Tsukune

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Alle erstellten Inhalte von Tsukune

  1. Hey Mujeriego33, Psychoanalyse liegt mir nicht, und somit ist es mir weitgehend egal, was in deiner Vergangenheit genau geschehen ist, und es ist auch nicht nötig, es zu wissen, um dir ein paar Denkanstöße für die Gegenwart und Zukunft zu geben. Denn so wie selfrevolution und roien bin auch ich der Ansicht, dass die Angelegenheit, die dich umtreibt weniger etwas mit Ihr als Individuum zu tun hat, sondern vielmehr mit dir und deinen Bedürfnissen und deinen Werten. Du sprichst von Sicherheit und Geborgenheit und davon, dass sie dir damals diese Bedürfnisse sicherstellen konnte - eine Sache, die dir allein und aus dir selbst heraus wohl bislang nicht gelungen ist. Folglich suchst du nach einem Substitut, was dir aber aufgrund der Fokussierung deines Unbewussten auf sie als die "Erfüllung" dieser Bedürfnisse, die ja selbst nach über einem Jahr noch in deinen Träumen manifest wird, auch erstmal schwerfällt. Nun sind Sicherheit und Geborgenheit Zustände, unter denen jeder etwas anderes versteht. Was für mich Sicherheit ist, muss es für dich nicht zwingend sein und umgekehrt. So ist für die einen Sicherheit, mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen, für die anderen findet sie sich in Form von finanziellen Rücklagen und für den dritten ist sie wiederum etwas ganz anderes. Nun frage ich dich: Was steckt genau dahinter? Was muss konkret gegeben sein, dass du dich sicher fühlst? Was genau musst du dir ermöglichen, und was brauchst du, damit du dich geborgen fühlst? Die Betonung liegt auf "du dir", denn nur was du selbst hast, das gehört wirklich dir. Sein Glück in anderen zu suchen, bedeutet stets Abhängigkeit. Und welche Frau möchte einen Mann, der von ihr abhängig ist, ja dem SIE Sicherheit bieten muss statt umgekehrt, wie es ja eigentlich von einem Mann erwartet wird? Und wenn du dir nun erste Gedanken gemacht hast, was genau du brauchst, was kannst du genau jetzt schon tun, um dir diese Umstände zu schaffen? Ich bin der Ansicht, erst wenn du dir diese Fragen beantwortet hast, wirst du sie wahrlich loslassen können. Denn dann brauchst du sie nicht mehr, weil du selbst ja bereits alles hast, was du benötigst. Noch klammerst du dich an die Vergangenheit und den ja eigentlich schon zerbrochenen Strohhalm - wird es nach 18 Monaten nicht allmählich Zeit, das Ruder in die Hand zu nehmen und aus einer ressourcevollen Gegenwart heraus in die Zukunft zu segeln? Sie geht genau dann weg, wenn du sie gehen lässt. Eventuell kann dich ja auch die Trance von Kollege Satsang (Loslassen wie ein Buddha) bei deinen Zielen unterstützen. Ich wünsche dir viel Erfolg und eine gute Zeit! Herzliche Grüße, Tsukune
  2. Hey Winnie, im Raum Wiesbaden fällt mir beispielsweise Bernard Tille ein, soviel ich weiß kommt der auch ursprünglich aus der BWL. Ansonsten schau dich einmal auf http://nlpportal.org/nlpofflimits/ um, da wirst du sicher fündig werden. Preislich bewegen wir uns bei einer Practitionerausbildung nach DVNLP etwa bei 1800-2500€. Herzliche Grüße, Tsukune
  3. Hey Imagineone, Um Strategien auszupacken braucht es vor allem drei Dinge: Sinnesaufmerksamkeit, Erfahrung und die Kunst, die richtigen Fragen zu stellen. Meiner Erfahrung nach tun sich NLP-Anfänger (also kein abgeschlossener Practitioner) in der Regel mit dem Thema auch recht schwer, weil es Multitasking erfordert (welche Repräsentationssysteme nutzt mein Gegenüber gerade, gibt es Augenbewegungen, wie ist die Wortwahl, Inhalt etc). Ist halt auch immer die Frage, was du damit erreichen möchtest. Wenn es dir um Überzeugung /Verkauf oder dergleichen geht, da ist es in meiner Welt einfacher die Werte eines Menschen herauszufinden und mit ihnen zu arbeiten, was mindestens genauso effektiv ist wie beispielsweise eine gespiegelte Entscheidungsstrategie. Eine Sportart wirst du nicht aus Büchern lernen, und ebenso ist es mit NLP. Wer, wie die Jungs im Fitnessforum sagen, nicht "am Eisen ist", der bekommt auch keine Muckis. Und da fängst du auch nicht mit 200kg Kreuzheben an. Also bevor du dich an Strategien (die wir damals im Practitioner nur angeschnitten und erst im Master richtig behandelt haben) versuchst, lerne die Grundlagen und werde sicher darin. In meiner Welt heißt das einen Practitioner machen. Oder lesen, verstehen und im Alltag üben, üben, üben. Herzliche Grüße, Tsukune P.S.: Was Strategien betrifft, ist "Strukturen subjektiver Erfahrung" von Dilts und Bandler sozusagen Referenz. Aber es ist harter Tobak und beim Aufschlagen überfällt mich jedesmal der Gedanke, mich im Regal vergriffen und ein Lehrbuch der Mathematik erwischt zu haben.
