Tsukune

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  1. Hey alphaplayer, ich bin gerade etwas beschäftigt und kann daher deine Frage jetzt nicht im Detail beantworten, aber vielleicht hilft dir das ja weiter: http://www.nlpls.com/articles/metaPrograms.php Ganz unten steht ein möglicher Ansatz zur Veränderung. Ansonsten wären hier auch beispielsweise klassische Hypnose geeignet, wobei natürlich besonderes Augenmerk auf die Ökologie gerichtet werden sollte. Herzliche Grüße, Tsukune
  2. Hey teddybeer, generell sind Abenteuer-Einlagen beim Date eine feine Sache, einfach da die erlebte Aufregung mit anwesenden Personen verbunden wird – und dann ist beim Klettern unbewusst nicht mehr die Höhe der Grund für Herzklopfen, sondern der Kletterpartner. Ein emotionaler Extremzustand erhöht die Wahrscheinlichkeit, einen anderen Menschen attraktiv zu finden – oder um es etwas griffiger zu beschreiben: Man hat kein Herzklopfen, weil man verliebt ist, sondern man verliebt sich, weil man Herzklopfen hat. Wissenschaftlich wurde das bereits im berühmten Brückenexperiment von Dutton & Aron (1974) beschrieben. Und ja, gemeinsame Unternehmungen verbinden. Es ist auch eine Form des Pacings, wenn zwei Menschen dasselbe tun. Und Pacing sorgt für Rapport. Das wissen auch Unternehmen und schicken ihre Mitarbeiter zwecks Teambildung in die Wildnis, in den Kletterpark oder geben ihnen anspruchsvolle, nur in der Gruppe lösbare Projekte. Herzliche Grüße, Tsukune
  3. Hey, Nicht unbedingt. Es gibt Menschen, die nehmen beispielsweise ganz bewusst Charakteristika, Auftreten und Verhalten von anderen Menschen an, um ein Verständnis ihrer Realität zu erhalten und daraus zu lernen. Im NLP nennt man dies Modelling. Man sagt, als Richard Bandler weiland Fritz Perls modellierte, nahm er sein Äußeres, seine Art sich zu bewegen und zu reden und selbst seine Marotten so überzeugend an, so dass er von Kollegen den Spitznamen "Fritz" erhielt. Letztendlich ist Imitation einfach eine normales Lernstrategie. Beispielsweise imitieren Kinder ihre Eltern, oder wie schon erwähnt Fans ihre Idole. Wenn dein Kollege dich imitiert, dann weil er zu dir aufschaut, du ihm ein Vorbild bist. Das heißt nicht, dass er deswegen seine Perönlichkeit aufgibt. Es heißt, dass er wohl Defizite hat und versucht, über Imitation deine Strategien zu lernen und sich weiter zu entwickeln - wahrscheinlich sogar weitgehend unbewusst. Das legt sich in der Regel aber irgendwann auch wieder. Herzliche Grüße, Tsukune
  4. Hey, damit hast du vollkommen Recht – Intraversion ist kein Grund für Excuses. Hier stellt sich halt auch die Frage nach der Motivation, die du ja schon eingangs genannt hast. Während einige PU eher zielorientiert betrachten, sind manche halt einfach nur gern dabei, aus den unterschiedlichsten Gründen. In jedem Schützenverein gibt es die, die den halben Tag auf der Bahn stehen und jene, die sich lieber an den Stammtisch setzen, kollektiv an ihrem Bierchen nuckeln und einmal im Jahr beim Adlerschießen mal die Flinte anlegen. Wer der beiden Gruppen besser ins Schwarze trifft bedarf wohl keiner Erläuterung. Und wer einfach gerne in Gesellschaft ist, bei dem spricht ja nichts dagegen, die Flinte daheim zu lassen - doch wer da sitzt weil er ja gerne schießen würde aber sich nicht traut, der sollte vielleicht einmal was ändern Ich für meinen Teil betrachte jeden Menschen als Individuum, der unterschiedliche Dinge braucht, um zu Potte zu kommen. Bei dem einen ist es Schüchternheit, wo angesetzt werden muss, beim anderen negative Glaubenssätze bzw. Introjekte über Frauen, ein dritter findet sich nicht attraktiv etc. Da kann ein Lair halt nur bedingt helfen und für viele ist es halt auch mehr „Selbsthilfegruppe“ als „Sportverein“. Und um nochmal auf den Intro zurückzukommen, für den ist ein Lair auch nicht unbedingt der beste Ort, Pickup zu lernen. „Rudel-Pickup“ wie in Lairs üblich wird halt meist in Clubs praktiziert, weniger in Büchereien, Bars oder Lounges. Desweiteren ist der Konkurrenzdruck, der einen Extravertierten antreibt, für einen eher kooperativen Intro in der Regel störend bis unangenehm und die sozialen Dynamiken auch nicht auf ihrer Seite. Wie soll jemand lernen, ein „Alpha“ zu werden wenn er ständig von seinen extrovertierten Lairbrüdern übertönt wird? Ich bin der Meinung, dass Intros es anfänglich tatsächlich schwerer haben, PU zu lernen – meist läuft es darauf hinaus, den Weg alleine zu gehen und mit Trial, Error und Reflexion voranzukommen oder halt über Einzelcoaching, sei es im professionellen Rahmen oder durch einen Mentor, der den Anfänger unter seine Fittiche nimmt. Aber wie gesagt, Wege gibt es immer, wenn der Wille da ist. Und getreu dem schönen Spruch, „Wenn du etwas nicht tust, dann willst du es nicht“ bedeutet das wohl, dass viele wohl einfach nicht genug wollen, mit Frauen erfolgreich zu sein. Die Frage ist halt, ist der Leidensdruck hoch genug? In einer Zeit, in der Befriedigung nur einen Mausklick entfernt ist und sich mancher schon mit dieser Form, oder besser gesagt, diesem matten Abglanz der Sexualität arrangiert hat, gar nicht so einfach. Herzliche Grüße, Tsukune
