Geschmunzelt

Ich sehe es grundlegend anders als die anderen. Mit SMV und Peak und diesem ganzen theoretischen Kram hat das imho wenig bis gar nichts zu tun. Könnte es sein, dass sie aus ihrer Sicht mehr als einmal den Move in Richtung Beziehung gemacht hat und von Dir zurückgewiesen worden ist, ausdrücklich oder stillschweigend? Und dass Deine Erwartung aus ihrer Sicht jetzt ist, sie soll da stehen und springen, wenn Du nun doch Lust auf eine Beziehung hast? Wäre eine ziemlich lebensnahe Erklärung. Abgesehen davon ist natürlich die Frage: Was hat sich denn nun geändert, dass Du gerne eine Beziehung mit ihr hättest? Und warum denkst Du / denkt Ihr überhaupt darüber nach, ein Label darauf zu kleben? De facto führt Ihr doch eine Beziehung.

Entschuldige, aber das ist doch die wesentlichste Information von allen. Stand das schon im ersten Beitrag? Je nachdem, was sie hat, ist ihr Verhalten eine Symptomatik. Das heißt ja nicht, dass man es so hinnehmen muss, ändert doch aber die ganze Sicht auf die Dinge. Was hat sie denn? Und was tut sie dagegen? Was Dich angeht: Hast Du Dich mit dem Thema Ko-Abhängigkeit beschäftigt? Hast Du mal überlegt, in eine Gruppe für Angehörige psychisch kranker Menschen zu gehen und Dich dort mit Leidensgenossen auszutauschen?

Weißt Du, ich stimme Dir im Ergebnis zu, wie oben schon geschrieben. Ich schreibe gelegentlich aus einem anderen Grund dagegen an, wenn es hier heißt, die Fakten seien so oder so (egal von welcher Seite): Ich kann es schlecht aushalten, wenn irgendetwas schlecht begründet wird, und ich finde es eine gesellschaftlich dramatisch gefährliche Entwicklung, wenn wir alle miteinander verlernen, akkurat mit Fakten, Thesen, Argumenten und so weiter umzugehen. Man sieht an so vielen Stellen, wohin das führen kann, ob man jetzt die religiösen Fundamentalisten in den USA, die russischen Medien, die FIFA, die Corona-Entscheidungen oder Böhmermann nimmt. Wir sitzen auf einem Ball aus glühenden Steinen, der mit einer Irrsinnsgeschwindigkeit um einen Ball aus brennendem Gas rast. Wir sind haarlose Affen, die mit dummem Feuereifer unser Habitat verändern. Mit einer sehr großen Begabung, uns gegenseitig schreckliche Dinge anzutun. Keiner von uns weiß, ob das einen Sinn hat und wohin das führt. Jeder von uns kommt aus einem großen Unbekannten und geht dort wieder hin. Das Einzige, was wir hier tun können, ist uns zu bemühen, möglichst gut miteinander und der Welt umzugehen. Wenn nicht jeder von uns sich an jedem Tag immer wieder bemüht, so sauber wie irgend möglich zu arbeiten, wissend, dass wir alle Fehler machen, dann werden wir der Gnade nicht gerecht, als denkende Individuen auf diesem Ball zu sitzen. Und zwar auf jeder Ebene, auch in einem an sich recht lächerlichen Internetforum, das viele viel zu ernst nehmen. Mein kleiner Beitrag zu einer hoffentlich besseren Welt kann hier darin bestehen, die eine oder andere große absolute These in Frage zu stellen. Weil das der Weg ist, in dem man gemeinsam Erkenntnis gewinnt. Thesen aufstellen, hinterfragen, widerlegen. So funktioniert das mit der Weiterentwicklung. Das ist mühsam und tut weh. Aber nur so geht es. Nein, es stehen nicht tonnenweise Belege dafür in der Wikipedia, dass promiske Menschen psychisch krank sind. Das ist der Fakt, auf den ich hingewiesen habe, weil sonst ein schiefes Bild entsteht. Und das ist ein Fakt, dass da nicht tonnenweise Belege stehen, sondern ein bis zwei, je nachdem, was man mit psychischer Erkrankung meint. Kann jeder nachgucken. Ja, es ist auch ein Fakt, dass ein lockeres Sexualleben auf psychische Deviationen hinweisen kann. Deshalb ist es eine Möglichkeit, sich keinen Menschen mit lockerem Sexualleben zu suchen, wenn man keinen Kontakt zu psychisch kranken Menschen haben möchte. Da kann man für meine Begriffe sogar eine willkürliche Zahl festlegen, wenn einem selbst das weiterhilft - das ist halt nicht besonders rational, weil es keine starre Grenze nach dem Motto gibt "bei 99 war sie noch ganz normal". Wie oben schon geschrieben, halte ich das abgesehen davon für eine typische PUF-Idee aus der Feder von Theoretikern. Wer ins echte Leben schaut, weiß: Längst nicht alle psychisch Kranken sind ein Problem. Die, die ein Problem sind, sind es unabhängig von ihrem Bodycount. Ob jemand als Partner(in) schlecht passt, bemerkt man auch ohne den Bodycount zu kennen. Fast alle Frauen wissen, dass Männer einen hohen Bodycount bei Frauen kritisch sehen, und deshalb sagen sie Männern nicht, wenn der Bodycount hoch ist. Wenn ein Mann sich in eine Frau verguckt hat, ist er für rationale Argumente sowieso nicht mehr zugänglich. Mit diesem Thread hat einer einen hohen Ball von der Seite ins Spielfeld gepölt, damit mal ein bisschen Stimmung auf dem Platz ist. Und lockt damit eine Diskussion an, die niemanden in der praktischen Verführung oder im sonstigen Leben weiterbringt. Stattdessen werden - mal wieder - gerade die Männer auf die falsche Fährte gebracht, die hier im Forum am meisten dadurch gewinnen könnten, dass sie nicht über praktisch irrelevante Ideen nachdenken, sondern rausgehen und sich angucken, wie nett die Welt eigentlich zu ihnen sein könnte. Das ist der Grund, aus dem ich mir manchmal nicht verkneifen kann, mit dem Finger draufzuzeigen.