  4. Hey itsmagic, selbstverständlich respektiere ich die Landkarte meines Gegenübers, auch wenn sie von meiner abweicht. Das ist eine Frage der Toleranz, die ich als NLPler für grundlegend erachte. Ich habe auch kein Problem damit, in der Arbeit mit gläubigen Menschen ihren Glauben als machtvolle Ressource zu nutzen. Von mir aus kann jeder an den Gott glauben, an den er möchte. Im Gegenteil, ich selbst bin ein spiritueller Mensch und sehe das für mich als enorme Kraftquelle. Was mich allerdings tierisch aufregt, ist wenn Organisationen, Sekten oder Kirchen (der Macht und des Geldes wegen) Spiritualität bzw. Religion instrumentalisieren und als Werkzeug verwenden, Menschen bewusst unfrei zu machen. Der Kenianer, der sich der Gefahr einer HIV-Infektion aussetzt weil er kein Kondom benutzt, da der Papst Verhütung nicht gutheißt, ist in meinen Augen dumm. Dumm im Sinne von: er denkt nicht selbst nach sondern lässt zu seinem Nachteil für sich denken. Anstelle seinen Verstand zu benutzen hört er lieber auf die Ansichten anderer und übernimmt unhinterfragt ihre Landkarte. Klar steckt dahinter eine positive Absicht, und zwar einerseits es Gott recht zu machen, andererseits die Intention des Klerus, dass der katholischen Kirche die Schäfchen nicht ausgehen. Genauso ist es mit dem Islamisten, der zur Kalaschnikow greift, weil irgendein Mullah den Dschihad ausruft. Und übrigens genauso dumm ist es in meiner Welt, im 21. Jahrhundert zu glauben, man muss seinem Kind am Pimmel rumschnippeln und es womöglich aufs Leben traumatisieren, um Gott gefällig zu sein. Hier stellt sich mir immer wieder die Frage: Cui bono? Ich weiß, Glauben und Werte sind etwas, ja Heiliges für den Menschen, etwas was man mit Klauen und Zähnen verteidigt. Doch sollten sie nie Freibrief sein, einem anderen oder sich selbst Schaden zuzufügen. Vielleicht ist "dumm" ja auch der falsche Ausdruck und "eingeschränkt" nicht im beleidigenden, sondern im Wortsinne (von Schranken umgeben, eingegrenzt) kommt dem näher, was ich ausdrücken wollte. EDIT: es gibt keine Landkarte, die nicht in irgendeiner Art und Weise einschränkend ist, und selbstverständlich bin auch ich somit "eingeschränkt". Wichtig ist für mich da der Wille, seine Landkarte zu hinterfragen und gegebenenfalls zu erweitern, was durchaus eine knackige Angelegenheit ist, geht es doch darum, damit auch "sich selbst", seine Realität in Frage zu stellen. Doch wie Friedrich von Logau einst dichtete: Sich selbselbsten überwinden, ist der allerschwerste Krieg / Sich selbselbsten überwinden ist der allerschönste Sieg. Institutionalisierte Religion hat soviel Leid über die Welt gebracht und tut es immer noch - weil der Glaube an etwas Erhabenes, Höheres, der ursprünglich befreien, Hoffnung geben sollte zu einem Werkzeug der Massenkontrolle gemacht wurde. Spiritualität und Glauben sind Dinge, für die Menschen sterben und töten. Für seine Werte geht man buchstäblich durchs Feuer. Und wer sie der Macht willens kontrolliert, hat in der Regel kein Interesse daran, Menschen wirklich frei zu machen. Wobei ich auch nicht sage, dass jene die es tun, böse Menschen sind. Und sicher hat Religion auch ihre guten Seiten und ihre Regeln und Gebote einmal ihr Gutes und ihren Zweck (Schweinefleisch war zu Mohammeds Zeiten nun mal schlecht konservierbar, die männliche Vorhaut ein Hort von Bakterien und so weiter) und haben sie teilweise immer noch, doch Zeiten ändern sich. Es täte durchaus gut, Traditionen und Bräuche hin und wieder einem Realitätscheck zu unterziehen. Als jemand, dem die Psychologie nicht fremd ist, weiß ich wie viel verbindende Macht Ritualen innewohnt. Religion war immer auch Gemeinschaft. Und der Mensch sehnt sich danach, seine Werte, Beliefs und Ansichten geteilt zu sehen, Geborgenheit zu finden, unter "Seinesgleichen" zu sein. Daran ist ja auch nichts Schlechtes. Gefährlich wird es dann, wenn Menschen sich auf sie berufen, andere zu unterdrücken, kleinzuhalten oder einzuschränken. Und wenn ich beispielsweise das neue Testament lese, denke ich, das letzte was Jesus Christus wollte ist wohl Unterdrückung. Herzliche Grüße, Tsukune
  5. Ich belasse es mal hierbei... Quelle: http://atheistimages.blogspot.de Meiner Ansicht nach macht Religion, egal welchen Inhalt sie hat, tendenziell intolerant, dumm und unfrei. Ich für meinen Teil halte es mit Kant: Sapere aude! Herzliche Grüße, Tsukune
  6. Hey drop, du sprichst von Grübelzwang und Depression. Handelt es sich dabei um ärztliche Diagnosen oder meinst du das eher im landläufigen Sinne? Weißt du, für ein glückliches Leben ist es nie zu spät, solange du den Blick nicht in die Vergangenheit, sondern aus einer selbstbestimmten und bewußten Gegenwart hoffnungsvoll in die Zukunft richtest. Ich weiß, aus deiner Perspektive mag das schwer erscheinen, doch ist es der Wille zur Veränderung der erste wichtige Schritt. Und der ist getan. Darauf kannst du aufbauen um dein Leben in die Hand zu nehmen. Es ist keine Schande, dir dabei Unterstützung zu suchen. Wenn man in einem Loch sitzt und da rausklettern möchte, bringt der Wille allein dich, jenachdem wie tief das Loch ist, nicht unbedigt weiter. Ist das Loch tief, braucht es jemanden, der einem ein Seil reicht. Gerade wenn es sich um eine affektive oder zwanghafte Störung handeln sollte, ist professionelle Hilfe sinnvoll und auch absolut angebracht. Auch würde ich in diesem Fall raten, das PU einmal ganz außen vor zu lassen, da es dann weitaus wichtigere Baustellen gibt. Ich wünsche dir viel Erfolg! Herzliche Grüße! Tsukune
  7. Hey Jemerius, das was ich da beschrieben habe ist eine Kurzintervention aus dem NLP, die auf der Grundannahme basiert, dass jeder Mensch die für Veränderung nötigen Ressourcen bereits zur Verfügung hat. In der Arbeit mit einem Klienten, der über Blockaden klagt würde ich in der Regel ähnlich, aber ausführlicher vorgehen - also den Klienten in Trance mit dem inneren Anteil kommunizieren zu lassen, der für die Blockade verantwortlich ist und gemeinsam alternatives, angemessereres Verhalten suchen und integrieren. Oder ich würde den Klienten auf seiner Zeitlinie in die Vergangenheit bis zum Auslöseereignis begleiten, das dann aufgedeckt und anschließend durch starke Ressourcen schließlich aufgelöst wird. Beides setzt allerdings Erfahrung voraus und viele Klienten reagieren im Verlauf eines solchen Prozesses sehr stark, mitunter sogar mit deutlicher Körpersymptomatik. Daher auch mein Rat, das im Zweifelsfall im therapeutischen Rahmen zu bearbeiten. Herzliche Grüße! Tsukune
