LTR seit 1 Jahr (ich Ende 30, sie Ende 20). Im Vergleich zum Durchschnitt meiner Altersgenossen wird mein Äußeres als überdurchschnittlich gut bezeichnet. Wenn ich eine Frau kennenlernen will, klappt das auch immer. Dementsprechend habe ich neben der LTR einige Sexbeziehungen. Davon weiß sie nichts. Ich mache aber keinen Hehl daraus, dass ich viele Frauen kenne, ohne jedoch konkret zu werden. Ich nehme mir natürlich viele Freiheiten in unserer Beziehung raus. Umgedreht gönne ich ihr aber auch ihre Freiheiten (Urlaube mit ihren Freundinnen etc.). Ca.9 Monate hat es mit unseren Verabredungen gut geklappt. Ich hatte stets das Gefühl die Beziehung gut kontrollieren zu können. Drama gab es nie. Hin und wieder kamen Aussagen, dass sie viel mehr in die Beziehung investiere als ich; sie nicht richtig an mich rankomme; ich mich ihr gegenüber nie ganz öffne usw. Irgendwann hat sie ein geplantes Treffen platzen lassen. Ich sagte ihr, dass das so nicht geht und erwarte, dass sich jeder an unsere Verabredungen hält. Zwischen den Zeilen habe ich rausgehört, dass sie das Gefühl hat, immer Zeit haben zu müssen, wenn ich gerade bereit bin und dem nun gegensteuern will. Dem ist aber tatsächlich nicht so. Wie gesagt, ich lasse ihr auch ihre Freiheiten. Seitdem lässt sie regelmäßig Treffen platzen. Einzeln betrachtet gibt es natürlich immer einen Grund, aber davor ist derartiges auch nie passiert. Mir kommt es so vor, als ob sie gemerkt hat, damit meine besondere Aufmerksamkeit zu erregen. Als sie letztens ziemlich betrunken war, hatte sie einen großen Gefühlsausbruch. Sie könne einfach nicht mehr. Sie sei beruflich so erfolgreich, aber neben mir fühlt sie sich immer so klein, als wäre sie nichts. Nach diesem Anfall war sie beim Sex nicht mehr zu bremsen. Dazu muss man noch sagen, dass ich sie auch immer gut behandelt habe, ihr gesagt, was mir an ihr gefällt usw. Ich hab mich nur einfach nicht ständig um sie gekümmert und ihr untergeordnet, wie das ihre Exfreunde gemacht haben. Nachdem sie vor ca. 2 Wochen wieder ein Treffen per SMS absagte, quittierte ich das mit einem ok. Nach 1 Woche Funkstille rief sie an und fragte, ob ich deswegen sauer sei und warum ich nur so lieblos geantwortet habe. Ich sagte, dass ich nicht sauer sei, weil es ja einen nachvollziehbaren Grund gab, aber davon ausgehe, dass der, der ein Treffen absagt, einen neuen Vorschlag bringt. Ein Treffen war letzte Woche bei uns beiden nicht möglich. Seitdem ist wieder Ruhe. Wenn wir uns dann mal in der letzten Zeit getroffen haben, hatte ich das Gefühl, dass ihre Lust noch größer geworden ist. Sie war regelrecht außer sich vor Erregung. Kurz zusammengefasst - sie entzieht sich der Beziehung, obwohl offensichtlich die Anziehung hoch genug ist. Als Erklärung kam ich auch nur auf einen Mangel an Rapport. Doch was sollte man dann konkret tun? Ich kann auf ihr schlechtes Benehmen unsere Planungen immer wild zu durchkreuzen, doch auch nicht mit besonders guter Behandlung reagieren? Derartige Erfahrungen habe ich nicht zum ersten Mal gemacht. Auch bei diesen konnte ich mangelnde Anziehung ausschließen. Meist war es so, dass diese Frauen nach Monaten wieder den Kontakt mit mir gesucht haben. Dann ging das Ganze wieder von vorn los. Kann es sein, dass Frauen bereit sind die Beziehung zu opfern, wenn die Anziehung zu hoch ist und sie nicht mehr wissen, wie sie mit ihren Gefühlen umgehen sollen? Mit anderen Worten - der Schmerz mich gehen zu lassen ist geringer als das ständige Gefühlschaos, dass ich auslöse?