  5. Hey, Wie ich erst letztens in einem anderen Thread erwähnt habe, ist Introversion nichts, was man durch Handeln und Gewöhnung abstellen kann – es ist ein stabiles Persönlichkeitsmerkmal, das den mentalen Energiehaushalt und den Aufmerksamkeitsfokus einer Person beschreibt. Würde eine wahrhaft introvertierte Person sich derlei verhalten, wie du es schreibst, wäre sie innerhalb kurzer Zeit „ausgebrannt“. Ich spreche da aus Erfahrung. Nach einer heftigen Partynacht brauche ich einfach ewig, wieder fit zu werden und daher ist der Kosten-Nutzenfaktor für mich im Clubgame einfach indiskutabel. Ich bin der Meinung, dass allein schon das Kennen und Akzeptieren seines Selbst eine Menge ausmacht. Die derzeitige Lehrmeinung im PU geht halt stark von der im US-Raum im Gegensatz zu D wesentlich prävalenteren Extraversion und seinen Merkmalen aus – und klar hat es eine Rampensau in ihrem natürlichen Habitat, dem Club oder anderen High-Energy-Orten einfacher, Aufmerksamkeit und somit auch Attraction zu bekommen. Ich empfehle, sich nicht zu verbiegen. Nimm das, was du eh schon hast und nutze es zu deinem Vorteil. Ein extrovertierter Mensch, der beispielsweise keine Strukur im Game hat, ist mit Clubgame-Theorie und anschließender Praxis (mehrmals die Woche sargen und experimentieren) sehr gut aufgehoben. Ein Introvertierter brennt dir da innerhalb von ein paar Tagen aus und die Motivation ist im Eimer. So wie beispielsweise ein Löwe gut in der afrikanischen Savanne jagt, braucht es einen Tiger, im indischen Regenwald Beute zu machen. Pack den Löwen in den Urwald oder den Tiger in die Savanne und er verhungert. Schick einen Introvert ins Clubgame und er geht unter. Aber beispielsweise auf einer Hausparty, einer Bibliothek, einer Uni-Mensa oder in einer gechillten Bar sieht die Welt schon ganz anders aus. Das ist der erste Punkt. Der zweite ist die Methode. Ein lauter und schriller Introvert wirkt einfach inkongruent und wird es wohl auch immer sein. Allerdings kann er sich auf andere Stärken besinnen, die – wenn sie sauber austrainiert wurden - nicht weniger erfolgreich sein müssen als jene eines extrovertierten Menschen. Stichworte sind hier Kreativität, Zuhörenkönnen und Analyse und in der Regel auch starke Fähigkeiten im Bereich des Comfort: Intros sind ausgezeichnete Kooperatoren. Es hat beispielsweise schon einen Grund, warum ich NLP und angewandte Psychologie schätze– es bedient genau diese meine Stärken. Lange Rede, kurzer Sinn: Für einen extrovertierten Menschen, der über seinen Schatten springen muss, ist dein Guide gut, aber wie RealGentleman schrieb erfindest du das Rad damit nicht neu. Für einen introvertierten ist er allerdings nur sehr bedingt geeignet. Somit ist auch der Zweck meines Posts nicht, dich zu kritisieren sondern eher ein Aufruf zur Selbsterkenntnis – es gibt genug angehende PUler, die versuchen, sich Strategien und Verhaltensweisen zu eigen zu machen und kläglich daran scheitern, weil diese einfach nicht auf jene abgestimmt sind. Und letztendlich geht es hier ja auch um Ent-Wicklung auf der Basis seiner Persönlichkeit und nicht um Sich-Quälen mit Methoden und angelerntem Verhalten, das einfach nicht zum Menschen passt. Das soll nun aber kein Grund sein für Excuses. Das Über-den-Schatten-Springen, das Sich-Trauen und die Erweiterung der Comfortzone - das kann auch ein Intro! Herzliche Grüße, Tsukune
  6. Hey, sicher kann es mitunter sinnvoll sein, auch beispielsweise Wut zu pacen. Pacing ist ja auch nur der erste von zwei Schritten, auf den das Leading folgt. Ich gebe dir einmal ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, du hast ungünstig geparkt und dein Nachbar, der nicht mehr aus seiner Einfahrt kommt, macht deswegen Stress und geht dich fluchend an: "Was fällt Ihnen ein, mich so dreist zuzuparken? Haben Sie denn keine Augen im Kopf? Parken sie gefälligst woanders!" Nun könntest du natürlich ruhig bleiben und abwiegeln, was dein Gegenüber mitunter noch wütender machen könnte. Oder du steigst drauf ein und wirst konfrontativ, mit demselben Ergebnis. Da du wahrscheinlich ein gutes Verhältnis unter Nachbarn einem schlechten vorziehst, keine so gute Idee. Also greifst du seine Tonalität und Wortwahl auf und spiegelst ihm die Wut in einem solchen Maße zurück, dass sie nicht gegen ihn gerichtet ist (Widerstand!), sondern sein Weltbild übernimmt. Und danach leadest du ihn raus. Du paced ( Tonalität, Sprechgeschwindigkeit, Schlüsselworte etc. Aber Achtung mit der Physiologie! Nicht konfrontativ auf ihn ausrichten, sondern beispielsweise auf imaginären Dritten!): "Ich kann Sie da voll und ganz verstehen! Wenn mich einer so dreist zuparkt, macht mich das auch richtig sauer und ich denk mir, ist der blind? Was denkt sich der eigentlich dabei, kann der nicht woanders parken? Dann gehst du ins Leading (Körperhaltung und Atmung etc. ändern, nimm Wut aus der Stimme raus. Ich geh bei sowas dann gern in meine Trancestimme) "Wissen Sie, manchmal sind Menschen halt einfach so in Gedanken, dass sie nicht genau hinschauen. Ich parke mein Auto schnell um, dann können Sie rausfahren und die Angelegenheit vergessen (Kausalität: Wenn du rausfährst, dann wirst du deine Wut auf mich vergessen). Es kommt nicht wieder vor. Ich wünsche Ihnen einen schönen Tag und nichts für ungut." Das nur als schnelles, konstruiertes Beispiel. In der Regel wirst du bei einem solchen Vorgehen einen deutlichen Physiologiewechsel feststellen können. Ich verwende solche Muster häufig, habe damit sehr gute Erfahrungen gemacht und auch die Leute in meiner Peergroup haben damit schon die eine oder andere mitunter auch brenzliche Situation entschärfen können. Probier es einfach einmal aus. Herzliche Grüße, Tsukune
