1. Dein Alter: 25
2. Ihr Alter: 22 HB 8
3. Art der Beziehung: Monogam
4. Dauer der Beziehung: 2,5 Jahre
5. Dauer der Kennenlernphase vor LTR: 3 Monate
6. Qualität/Häufigkeit Sex: 1x im Monat
7. Gemeinsame Wohnung? Nicht mehr
8. Probleme, um die es sich handelt:
Hallo miteinander,
erstmal sorry für die folgende Textwall. Für mich hat es sich allerdings so angefühlt, als ob es mal ganz gut wäre mir alles von der Seele zu schreiben und zu reflektieren. Falls sich dann jemand noch Zeit nimmt es zu lesen und evtl. einen Beitrag da lässt, umso gewinnbringender.
Als Hintergrund:
Wir haben uns Anfang 2021 auf Tinder kennengelernt. Ich habe sie als sehr sportliches, künstlerisches und aktives Mädl kennengelernt- hat super zu mir gepasst.
Eigentlich habe ich damals keine LTR gesucht, allerdings hat es zwischen uns sofort gefunkt. Wir waren auf einer Wellenlänge und auch der Sex war sehr gut- mit ihr war alles "einfach". Nachdem wir nach ca. 3 Monaten dann schon starke Gefühle füreinander hatten, haben wir uns dafür entschieden eine LTR zu führen.
Ein halbes Jahr später wurde sie mit ihrer Ausbildung als Lehrerin fertig und das Referendariat stand an. Dazu musste sie ihren Studienort verlassen und ist wieder zu ihren Eltern (bei mir in der Heimatstadt) eingezogen, da die neue Arbeitsstelle dort in der Nähe lag. Sie war jedoch schon mit 16 von zu Hause ausgezogen und dementsprechend fiel es ihr schwer, sich im Elternhaus wieder einzuleben. Außerdem hat ihr der Gedanke, das Referendariat "aus dem Kinderzimmer" zu machen, nicht gut gefallen.
Zu diesem Zeitpunkt habe ich noch zu Hause gewohnt (da ich in meiner Heimatstadt dual Informatik studiere) und obwohl ich ein sehr gutes Verhältnis mit meinen Eltern habe, wollte ich langsam anfangen auf eigenen Beinen zu stehen.
Nach gemeinsamen Überlegungen mit ihr als treibendere Kraft haben wir uns dann nach einem 3/4 Jahr dazu entschlossen zusammenzuziehen. (Ja ich weiß- sehr früh) Die Beziehung lief aber super und wegen oben genannter Punkten für uns beide ein Win-Win. Ich habe mich auf die gemeinsame Wohnung mit ihr sehr gefreut und dachte mir, dass auch wenn das Zusammenwohnen nicht klappt, ich das lieber am Anfang der LTR wüsste als erst später. Also, gesagt, getan.
Zu den Knackpunkten:
Während des Studiums habe ich immer mehr gemerkt, dass mir Informatik nicht meins ist. Ich habe mich aber wegen Aussichten auf einen guten Job mit viel Flexibilität durchgeboxt (gerade schreibe ich Bachelorarbeit und bin dann im Januar fertig). Insgesamt war das Studium (besonders der duale Part) für mich oft übermäßig fordernd.
Das hat mir sehr viel Stress gemacht und Kraft gekostet. Darunter hat jeder Bereich in meinem Leben gelitten, besonders meine Gesundheit. Letzten Winter war damit der Höhepunkt, ich hatte eine depressive Verstimmung (kam oft nicht mehr aus dem Bett etc.), mir fielen nach und nach immer mehr Haare aus (Alopecia areata) und ich habe auch eine Art Neurodermitis am Körper (vor allem im Genitalbereich) entwickelt.
Meine Freundin war zu dieser Zeit stark für mich da, wofür ich ihr sehr dankbar bin und sie sehr schätze. Sie hat viel im Haushalt gemacht und auch oft meine Aufgaben übernommen.
