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Köln HBF: Bis zu 100 Täter belästigten Frauen
Tsukune antwortete auf mehrvomleben's Thema in Kreativraum
Hey, einzelne Worte oder Sätze zu reframen, neu zu definieren und somit dem Gesprächspartner entsprechende Absichten zu unterstellen, ist nunmal eine ziemlich effektive rabulistische Strategie, jenen mundtot zu machen - das klappt aber nur, solange jemand (seien es andere oder man selbst) darob die Nerven verliert. Das von dir genannte Wort "Beißreflex" hat eben sehr schön sowohl Prinzip wie Ursache als auch Wirkung unter Beweis gestellt Daher, und da wiederhole ich mich, hat es einen enormen Effekt, wenn jeder für sich in seinem Bekanntenkreis dafür sorgt, dass kritisch über entsprechende Themen zu reden nicht mehr hinter vorgehaltener Hand und im Flüsterton geschieht, sondern Teil einer alltäglichen Diskussionskultur wird. Dadurch verlieren dann auch gewisse "Wortanker" ihre Kraft, die sich oft aus ankonditionierten Schuld- und Schamgefühlen speist. Wie heißt es bei "Alice hinter den Spiegeln" so schön: „Wenn ich ein Wort gebrauche“, sagte Goggelmoggel in recht hochmütigem Ton, „dann heißt es genau, was ich für richtig halte – nicht mehr und nicht weniger.“ „Es fragt sich nur“, sagte Alice, „ob man Wörter einfach etwas anderes heißen lassen kann.“ „Es fragt sich nur“, sagte Goggelmoggel, „wer der Stärkere ist, weiter nichts“. Herzliche Grüße, Tsukune- 1138 Antworten
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Köln HBF: Bis zu 100 Täter belästigten Frauen
Tsukune antwortete auf mehrvomleben's Thema in Kreativraum
Hey, ich halte es diesbezüglich mit Ockhams Rasiermesser: Die einfachsten Erklärungen sind oft die naheliegendsten. In den Großstädten geballt untergebrachte, gelangweilte junge Männer mit dicken Eiern, die den Feiertag nutzen, um mal richtig die Sau rauszulassen. Ich glaube nicht, dass das koordiniert wurde, wohl aber instrumentalisiert. Herzliche Grüße, Tsukune- 1138 Antworten
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Köln HBF: Bis zu 100 Täter belästigten Frauen
Tsukune antwortete auf mehrvomleben's Thema in Kreativraum
Hey, an den Ursachen, die ja auch schon lange bekannt sind, können wir kurz- und mittelfristig eh nichts ändern. Wohl aber an der Wirkung. Und dazu muss man raus aus der Komfortzone. Es liegt an jedem Einzelnen, nicht nur zu schimpfen, sondern auch was zu tun: Wenn jeder, der sich angesprochen fühlt damit anfängt, in seinem eigenen Bekanntenkreis, seiner persönlichen Einflusssphäre die Dinge, die ihn stören beim Namen zu nennen und die vermeintliche Deutungshoheit nicht der Politischen Korrektheit überlässt, wird sich etwas ändern. Und damit meine ich nicht, stumpfe Phrasen zu dreschen und somit Beißreflexe auszulösen, sondern im Prinzip angewandtes PU: Kalibrieren, Rapport herstellen, Frame halten, Humor...you name it. Dann werdet ihr feststellen, dass sehr viele Menschen erleichtert sein werden, dass nicht nur sie so denken. Denn nett zu lächeln, in der Tasche aber schon die Faust zu ballen ist nicht nur inkongruent, sondern auch gefährlich. Wenn der Druck im Kessel steigt, tut es gut, ihn kontrolliert und zivilisiert abzulassen als dass einem irgendwann (im schlechtesten Fall kollektiv) der Deckel um die Ohren fliegt. Und das will ja wohl hoffentlich keiner. Herzliche Grüße, Tsukune- 1138 Antworten
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Köln HBF: Bis zu 100 Täter belästigten Frauen
Tsukune antwortete auf mehrvomleben's Thema in Kreativraum
Hey, ich glaube nun nicht, dass bei den Vorkommnissen in Köln der Islam das bestimmende Thema war, sondern geht es profan gesagt um Selbstbewusstsein. Ist es nicht paradox, dass wir einerseits einen Menschen, der sich nicht abgrenzen kann, der keine eigene Identität ausbildet, der sich seiner Werte und Bedürfnisse schämt und der von anderen in deren Frame gezogen wird als AFC bezeichnen, von unserer Gesellschaft jedoch geradezu erwartet wird, Grenzen, Identität (welch böses Wort!), Sicherheit und Werte ohne Not wenn nicht gar aufzugeben, dann zumindest aufs Spiel zu setzen und dabei noch freundlich zu lächeln? Das was hier passiert, kann nicht gutgehen. Weder unsere sozialen Netze noch unsere öffentliche Ordnung werden standhalten, wenn die Entwicklungen des letzten Jahres nahtlos so weitergehen. Das hat nichts mit Einzelschicksalen noch Einzelfällen zu tun, sondern mit der schieren Anzahl an Menschen aus einem anderen Kulturkreis, die im Gegensatz zu uns weder den archetypischen "Krieger" (siehe CG Jungs Archetypenlehre) noch die "Mutter" aus ihrer Gesellschaft verbannt haben, und denen es nicht darum geht, hier gemeinsam mit uns eine multikulturelle Gesellschaft zu verwirklichen, sondern in erster Linie (und das ist schlichtweg menschlich) um ihre eigenen weltlichen und religiösen Werte, Identität und Bedürfnisse - die sie im Gegensatz zu uns auch durchsetzen werden. Eben weil es für sie selbstverständlich ist, jene proaktiv zu leben, wohingegen wir uns beim Gedanken, dasselbe für uns in Anspruch zu nehmen, tief im Inneren sogar noch dafür schämen. Solch eine Gesellschaft ist nicht selbstbewusst, nicht "alpha" genug, ein Zusammenleben so zu gestalten, dass es Menschen über Kulturen hinweg befruchten, zusammenbringen und zur Synergie bringen kann - denn dafür bräuchte es klare Regeln und Ansagen, und ja, auch Grenzen, bei denen ein "Bis hierher und nicht weiter" auch etwas zählt. Machen wir uns nichts vor: kann das ein Staat oder eine Gesellschaft nicht leisten, ist sie schlicht nicht fähig zu integrieren. Herzliche Grüße, Tsukune- 1138 Antworten
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Selbsthypnose für Motivation/Lust & Korrigieren von Cognitive Biases
Tsukune antwortete auf alphaplayer's Thema in NLP & Psychologie