  7. Hey Mendoza, Introversion hat mit Schüchternheit nichts zu tun. Ersteres ist ein stabiles Persönlichkeitsmerkmal (auch trait genannt). Es beschreibt, wie ein Individuum in Gesellschaft mit seiner Energie haushält. Ein introvertierter Mensch verliert Energie im Umgang mit anderen Menschen und gewinnt sie in ruhigem Umfeld zurück. Das heißt aber nicht, dass Socializing deswegen per se vermieden wird oder gar Angst davor besteht. Schüchternheit hingegen ist eine durch kindliche Lernerfahrung erworbene Blockade, die sich meist auf der Ebene von Glaubenssätzen über sich und andere Menschen manifestiert und u.a. durch die Arbeit mit ebensolchen auch aufgelöst werden kann. Oft sind sogar extrovertierte Menschen betroffen. Für die ist der Leidensdruck dann auch deutlich höher, da ihre bevorzugte Art der Energiegewinnung, nämlich unter Menschen zu sein, von Angst begleitet und somit weitgehend vermieden wird. Ich für meinen Teil behaupte, dass Intro- versus Extraversion für PU keine Rolle spielt, gesetzt den Fall, ein Mensch kennt seine Persönlichkeit (Selbstbewusstsein im wörtlichen Sinne) und arbeitet im Einklang mit dieser Erkenntnis an sich. Klar ist Extraversion zu Beginn ein Vorteil, da sich „klassisches“ PU oft in Clubs, Diskotheken und anderen Orten mit hohem Energielevel abspielt, aber es soll Gerüchten zufolge ja auch andere Orte geben, an denen man Frauen kennenlernen kann. Ich beispielsweise bevorzuge ruhige, chillige Orte um meine Stärken ausspielen zu können. Pack mich in eine Disco und ich kack richtig ab. Setz mich in ein Zugabteil mit einer hübschen Frau und ich rocke. Ich wähle den Rahmen, in dem ich mich wohlfühle und agiere aus diesem heraus. Dabei orientiere ich mich an meiner Persönlichkeit. Es ist wie beim Sport: Bin ich beispielsweise 2.20m groß macht es für mich wenig Sinn, Jockey zu werden - da läge Basketball schon näher. Was ist unsere Kindheit? Neuronale Verbindungen in einem plastischen Hirn, Erinnerung und Wertung. Sicher kannst du die Ereignisse nicht ungeschehen machen, doch du kannst beginnen, sie in einem anderen Licht zu sehen, du kannst sie umdeuten, du kannst sie sogar ganz neu prägen. Klar, das erfordert Aufwand, meist im Rahmen einer Psychotherapie oder eines professionellen Coachings. Aber wenn es wichtig ist, damit ins Reine zu kommen - und das ist es - gibt es auch da Mittel und Wege. Wie sagte Bandler einst so schön: Für eine glückliche Kindheit ist es nie zu spät. Die Sache ist einfach die: Jeder kann das tun und sein was er möchte im Rahmen seiner Möglichkeiten und Präferenzen. Überlege dir, wo du hinwillst und was dir dabei zur Verfügung steht. Und aufgrund dieser Überlegung wähle dein Vorgehen. Vielleicht kann es auch nützlich bis nötig sein, seine Möglichkeiten zu erweitern oder neue zu erwerben. Beispielsweise indem man Schüchternheit und negative Prägung überwindet, Selbsterfahrung betreibt und so weiter. Das ganze Anfängerzeugs, die Bootcamps, und selbst die Routinen sind doch im Grunde nichts anderes als angewandte Verhaltenstherapie mit dem Zweck, diese alten Blockaden zu lösen indem man ins Handeln kommt und gleichzeitig u.a. erkennt, dass andere Menschen bzw. Frauen nicht beißen. Genetik halte ich da auch für weitgehend außen vor – Sex ist ein elementares Bedürfnis und Fortpflanzung der biologische Sinn unseres Daseins, da wird die Natur sicher nichts dagegen haben, gelegentlich mal einen wegzustecken. Herzliche Grüße, Tsukune
  8. Hey profit, Mir kommt es vor, du bringst da Begrifflichkeiten durcheinander. Coaching ist, auf das Wesentliche reduziert, eine Form der Unterstützung von Menschen bei der Auseinandersetzung mit ihren individuellen Themen. Meiner Meinung nach kann es da kein to-do im Sinne einer allgemeingültigen Agenda geben, die abgearbeitet wird, weil ein Coachee auf ihn und sein Thema maßgeschneiderte Interventionen braucht. Coaching setzt aber auch voraus, dass es ein coachingwürdiges Thema gibt, was bei dir wohl erstmal nicht der Fall zu sein scheint. Mir kommt es vor, dass du eher auf der Suche nach Weiterbildung bist, etwas dazulernen möchtest. Das sind zwei Paar Schuhe. Aber auch da gibt es Präferenzen. Ich beispielsweise finde Kampfkunst sehr bereichernd und kann nur jedem raten, sie zu trainieren. Improtheater oder Rhetoriktraining ist auch was Tolles. Ein anderer tanzt halt gerne, malt Aquarelle, engagiert sich in einem Verein oder einer gemeinnützigen Einrichtung oder lernt ein Instrument. Der Möglichkeiten sind es viele und was für den einen total geil ist, ist für den anderen gar nichts. Du musst nur herausfinden, was dir gefällt. Herzliche Grüße, Tsukune
  9. Hey alphaplayer, mir fällt es schwer, deine Frage sinnvoll zu beantworten, da du recht wenig konkrete Vorabinformation lieferst. Gerade bei Selbstsicherheit kann ja alles und nichts dahinterstecken und um da die richtigen Interventionen zu wählen, kommt es vor allem auf eine saubere Anamnese an. Meine Intuition sagt mir, dass höchstwahrscheinlich die Ressource zu schwach ist und / oder der Separator nichts taugt. Wenn der Klient gerade voll im K- festhängt, genügt die Frage, was es denn heute Morgen zum Frühstück gab, nicht mehr unbedingt. Auch kann die Wahl des Ortes über Erfolg udn Misserfolg einer Intervention entscheiden – bekam ein Klient beispielsweise beim Streeten nur Körbe, kann eine belebte Einkaufsstraße durchaus ein negativer Raumanker sein, gegen den du bei der Ressourcearbeit unnötigerweise ankämpfen musst. Da ist es besser, einen neutralen Ort für die Interventionen zu wählen. Ich bin bisher immer gut damit gefahren, gleich in der ersten Sitzung bei meinen Klienten einen Quellenanker