  8. Hey smileface, für mich ist dieses Axiom vor allem hilfreich, führt es mir doch vor Augen, dass andere Menschen durchaus ein anderes Bild von Wirklichkeit haben, das sich mit meinem nicht unbedingt decken muss. Stichwort Konstruktivismus, jeder Mensch erschafft durch individuelles, selektives Filtern von Sinnesreizen seine eigene Realität. So wie kein Mensch müssen muss, so kann es andererseits durchaus spannend sein, die Landkarte eines anderen Menschen kennen zu lernen. Hier wird ein zweites Axiom wichtig: Es gibt immer mindestens drei Möglichkeiten. Option 1: Ich bleibe bei meiner Sicht der Dinge um den Preis, den anderen nicht zu verstehen und seine Handlungen gegebenenfalls nicht nachvollziehen zu können Option 2: Ich lasse mich in die Landkarte des anderen reinziehen, um den Preis, meine eigene Landkarte zeitweilig zu verlassen (Stichwort Frame und Frameverlust) Option 3: Ich akzeptiere, dass meine Landkarte und die des Gegenübers unterschiedlich sind und versuche, Gemeinsamkeiten zu finden und gegebenenfalls meine Landkarte zu erweitern und dem anderen zu helfen, es mir gleichzutun. Im NLP lernen wir, unsere Landkarte Stück für Stück zu erweitern sowie die des anderen verstehen und akzeptieren zu können. Denn (Axiom 3) jeder Mensch trifft immer die ihm bestmöglich erscheinende Wahl. Das „weil sie kein Interesse hat“ ist hierbei übrigens auf deiner Landkarte gelegen. Woher willst du das wissen, ohne dass sie es dir klipp und klar sagt? Das ist reine Interpretation, hervorgerufen durch deine Filter und Überzeugungen. Vielleicht hat sie stattdessen einfach nur einen harten Tag gehabt und freut sich nach anfänglichem Murren letztlich doch, angesprochen worden zu sein. Was ist daran verkehrt? Ein weiser Mann sagte einst „Jedes Problem trägt die Lösung bereits in sich“. Ich für meinen Teil habe lieber mehr Möglichkeiten als weniger und bin der Meinung, dass ich somit mehr Chancen habe, meine Ziele zu erreichen. Mehr Möglichkeiten machen flexibel. Hier gehe ich mit der Anweisung aus dem kürzlich geleakten Apple-Ausbildungsmanual konform, statt des Wortes „Problem“ besser „Angelegenheit“ zu nutzen. Probleme machen zumeist blind für Lösungen. Angelegenheiten schafft man aus der Welt. Herzliche Grüße! Tsukune
  9. Hey Jemerius & Freundin, sicherlich kann ich nur mutmaßen, da ich auf jene Informationen beschränkt bin, die du mir in diesem Post geliefert hast, und ich weiß nun nicht ob sich das Bild, das ich vor Augen habe mit eurer Realität deckt. Doch da ich mit meiner Intuition öfters richtig als falsch liege, möchte ich euch meinen Ansatz nicht vorenthalten. Blockaden, insbesodere wenn sie mit Gefühlen wie Scham oder Schuld gekoppelt sind, rühren meiner Erfahrung nach oft aus traumatischen Erlebnissen, also Situationen, in denen eine emotional sehr intensive Erfahrung auf die Psyche eingewirkt hat und aus der heraus Lernerfahrungen getätigt wurden, deren Ursache allerdings aus Gründen von Selbstschutz vom Unbewussten vor der bewussten Erinnerung verborgen wird. Bevor jetzt allerdings das Kopfkino beginnt: es muss sich bei solchen Traumatisierungen nicht unbedingt um objektiv drastische Ereignisse wie Misshandlungen oder Gewalterlebnisse handeln - oft sind es Situationen, die in den Augen eines Erwachsenen klein und nichtig erscheinen, aber beispielsweise auf einen kindlichen Geist sozusagen weltbewegend gewirkt haben. Das können Worte der Mutter sein, die das kleine Kind gescholten haben, weil es nackt im Garten gerannt ist ("Schäm dich sowas zu machen!"), oder als Kind an sich rumgespielt hat (daran ist nichts verwerfliches) oder irgendetwas anderes profanes, was sozusagen "im falschen Hals" gelandet und als unbewusste Programmierung in Form von hinderlichen Beliefs und Mustern bis ins Erwachsenenalter hängengeblieben ist. Ich tippe mal auf irgendwas mit dem Thema "Kontrollverlust". Was interessant wäre, ist, welche Bilder, Worte, Gefühle im Moment der Blockade kommen. Falls es Worte sind, ist es die eigene Stimme, die da mit ihr redet? Oder ist es die Stimme der Mutter, des Vaters, der besten Freundin? Oftmals sind solche Sachen nämlich Introjekte, also von anderen übernommene Muster, im bester Absicht erlernt, doch mit negativen Auswirkungen. Doch egal woher sie kommen, Scham und Schuld sind sehr destruktive und auf Dauer ziemlich kraftraubende Zustände. Für mich als NLPler hat jedes Verhalten eine positive Absicht, bietet beispielsweise Schutz und dementsprechend ist Wertschätzung oberstes Gebot. Auf dieser Basis und in Trance lässt sich dann oft der Auslöser, das emotional besetzte Ereignis einfach aufdecken und beispielsweise mittels NLP-Formaten verändern. Das ist allerdings nichts für den Hausgebrauch und erfordert fachmännische Expertise. @GF Ein Ansatz, der aber durchaus für dich geeignet wäre ist, einmal zu überlegen, was du brauchen würdest, um die Blockade zu entmachten, ablegen zu können, so wie man ein Kleidungsstück ablegt, aus dem man herausgewachsen ist, um sich dann ein neues, schöneres, besseres anzuziehen. Für manche Menschen ist es gelebtes Vertrauen, für andere Geborgenheit und die Gewissheit, in guten Händen zu sein, oder Selbstvertrauen und Selbstliebe. Oder vielleicht auch irgendetwas ganz anderes, was dir jetzt oder vielleicht auch später einfallen kann. Dann stell dir eine Situation vor, in der du diesen Zustand intensiv erlebt hast. Und dann noch eine, und noch eine, und noch eine. Hüll dich in den Mantel dieses schönen Zustandes. Zeige deinem Unbewussten, dass alles da ist, was es braucht um dir jetzt den Schutz zu geben, den dir vormals die Blockade gegeben hat, ohne dir den Genuss von Intimität verwehren zu müssen. Denn nichts muss für die Ewigkeit so sein, wie es ist, und letztlich ist es selbst für eine glückliche Kindheit nie zu spät. Soviel aus der Ferne. Und wie gesagt, das sind nur Ideen, und was davon gut für dich ist, musst du letztlich für dich entscheiden. Wenn du dich entschließt, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen, so ist das sicher auch eine gute Sache. Für derlei Angelegenheiten gibt es auch ausgezeichnete Methoden wie Hypnotherapie nach Erickson oder EMDR/Wingwave, falls es sich tatsächlich um ein Trauma handeln sollte. Ich wünsche euch viel Erfolg und eine schöne gemeinsame Zeit! @Domo Würd ich lassen, wenn du nicht extrem gut auf sie und die Situation kalibriert bist. Das kann auch gewaltig nach hinten losgehen. Herzliche Grüße! Tsukune