Hallo alphaplayer, die Arbeit mit Submodalitäten und Suggestionen ist in Selbsthypnose sehr gut durchführbar, Teilearbeit erfahrungsgemäß etwas kniffliger. Da kann es helfen, über beispielsweise Bodenanker entsprechende Anteile im Raum zu etablieren und über eine sehr gute Imaginations- und Konzentrationsfähigkeit zu verfügen, um sie sich bildhaft dort vorzustellen und im Gewahrsein zu halten. Also eher was für Fortgeschrittene, und selbst dann tut Anleitung von außen gut. Und ja, du kannst die Übungen in leichter Trance durchführen; ich selbst verwende dafür meist die Konzentration auf den Atem, den Körper oder auf Außenreize (Stichwort Betty Erickson-Technik, auch als 5-4-3-2-1 Übung bekannt). Schlaf vermeidest du durch eine möglichst sitzende Körperhaltung und wiederum Konzentration. Wenn die Gedanken abschweifen, nimm einfach ohne Wertung den Fokus wieder auf. Ich habe das damals mit der Mauseloch-Technik geübt (Gedanken beobachten) oder indem ich mir vorgenommen habe, innerlich auf 20 (30...40...100) zu zählen und sobald meine Konzentration durch abschweifende Gedanken gestört wurde, wieder von vorn angefangen habe bis ich mein Ziel erreicht hatte. Was die Trancetiefe betrifft, unterliegt die Selbsthypnose gewissen Limitierungen, da ja immer noch ein Teil des Bewusstseins aktiv genug sein muss, um den Prozess am Laufen zu halten. Die Suggestionswirkung kannst du aber beispielsweise testen, indem du Körperreaktionen suggerierst, z.B. "Mein Fuß klebt am Boden" oder dir vorstellst, wie feste Wurzeln von deinen Füßen in den Boden wachsen. Wenn du den Fuß dann (intuitiv, also ohne aus der Trance zu rutschen) nicht heben "kannst", ist die Trancetiefe ausreichend um mit einem Großteil entsprechender Suggestionen zu arbeiten. Auch kannst du durch Einspüren herausfinden, ob Suggestionen angenommen werden, beispielsweise wenn das "Ja, aber..." Gefühl nachlässt und du dir erlaubst unzensiert zu "träumen". Auch Resultate im Alltag, plötzliche Aha-Momente können ein gutes Feedback sein, ob die Suggestionen da angekommen sind wo sie sollten. Das wären jetzt so ein paar Erfahrungen meinerseits, probier es einfach mal aus. Und auch hier macht Übung den Meister - in entsprechende States zu gelangen kann man wunderbar lernen; ich brauche dafür beispielsweise nur noch Sekunden, habe mir das aber aufgrund einer bis dahin eher kopflastigen Lebensweise auch erarbeiten müssen. Herzliche Grüße, Tsukune- 6 Antworten
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Selbsthypnose für Motivation/Lust & Korrigieren von Cognitive Biases
Tsukune antwortete auf alphaplayer's Thema in NLP & Psychologie
Hey alphaplayer, danke für die Blumen Um deine Fragen zu beantworten, ja, du kannst mit Hypnose und verwandten Techniken deine Motivation stärken, beispielsweise über die Veränderung von Submodalitäten - grob gesagt überträgst du die Untereigenschaften der Vorstellung einer Tätigkeit, die du mit Ausdauer und Motivation ausführst, auf eine andere, bei der das nicht so ist. Beispiele hierfür wäre der Swish oder das Godiva Chocolate Pattern (ich glaub dazu hab ich einen Artikel in der Schatztruhe NLP, "Unbändige Motivation" oder so ähnlich) aus dem NLP. Du weißt wahrscheinlich aus meinen bisherigen Posts, dass ich kein Freund von klassischen Affirmationen bin - ich bin der Meinung, sie müssen mit Leben gefüllt werden, damit das Unbewusste sie auch versteht und aufnimmt. Bilder sprechen mehr als tausend Worte. Die Aufnahme kann über Tagträume stattfinden, in denen du das Ziel der Affirmation bereits erreicht hast oder entsprechenden lebhafter Erinnerungen. Dazu noch eine entsprechende somatische Komponente (z.B. durch Einnehmen einer der Affirmation entsprechenden ressourcevollen Körperhaltung) und du bist schonmal einen großen Schritt weiter. Auch die Arbeit mit Symbolen und archetypischen Energien kann ein lohnenswertes Thema sein - z.B. den inneren Krieger, der für Disziplin, Tatkraft und Durchhaltewillen steht zu evozieren und mit ihm einen "Deal" zu schließen sowie widerstrebende Persönlichkeitsanteile (den "inneren Schweinehund") mit einzubeziehen und zu utilisieren ist ein Weg, den ich in meiner Berufspraxis als sehr machtvoll und nachhaltig kennengelernt habe, besonders innerhalb der Metapher der Heldenreise. Das geschieht dann auch ganz klassisch in Hypnose. Für die Selbstanwendung kann es helfen, dir entsprechende Symbole zu suchen, die für dich für Freude, Ausdauer, Tatkraft und Disziplin stehen und sie zu internalisieren. Zum Thema des kognitiven Bias, da stehen oft Glaubenssätze dahinter, die sich mittels entsprechenden Formaten (da hab ich einen recht ausführlichen Sticky dazu hier im NLP-Unterforum) gut bearbeiten lassen. Voraussetzung dafür ist es, achtsam zu sein, wenn sie sich im Alltag zeigen. Und auch hier kann Imagination eine Menge ausmachen - die lebhafte Vorstellung, etwas ander(e)s zu machen oder durch eine Veränderung des Denkens auch andere, positive Reaktionen aus dem Umfeld zu erhalten macht definitiv einen Unterschied. Ich für meinen Teil würde dir raten, dich einfach in einen meditativen State zu begeben und dann deine Ziele lebhaft und fokussiert zu imaginieren, mit allen Sinnen, eine ressourcevolle Körperhaltung und kurze, prägnante Affirmationen ("Kraftworte") zu nutzen. In diese Tagträume kannst du dann auch entsprechende Symbole einweben. Selbstcoaching muss nicht schwierig sein, oft ist es so einfach wie träumen. Ich wünsche dir viel Erfolg dabei! Ein frohes neues Jahr wünscht Tsukune- 6 Antworten