zu installieren, noch bevor ich überhaupt ins Thema gehe. So hat er (und ich) eine starke und vor allem reine Ressource immer griffbereit, die sich u.a. auch sehr gut dafür eignet, Stuckstates zu überwinden. Das ist einfach zu lösen: Mehr Leading! Als Coach liegt es in deiner Verantwortung, den Klienten punktgenau in die entsprechenden Zustände zu bringen. Den Klienten machen zu lassen, was ihm gerade einfällt, so dass er letztlich entgleitet ist ein typischer Anfängerfehler, der dann nicht mehr auftritt, wenn Rapport und Compliance stimmen. Ich weiß halt nicht, ob und wie du ausgebildet wurdest, aber falls du nur von Bücherwissen zehrst, überlege dir einmal, ob nicht eine entsprechende NLP-Ausbildung sinnvoll wäre, bevor du andere coachst. Da lernst du nämlich auch, solche Fallstricke zu umgehen. Coaching ohne Ausbildung ist in meiner Welt zumeist Rumgedoktere auf Kosten des Klienten. Herzliche Grüße, Tsukune
  10. Hey Mr_Tee, nun, da läuft es halt auf das Glauben hinaus - der Bezug auf eine höhere Macht war im Lauf der Geschichte traditionell zumeist ein Mittel derer, die sie predigen, um irdische Macht zu erlangen. Und das hat sich bis heute nicht geändert. Die Figuren sind andere, das Schachbrett immer noch dasselbe - jedenfalls in meiner Wahrnehmung. Und letztlich glauben Menschen beinahe alles, was man ihnen nur überzeugend genug vorsetzt. Es wurden schon ganze spirituelle Lehren buchstäblich aus dem Hut diktiert (aus dem man genauso leicht auch ein weißes Kaninchen hätte ziehen können) an denen Jahrhunderte später Millionen Menschen immer noch ihr Leben ausrichten. Hmm wenn ich sehe, was das organisierte Christentum über die Jahrhunderte so angerichtet hat auf der Welt und immer noch anrichtet, würde ich persönlich mich mit solch einer generalisierten Aussage schwertun. Es gab und gibt auch heute noch genug Menschen, die Gott im Mund und das Schwert in der Hand führen. Religiös zu sein macht keinen zu einem guten und schon gar nicht zu einem besseren Menschen. Herzliche Grüße, Tsukune
  11. Hey AwesomeRandomGuy, Verliebtheit folgt einer Strategie, die aus internen Sinneseindrücken besteht. Und jene besitzen wiederum ganz spezifische Untereigenschaften. All dies sind potentielle Schwachstellen, die du durchaus nutzen kannst, um Gefühle zu verändern. Eine Strategie kann sich beispielsweise so darstellen: Ich rieche ihr Parfüm auf meinem Kissen (Olfaktorisch), sage zu mir selbst „Was eine Wahnsinnsfrau“ (Innerer Dialog), daraufhin sehe ich sie vor meinem inneren Auge (visuell erinnert), wie sie mich anstrahlt und mir „Danke für die tolle Nacht“ zuhaucht (Auditiv erinnert oder konstruiert, jenachdem). Und das fühlt sich richtig gut an (Kinästhetisch +) und die Schmetteringe beginnen zu flattern. Dies nur als eben hinkonstruiertes Beispiel. Deine Strategie wird höchstwahrscheinlich ganz anders sein. Womöglich kommt da noch irgendein Future Pace rein, der dir eine Repräsentation von einer glücklichen Zukunft mit ihr gibt. Und da Wissen Macht ist, ist es ersteinmal wichtig, herauszufinden, wie dein Hirn tickt, wenn es dieses Gefühl in dir auslöst. Hast du das geschafft, ist schonmal viel gewonnen. Ab da hast du dann einige Möglichkeiten. Beispielsweise kannst du die Strategie durch Achtsamkeit stören oder ihre Sequenz oder die Untereigenschaften verändern. Achtsamkeit: Jedes Mal, wenn du bemerkst, dass die Strategie gerade anrollt, begrüße sie. „Ah da bist du ja wieder“. Dadurch nimmst du eine Metaebene (also eine Ebene „über“ dem Geschehen) ein und die Emotion wird schwächer werden. Stören der chronologischen Sequenz: Finde heraus, wo innerhalb deiner Strategie sich der Point of no return befindet (also ab wann du nicht mehr anders kannst, als dich verliebt zu fühlen) und baue vorher einen Entscheidungspunkt ein, z.B. wenn du ab dem Bild von ihr nicht mehr zurück kannst, baue nach dem inneren Dialog beispielsweise ein konstruiertes Bild ein, in dem eines deiner Vorbilder mit einem Zettel in der Hand steht, auf dem geschrieben ist: „Willst du das gerade wirklich?“. Oder du machst einen konkreten Seperator, beispielsweise versuche nach dem inneren Dialog mit der Zunge deine Nase zu erreichen (besser nicht in der Öffentlichkeit), trink ein Glas Wasser oder zähl rückwärts von zwanzig. Eine weitere Möglichkeit ist das Verändern der Untereigenschaften der Strategiepunkte, der sog. Submodalitäten. Du siehst sie in leuchtenden Farben, groß und nah vor dir stehen? Mach das Bild kleiner, lass die Farbe rausfließen, bis alles grau in grau wird und schieb es von dir weg. Sie sagt etwas zu dir? Verändere die Stimme. Lass sie lauter oder leiser werden, jenachdem was sich für dich weniger intensiv anfühlt, ändere den Pitch (Mickey Maus), die Höhe (tiefe Soulstimme oder ganz piepsig) oder die Geschwindigkeit. All das hat einen sofortigen Effekt auf die Emotion. Der Möglichkeiten sind es viele und das ist noch lange nicht das Ende. In einem Coachingsetting wären beispielsweise noch Formate wie der Swish, das „Wegwinken“ mittels EMDR und ähnliches eine schnelle und wirkungsvolle Option. Auf meiner Landkarte wäre das nichts. Mir geht Qualität über Quantität und eine intensive Beziehung mit tiefen Gefühlen ist für mich befriedigender als Sportficken zu betreiben und dabei ständig Emotionen zu unterdrücken. Ich glaube es war Casanova selbst der sagte, dass er jede Frau mit der er zusammen war, zumindest für den Moment geliebt hat. Wobei Liebe und Verliebtsein zwei Paar Schuhe sind, aber das nur am