochmal eine andere Qualität. Mir ist das mal so erklärt worden, dass sobald ein Mensch praktiziert, er sozusagen seine Laterne in der "astralen Welt" anzündet und ruft: Hier bin ich! Und gelegentlich wird dieser Ruf halt gehört und man erhält Besuch von (zumeist harmlosen) Neugierigen, die mal schauen wollen, was da los ist und mitunter mit dem in Resonanz gehen, was man so an Emotionen mitgebracht hat. Ist in der Regel nichts Wildes, aber manchmal halt verstörend. Vermeiden lässt sich das beispielsweise durch konsequentes "Bannen". Da hat ja jede Tradition ihre eigenen Vorgehensweisen, von elaborierten Visualisierungen bis hin zu simplem Lachen. Ich mache das grundsätzlich immer, bevor ich meditiere, und das aus einem ganz pragmatischen Grund: Es schafft einfach eine Art "Ruhezone", in der der Alltag draußen bleibt und profane Gedanken keine Bedeutung mehr haben - ich kann mich also voll auf die Meditation einlassen und schleppe auch keinen negativen Ballast mit hinein, der irgendwo im Unbewussten (oder wo auch immer) anfängt zu resonieren. Herzliche Grüße, Tsukune