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Hey, ich finde dieser Artikel bringt aus Betroffenensicht auf den Punkt, worauf ich hinauswill und beschreibt sehr eindrucksvoll, wie das Zusammenspiel zwischen evidenzbasierter und alternativer Medizin ablaufen kann: http://www.vfp.de/verband/verbandszeitschrift/alle-ausgaben/72-heft-04-2015/687-von-vertrauen-mentaler-kraft-und-heilsamer-intuition-erfahrungsbericht-einer-krebspatientin.html Und jetzt geht es erstmal ein paar Tage in Urlaub Ich wünsche euch schöne Feiertage! Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey AltJungfer, dass Gemütsverfassung, Werteerleben und Glaubenssystem, wenn auch nicht in absoluten Zahlen messbar, dennoch enorme Auswirkungen auch auf den körperlichen Zustand haben kann, zeigen ja nicht nur Placebo- bzw. Noceboeffekte, sondern auch moderne wissenschaftliche Disziplinen wie die Psychoneuroimmunologie und -endokrinologie, deren Kernthesen genau in diese Richtung weisen. Wenn man nun bedenkt, dass das Immun- und Hormonsystem durchaus eine Rolle bei der Genese von Krebserkrankungen spielt, bin ich (auch und gerade als Naturwissenschaftler mit vielen Jahren Arbeitserfahrung im klinischen Umfeld) mit pauschalen Aussagen wie "Alternative Heilkunst wird aber sicher nicht Zellwucherungen verhindern !" ziemlich vorsichtig. Das gegenwärtige Nichtvorhandensein von Beweisen ist nicht zwingend der Beweis des Nichtvorhandenseins. Wer weiß, zu was die Medizin der Zukunft in der Lage sein wird, wenn da eines Tages ein Paradigmenwechsel stattfinden sollte. Auch bin ich der Ansicht, dass eine Begleitung, die auf die Stärkung mentaler und spiritueller Ressourcen abzielt, einer "Entmenschlichung" von Betroffenen entgegen- und positiv auf Lebensmut und das Erleben von Würde und Selbstwirksamkeit auswirkt. Und darin sehe (nicht nur) ich einen Kernfaktor zur Salutogenese. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey itsmagic, ich habe meine Worte durchaus mit Bedacht gewählt, und es hat seinen Grund, warum ich nicht von "heilen", sondern lediglich von "begleiten" gesprochen habe. Auch im beschriebenen Fall kam natürlich neben der mentalen Unterstützung und einer Umstellung des Lebensstils auch moderne medizinische Behandlung zum Einsatz - denn den Körper aus der Gleichung zu streichen ist genauso Quatsch wie die Psyche zu ignorieren. Daher auch der Ausdruck "Ganzheitlichkeit". Und - machen wir uns nichts vor - selbst wenn der "Ruf" rechtzeitig gehört und richtig gedeutet wurde, gibt es keine Garantie auf Erfolg. Was für den einen funktioniert, funktioniert für den anderen eben nicht. Und ich bilde mir nicht ein, dass mentale Übungen der Weisheit letzter Schluss wären. Ebensowenig, wie es "Stahl und Strahl" sein werden. Denn nicht nur die Psyche ist letztlich immer noch Terra Inkognita, sondern auch der Körper - zumindest wenn es um die feinen systemischen Wechselwirkungen geht, durch die Phänomene wie Krebs gefördert werden oder entstehen. Mit dem Verständnis kommt der Fortschritt - auf somatischer und mentaler Ebene. Ohnehin müssen wir uns vielleicht auch mal damit abfinden, dass nicht alles geheilt werden kann - und auch nicht muss. Auch die Erkenntnis, dass wir nun einmal sterblich sind und am Ende keiner drumrumkommt, kann in gewisser Weise "heilsam" sein. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey, ich bin mir sicher, schon in wenigen Jahrzehnten werden Ärzte den Kopf darüber schütteln, dass man einst Krebs dadurch versucht hat zu heilen, indem man den Betroffenen hochdosiert Zellgifte (nichts anderes ist Chemotherapie) spritzte und mit Gammastrahlen traktierte. Nur leider verfügen wir heute noch nicht über das Wissen, Patienten diese Behandlung zu ersparen. Was jedoch unstrittig sein sollte, ist dass die Psyche und das Glaubenssystem eines Menschen einen enormen Effekt auf körperliche Vorgänge und somit auch auf den Verlauf von Krankheiten hat. Es macht einen Unterschied, ob man eine schwere Krankheit als "Ruf zur Veränderung" wahrnimmt oder als Todesurteil. Ich habe mich über dieses Thema sowohl mit Kollegen im Gebiet der Psychoonkologie als auch mit Robert Dilts (einem der großen Männer des NLP, der seine Mutter bei der Therapie ihres angeblich unheilbaren metastasierenden Brustkrebs erfolgreich mittels NLP begleitet hat) ausgetauscht und halte es inzwischen für fahrlässig, nur den Körper zu behandeln, zugleich aber Psyche und Spiritualität von Betroffenen außen vor zu lassen. Und das gilt nicht nur für die schweren Krankheiten, sondern fängt mitunter schon beim Hausarztbesuch an. Warum muss es eigentlich ein "Entweder-oder" sein? Warum nicht "Schulmedizin" und "alternative Heilkunst" gleichberechtigt nutzen? Mal das eigene Ego zurück- und das Wohl des Menschen voranstellen kann doch so schwer nicht sein. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey, die Frage ist halt, wer definiert, was seriös ist und was nicht? Und warum sollten ganzheitliche, spirituelle Methoden, die (unter anderem oder ohne einen Namen) seit Menschengedenken praktiziert werden, nicht auch ihre Daseinsberechtigung haben? Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey malie, mein Tipp: Schließ dich einer guten Theatersport-Gruppe an - da wirst du schnell lernen, dass Scheitern keinen Weltuntergang bedeutet, sondern im Gegenteil sogar richtig lustig sein kann. Was Literatur betrifft, so kann ich dir am ehesten "Feel the fear and do it anyway" von Susan Jeffers empfehlen. Aber ganz ehrlich, ich glaube nicht, dass du dein Thema allein und lesend im stillen Kämmerlein lösen wirst. Die wenigsten Menschen können sich an ihrem eigenen Schopf aus dem Sud ihrer negativen Beliefs ziehen, in dem sie mitunter jahrelang geschmort haben. Daher such dir lieber Gleichgesinnte, die dich pushen und unterstützen (Lair, Improtheatergruppe), mach eine NLP-Practitionerausbildung (nicht die Kompaktkurse, sondern beispielsweise einen nach DVNLP über ein Jahr) oder such dir professionelle Unterstützung (Coaching, Psychotherapie). Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey malie, zum Reframing gibt es eigentlich gar nicht so viel zu wissen. Wie der Name schon sagt, gibst du einem Ereignis oder Verhalten einfach nur einen anderen Rahmen. Entweder indem du es in einem anderen Zusammenhang betrachtest (Kontextreframing) oder ihm eine neue Bedeutung gibst (Bedeutungsreframing). Ressourcierung durch Perspektivwechsel sozusagen. Und muss es denn gerade Reframing sein? Ich meine, das ist was tolles, aber NLP bietet für das, was du beschreibst eine Vielzahl von Ansätzen und Techniken - und zumindest ich bin der Überzeugung, dass man ein Thema ("Problem") nicht auf eine bestimmte Technik anwendet, sondern umgekehrt. Ein guter Coach findet raus, was dahinter steht und wählt daraufhin das Werkzeug. Das kann Reframing sein, muss es aber nicht. Mein Rat: Man muss nicht alles selbst machen. Und bevor du jetzt Bücher wälzt, such dir einen Fachmann (beispielsweise über das Coaching-Portal des DVNLP, da ist sicher auch jemand aus deiner Umgebung dabei) und löse die Sache auf. Spart viel Zeit und Nerven. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey TzWhatever, die Betonung im zitierten Satz liegt in diesem Fall auf dem "Rausreißen". Es ist selbstverständlich möglich, seine Glaubenssätze auch allein zu ändern. Hier sind die Zeit und der Aufwand der springende Punkt. Ein junger, neuer Belief bedarf Pflege und Aufmerksamkeit - und um das sicherzustellen, muss nicht nur auf dem Meditationskissen, sondern auch draußen, im Tun Verantwortung für ihn übernommen werden. Daher existiert Inner- nicht ohne Outer-, und Outer- nicht ohne Innergame. Verhalten bedingt Persönlichkeit und umgekehrt. Oder wie es der Hermetiker sagen würde: Wie innen so außen. Hier kann es helfen, einen Glaubenssatz tatsächlich als ein lebendiges Wesen zu betrachten - wie alle Lebewesen reift auch er an der Interaktion mit seiner Umwelt. Ein in-vitro-Glaubenssatz wird niemals so stark sein wie einer, der im täglichen Leben immer wieder gefördert und gefordert wird. Bedeutet, wenn du mit einem neuen Belief wie "Es gibt viele Frauen, die auf mich stehen" arbeitest, dann gehe mit ihm raus, lerne Frauen kennen und sammle entsprechende Referenzbeispiele. Das ist sozusagen der Dünger, damit dein Belief wachsen kann. Du merkst vielleicht, dass das irgendwie eine Wissenschaft für sich darstellt. Aber eigentlich ist es ganz einfach: Außen bestärkt innen bestärkt außen Und nicht zu vergessen: Jeder negative Belief hat eine gute Absicht. Die anzuerkennen und sich auf andere Weise zu ermöglichen (insofern sie noch gebraucht wird) ist ein Kernthema, wenn es darum geht, Beliefs zu ändern. Auch wenn es platt und esoterisch klingt, doch es zeigt sich immer wieder: Liebe, Güte, Vergebung, Anerkennung und Wertschätzung gegenüber sich selbst, seinen Anteilen und anderen Menschen sind die wahren Heiler. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey TzWhatever, genau, es geht eher um den State, also den emotionalen Zustand als um den Satz an sich, obwohl Puristen durchaus auch zu bedenken geben könnten, dass ein positiver Glaubenssatz auch denselben linguistischen Regeln folgen sollte wie ein negativer, also beispielsweise möglichst generalisiert sein sollte - was ja auch Sinn macht, da du ja auch eine, in diesem Fall positive, Verallgemeinerung schaffen möchtest. Daher finde ich "Das Leben ist Genuss" aufgrund der Nominalisierung nochmal einen Tick stärker als "Ich genieße mein Leben". Aber würden wir miteinander arbeiten, würde ich dir jenen Satz empfehlen, der dich selbst am stärksten positiv antriggert. Was das kritische Denken betrifft, das ist der Grund warum ich im Coaching gerne mit Hypnose arbeite (die u.a. auch einen Alphazustand erzeugt). Beim Aufwachen sind wir dem Traumzustand noch recht nah und erfahrungsgemäß fällt es dann auch leicht, sozusagen "tagzuträumen", was im Prinzip die Grundlage für emotionale Affirmationen darstellt. Allein die intensive Vorstellung hat schon eine entsprechende Wirkung. Was die Wirkung betrifft: Bei den Counterexamples ist die Wirkung der Zweifel am alten Glaubenssatz. Wenn du in der Lage bist, ihn differenzierter zu betrachten als zuvor, also er sozusagen seine Allgemeingültigkeit verloren hat, hat die Technik funktioniert. Wobei diese Methode auch nicht zum Löschen von Beliefs geeignet ist, sondern nur zum "Erschüttern". Entsprechend der Baummetapher fällen wir damit nicht den alten Baum, sondern lockern den Boden, um den neuen Samen überhaupt erstmal einpflanzen zu können. Die eigentliche Arbeit beginnt danach. Um einen über Jahre etablierten, negativen Belief wirklich "an der Wurzel herauszureißen" braucht es Techniken, die weit über das hinausgehen, was ich hier geschrieben habe und die ich - wenn überhaupt - jenseits eines sorgfältig durchgeführten psychotherapeutischen Settings keinem empfehlen, noch hier beschreiben möchte. Im Volksmund nennt sich das dann Gehirnwäsche. Das was du unter 6.) beschreibst, ist im Prinzip ein erprobtes und wirksames Vorgehen in der kognitiven Verhaltenstherapie. Und ja, oft gibt es wenige Kern-Glaubenssätze, die eine ganze Myriade an weiteren bedingen - die sind allerdings durch die (wie es der Psychoanalytiker nennen würde) Abwehrmechanismen des Ich oft sehr gut verborgen und um da ranzukommen, benötigt es mitunter schonungslose Selbsterkenntnis und die Fähigkeit, sich aus Stuck-States, also ressourcelosen Zuständen, die leicht auftreten, wenn man sich mit seinen Schattenseiten auseinandersetzt, befreien zu können. Selbst ich als "alter Hase" nehme bei manchen meiner Themen noch immer Supervision, Coaching oder Therapie in Anspruch, so wie es Kollegen auch bei mir tun. Aber ich möchte hier auch keine neuen Beliefs schaffen: Man kann durchaus Glaubenssätze allein überwinden, da kommt es halt auch immer auf die Themen an. Und nicht zu vergessen: Immer so nah an der Realität wie möglich, am besten mitten rein. D.h., erprobe die Veränderung in der Wirklichkeit: Hast du beispielsweise einen negativen Belief erfolgreich in sensu bearbeitet, der dir bisher Probleme beim Ansprechen von Frauen gemacht hat, dann sprich danach eine, besser drei Frauen an, und sei es nur nach der Uhrzeit. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hallo TzWhatever, vielen Dank für deine Nachricht! Ich beantworte dir gerne deine Fragen. 