Rande. Zum Schluss noch ein Rat: gehe mit diesen Techniken achtsam um. Deren Prinzipien werden beispielsweise in BFDs verwendet und es könnte gut sein, dass du nach der Anwendung einfach gar nichts mehr für die betreffende Person empfindest und sie für dich schlicht uninteressant wird. Wenn du das willst, ok. Aber mach es dir nicht zur Routine. Derlei Muster können sich einschleifen, im Unbewussten an ihren Platz fallen und zur Gewohnheit werden – und wer weiß, ob du später nicht einmal ein anderes Liebesleben führen möchtest. Daher Nutzung auf eigene Verantwortung. Im Übrigen steht es jedem frei, diese Techniken anzupassen und beispielsweise auf Strategien für „Ich esse mehr als mir guttut“, „Wenn mein Chef mich kritisiert, werde ich sauer“, „Ich bekomme mich nicht motiviert, X zu tun“ usw. anzuwenden. Herzliche Grüße, Tsukune
  12. Hey, auch ich halte diese Art des Vorgehens für sehr gefährlich. Die Intention ist sicherlich eine gute, so wie man in einer Partnerschaft ja auch nur das beste für den Gegenüber möchte, die Umsetzung kann aber eben auch ganz schnell nach hinten losgehen. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ein Laie eine solche Situation dann bewältigen kann, sollte sie aus dem Ruder laufen. Im Schlechtesten fängt sie an zu schreien und zu weinen und rennt irgendwo in die Pampa. Nennt sich dann Retraumatisierung. Und nu? Zum anderen ist ist der Text deutlich problemorientiert und strotzt nur so vor Formulierungen wie Das sind in diesem Kontext nichts anderes als hypnotische Suggestionen, die bei einem labilen und im Moment assoziierten Menschen ganz leicht auf fruchtbaren Boden fallen könnten und tatsächlich in den Zusammenbruch, oder Schlimmeres führen. Die Crux ist, du bist nicht sie. Du weißt nicht, was in ihrem Kopf abgeht. Jeder hat seine ganz eigene Art des Erlebens, und ein häufiger Anfängerfehler beispielsweise bei angehenden Coaches und Therapeuten ist es, seine Weltsicht auf die des anderen zu übertragen. Die Landkarte ist nicht das Gebiet! Nichtsdestotrotz kannst du, Rapport und Suszeptibilität für Trancephänomene (die durch Assoziation und das ohnehin aufrüttelnde Thema gegeben ist) vorausgesetzt, deinem Gegenüber Dinge in den Kopf setzen, die dort eigentlich nicht reingehören. Mich hat man einst gelehrt, dass jedes Wort eine Intervention ist - darum wähle die Worte weise, die du sagst. Ohnehin ist kein Mensch wie der andere, und ein "Skript" wie du es hier beschreibst kann dem Individuum und seiner Innenwelt niemals gerecht werden. Und das ist halt einfach nicht deine Aufgabe. Du bist ihr Partner, nicht ihr Psychotherapeut. Klar möchte man helfen, aber dazu sollte man auch einfach wissen, wo die eigene Kompetenz aufhört. Um derlei „Monster“ zu erlegen braucht es Spezialisten und wer dem Tiger nicht gewachsen ist, der solle sich hüten, die Käfigtür zu öffnen. Zumal sie dir auch nicht den Auftrag dazu erteilt hat. Die Hilfe, die du geben kannst, ist "da sein". Und wenn sie dann von sich aus mit dem Thema kommt, empathisch sein. Oder sie in der Therapie begleiten - denn schließlich bist du auch Teil des Systems und somit kannst du auch Teil der Lösung sein. Aber bitte mit professioneller Hilfe. Gute Stichworte zu diesem Thema sind Paar- oder Familientherapie, da können derlei Gespräche in einem geschützten Rahmen geführt werden. Wie gesagt, meine Kritik ist nicht böse gemeint. Als ausgebildeter Hypnotiseur und NLP-Coach hab ich halt doch einen Einblick in die Materie und weiß, wie haarig diese sein kann. Als Partner (der gottseidank nicht persönlich mit dieser Thematik konfrontiert ist und ich somit nicht aus unmittelbarer Erfahrung spreche) glaube ich, das Wichtigste ist einfach da zu sein und Kraft zu geben - und das geht auch ohne große Worte und Aussprachen. Herzliche Grüße, Tsukune
  13. Hey shorty, ich hatte letzte Woche eine Klientin mit einer ähnlichen Ausgangssituation, wie du sie beschreibst. Mein Ansatz nach dem Anamnesegespräch war es schließlich, mit ihr ein Symptomreframing (auch Sixstep genannt) zu machen, also ihr den Kontakt mit jenem inneren Anteil zu ermöglichen, der die Blockade hervorruft und dessen Zweck und positive Absicht zu finden und zu würdigen - und schließlich Alternativen dafür zu finden. Hat in ihrem Fall ausgezeichnet funktioniert. Letztendlich ist aber kein Mensch wie der andere und somit gibt es da auch leider kein Patentrezept. Daher ist mein Rat, gönn dir einen kompetenten Coach oder lösungsorientiert arbeitenden Therapeuten und arbeite mit seiner Unterstützung an der Sache. Klar, im Gegensatz zu den Ratschlägen hier kostet das natürlich etwas. Sieh es einfach als Investment in dich selbst und in das, was dir für dein Leben wichtig ist. Ich wünsche dir viel Erfolg! Herzliche Grüße, Tsukune
  14. Hey alphaplayer, Submodalitätenarbeit ist halt auch ein weites Feld – aber ja, beispielsweise die Untereigenschaften einer motivierenden Situation zu ermitteln und sie dann auf eine Tätigkeit anzupassen, bei der du gerne motivierter wärst, ist durchaus auch alleine möglich. Auch Dinge wie beispielsweise die Fernsehübung, also die Vorstellung, ein unangenehmes Szenario oder Person auf einer vorgestellten Leinwand so zu verändern, dass die negative emotionale Intensität verringert bzw. ins Gegenteil verkehrt wird (falls du Harry Potter gelesen hast, das hat ein wenig was vom „Ridiculous“-Zauber, so erkläre ich das beispielsweise Jugendlichen) oder Bandlers Puma sind i.d.R. gut machbar. Komplizierter bis allein nicht schaffbar wird es halt dann, wenn mit distinkten Zuständen und deren Aufrechterhaltung bzw. Wechseln gearbeitet werden muss, z.B. das Thema so einnehmend ist, dass beispielsweise eine saubere Dissoziation aus eigener Kraft nicht aufrechterhalten werden kann. Also grob gesagt würde ich persönlich den Strich ziehen, wo es in den logischen Ebenen über Verhalten und u.U. Fähigkeiten hinausgeht. Und selbst da kann es schon ein wenig haarig werden, jenachdem, was dahintersteckt und wie die Methode bzw. das Format geartet ist. Aber angeleitet ist auch in diesen Fällen einfach um Welten besser. Herzliche Grüße, Tsukune