  10. Hey zusammen, hier ein schöner Link mit vielen relevanten und v.a.wissenschaftlich fundierten Artikeln zum Thema: http://www.psychophysik.com/integral-blog/?cat=92 Herzliche Grüße, Tsukune
  11. Hey G.B.WOLF, Und genau das ist der Punkt. Speed Seduction nimmt massiv Anleihen aus dem Bereich der Hypnose und des NLP. Wer SS also beherrschen möchte tut gut daran, tatsächlich und ernsthaft Hypnose und NLP zu lernen. Dann ist auch das leidige Thema mit den deutschen Übersetzungen hinfällig. Denn SS ist nicht das Auswendiglernen von Skripten, es ist die kreative und kunstvolle Anwendung von suggestiver / hypnotischer Sprache und NLP im Verführungskontext. Herzliche Grüße, Tsukune
  12. Hey smileface, Wikipedia schreibt „Der Begriff Empathie […]bezeichnet die Fähigkeit, Gedanken, Emotionen, Absichten und Persönlichkeitsmerkmale eines anderen Menschen oder eines Tieres zu erkennen und zu verstehen. Zur Empathie gehört auch die eigene Reaktion auf die Gefühle Anderer wie zum Beispiel Mitleid, Trauer, Schmerz oder Hilfsimpuls.“ Mitgefühl (Sympathie: ich bin meinem Gegenüber wohlgesonnen) =/= Mitgefühl (Empathie: ich verstehe seine Bedürfnisse und reagiere darauf adäquat) Empathisch zu sein bedeutet nicht zwangsläufig, auch ein "Menschenfreund" zu sein. Selbstverständlich ist es wichtig, die Gefühle und Bedürfnisse eines Menschen erkennen zu können, um auf ihn optimal Einfluß nehmen zu können – in welche Richtung dann diese Einflussnahme aber geht, ob zu oder gegen seinen Vorteil, das bestimmt aber die Intention der entsprechend handelnden Person. Man könnte zum Beispiel durchaus soweit gehen zu behaupten, dass im NLP Empathie regelrecht trainiert wird – durch Wahrnehmung seitens des Operators werden der emotionale Zustand und Persönlichkeitsmerkmale des Gegenübers ermittelt und durch Pacing wiedergegeben. Das Resultat ist, die Spiegelneurone - angeregt durch die adäquate Reaktion auf ihren inneren Zustand - signalisieren „Freund!“ und die Person öffnet sich für das nachfolgende Leading bzw. die Intervention. Dass diese Intervention nicht immer positiv ausfallen muss und auch durchaus Win-Lose Situationen beinhalten kann (Gebrauchtwagenhändler, Trickbetrüger usw.) , sollte auf der Hand liegen. Ja, letztlich ist es Vorstellung bzw. Wahrnehmung. Und manche Menschen sind intuitiv empathisch, andere wiederum haben es bewusst gelernt. Es ist ein wenig wie Pickup mit seinen Naturals und seinen Playern. Selbst ein Soziopath kann sich Verhaltensweisen aneignen, die ihn empathisch wirken lassen. Alles eine Frage der Technik. Herzliche Grüße! Tsukune
  13. Hey smileface, Das ist recht leicht, erfordert aber zu Beginn ein wenig Disziplin. Ich bin auf sie gestoßen, als ich zwecks Modeling den inneren Dialog eines sehr erfahrenen Therapeuten im Patientengespräch erfragt habe. Im Prinzip funktioniert das wie die Reality Checks beim luziden Träumen. Ich habe es mir zur Gewohnheit gemacht, mich gerade in Situationen bei denen ich in Stress komme mich selbst zu fragen "Wie fühle ich mich gerade?", dann kurz nach innen zu gehen und den Zustand zu ermitteln. Dann frage ich mich "Möchte ich mich so fühlen?", entscheide und gehe wieder nach außen. Das dauert nur Sekunden und ist für mein Gegenüber nicht feststellbar. Falls meine Evaluation positiv ausfällt, lasse ich es laufen und genieße, falls negativ, zünde ich einen Anker der mich augenblicklich "erdet". Und somit habe ich die Möglichkeit, selbstbestimmt zu handeln und mich nicht von etwas mitreißen zu lassen, was ich gar nicht möchte. Im Prinzip ist es auch nichts grundlegend anderes als das, wie es auch Anfängergeist beschrieben hat: Gerade in der Beratung /Coaching von "härteren Fällen" oder bei sehr emotionalen Themen ist so ein kurzer Selbstcheck Gold wert, aber auch wenn es darum geht, sich nicht in den Frame anderer ziehen zu lassen. Herzliche Grüße! Tsukune
  14. Hey Nium, auch ich bin durchaus der Ansicht, dass es Unsinn ist, Gefühle langfristig zu unterdrücken. Letztlich sind sie ein wichtiger und untrennbarer Teil von uns und haben auch in einer hochentwickelten Gesellschaft wie der unsrigen durchaus ihren Sinn und Nutzen. Letztlich machen sie das Leben ja irgendwie auch lebenswert. Das klingt in der Theorie zwar richtig gut, doch heißen die wenigsten von uns Tyler Durden. Wir sind nun einmal Teil einer Gesellschaft und es ist gesellschaftlich verpönt, manche Gefühle in voller Bandbreite auszuleben – erst recht in beruflichen Hierarchien. Impulsivität ist ein Gut, dass sich da nur die wenigsten leisten können. Sich ab und an einmal auf die Lippen zu beißen muss nicht zwingend schaden und kann im Gegenteil auch nützlich sein. Und ob das volle Ausleben seiner Emotionen nun gut ist oder nicht, sei dahingestellt. Sicherlich ist es hin und wieder förderlich für die Psychohygiene, und so muss wohl jeder für sich selbst herausfinden, wie er seine Gefühle am besten leben kann, ohne dass sich allzu negative Konsequenzen für ihn ergeben. Das ist auch ein wenig ein Balanceakt auf Messers Schneide, der selbstverständlich auch ungemein reizvoll sein kann. Und oft macht auch gerade der Ton die Musik - und wenn ich wütend bin, bekommt der andere es durchaus zu spüren, ohne dass ich laut oder beleidigend werden muss. Konsequenzen verstehe ich nicht nur im Sinne des menschlichen Miteinanders. Ich beziehe mich da durchaus auch auf den Antagonismus, den die Emotionalität auf höhere kognitive Prozesse hat. Denn wenn die Amygdala bzw. das limbische System erst einmal anfängt zu feuern, ist die logische Denkfähigkeit erst einmal dahin und es wird nach Schema F verfahren. Dies kann dafür sorgen, dass bessere Handlungsalternativen außen vor bleiben. Es heißt nicht umsonst, „blind vor Wut“ zu sein oder „starr vor Angst“. Jeder, der einmal mit beispielsweise AA zu kämpfen hatte, weiß, dass dem Gefühl nachzugeben zu nichts führt außer Frust. Hier ist es