1.) Hier gibt es keine allgemeingültige Regel. Geht es um Veränderungen deiner Innenwelt, bist du und dein Verhalten der beste Indikator dafür. Stark vereinfacht lässt sich das so erklären, dass hinter einem Glaubenssatz ein neuronales Netzwerk steht, das sich irgendwann einmal gebildet und im Lauf der Zeit durch selektive Wahrnehmung gefestigt wurde. Wenn du also nun anfängst, emotional zu affirmieren, tust du nichts anderes, als ein weiteres Netzwerk aufzubauen. In der Neurobiologie gibt es eine Regel: Use it or lose it - alles was du nicht benutzt, wird rückgebildet. Nährst du nun also das neue Netzwerk durch intensive Imagination oder (besser) durch einen neuen Fokus im Alltag, wird sich das alte im Laufe der Zeit zurückbilden. Die schlechte Nachricht ist, dass der Anfang sehr schwer sein kann, da du zu Beginn quasi einen Sämling im Schatten eines Baumes aufziehen musst. Und Wachstum dauert - am Keim zu ziehen macht das nicht schneller, es bringt das Gegenteil. Du kannst ihm nur die optimalen Bedingungen liefern. Die gute Nachricht ist, je länger du dranbleibst, desto leichter wird es. Lange Rede, kurzer Sinn: Mache solange weiter, bis du Resultate im Alltag hast und du aus dem Unbewussten heraus anders reagierst. Und ja, ab dann ist es ein Selbstläufer. 2.) Was das Thema Gefühle betrifft, so ist nicht unbedingt deren Amplitude entscheidend, sondern die Relation. Wenn du die Möglichkeit hast, dich zu freuen, anstelle schlecht drauf zu sein, hast du alles, was du brauchst. Klar ist es gut, emotional intensiv in derlei Zustände reingehen zu können, einfach weil durch die entsprechenden Neurotransmitter die Neuroplastizität erhöht wird, aber auch kleine Schritte führen zum Erfolg - vielleicht nicht so schnell, aber mitunter genauso nachhaltig. 3.) Hier gibt es verschiedene Ansätze. Die in meiner Welt pragmatischste ist, einfach mal den Satz auszusprechen und zu schauen, welche Assoziationen kommen und dann diese zu verändern, beispielsweise mit Ressourcenarbeit. Oft generalisieren wir aus Erlebnissen und leiten allgemeingültige Regeln aus Momenten ab, die eigentlich sehr umrissen waren - und diese Ereignisse zu erkennen und zu bearbeiten kann schon viel bewirken. In meiner Praxis arbeite ich zur Identifikation gern mit somatischen Markern (dh dem Gefühl, das beim Glaubenssatz vorhanden ist). Für dich kann es sinnvoll sein, einfach eine Situation zu finden, die einem Erlebnis für "Ich schaff das alles nicht" entgegenarbeitet. Oder dich zu fragen, welche Ressourcen du brauchst und diese aus anderen Situationen "auszuborgen". 4.) Kurz: Ja. Ein guter Zeitpunkt für sowas ist daher kurz nach dem Aufwachen, solange du noch im Bett liegst. Einfach aus dem Grund, da da dein Gehirn noch im Alphazustand ist und der kritische Faktor noch ein wenig mehr durchlässig ist. Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem Weg, und wenn du Fragen hast, melde dich einfach! Herzliche Grüße, Tsukune
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Sehr selten bestätigt und bestärkt durch Eltern
Tsukune antwortete auf alphaplayer's Thema in NLP & Psychologie
Hey alphaplayer, glaubt man Tiefenpsychologen wie Robert Moore, so hat der Mangel von Lob und Bestätigung seitens des Vaters (des "Königs") drastische Wirkungen auf die Entwicklung von jungen Männern. Ich bin gerade leider zu müde um das auszuführen, vielleicht komme ich ja morgen dazu, aber es könnte für dich hilfreich sein, dir diesen archetypischen "Segen" nachträglich zu ermöglichen, z.B. indem du einen Mentor findest oder eine Männergruppe, die dich unterstützt und Anerkennung gibt. Hier ein interessanter Link zum Thema: http://www.artofmanliness.com/2012/01/17/the-four-archetypes-of-the-mature-masculine-the-king/ Und noch ein Zitat über die Art von Segen, von der ich spreche: Blessing Perhaps one of the most critical roles of the King throughout history has been to bestow blessing. The truth is that being blessed has enormous psychological consequences for us. Research has actually shown that our bodies change chemically when we feel valued, praised, and blessed. And young men today are starving for blessing from older men – starving for blessing from the place of older men’s King energy. Indeed, this is probably one of the reasons why so many young people can’t make their lives work. And they shouldn’t be in this place – what they need is to be blessed; they need to be seen by the King, and when they are, something inside them comes together and “switches on”. So a question comes up at this point for me: how much blessing did you, and I, and each one of us, receive from our fathers or other Kings during our childhood? Most likely none. Perhaps a little. But never enough, never ever enough, to make us believe that we were good enough – giving us a lifetime’s personal work of reparation and self-exploration. (aus http://www.mkpuk-newsletter.org/the-king-within/ ) Herzliche Grüße, Tsukune- 51 Antworten
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- eltern
- bestätigung