  15. Hey smileface, sicherlich wird NLP auch kontrovers diskutiert. Auch hier im Forum. Von daher ist das nicht wirklich was Neues. Ist halt auch die Frage, was du unter NLP verstehst und was du damit erreichen möchtest. NLP ist für mich ganz stark mit einer gewissen Einstellung zu mir selbst, zu anderen und zum Leben im Allgemeinen gekennzeichnet. Auch ist diese Attitüde, die u.a. auf der Integration der Grundannahmen in das eigene Denken und Handeln fußt, in meiner Welt Voraussetzung für das Gelingen jeglicher formeller Arbeit damit. Ich habe es gestern bereits in einem anderen Thread geschrieben: Der Kern des NLP sind nicht seine Formate, sondern seine Konzepte. Und die lassen sich in ein paar Tagen und durch ein paar Podcasts weder verstehen noch internalisieren. Dieser Prozess dauert mitunter Jahre der aktiven Auseinandersetzung mit der Thematik. Und was die Wunder betrifft, welche Methodik hat diese schon für sich gepachtet? NLP verspricht keine Wunder und hat es auch nie. NLP modelliert Exzellenz. Die Frage ist halt, im Vergleich zu was? Und was ist denn überhaupt unentbehrlich für uns? Herzliche Grüße, Tsukune
  16. Hey jables, versteh mich nicht falsch, auch ich halte die Bibel für ein unglaublich wertvolles Buch. Mir ging es eher darum darzustellen, dass mit dem Glauben von Menschen leider sehr viel Schindluder getrieben werden kann. Theologische Grundsatzdiskussionen sind einfach auch ein undankbares Thema. Herzliche Grüße, Tsukune
  17. Hey alphaplayer, der DVNLP hat eine Mitgliedersuche, bei der du beispielsweise mittels der Postleitzahl die für deine Umgebung eingetragenen Practitioner ermitteln kannst. Da kannst du bei den entsprechenden Leuten unverbindlich nachfragen, ob man sich mal für ein Stündchen zusammensetzt. Eine andere Möglichkeit ist es, die örtlichen Peergroups zu kontaktieren, die es in fast jeder größeren Stadt gibt. Meist sind die Treffen öffentlich und die Teilnahme gegen einen kleinen Unkostenbeitrag auch als interessierter Laie möglich. Da wird dann auch sehr oft miteinander gearbeitet. Das ist auch die Option, die ich persönlich wählen würde, einfach weil es ein sehr unverbindliches Schnuppern ohne größeres Commitment darstellt und du zumal auch viele nette Leute kennenlernen kannst. Herzliche Grüße, Tsukune
  18. Hey, Die Bibel wurde von Menschen verfasst und immer wieder verändert, gekürzt, ergänzt und neu ausgelegt. Jenachdem, wie es demjenigen, der gerade das Sagen hatte, in den Kram passte. Hier einige Beispiele: Die Dreieinigkeit? Beschlossen auf dem Konzil von Nicäa. 325 (!) Jahre nach Christi Geburt. Das ist in etwa die Zeitspanne von der Geburt Benjamin Franklins bis hin zum heutigen Tag. Maria als Mutter Gottes? Entschieden 431 auf dem Konzil von Ephesus. Unbefleckte Empfängnis? 1854 n. Chr. beschlossen durch Papst Pius IX Es ist doch immer dasselbe: Mach den Menschen Angst. Dann zeige ihnen einen einfachen Ausweg, den du - selbstverständlich ganz uneigennützig - kontrollierst. Und schon tanzen sie nach deiner Pfeife. Versteh mich nicht falsch. Ich glaube an eine höhere Macht. Ebenso weiß ich als Naturwissenschaftler, dass die Evolution Tatsache ist. Das passt für mich auch wunderbar zusammen. Die Schöpfungsgeschichte ist ein für die damalige Zeit erstaunlich durchdachter, metaphorischer Verständnisansatz. Und Gott das ordnende Prinzip. Aber dass er existiert, heißt nicht, dass ich ihn durch Nichtbefolgen irgendwelcher ach so irdischen Regeln erzürnen könnte. Weißt du woher beispielsweise das muslimische Verbot, Schweinefleisch zu essen kommt? Schweine beherbergen eine Vielzahl gefährlicher Parasiten (Trichinen, Schweinebandwurm) und ihr Fleisch ist im warmen Klima nicht gut konservierbar, verdirbt schnell und gefährliche Bakterien machen sich breit. In einer Zeit ohne Kühlschränke, Pökelsalz und Antibiotika ein echtes Risiko für Leib und Leben. Sagte man dem Bäuerlein damals, "iss das Fleisch nicht, das macht dich krank", hätte er wahrscheinlich nichts darauf gegeben. Sagte man allerdings, "iss das Fleisch nicht, sonst kommt Gottes Zorn über dich" überlegte er es sich eventuell zweimal. So ist es auch mit den zehn Geboten. Alles äußerst praktische Hinweise, um ein friedliches Zusammenleben zu erleichtern. Und damit keiner aus der Reihe tanzt, beruft man sich auf eine höhere Macht. Das soll nicht heißen, dass sie schlecht sind. Aber so bekommt man Ideen in Köpfe. Und manchmal sind das halt auch Ideen, die denjenigen Personen und Institutionen, die Gott im Munde führen, Vorteile verschaffen. Seien das die Kreuzzüge (Territorium und Einfluss), die Hexenverbrennung (Andersdenkende und Unbequeme loswerden) oder das Verbieten von Verhütung (Schäfchen sollen sich mehren, scheiß auf HIV in Afrika - zum Kotzen!) Deus vult und so. Daher, selbst nachdenken, selbst Meinungen bilden. Glaube und Werte sind enorm mächtig, dafür geht man durchs Feuer, dafür stirbt und tötet man. Und wer die Deutungshoheit seines Glaubens anderen überlässt, muss sich nicht wundern, wenn er dadurch manipuliert wird wie es damals die Kreuzritter wurden und heute beispielsweise diejenigen, die mit einer Bombe um den Bauch und in freudiger Erwartung des Paradieses in einen Schulbus steigen... Und selbstverständlich ist es mir bewusst, dass ich hier keinen Gläubigen von seinem Glauben abbringen kann. Und das will ich auch nicht. Glaube ist Hoffnung, und Hoffnung ist etwas, das man gar nicht genug haben kann. Doch der Glaube lässt sich leider auch erschreckend einfach instrumentalisieren. Daher kann "blinder" Glaube äußerst gefährlich sein und es schadet auch überhaupt nicht, einmal die Augen zumindest einen Spalt breit zu öffnen... Herzliche Grüße, Tsukune