Wenn Ihr eine gute Freundschaft und eine Quasi-Beziehung habt, dann sag ihr das doch. Ganz ohne Zorn und Häme. Wenn sie ne Gute ist, wird sie sich darüber Gedanken machen.

Ja, aber im Ernst: Die Wikipedia hat nicht tonnenweise Belege für die These, die hier diskutiert worden ist, sondern zwei (dort genannt in Fußnote 21 und 22). Davon zielt eine Studie auf die erhöhte Wahrscheinlichkeit, dass Substanzmissbrauch auftaucht. Und eine kommt zu dem Ergebnis, dass eine höhere Partneranzahl mit einem größeren Risiko für psychische Erkrankungen korreliert. Generell: Wenn man keine Partnerin haben möchte, die spinnt, ist vermutlich deutlich einfacher, sich das Mädel anzugucken, als Studien über Korrelationen zu googeln. Man fragt sich ja geradezu, wie die Männer das früher ohne Internet hingekriegt haben. Und andersrum gibt es eine ganze Menge gute Gründe, sich niemanden anzulachen, dessen wesentliches Hobby Vögeln ist. Von denen stehen die gesundheitlichen in der Tat in der Wikipedia.

Kann schon sein, dass die Selbstwahrnehmung "rational" mit der Fremdwahrnehmung "gefrustet" korreliert. Oder rationell mit rational. Aber jemand ist ja nicht deshalb gefrustet, weil ein anderer eine andere Meinung hat. Bzw bräuchte es nicht zu sein, weil das ja nur eine Meinung ist.

Wie kommst Du darauf?

Das hat nichts mit Wegducken zu tun. Man kann ja tolerant dabei zusehen, wie sich Gefrustete gegenseitig ihren Frust rationalisieren. Oder wie Männer blödeln. Komplett in Ordnung. Bloß geht´s hier nicht um Meinungsvielfalt. Das Klima ist einfach ätzend.