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Hey ChriZZ_2k14, die genannten Symptome deuten schon in eine entsprechende Richtung, wobei dir online niemand eine Diagnose stellen kann - die und auch die Behandlung solltest du dem Experten vor Ort überlassen. Denn depressive Symptome sind häufig Begleiterscheinungen anderer Störungen und keiner hier kann abklären, was bei dir der Fall ist. Es gibt beispielsweise den Begriff der Saisonalen Depression, die hormonell bedingt und bevorzugt während der Herbst- und Wintermonate (Lichtmangel!) auftritt und bei der Schlafdauer und Appetit eher erhöht sind, was für reguläre Depressionen eher untypisch ist. Da helfen dann auch Tageslichtlampen. Kontinuierliche depressive Symptome über lange Zeiträume kommen z.B. bei der Dysthymia vor, einer chronischen depressiven Verstimmung über mehrere Jahre. Kann aber beispielsweise auch die Schilddrüse sein. Oder was ganz anderes. Also bevor ich mir Vitamine in unphysiologischen Dosen verabreiche oder andere (oft zweifelhafte) Experimente durchführe, würde ich erstmal zum Arzt und schauen lassen, ob organisch alles in Ordnung ist. Stichwort Schilddrüse. Dann weitersehen. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey Nachtzug, sehe ich anders. Erstmal, Zwangsgedanken machen noch lange keine Zwangsstörung und sind nicht per se behandlungswürdig. Und selbst wenn, per Definition ist eine Person, die unter einer Zwangsstörung leidet, sich der Unsinnigkeit ihrer Denkinhalte bewusst, wohingegen der TE diese als ich-synton, als Handicap beschreibt. Auch haben Zwangsgedanken zumeist typische Themen wie Verschmutzung, Religion oder Sexualität - wenn du also unbedingt pathologisieren möchtest, wäre der Wahn der korrektere Begriff, wobei ich an dieser Stelle nichts implizieren möchte - es ist vermessen, anhand von ein paar Zeilen überhaupt irgendeine Diagnose stellen zu wollen. Ich glaube ja, da braucht es - egal ob wir vom TE oder anderen Menschen sprechen, die mit ihrer Größe ihre Not haben - weder Pillen noch Therapie, sondern einfach Mut, seine Beliefs zu überwinden und positive Referenzerlebnisse zu sammeln. Aber wie phoS4ic es schon sagte, der Thread ist beinahe zwei Jahre alt und die Thematik - zumindes für den TE - sicher nicht mehr aktuell Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey, einen Glaubenssatz durch rationale Argumente entkräften zu wollen hat, gelinde gesagt, wenig Chancen auf Erfolg. Unsere Überzeugungen sind als Resultat von direkter oder indirekter Erfahrung und Prägung relativ hartnäckig und nach Jahren der praktischen Arbeit mit ihnen als Coach bin ich inzwischen zur Ansicht gelangt, dass sie allein mit ein paar linguistischen Spielchen wie The Work oder auch vielen klassischen NLP-Formaten i.d.R. nicht dauerhaft zu verändern sind. Aber sie sind ein sehr guter Anfang. Nehmen wir einmal die bekannte Analogie, dass sich polare Glaubenssätze wie gegeneinander kämpfende Wölfe verhalten und sich letztendlich der behauptet, den du fütterst. Nun, wenn der alte Glaubenssatz über Jahre genährt wurde und der neue ein schwächlicher Welpe ist, kann das Füttern ganz schön lange dauern. Mit mentalen Übungen, die am alten Glaubenssatz arbeiten, machst du im Prinzip nichts anderes, als den alten zu erschüttern, damit der neue zumindest überhaupt mal ins Revier kann. Was danach kommt, ist Handeln, Handeln, Handeln. Alte neuronale Verbindungen ab-, neue aufbauen und stärken. Das ist die eigentliche Arbeit: Feel the fear and do it anyway. Ohnehin bin ich vorsichtig, wenn ein Klient mit einem formulierten Belief zu mir kommt. Oft ist er nämlich nur die Spitze des Eisberges oder schlicht eine "Schutz-Überzeugung", ein Stohmann, der dazu dient, die wirklich schmerzhaften Themen nicht aufkommen lassen zu müssen. Ich gehe in solchen Fällen oft den Weg über das Körpergedächtnis oder über Hypnose und arbeite an der Erfahrung(skette) selbst, in Richtung einer Neubewertung. Falls du "Inside Out", den aktuellen Film von Pixar gesehen hast: ich helfe dem Klienten sozusagen, die entsprechende Kugel neu einzufärben. Auch damit schafft man nicht sofort neue Beliefs, aber Offenheit für Neues und die Möglichkeit, Gegenbeispiele überhaupt wahrzunehmen und so Stück für Stück neu zu integrieren. Zum Thema Größe: Ja, sie ist einfach ein Status- und somit auch Attraktivitätsmerkmal, da beißt die Maus keinen Faden ab. Sie ist sozusagen die Submodalität, mit der wir in unserem "sozialen Panorama" (s. Lucas Derks) Status und Macht codieren - aus diesem Grund stellen Diktatoren auch gerne riesige Statuen von sich auf. Und sie lässt sich schwer verändern, wohl aber ausgleichen: z.B. durch Humor, Selbstsicherheit, oder auch durch eine Veränderung der Körpersprache. Im Improtheater sagen wir, ein Hochstatus-Mensch (hier gern als Alpha bezeichnet) ist der Herrscher über Raum und Zeit, d.h. wenn du beginnst, dir rein auf Verhaltensebene mehr Raum (große Gesten, sicherer Stand,...) und Zeit (Redetempo, Bewegungen) zu nehmen, wirkst du mitunter attraktiver als ein großgewachsener Mann, der das Gegenteil tut. Ohnehin, viele Menschen sind zwar groß gewachsen, doch "innen klein", und entsprechend wirken sie auch. Körpergröße allein reißt gar nichts. Generell empfehle ich dir, dich mit dem Thema "Status" auseinanderzusetzen. Gibt vielleicht auch einen Aha-Effekt. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hey Mystikk, Ist halt die Frage wie du Trance definierst. In meiner Betrachtungsweise ist jede starke Fokussierung auf eine Sache (auch die Innenwelt) mit Trance gleichzusetzen, beispielsweise Tagträumen, Tanzen, Autofahren oder das Schauen eines spannenden Films. Bei all diesen Vorgängen kannst du auch entsprechende Trancephänomene beobachten. Zwei Tranceformen sind die Meditation (absichtslos) und die Hypnose (zielorientiert). Wenn es dir darum geht, dein Verhalten zu beeinflussen, beispielsweise mit dem Rauchen aufzuhören, ist letztere eine feine Sache, während erstere ganz grob gesagt einen Zustand innerer Balance anstrebt. Für die Meditation brauchst du in der Regel keine Begleitung, für eine Wirkhypnose ist sie sinnvoll bis unumgänglich. Es kommt also darauf an, was du erreichen möchtest. Und es ist durchaus möglich, seine Konzentration zu trainieren. Ich hatte das damals so gemacht, dass ich mir einen Reißnagel in die Wand gesteckt habe und ihn täglich erst 5, dann 10 Minuten, bis zu 45min einfach nur angestarrt habe. Wenn meine Gedanken dabei abschweifen wollten, habe ich sie einfach wieder gleichmütig fokussiert. Wichtig ist es, keinen Druck aufzubauen. Der Rest ist einfach nur Übung. Herzliche Grüße, Tsukune
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Hypnotiseure hier die online Traumata auflösen?