  19. Hey alphaplayer, nun, hinter dem "nur anleiten" steckt mitunter heftige Arbeit - es gibt Tage, da gehe ich durchaus auf dem Zahnfleisch, obwohl ich ja eigentlich nur zuhöre und anleite. Vieles was da abläuft, fällt einem Laien einfach auch nicht auf. Desweiteren haben auch Basisformate ihre Tücken und Feinheiten, die es zu beachten gilt. Und wie gesagt, solange du kognitiv im einem Format bist und nachdenken musst, was der nächste Schritt ist, wird es einfach nicht hinhauen. Selbst wenn es sowas simples ist wie ein Ressourceanker, bei dem du dann beispielsweise den kognitiven Anteil schlicht mit hinein ankerst und dich dann wunderst, warum der Anker nicht klappt. Und Formate wie der Swish oder Wertewandel müssen einfach "laufen". Meine Aufgabe als Coach ist es, dafür zu sorgen, dass es läuft und der Klient nicht ins kognitive Denken kommt, wenn er es nicht ausdrücklich soll. Denn dann bist du nicht mehr im Unbewussten und das Format ist hinfällig. Im Übrigen: Mitunter muss beispielsweise ein Swish viele Male wiederholt werden, damit er klappt. Wenn er geklappt hat, sehe ich das an der Physiologie. Wenn nicht, mach ich was ander(e)s. NLP-Coaching ist ein Feedback-System, nicht ein "Ich schlag den Zauberlehrling auf und mach die Übung". Wenn das so einfach wäre, hätte ich mir viel Zeit und eine Menge Geld für Aus- und Weiterbildungen sparen können. Ich nehme an, du meinst das Video "The Hypnotist", in dem Bandler die Frau mit Flugangst behandelt. Selbst diese dort demonstrierte, einfache Übung (Gefühle drehen oder symbolic morphology) erfordert Trance und ist alleine wesentlich schwerer. Fakt ist, ich kann dir weder über die Schulter noch in deinen Kopf schauen, wenn du mit dir arbeitest, daher werde ich auch nicht definitiv sagen können, woran genau es liegt. Meine Anmerkungen basieren einzig auf meiner Erfahrung als Coach und professioneller Anwender. Aber auch das ermächtigt mich nicht, in dich reinzuschauen und zu sehen, wo der Hund begraben liegt. Der einfachste Weg herauszufinden, woran es liegt, dass bei dir die Formate nicht so wirken, wie du sie gerne hättest, ist dir einen NLPler zu suchen, der mit dir arbeiten möchte und die entsprechenden Interventionen einfach einmal "laufen zu lassen". Herzliche Grüße, Tsukune
  20. Hey alphaplayer, nunja, der Mann ist auch ein verdammtes Genie. Aber es benötigt nicht die Erfahrung und Kompetenz eines Richard Bandler, um effizient und zielgerichtet mit NLP zu arbeiten. Und klar kann das auch an anderen Faktoren liegen. Methodenkompetenz ist einer. Ich weiß nicht, auf welchem Wissensstand du bist, ein paar Bücher gelesen zu haben ist aber definitiv zu wenig. Mir wurde als Daumenregel damals vermittelt, dass es erst ab Practitionerniveau überhaupt Sinn macht, mit NLP-Methodik mit anderen Menschen zu arbeiten. Einfach weil man ab da so langsam beginnt, die Zusammenhänge zu verstehen. Warum sollte das bei der Arbeit mit mir selbst anders sein, zumal die Erschwernis der Eigenanwendung noch hinzukommt? Und obwohl ich beispielsweise selbst Coach bin, nehme ich bei meinen eigenen Themen wenn möglich die Hilfe eines Kollegen in Anspruch, einfach weil ich mir der Tatsache bewusst bin, dass vieles eben nicht funktioniert, wenn ich es selbst bei mir anwende. Ein Großteil der Formate sind tatsächlich aus der und für die Konstellation Coach-Klient entwickelt worden. Siehe Perls, Satir, Erickson und so weiter. Letztendlich ist ein Format nur die formalisierte Form dessen, was die besten Therapeuten ihrer Zeit damals mit ihren Klienten so angestellt haben. Was du mit NLP machen kannst, betrifft quasi jene Aspekte, die keine profunde Trance oder gezielte Perspektiv- und Zustandswechsel erfordern. Dabei geht es eher um Konzepte als um handfeste Formate. Du kannst beispielsweise das Metamodell anwenden, um negativen Gedankengängen auf die Schliche zu kommen, du kannst die Vorannahmen in dein Leben integrieren, du kannst Submodalitäten nutzen, deine Metaprogramme, Ziele und Werte ermitteln usw. Und das allein ist schon mächtiger Stoff und mehr als genug, um sein Leben mit anderen Augen und viel mehr Ressourcen und Möglichkeiten zu sehen. Herzliche Grüße, Tsukune