Das kommt mir nicht so schlau vor, nach dieser Konsequenz zu streben, denn damit bestärkst Du innerlich das Problem ("er hat erkannt, dass ich die kleine Dicke bin, und wenn er damit nicht klarkommt, kann er mich mal"). Plus: In Wahrheit ist es Dir ja gerade nicht egal. Muss es auch nicht, denn es ist ja wirklich verletzend, zurückgewiesen zu werden. Der "äußere" Teil der Lösung, sozusagen, ist nach reiner Pickup-Lehre, solche Spiele souveräner zu spielen und / oder Alternativen zu haben. Souverän heißt, wenn einer anfängt zu spielen, sieht man darin ein Zeichen von Interesse und schaut mal, ob man nicht besser spielt. Alternativen heißt nicht, zehn andere am Start zu haben, sondern eine Situation zu schaffen, in der einem das Ergebnis nicht mehr ganz so wichtig ist (das ist etwas anderes als "egal"). Moralische Bedenken finde ich etwas überraschend, wenn es um Fälle geht, in denen der Typ Dir deutlich signalisiert, dass Du im Moment nicht seine erste Wahl sein könntest. Dann kann er kaum erwarten, dass Du das umgekehrt anders siehst. Im "Inneren" geht es um das Bedürfnis nach Bestätigung und Angenommenwerden. Das ist ein dickes Brett, an dem alle lange zu bohren haben. Da gilt: sei nett zu Dir selbst, gönn Dir mal was, mach Dir keinen Druck. Du bist schon ganz okay, so im Herzen. Wirklich.

Panik ist ja meistens ein schlechter Ratgeber, vermutlich weißt Du das und hast Strategien dafür. Die kann man auch auf (vermeintlich) "weiche" Themen anwenden. Realitätscheck: Du siehst ordentlich aus, hast Deinen Kram beisammen, etwas zu erzählen und einen groben Plan. Damit ist es enorm unwahrscheinlich, dauerhaft ohne soziale und kurzfristig ohne sexuelle Kontakte zu bleiben. Ob dafür Mensa und Kampfsport die richtigen Reviere sind? Ich schätze, Chancenmaximierung sieht anders aus. Das spricht nicht gegen Mensa und Kampfsport, nur kommt man mit dem Boot schlecht auf das Matterhorn. Der schnellste und einfachste Weg, am abweisenden Äußeren etwas zu ändern, ist vermutlich: Haare ggf. etwas wachsen lassen und vor allem Lächeln plus offene Körpersprache. Mittelfristig könntest Du im Innen arbeiten - ich lese da eine Menge Abgrenzung gegenüber anderen Menschen zwischen den Zeilen. Für die kurzfristigen Erlebnisse ist das aber nicht so wichtig, die funktionieren über Attraction, und man braucht dafür nicht zwingend eine empathische Beziehung. Kommt drauf an, wo man sucht. Du im Moment ja vermutlich am ehesten im Nachtleben, klassische Fitnessbude würde vermutlich auch gehen. Supermarkt und Bibliothek genauso, da laufen aber weniger Frauen rum, brauchst Du also mehr Zeit und Geduld. Klamotten: ich würde auch mal experimentieren. Spontan fallen mir die klassischen oversized-Sachen ein. Da kriegt zwar @jon29 einen allergischen Schock, aber ich schätze, ein Maßhemd zahlt sehr auf die gewisse Strenge ein, die Du ausstrahlst. Vielleicht ist es einen Versuch wert, einen Kontrast aufzumachen.

Bei Männern übrigens auch, ganz unabhängig von sexuellen Themen. In aller Regel haben selbstmitleidige Männer ja kein soziales Umfeld aus schöngeistigen Machern. Deshalb ist das so eine negative Eigenschaft: sie isoliert einen in der Situation.

Dann ist er ein Toter Fisch-Devoter. Sollte sie sich rausscreenen 😉

Ja. Und Du solltest an Deinen Screeningskills arbeiten, wenn Du ihn vorher als dominant eingeschätzt hast.

Das halte ich erstens für unzutreffend, und zweitens hat es mit dem Vergleichspunkt nichts zu tun. Die Vielen, von denen Du sprichst, sind nicht die Armen der Welt, sondern die Selbstmitleidigen der ersten.