Tsukune antwortete auf alphaplayer's Thema in NLP & Psychologie
Hey, dass die Behandlung von Störungsbildern dafür ausgebildeten Profis vorbehalten sein sollte, ist ja nicht nur gesunder Menschenverstand, sondern wird vom Gesetzgeber so verlangt. Und es reicht hier nicht, wie manche Coaches glauben, eine Sache anders zu nennen, um Narrenfreiheit bei der Behandlung zu erlangen. Wenn die ICD-10 Kriterien zutreffen, ist eine Phobie nun mal eine Phobie. Nur leider haben viele keine Ahnung von Psychopathologie, aber dafür ein ausgeprägtes Ego und arbeiten mit Dingen, von denen sie keine Ahnung haben. Ich für meinen Teil bin inzwischen der Meinung, dass jeder Coach, der sich nicht explizit auf das Business beschränkt, eine entsprechende Grundlagenausbildung (HP Psychotherapie) absolvieren sollte, auch wenn er gar nicht therapeutisch arbeiten möchte - sondern einfach damit er erkennt was Sache ist und ggf. den Klienten abgibt. Was die Grenzen der Hypnosetherapie betrifft, da scheiden sich sicher die Geister und im Falle Ericksons gilt sicher: Quod licet Iovi, non licet bovi. Erickson war ein Genie in einer Zeit, in der viele gängige Behandlungsmethoden in Frage gestellt wurden - schon allein weil es kaum Alternativen gab. Die medikamentöse Behandlung psychischer Störungen steckte Mitte des 20. Jahrhunderts noch in den Kinderschuhen und Lobotomie war eine gängige Therapie bei schweren Psychosen. Und was die Anekdoten Bandlers betrifft, so vermute ich bei vielen, dass es schlicht Metaphern sind, um den Leser anzuhalten, flexibler und mutiger bei der therapeutischen Arbeit zu sein und sich nicht hinter Dogmen zu verstecken. Sozusagen ein suggestiver Aufruf: "Wenn etwas nicht funktioniert, tu etwas anderes". Ein wenig was zur Kontraindikation von Hypnose bei Psychosen: Ein Wirkmechanismus der Hypnose ist die Dämpfung des präfrontalen Kortex, einer Hirnregion, die u.a. für Impulskontrolle, Aufmerksamkeit, Planung, Priorisierung und motorische Umsetzung von Handlungsmöglichkeiten und für die Zielsetzung verantwortlich ist. Im schizophrenen Residuum, bei schweren Depressionen oder bei manchen Formen von ADS und Borderline ist diese Hirnregion eh schon drastisch unterstimuliert; die Betroffenen kommen nicht aus dem Bett, können sich zu nichts aufraffen, freuen sich an nichts mehr, das Denken verlangsamt sich usw. Arbeitet man in einem solchen Zustand mit Hypnose, wird diese Dämpfung verstärkt (präfrontale Hemmung), mitunter langfristig. Schizophrenie ist ja auch wieder ein Überbegriff unterschiedlichster Störungsbilder und nicht zwingend mit Wahn und Halluzinationen verbunden - in der Regel macht den Betroffenen die beschriebene Negativsymptomatik (also die Hemmung von Affekt, Denken, Antrieb und Psychomotorik) langfristig mehr zu schaffen als die Positivsymptome. Beide Zustände haben jedoch einen enormen Einfluss auf die kognitiven Fähigkeiten einer Person. Und um Hypnose wirksam zu machen, ist funktionierende Geisteskraft wichtig. Dass Trancearbeit i.d.R. Alpha- und Thetawellenprofile (Fokus, Entspannung, Visualisierung) erzeugt, ist hier auch nicht sinnvoll, da für Betroffene ein Betawellenprofil (Aktivierung, Tatendrang) wesentlich sinnvoller wäre. http://www.hirnwellen-und-bewusstsein.de/hirnwellen_1.html Und die (früher als endogen bezeichneten) Störungen wie Major Depression und Schizophrenie haben i.d.R. eine biochemische Ursache bzw. Korrelat, und sind im Vergleich zu beispielsweise Angststörungen eher Entgleisungen des Hirnstoffwechsels als psychogenen Ursprungs. Und da sind die medikamentösen Ansätze den psychotherapeutischen deutlich überlegen (wobei natürlich nicht ausgeschlossen, aber halt in einem Rahmen, der dem Patienten nicht schadet. Sozio- und ressourcierende Psychotherapie ist auch bei Psychosen indiziert). Wie gesagt, ich bin ein großer Fan von Hypnose und weiß aus eigener Erfahrung, dass sie sehr viel Gutes bewirken kann, doch ist es mir zum Wohl des Klienten wichtig, ihre Grenzen anzuerkennen. In der Praxis habe ich es da eh einfach: Als Heilpraktiker für Psychotherapie darf ich an Psychosen nicht ran. Aber auch im klinischen Setting sollte man sich in erster Linie auf Evidenz verlassen. Und da steht die Hypnose bei vielen ("endogenen") psychischen Störungen nun mal nicht an erster Stelle und bedeutet für Patienten mitunter ein nicht kalkulierbares, zumal vermeidbares Risiko. Herzliche Grüße, Tsukune -
Hypnotiseure hier die online Traumata auflösen?
