Der Autor des Original-Threads rät womöglich alles andere, als blindlings das eigene Denken abzuschalten. Was ganz am Rande wohl nur buddhistischen Mönchen und Meditationsprofis gelingen wird. Der Autor hält es vielleicht stattdessen für ratsam, Wege zu finden, schlichtweg die Ich-Perspektive zu löschen. Aus "ich binde mir die Schuhe zu" wird also "die Schuhe zubinden". Aus "ich gehe schlafen" wird "schlafen gehen" . Aus "ich will mit dieser Frau zusammen sein" wird "mit dieser Frau zusammen sein wollen". Und aus "Selbstvertrauen" wird nur noch "Vertrauen". Das Denken bleibt. Der Cocktail an belebenden Emotionen bleibt ebenfalls. Doch die Schranken, Zwänge, Ängste und Barrieren, die aus dem Ego heraus entspringen, lösen sich mit selbigem auf. Handlungsblockaden zersetzen sich. Die Tore öffnen sich. Der Weg wird frei. In der Tat bin ich mir sehr sicher, der Autor des Original-Threads spürt, dass er einer großen Sache auf der Spur ist. Einer Erkenntnis, die sich schwer in Worte fassen lässt. Eine völlig andere Interpretationsweise von Outer Game. Ihm fehlt lediglich das Wissen, wie er das alles umsetzen kann. Auch mir fehlt leider dieses Wissen. Jedenfalls, ich verwette meinen durchtrainierten Arsch, dass die erfolgreichsten und aus Sicht des gemeinen Volkes "selbstbewusstesten" Menschen alles andere als sich "ihrer Selbst bewusst" sind, während sie enormes vollbringen. Ihr eigenes Ich ist völlig bedeutungslos während sie gerade vor Hunderten eine Rede halten, während sie einen Milliarden-Fond managen, während sie ein Herz verpflanzen, oder während sie eine bildhübsche Frau entkleiden. Es kann gut möglich sein, dass sich die wenigsten solcher herausragenden Persönlichkeiten tatsächlich überhaupt irgendwelche Affirmationen pflanzen.