wichtig, ins gewünschte Handeln zu kommen. Verliebtheit ist in meiner Welt eher (selbst)hypnotische Trance als eine distinkte Emotion und welche Menschen du achtest oder verachtest ist in der Regel auch kein intrinsisches Gefühl, sondern Teil einer Programmierung, die du im Laufe deiner Entwicklung erworben hast – beispielsweise durch Medienberichte, Erzählungen von Bezugspersonen und so weiter. Die meisten Deutschen beispielsweise verachten Hitler. Nun, vor 80 Jahren sah das ganz anders aus… Und du kannst durchaus auch von Menschen, die (oder deren Verhalten) du verachtest etwas lernen. Widerstand gegenüber anderen und ihrem Verhalten zeigt mir meine eigenen Baustellen, und daran kann ich anknüpfen um mich weiterzuentwickeln. Hier hilft mir auch die Grundannahme, dass Menschen per se nicht gut oder schlecht sind, sondern nur ihr situatives Verhalten. Eine übermäßig emotional gefärbte Reaktion würde hier mein eigenes Vorankommen behindern und im Zweifel hab ich lieber mehr als weniger Möglichkeiten um zu lernen. Da bin ich bei dir. In meiner Welt ist das eine Frage der Kongruenz und in diesem Fall auch angemessen. Doch warum soll ich mich z.B. aufregen wenn ich in einen Regenschauer gerate? Ob ich nun fluche oder nicht macht meine Klamotten nicht wieder trocken. Oder warum soll ich traurig sein wenn ein geliebter Mensch geht? Wir hatten viele schöne Momente, die da für mich im Vordergrund stehen. Der Weg zählt, nicht das Ende. Mir kommt es oft vor, dass wir durch unsere Kultur oder die Ansichten anderer konditioniert werden, wie wir wann zu fühlen haben. Und bei einer Beisetzung heult man eben und ist traurig (sag das mal einem Balinesen! Der würde nur ungläubig den Kopf schütteln), bei einer Niederlage flucht man und wenn mich einer beleidigt, werde ich furchtbar wütend (und hätte ihm noch vor hundert Jahren den Fehdehandschuh durchs Gesicht gezogen und ihn im Morgengrauen duelliert). Wie gesagt, wenn du nicht selbst den Bus lenkst, warten schon hunderte, es für dich zu tun – um dir ein Auto zu verkaufen, dich von ihrer politischen Meinung oder ihrem Glauben zu überzeugen oder dich dazu zu bringen, ihre Arbeit zu tun. Denn letztlich werden nie Autos, Einbauküchen oder auch Weltanschauungen verkauft, sondern immer Emotionen. Und ich für meinen Teil ziehe es vor, kein Reiz-Reaktionsautomat zu sein. Aber auch kein Mr. Spock. Für mich liegt der Königsweg in der Mitte. Auch ich genieße meine Emotionen, nehme sie an und bin ebenso in der Lage, wenn sie nicht förderlich sind, mich auf eine Metaebene zu begeben und sie abzulegen. Das hat nichts mit Widerstand zu tun – denn wir wissen ja „what you resist persists“. Es ist vielmehr wertschätzende interne Kommunikation. Jeder innere Anteil, jedes Gefühl verfolgt ja eine positive Absicht – und wenn ich mir diese anderweitig ermöglichen und somit ressourcevoller handeln kann, warum nicht? Herzliche Grüße! Tsukune
  15. Hey Nium, aber selbstverständlich geht das, sei es das profane tiefe Durchatmen und bis 10 zählen wenn man wütend ist (im NLP-Jargon auch Seperator genannt), das Einnehmen einer Metaposition oder seien es beispielsweise Ankertechniken, mit denen ich mich binnen Sekunden in ressourcevolle Zustände versetzen kann, auch wenn ich zuvor nervös, genervt oder traurig war. Von der Veränderung von Submodalitäten und therapeutischen Techniken wie EMDR mit denen negative Gefühle quasi "weggewunken" (und sogar heftige Traumata wissenschaftlich bewiesen erfolgreich behandelt werden können) ganz zu schweigen. Oder von der anderen Seite kommend, kontrollierst du Gefühle schon dadurch, dass du beispielsweise Lernerfahrungen sammelst oder Beliefs änderst. Da wir hier in einem PU-Forum sind, wirst du mir sicher folgen können, dass die Nervosität bei deinem ersten Approach sicher heftiger war als bei deinem hundertsten. Für mich ist das durchaus auch eine Art von Gefühlskontrolle - nämlich, wie auch immer, andere innere Realitäten zu schaffen, in denen das Gefühl situativ nicht mehr von Bedeutung ist. Wenn nicht das Unbewusste (und da zähle ich Vorgänge z.B. im limbischen System durchaus mit rein), wer denn dann? Nur weil du nicht glaubst, dass etwas möglich ist, muss das nicht heißen, dass das bei anderen ebenso der Fall ist. Ich jedenfalls habe Verantwortung für meine Gefühle übernommen und lenke meinen Bus lieber selbst anstatt irgendwo rauszukommen, wo ich eigentlich ja gar nicht hinwollte. Denn ich möchte die Wahl haben, meinen Gefühlen freien Lauf zu lassen oder sie durch situativ besser geeignete zu ersetzen. Wo kämen wir da hin, könnte da einfach jeder kommen und mit meiner Gefühlswelt rumspielen. Doch ein Großteil der Menschen nimmt das wohl hin, schließlich leben da ganze Berufsgruppen von, und das nicht schlecht. Herzliche Grüße, Tsukune
  16. Hey Arthas, ich empfehle dir, dich einfach mal mit folgendem Verhalten auseinanderzusetzen und den Glaubenssätzen, die dahinter stehen. Du hast es ja bereits genannt: Frage dich doch einfach mal, was ganz konkret positiv daran sein könnte, seine Entwicklung unbewusst zu sabotieren. Vielleicht ist es Sicherheit, denn wer sich nicht verändert, gerät nicht in Gefahr eventuell etwas Falsches zu tun. In der Welt des Unbewussten ist etwas, woran man sich halten kann, durchaus etwas Gutes. Veränderung wird erst einmal argwöhnisch aufgenommen. Oder wie Bandler sagte „The only one who likes change is a wet baby“. Oftmals ist es so, dass das Unbewusste mit seiner guten Absicht sozusagen in der Zeit stehengeblieben ist, in es nützlich war, Entwicklung zu bremsen – weil du damals vielleicht so ganz realen Gefahren oder Unannehmlichkeiten, die Veränderung mit sich gebracht hätte, entgangen bist. Und das ist doch schonmal Anerkennung wert - schließlich war es immer für dich da und hat stets wohlwollend seine Arbeit getan. Doch irgendwann kommt die Zeit für einen erwachsenen Menschen, sein Leben in die Hand zu nehmen und selbst für sein Wohlbefinden zu sorgen, ohne dass ein Anteil deines Unbewussten quasi Aufpasser und Ausbremser sein muss. Denn eigentlich hat auch er besseres zu tun und du kannst als Mann aktiv Verantwortung übernehmen, dir die nötige Sicherheit (oder was auch immer sonst hinter dem Verhalten steht) zu verschaffen. Frag dich doch einmal, was kannst du konkret tun, um