  21. Hey alphaplayer, die Sache ist die: NLP taugt nur bedingt zur Eigenanwendung. Ein Großteil der NLP-Veränderungsarbeit, gerade wenn es die logischen Ebenen nach oben geht, lebt von Perspektiv- und Zustandswechseln, die du alleine einfach nicht hinbekommst. Wenn du beispielsweise etwas mit inneren Anteilen machst, ist Trance eine Kernvorraussetzung. Die Durchführung des entsprechenden Formats aber erfordert kognitive Leistung, die normalerweise vom Coach aufgebracht wird. Das heißt, du bist in der Durchführung an dir selbst gleichermaßen Klient als auch Coach. Also nichts halbes und nichts Ganzes. Und daher wirkt es bei dir eben auch nur so lange, so lange dein Bewusstsein denkt, dass es wirkt. Sobald in entsprechenden Situationen dein Unbewusstes wieder die Kontrolle übernimmt, kommen dann halt auch wieder die alten Muster hoch, von denen du schreibst. Denn das Problem wurde nur im Bewusstsein gelöst, aber nicht im Unbewussten. Lange Rede, kurzer Sinn: Für das Unbewusste gibt es keine halben Sachen. Wenn du an Dinge ranwillst, die über Verhaltensebene hinausgehen, kommst du um Unterstützung von außen nicht umhin. Herzliche Grüße, Tsukune
  22. Hey smileface, Submodalitäten wäre ein Stichwort. Suche dir etwas, was dir wertvoll erscheint, ermittle die Untereigenschaften, passe sie auf das an, das du im Wert für dich steigern möchtest. Voila. An dieser Stelle noch ein gutgemeintes (!) Feedback meinerseits. Was du damit machst überlasse ich dir: Ich nehme wahr, du hast allein an diesem Tag und in diesem Unterforum rund eine Handvoll Threads eröffnet oder gepusht. Viele davon behandeln entweder Themen, die man mit einem Satz aus einem NLP-Anfängerbuch durchaus pragmatisch beantworten könnte (s.o.) oder über die sich ein gestandener Philosoph oder Neurowissenschaftler ein Jahr lang den Kopf zerbrechen könnte, ohne eine befriedigende Antwort zu finden (siehe u.a. "how mind works"). Ich glaube, es würde dir guttun, dich mal für ein Weilchen aus diesem verkopften Algorithmus rauszulösen und einfach einmal das Leben zu genießen, anstelle es zu hinterfragen. Wie gesagt, ist nur ein Feedback. Du kannst damit machen was du möchtest. Herzliche Grüße, Tsukune
  23. Hey Sheytan, für mich sind Religion und Kirche zwei unterschiedliche Begriffe. Religion als Konzept strebt nach Freiheit, Kirche als Institution hingegen nach Einfluss. Dazu interpretiert letztere ersteres in ihrem Sinne. Sie ist in deiner Metapher die Hand. Religion bzw.Spiritualität ist der Mond. Und die Sonne, die den Mond des Nachts überhaupt zum Leuchten bringt, ist das Göttliche, Allumfassende. Und ist das Licht des Mondes auch nur ein fahler Abglanz der Sonne, so zeigt es uns doch, dass sie da ist, auch wenn wir sie in der Nacht nicht in all ihrer Pracht erkennen können. Herzliche Grüße, Tsukune
  24. Hey Sheytan, Ist halt die Frage, wie man Spiritualität definiert. Ich für meinen Teil halte sie – neben der Sexualität - für eine der großen Triebfedern menschlichen Schaffens und Wirkens. Die Suche nach der Antwort auf die Frage nach dem Sein, der Bedeutung und dem Sinn des Lebens ist immer auch eine Suche nach der ureigenen Existenz und deren Verwirklichung. Im NLP gibt es das Modell der logischen Ebenen, das die Lebenswirklichkeit eines Menschen in einer hierarchischen Struktur von seinem Umfeld bis hin zu seiner Identität und darüber hinaus beschreibt. Spiritualität steht in diesem System noch über der Identität – eine Änderung auf dieser Ebene (die in der Regel von drastischer Natur ist, beispielsweise ein Nahtoderlebnis, der Eintritt in eine Sekte, ein „Erweckungsmoment“ u.ä.) kann ein Individuum und dessen Realität buchstäblich von Grund auf transformieren. Wahre Spiritualität geht in meiner Welt einher sowohl mit wohlwollenden Glaubenssätzen über sich, andere und die Welt als Ganzes, als auch mit Achtsamkeit, Dankbarkeit und Mitgefühl und der Achtung des Lebens. In einer wahrhaft „gottlosen“ Welt, in der nichts mehr heilig ist, ist ein Leben keinen Pfifferling wert – wahrhaftige Spiritualität wäre also in meinem Verständnis die Lösung vieler existenzieller Probleme weg von der hemmungslosen Ausbeutung der Erde und ihrer Ressourcen und hin zu einem friedlichen Miteinander. Hierbei unterscheide ich sie klar von kirchlichen Lehren, einer durch Machtwillen korrumpierten und gelenkten Form der Spiritualität, die unsägliches Leid über die Menschheit gebracht hat und noch immer bringt und nicht zuletzt Menschen vom Nachdenken und Sinnsuche abhält, indem sie ihm diktiert, was er zu glauben und wie er seine Spiritualität auszuleben hat. Zur Erkenntnis gehört der Mut, sowohl auf seinen Verstand (sapere aude!) auf sein Herz und auf das Göttliche in uns allen hören zu können. Alles ist verbunden. Ein wahrlich spiritueller Mensch ist also immer auch frei im Geiste. Und ich finde, ein freier Geist eignet sich hervorragend als Problemlöser. Herzliche Grüße, Tsukune
  25. Hey Passerby, mit dem Tod als Illusion meinte ich, dass er für uns persönlich eigentlich ja gar nicht existiert. Denn wir werden ihn nie bewusst erleben. Was wir hingegen erleben können, auf die eine oder andere Art, ist das Sterben. Das ist genauso mit Empfängnis und Geburt. Ebensowenig wie der Embyro in seiner rohen, unbewussten Existenz ein Leben nach der Geburt antizipieren kann, können wir je den Tod verstehen. Jede Repräsentation, die wir uns machen, ist also nur eine Illusion, ein Trugbild. Und letztlich hat jede Religion ihre eigenen Wunschvorstellungen, Hoffnungen und Modelle entwickelt, was danach sein könnte. Und ich glaube, auch hier ist die Landkarte nicht das Gebiet. Weil wir können weder die Unendlichkeit noch das Nichts begreifen, unser Körper, unser Hirn, unsere Sinne sind dafür einfach nicht geschaffen. Das "Jenseits" ist im wahrsten Sinne des Wortes unvorstellbar. Und hier setzt für mich die Spiritualität ein - nur weil ich mir etwas nicht vorstellen kann, muss das ja nicht heißen, dass es nicht da ist. Am Ende kommt es eh so, wie es kommt Herzliche Grüße, Tsukune