Es geht aber nicht um die Armut auf der Welt, sondern um die Armut eines gebildeten gesunden jungen Menschen in einem Land voller Möglichkeiten und mit sozialer Absicherung. Sich in der Lage ernsthaft mit den Armen der Welt zu vergleichen ist infantile Bockigkeit und kein Argument.

Ich glaube ja, dass man hinter manche Dinge nicht mehr zurück kommt, Urlaube hin oder her - was den Versuch nicht schmälert, einen neuen Weg zu finden. Denn darum geht es in Beziehungen ja immer. Die sind nicht statisch, und (leider) kann man nie wissen, wie lange zwei Wege parallel laufen oder sich zu einem decken. Aber auch, ob sie nicht doch dichter beieinander sind, als es in einer Krise scheint. Denn auch hinter das, was einen verbindet, kommt man nicht zurück. Alles Gute und gutes Sortieren Dir.

Kommilitone von mir. Wirklich ein netter Kerl.

Wie gesagt, das Weltbild ist mir zu einfach. Das Beispiel auch. Aber das führt zu nichts. Und hat mit dem Thema nichts zu tun. Meine Kritik war ja auch auf einen ganz anderen Punkt gerichtet. Möchtest Du nichts zu sagen, ist auch okay. Nimm es einfach mal mit.

Ist genau das, was ich sage. Habe damit ja auch nicht angefangen. Der Thread ist schon ein bisschen länger.

Das hat zwar mit dem Thema nichts zu tun, aber nein, finde ich nicht. Da steckt mir ein zu einfaches Weltbild dahinter, und ich wüsste auch gern erstmal, was Du mit dem Wort eigentlich meinst. Ist aber okay, wenn Du das so sehen möchtest. Mein Punkt war ja, dass Du damit mehr über Dich sagst als über andere. Aber Du bist eben genau wie alle anderen auch an irgendeinem Punkt auf Deiner Reise. Und von diesem Punkt sieht die Welt so aus, wie sie von dem Punkt aussieht.

Ja, und ich habe darauf hingewiesen, dass "Wert" seine subjektive Wahrnehmung ist, weil er aus einem Bodycount Rückschlüsse zieht. Was wiederum eine Frau möglicherweise antizipiert, weil sie weiß, dass Männer in solchen Dingen bigott sein können. Bestätigen Dir viele Frauen. Einfach mal mit denen reden anstatt Theorien im PUF zu zerdenken.

Und damit sind wir dann eben da, wo Du für Dich die Entscheidung triffst, die eine Frau für sich eben anders treffen kann. Das führt allerdings vom Thema Wert weg. Die Frage ist eher: Bist Du mehr oder weniger wert, wenn Du einer Frau sagst, mit wievielen Frauen Du was hattest? Ich schätze nicht. Sagst Du ja im Grunde selber. Warst Du mehr wert als heute, als Du mit weniger Frauen geschlafen hattest? Oder weniger wert? Woran machst Du das fest? Findet Deine Frau Dich heute weniger wert als vor Eurer Trennung? Findest Du sie weniger wert als vor Eurer Trennung? Man könnte so weitermachen. Bringt aber nichts. Ich spekuliere nicht über Dunkelziffern. Andere als Lappen zu bezeichnen sagt mehr über Dich aus als über andere, im Übrigen. Jeder ist auf einer Reise, und man darf sich mit Respekt begegnen. Würde Dir besser stehen. Darum ging es mir.

Entschuldige, dann hast Du nicht richtig gelesen und auch ungenau geantwortet. Ich habe nicht über Attraktivität geschrieben, sondern mich zu Wert geäußert. Sowas sollte der Masterand dann schon auseinander halten. Aber das passt schon auch: ja, vermutlich könnte man aus einem solchen Experiment ein Indiz für die Bedeutung des Bodycount für die Attraktivität ziehen. Nicht mehr und nicht weniger. Nur sind wir dann nicht beim Ferrari oder bei der LTR-Eignung.

Was ist Wahrheit?