diesen Anteil zu entlasten, dir selbst Sicherheit zu geben, ganz bewusst und mit aktivem Handeln. Beispielsweise könnte das beinhalten, Veränderungen zunächst in kleinen Schritten zu machen oder dir vorher gut zu überlegen, was die Konsequenzen für dich und dein Umfeld wären – Stichwort Ökocheck. Oder vielleicht übersteigen in der Meinung deines Inneren die Kosten für Veränderung noch den Nutzen und es wird Zeit, deine Ziele noch unwiderstehlicher zu machen. Ich bin der Ansicht, man spürt es wenn man die richtigen Verhaltensweisen gefunden hat. Und dann hör in dich hinein: Bin ich als Ganzes und ist mein Unbewusstes zufrieden mit diesen neuen Möglichkeiten, und bereit, es mir zu erlauben, mich zum Wohl des Ganzen in meinem Sinne und auf meine Art und Weise weiterzuentwickeln? Und falls nicht, was braucht es noch? Und mach solange weiter, bis du weißt: Ich habe was ich brauche, um aktiv dafür zu sorgen dass es mir gutgeht und Veränderung zuzulassen. Und dann bedanke dich bei deinem Unbewussten für seine Hilfe und mach den ersten kleinen Schritt… Herzliche Grüße, Tsukune P.S.: Was das Diamantformat betrifft, da könntest du durchaus auch mit den Sätzen Problem: „Ich sabotiere mich selbst, damit ich mich nicht entwickle“ und Ziel: „Ich fördere mich selbst, um mich weiterzuentwickeln“ machen. Hier nochmal ein Link dazu, der diese Technik etwas ausführlicher und beispielhaft beschreibt http://www.xing.com/...iamond-10363367
  17. Hey Anfängergeist, es tut richtig gut, hier auf hohem Niveau zu diskutieren mit jemandem, der sich auskennt. Das kommt hier derzeit leider eher seltener vor. Schon einmal zu Beginn danke dafür. Was den Konstruktivismus betrifft, bin ich absolut bei dir. Mir kommt da immer wieder Platons Höhlengleichnis in den Sinn. In jenem Gleichnis wurde der Betrachter des Schattenspiels (der ich-synton wahrgenommenen Verzerrung der Realität) gewaltsam ans Licht gezerrt, sozusagen in die Ich-Dystonie gezwungen um die Welt zu erkennen. Es mag Fälle geben, da mag es nicht anders gehen, sprich wenn wir uns im Bereich von psychiatrischen Erkrankungen bewegen, die mit fremd- oder selbstschädigendem Verhalten einhergehen. Doch ist es bekanntlich äußerst schwer, diese Dystonie zu stabilisieren, beispielsweise bei Anorexie hält sich die Verzerrung, zu dick zu sein, auch mit mageren 40 kg noch hartnäckig. Doch diese Arbeit überlasse ich den Psychiatern, da fehlen mir sowohl die fachlichen Kompetenzen als auch der Wille dazu. Ich sehe mich da durchaus eher als den von dir angesprochenen Spiegel, bzw. einer der wie im Märchen Schneewittchen auch einmal unangenehme "Wahrheiten" von sich gibt wenn es drauf ankommt. Du hast mir das Argument ja bereits vorweggenommen, so wäre im üblichen Rahmen auch mein Vorgehen. Im Falle eines konventionellen Coachings bin ich ja sowieso darauf angewiesen, dass der Klient bei mir vorstellig wird - das wird auch nur dann der Fall sein, wenn er unter Leidensdruck steht, also merkt "hier stimmt was nicht". Hier beginnt ja bereits die Ich-Dystonie. Wenn ich natürlich im Laufe eines Coachings zu einem anderen Thema durch Intuition oder Wahrnehmung auf andere relevante Themen stoße, werde ich sie selbstverständlich zur Sprache bringen. Ich werde aber niemanden mit Gewalt und gegen seinen Widerstand aus seiner Höhle ziehen. Jedoch werde ich ihm den Weg nach draußen dann natürlich ganz besonders schmackhaft machen Ich biete im weiteren Freundeskreis ja auch durchaus meine Hilfe und Fähigkeiten an, wenn ich merke jemand geht es richtig dreckig und hat Hilfe wirklich nötig. Doch "ja" sagen muss der andere. Doch das ist wie zuvor erwähnt, ein heißes Eisen für mich. Zum einen fehlt mir da die "therapeutische Distanz", zum anderen ist der Frame eines Coachs ein anderer als der eines Freundes - zumal da schneller eine asymmetrische Rollenbeziehung zu meinen Gunsten entstehen kann als mir lieb ist. Aber auch da stecken sicher auch einige Beliefs meinerseits dahinter, und ein Mittelweg könnte durchaus eine gute Sache sein. Ich werde das mal bei meiner nächsten Supervision zur Sprache bringen. Das klingt schlüssig. Ich sehe hier nur die Gefahr, zu viel in Situationen hineinzuinterpretieren und auch, Menschen in einen Frame des Hilfesuchenden zu stecken, der ihnen unter Umständen nicht gerecht wird. Wie gesagt, manchmal reicht einem Menschen auch ein Schulterklopfen und ein paar nette Worte und er will auch nicht mehr. Hier ist Intuition gefragt und auch, jene Hilfe bei Bedarf auch innerlich zu verweigern. Wie gesagt, ich kann nicht die Welt coachen Doch, und da bin ich mir sicher, existiert wie immer ein Kompromiss. Das ist ein mächtiger Leitsatz, den auch ich, allerdings in anderer Formulierung, in meinem Beliefsystem habe. Es täte vielen gut, ihn zu inkorporieren und ich könnte auch locker ein Dutzend Namen von Menschen runterbeten, die ihn so nötig hätten. Aber da fängt es ja schon an - wo zieht man die Grenze? Letztlich glaube ich, dass jeder Mensch ein "Experte in seiner Höhle" ist und man ihn im Zweifel durchaus mit Ideen füttern, neue Möglichkeiten vorsichtig zur Sprache bringen kann - doch handeln, aus der Höhle und über den Tellerrand zu schauen, das muß er alleine. Und vielleicht ist das ja auch eine gute Antwort auf das "Dilemma" des Coachings ohne Auftrag. Gerade jedenfalls fühlt sich der Gedanke gut an. Danke für deine Anmerkungen, sie haben mir etwas zum Nachdenken gegeben. Ich freue mich schon auf weitere interessante Diskussionen! Herzliche Grüße! Tsukune