Tsukune antwortete auf alphaplayer's Thema in NLP & Psychologie
Hey wilson_tight, sagen wir es so, jede Psychotherapieform hat ihre Grenzen und so ist es auch bei der Hypnose. Es gibt psychische Störungen, bei denen ist es kontraproduktiv den Klienten in Entspannungszustände (oft einhergehend mit kortikalen Alpha- oder Thetawellenprofilen) zu führen, beispielsweise schwere Depression, das schizophrene Residuum oder ADS. Auch wenn es nicht möglich ist, zum Klienten durchzudringen, sei es, weil er dazu kognitiv nicht in der Lage ist (geistige Behinderungen) oder unter Wahn- oder Erregungszuständen bzw. Realitätsverlust (Manie, Schizophrenie, akute Drogenintoxikation) leidet würde ich von Hypnose dringend abraten. Und auch bei Epilepsie, Hirn- oder Herzinfarktpatienten und Schwangerschaft bestehen Risiken. Hypnose ist nicht Hypnose. Um mal Extreme zu nennen, Metaphernarbeit in leichter Trance ist was völlig anderes als Arbeit im Esdaile-Zustand Im Bezug auf das angesprochene Thema "Trauma" kann ressourceorientierte Hypnotherapie (Traumatherapie ist vor allem Stabilisierung, Stabilisierung, Stabilisierung!) durchaus ihren Wert haben. Doch können durch Hypnose (auch im Coaching) auch mal Dinge ans Licht geraten, die der Klient aus gutem Grunde verdrängt hatte. Und in solchen Momenten muss man auf Zack und vor allem im perfekten Rapport sein, um den Klienten aufzufangen - und das geht online nicht. Herzliche Grüße, Tsukune -
Personal Development und Esoterik - Erfahrungsbericht
Tsukune antwortete auf Evolutionär's Thema in Spiritualität & Esoterik
Hey Evolutionär, vielen Dank für deinen Post, ich fand ihn interessant und ich stimme dir bei vielem zu, und manches möchte ich gerne kommentieren. Tolle ist zugute zu heißen, dass er es geschafft hat, einem breiten Publikum grundlegende buddhistische Philosophie zu vermitteln; zuvor war ja auch die östliche Spiritualität ein Tummelplatz vieler mitunter zweifelhafter Gurus und Scharlatane, so wie es heute die westliche ist. Ich für meinen Teil denke mir, dass viele Wege nach Rom führen, der eine schneller, der andere langsamer und mancher zwingt auch mal zur Umkehr. Letztere sind oft die schwierigsten, aber auch die spannendsten und die, bei denen man am meisten über sich selbst lernen kann. Ich bin jetzt auch nicht gerade unbeleckt auf dem Gebiet der Spiritualität, und ich stimme dir zu, dass ein Großteil dessen, was der Literaturmarkt hergibt, einfach Schund ist. Das heißt aber nicht, dass die Philosophien, auf die die Autoren sich berufen, es auch sind - Fakt ist halt, der Esoterikmarkt ist immer noch lukrativ und so gibt jeder, der sich dazu berufen fühlt, seine Meinung als letzten Schluss der Weisheit zum Besten. Heraus kommt dann bestenfalls verwässerte Tertiärliteratur oder schlicht ein ungenießbares Potpourri verquerer Weltsicht, ob dessen die alten Meister wohl im Grabe rotieren würden. Jede Religion bzw. Tradition hatte Ihre (einstmals geheimen) Einweihungswege zur Selbst- und Welterkenntnis und Wachstum. Die Möglichkeit zum Personal Development möchte ich keinem absprechen, ich glaube sogar, dass die menschliche Vervollkommnung (wie auch immer das dann aussieht) das eigentliche gemeinsame Ziel ist. Ob Mystik, Kabbala, Tantra oder Zen, klar, Ohrensessel-Eingeweihte und -autoren gibt es überall. Aber auch viele, die ihre Praxis sehr ernst nehmen und daran wachsen. Und oft liegt der Unterschied zwischen den Wegen einfach nur in den verwendeten Symbolen; ob man beispielsweise nun über den östlichen Chakren oder der westlichen Mittleren Säule meditiert macht praktisch gesehen keinen Unterschied. Und jede Praxis birgt auch ihre Gefahren, einfach weil man mit Symbolen und Archetypen arbeitet, die in Resonanz mit Körper und Geist gehen. Mit PD ist es halt so, dass wir Marmor und Meißel zugleich sind und das birgt, jenachdem, wie groß der Hammer ist, auch durchaus entsprechende Risiken. Ich für meinen Teil halte es ja eher mit den westlichen Wegen, aber da auch diese im Laufe der Zeit einige Federn lassen mussten und auch einiges an östlicher Praxis assimiliert haben, kann ich mich da sicher nicht auf die ganz reine Lehre berufen. Da muss man halt pragmatisch sein Aber mir tut es gut und was Wachstum und Erkenntnis betrifft, kann ich mich nicht beklagen. Ich denke sogar, dass spirituelle Praxis egal welcher Coleur, solange sie halbwegs sinnig ist und regelmäßig kritisch reflektiert wird, besser ist als keine. Und mit Zen kann man eigentlich nichts falsch und vieles richtig machen, besonders wenn man in Eigenregie lernen möchte. Herzliche Grüße, Tsukune- 7 Antworten
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- Personal Development
- PD
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(und 3 weitere)
Mit folgenden Stichworten gekennzeichnet:
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Hey FirstViolin, wenn du psychotherapeutisch tätig werden möchtest, rate ich dir zum FA für Psychiatrie. Als Humanmediziner hast da einfach viel mehr Möglichkeiten, die einem psychologischen Psychotherapeuten verwehrt bleiben, beispielsweise somatisch zu behandeln und Medikamente verschreiben zu dürfen - du musst dich nicht auf den Teilaspekt des Geistes beschränken, sondern kannst, so du denn willst, eigenverantwortlich und umfassend arbeiten. Auch ist der für einen Mediziner vergleichsweise leicht zu erwerbende Doktortitel ein durchaus beachtenswertes Argument - du hast einfach ein anderes Standing sowohl in der Gesellschaft, als auch bei deinen Patienten. Und um als Psychologe überhaupt therapeutisch tätig sein zu dürfen, bedarf es einer entsprechenden Ausbildung nach dem Studium, die aufgrund der vielen Supervisionsstunden auch richtig ins Geld geht und recht wenig Raum für Zuverdienst gibt - während du als Arzt im besten Fall schon praktizierst und finanzielle Investitionen wie Zusatzqualifikationen zeitnah reinholen kannst. Der einzige "Nachteil", wenn man das so nennen mag ist, dass du im Studium halt mehr ranklotzen bzw. mitunter einige Wartesemester in Anspruch nehmen musst, wenn der NC nicht reicht. Herzliche Grüße, Tsukune