  18. Hey Anfängergeist, in der Regel ist es ja so, dass Glaubenssätze ich-synton sind, d.h. der Glaubenssatz, wie auch immer er entstanden sein mag, als vom Klienten als Teil seiner Persönlichkeit, seiner Realität erlebt wird. Mein Maßstab ist da der Klient selbst - zumeist steht am Anfang ja nicht der ausformulierte Belief, sondern vielmehr ein störendes Verhalten, beispielsweise dass ein Klient Probleme hat, Frauen anzusprechen oder sich in der Gruppe durchzusetzen. Es ist also ein Leidensdruck für ihn spürbar, auch wenn er manchmal gar nicht genau weiß, warum. Mein Gegenüber kommt also meist mit einem greifbaren, konkreten Verhalten, dass er als verbesserungswürdig empfindet. Gemäß dem SCORE-Modell schaffe ich mir ein Bild, woran das Verhalten liegen könnte, stelle also eine Hypothese auf. Hier ist genaues Zuhören und Nachfragen gefragt und wenn ich dann auf einen Glaubenssatz stoße, dann interveniere ich. Nach deinen Kriterien wäre es 2b womit ich sauber, effizient und zielführend arbeiten kann - das Verhalten ist da, der Grund muss noch ermittelt werden. Wobei natürlich 2d für mich als Operator ideal wäre, doch das findet in der Realität höchstens in NLP-Seminaren /Peergroups statt wo die Teilnehmer wissen was Beliefs sind und sich schon konkret auf die Suche gemacht haben. Ich glaube das ist eher eine semantische Sache. Dysfunktionalität bedeutet für mich, der Glaubenssatz hat(te) keine Funktion. Als "Programm" funktioniert ein Belief aber dennoch hervorragend, auch wenn er schon längst veraltet ist. In anderen Worten, ein High-End-PC mit Windows3.11 mag zwar funktional sein ( auf der Ebene der Quantität, dh der PC wird dadurch nicht unbrauchbar), aber mit einem Upgrade auf Windows7 könnte er sein Potential wesentlich besser ausschöpfen (Qualität). Funktional definiere ich als: Er funktioniert, um mir die Grundbedürfnisse sicherzustellen. Der Belief "ich kann mich nicht durchsetzen" wird keinen Menschen am Überleben hindern - zumindest heutzutage nicht mehr. Aber er schränkt die Lebensqualität ein, ist also limitierend. Korrekt, und das ist für mich ein "Dilemma", dass ich mit dem Satz "Kein Auftrag, kein Coaching" zu lösen versuche. Letztlich weiß ich nie, ob ich über alle Info verfüge und daher warte ich ab, ob der Gesprächspartner (also in einer Nicht-Coachingsituation) wirklich unter den Beliefs leidet und das auch unmissverständlich äußert, was eine Intervention rechtfertigen würde. Anders gesagt, manche sagen sich halt "never change a running system" und bleiben lieber beim Win3.11. Das habe ich zu respektieren. Aber ich als NLPler weiß ja, dass es sowas wie ein Dilemma nicht gibt: Wenn ich spüre, dass etwas im Argen liegt, kitzele ich natürlich auch (das entspäche dann 2a). Das ist aber eher Intuitionssache. In der Praxis sieht dass dann so aus, dass ich frage, ob die Person einen Ratschlag möchte, und wenn sie zustimmt, ich dann Feedback gebe, aufgrund der Reaktion darauf ich dann sehen kann, ob und was ich tun kann, damit es ihr besser geht. Ist aber ein eher heißes Eisen - beispielsweise versuche ich den Coaching-Frame aus einer LTR oder einer tiefen Freundschaft raushalten so gut es geht. Der hat dort für mich einfach nichts verloren. Ich erinnere mich da noch an die Anfangszeit, in der ich mit einem Kumpel über eine Sache die ihn bedrückte geredet hab, ihn dabei in einen Lösungszustand führen wollte, anfing zu pacen und mit Miltonsprache zu reden und er plötzlich sagte "Hey, ich bin dein Kumpel, nicht dein Klient.". Er wollte eigentlich nur Mitgefühl und Schulterklopfen. Und dann bleibt es halt auch dabei, auch wenn ich es schade finde Herzliche Grüße! Tsukune
  19. Hey deviet, ich schließe mich meinen Vorpostern, insbesondere Shao an - ein Psychotherapeut mit Schwerpunkt (Systemische) Traumatherapie ist sicherlich diejenige Person, die dich derzeit am besten und auch am nachhaltigsten unterstützen kann. Ich wünsche dir viel Erfolg und nur das Beste auf deinem Weg! Herzliche Grüße, Tsukune
  20. Hey Anfängergeist, für mich gilt, dass die Zeit zur Änderung eines Beliefs dann gekommen ist, wenn er die betreffende Person in ihren Möglichkeiten einschränkt und diese Einschränkung von ihr als störend empfunden wird. In diesem Falle wirkt er für die Person dann auch spürbar limitierend – er nimmt Möglichkeiten des Verhaltens, die besagtes Individuum gerne hätte. Mit Dysfunktionalität hat das erst einmal nichts zu tun. Im Gegenteil, ein erstmal internalisierter Belief an sich funktioniert in der Regel ausgezeichnet, indem er eine Realität konstruiert, die nach seinen Regeln funktioniert, in der er sozusagen Gesetz ist. Und jeder Belief hat(te) ja (einmal) einen konkreten nützlichen Hintergrund und eine gute Absicht. Doch wenn wir beginnen, über unser Verhalten nachzudenken, weil wir beispielsweise wahrnehmen dass andere sehr wohl das können, was wir selbst uns bisher nie zutrauen würden, können wir früher oder später und mit etwas Hartnäckigkeit auf jede „Programme“ und Introjekte stoßen, die genau das bewirken. Ab da spreche ich dann auch von einer tatsächlichen, individuell spürbaren Limitierung, da sie spätestens dann auch mit einem Leidensdruck einhergeht. Ich bin auf der anderen Seite aber durchaus der Ansicht, dass auch Beliefs, die vom Individuum nicht als störend wahrgenommen werden, durchaus limitierend sein können im Sinne von daran hindernd, sein volles Potential zu leben. Das sind jene Beliefs, die nie hinterfragt werden, jene, die Menschen beispielsweise daran hindern zu studieren weil „wir Mayers sind ja bodenständige Menschen“ und „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, das hat ja Papa schon immer gesagt“. Ich persönlich finde es so schade, wenn ich solchen Menschen begegne, die selbstgewählt unter ihren Möglichkeiten bleiben oder sich das Leben schwarz malen, weil sie irgendeinen (in meiner Welt) kruden Belief ermächtigt haben. Doch kann ich nicht die Welt „bekehren“ und es steht mir auch nicht zu. Wenn mir ein Gesicht nicht gefällt, schlag ich ja auch nicht rein und so ist es auch mit Glaubenssätzen. Ich trete dann in Aktion, wenn jemand aktiv auf mich zukommt und sagt „Ich hab da ein Problem…“ Ohne Auftrag kein Coaching. Wir hingegen, die wir uns mit uns, unserer Innenwelt und unserem Verhalten reflexiv beschäftigen, haben hier ein gewaltiges Privileg: Wir können bewusst das suchen und ändern, womit andere sich unbewusst abgefunden haben. Hier und jetzt und wann immer wir es wollen. Warum soll ich mein Leben lang Ansichten der Welt mit mir rumschleppen, nur weil sie für mich als Kind mal eine gute Sache waren, mit dem ganzen Rattenschwanz an Verhalten, das aus dieser Weltsicht entsteht? An den Nikolaus glaube ich ja schließlich auch nicht mehr. Und darum stelle ich am 6. Dezember auch keinen Stiefel mehr vor die Türe oder habe Angst vor Knecht Ruprecht und seiner Rute, wenn ich mal nicht artig war Zeiten ändern sich, und so können es auch die Menschen tun. Herzliche Grüße! Tsukune
  21. Hey fragout, nunja, was die typischen limitierenden Glaubenssätze, mit denen sich ein angehender Pickupper so rumschlägt betrifft, mag ich dir zumindest eingeschränkt zustimmen. Doch gibt es ja auch eine Vielzahl anderer, die vom Wortstamm her ja einfach nur Sätze sind, an die man glaubt. Auch "Frauen gehören hinter den Herd" kann durchaus ein einschränkender Belief sein oder "Alle Moslems sind Terroristen", sowie die Redensart "Reden ist Silber, Schweigen ist Gold". Das muss nicht unbedingt mit einem geringen Selbstvertrauen oder Selbstwertgefühl einhergehen. Seine Macht erhält ein solcher durch Referenzerfahrung, durch Introjektion bzw. durch Erziehung. Letzlich filtern wir unsere Realität nach unseren Beliefs, was auch bedeutet, dass jeder sie hat, solche und solche. Ohne sie wären wir schlichtweg aufgeschmissen, da wir jede neu erlebte Situation von grundauf neu bewerten müssten - immer wieder. Und auch die negativen hatten durchaus einst ihren Sinn und ihre Daseinsberechtigung... Selbstvertrauen für sich gesehen ist in gewisser Weise auch wieder nur ein Wort, eine Nominalisierung. Was sie für den einzelnen bedeutet bzw. was dahinter steckt, kannst du ohne genaues und individuelles Hinterfragen nicht pauschalisieren. Letztlich geht es ja um Verhalten, dem ein Belief zugrunde liegt. Und der Belief an sich ist wiederum abhängig vom Wertesystem und der Identität des Menschen - ein gläubiger Christ beispielsweise wird gegen Abtreibung sein (Belief: "Abtreibung ist Mord!") - was ihm die Möglichkeit nimmt, bei einer ungewollten Schwangerschaft diese zu beenden. Per Definition ist dieser Belief also limitierend - er nimmt Möglichkeiten. Das hat mit Selbstwert nichts zu tun. Oder wenn wir schon beim Glauben sind, wie ist es mit dem aktuell diskutierten Belief "Ein jüdischer Junge muss bis zum achten Tag beschnitten werden, sonst gehört er nicht zur Gemeinde"? Der wirkt ja durchaus auch physisch limitierend für den, der retrospektiv vielleicht ja gerne sein Stückchen Haut behalten hätte. Ohnehin sind gerade Religionen voll von einschränkenden Beliefs, ein Schelm wer Böses dabei denkt Du siehst, so einfach ist das nicht. Doch es ist schön, dass sich jemand mit Beliefs tatsächlich und ernsthaft auseinander setzt - ich persönlich halte sie für einen der wichtigsten Faktoren von Persönlichkeitsentwicklung. Ich wünsche dir auch weiterhin viel Erfolg dabei! Herzliche Grüße! Tsukune
  22. Hey, als ich damals angefangen habe, mich ernsthafter mit Submodalitäten zu befassen, hat mir das Buch "Der feine Unterschied" von Bandler sehr weitergeholfen. Falls das für dich was ist, du bekommst es gebraucht beispielsweise über Amazon für nen Appel und nen Ei. Herzliche Grüße! Tsukune
  23. Hey smileface, das was du beschreibst ist Arbeit mit Submodalitäten und im NLP sozusagen an der Tagesordnung. Die Frage ist halt, was das Ziel sein soll. Sicherlich kannst du einfach mal rumprobieren und bemerken, was das mit dir macht, aber interessant wird es, wenn du damit tatsächlich gerichtet arbeitest, beispielsweise bewußt und situativ die Qualität innerer Stimmen ( der Inhalt einer kritischen inneren Stimme, die klingt wie Homer Simpson verliert seine Macht so ziemlich augenblicklich) oder die zeitliche Codierung von Erinnerungen (Stichwort Fast Phobia Cure) veränderst. Was die Denkkapazität betrifft, schlage ich ein Erweitern des aktiven Wortschatzes vor. Je mehr Worte du zur Verfügung hast, desto präziser kannst du deine Gedanken formulieren und Erfahrungen leichter "komprimieren", weil du für Sachverhalte, die du sonst mühsam umschreiben müsstest, eventuell nur noch ein, zwei Begrifflichkeiten benötigst. Auch können fortgeschrittenere Mnemotechniken wie ein Gedankenpalast eine ausgezeichnete Methode sein, sein gesammeltes Wissen sicher abrufen zu können. Herzliche Grüße! Tsukune
  24. Hey, Nucleus, Dschingis Khan war nicht gerade ein Schöngeist, aber auch nicht der tumbe Barbar, als der er dargestellt wird. Jemand der ein Weltreich vom Japanischen zum Kaspischen Meer über zwanzig Jahre regiert und zusammengehalten hat, kann nicht vollkommen dumm gewesen sein. Er mag zwar ohne Bildung aufgewachsen sein, doch das hat ihn nicht davon abgehalten, Gesetzestexte zu entwerfen und durchzusetzen, die Armee und den Adel an sich zu binden und für administrative Zwecke sogar die Entwicklung einer eigenen Schrift in Auftrag zu geben (obwohl er nie lernte sie zu lesen). Schon allein, dass er in einer solchen Zeit als Herrscher überlebt hat zeugt von einer gewissen Cleverness. Ich habe noch von keiner Quelle gehört, die das wirklich empirisch belegt. Für das durchschnittliche Einkommen ist das wohl mal gezeigt worden, doch soviel ich weiß gibt es keine klaren Aussagen, wie das mit dem IQ so ist. Da widersprechen sich die Zahlen durchaus, wie z.B. hier nachzulesen: http://inductivist.b...difference.html http://inductivist.b...looking-at.html Also da ist das letzte Wort noch nicht gesprochen. Und was die sexuelle Orientierung von Genies betrifft, da kontere ich mit Stephen Hawking, Marie Curie und Johann Wolfgang von Goethe Herzliche Grüße, Tsukune
  25. Hey fragout, du kannst ruhig Musik verwenden - aber noch besser ist es, sie dir realitätsnah vorzustellen. Dann bist du auch nicht darauf angewiesen, sie tatsächlich über Lautsprecher zu hören, weil du sie dir immer wieder aus dir selbst aufrufen kannst. Selbstverständlich kannst du aber auch live ankern, d.h. wenn du beispielsweise im Club bist und dich richtig toll fühlst oder generell in ressourcevollen Situationen. Was die Magenkrämpfe betrifft, so würde ich behaupten dass dies keine gute Voraussetzung für einen Anker ist - er sollte möglichst nur das reine positive Gefühl umfassen. Woran das liegen könnte, kann ich dir aus der Entfernung nicht beantworten - im Coachinggespräch würde ich da mit kinesiologischen Tests oder dergleichen rangehen, die über das Netz leider nicht funktionieren. Ich nehme aber einmal stark an, dass es nicht nur diese eine Situation in deinem Leben gegeben hat, in der du dich in der Vergangenheit ressourcevoll gefühlt hast. Nimm dir einfach einmal Zeit, drei wirklich intensive und emotional reine Situationen zu finden, die deinen Kriterien entsprechen. Dann such dir die Stärkste aus, versetze dich hinein und ankere sie kurz vor dem intensivsten Moment. Stichwort Moment of Excellence. Have fun! Herzliche Grüße, Tsukune