Allerdings konnte ich nicht viel zurückgeben- ich war ein Nervenkostüm. Konkret sah das so aus, dass sie oft etwas unternehmen wollte, aber mir einfach die Kraft fiel bzw. ich lernen musste oder damit beschäftigt war, Hobbys zu pflegen, um nicht komplett auseinanderzufallen.
Auch unser Sex ist seit dieser Zeit stark eingeschlafen (siehe 6.), da ich mich nicht wohl gefühlt habe und es manchmal wegen den wunden Stellen auch wehtat. Dadurch habe ich leider zu 90% abgeblockt, wenn sie auf mich zukam. Auch habe ich sie nicht von mir aus auf Dates ausgeführt, verführt etc. Ich habe mich einfach nicht in meiner Kraft als Kerl gefühlt. Eher als Häuflein Elend, als kleiner Junge- das hatte ich noch nie so.
Das hat unserer Beziehung eindeutig einen Knick gegeben und wir sind mehr eine WG geworden, da sie irgendwann verständlicherweise auch aufhörte auf mich zuzugehen. So haben wir uns denke ich auseinandergelebt.
Erschwerend ist nun auch vor einem Monat ausgezogen, da sie zu diesem Schuljahr ihren permanenten Arbeitsort als Lehrer bekommen hat (liegt ca. 1h von unserer Heimatstadt entfernt). Dort möchte Sie denke ich auch bleiben. Im Moment wohne aus praktischen und finanziellen Gründen immer noch in der gemeinsamen Wohnung. Sie kommt seitdem jedes WE min. einen Tag.
Die aktuelle Situation:
Mittlerweile habe ich mich gesundheitlich fast wieder gefangen, da ich das letzte halbe Jahr viel investiert habe, um mich wieder aus diesem Loch zu heben. Ich bin geistig und auch optisch ein anderer (im Positiven). Auch sehe ich mit dem Studium ein Licht am Ende des Tunnels und arbeite an einem anderen Standbein, um erfüllendere Arbeit selbständig machen zu können. Das macht mir Freude.
Dadurch fühle ich mich auch wieder mehr in der Position, sie wirklich zu daten etc. und gebe mir (in Balance mit den anderen Punkten) Mühe dabei.
Leider ist sie allem körperlichen mittlerweile ziemlich verschlossen gegenüber. (Verstehe ich auch)
Letzte Woche haben wir haben uns dann aber stark gestritten (das war glaube ich der dritte "richtige" Streit in unserer LTR). Hierum gings:
Ihr Fokus ist über das letzte Jahr sehr aufs Feiern gehen (oft trinkt sie dabei leider sehr viel), Leute treffen usw. gefallen. Dabei möchte sie mich auch dabei haben, ist aber nicht mehr meins. Ich möchte lieber weiter gesund werden, mein Standbein bauen, das Studium deckeln und mit ihr "richtige" Dinge / Dates unternehmen. Ich habe wieder Kraft dazu und von Party zu Party zu hüpfen steht diesen Dingen im Weg. Deswegen kenne ich vieler ihrer Partyfreunde auch nicht. Das stört sie.
Im gleichen Zug hat sie mir eröffnet, dass sie dort dann oft heftiger mit Typen flirtet, da sie von mir nicht genug Bestätigung bekommt (wegen wenig Sex im letzten Jahr...) und sich diese dann so holt. Mir war bewusst, dass Sie wahrscheinlich nicht nur feiern geht, um "Mädelsabend" zu machen, aber das mit der Bestätigung hat mich getroffen.
Denn ich kann ihr das langsam alles wieder geben, aber werde nun konstant abgewiesen. Außerdem ist durch ihr Feiern (und das viele Trinken), das Zeitfenster sie wirklich zu daten oft so klein, dass es wirklich schwierig ist. Oft ist sie das Wochenende nur 3/4 Tag da, weil der Rest mit Party verbracht wird. Und das gefällt mir nicht.
Insgesamt drehte sich die Diskussion darum, dass wir mittlerweile nur wenige Gemeinsamkeiten miteinander haben, sie zwar Gefühle hat aber nicht mehr viel und wie die Zukunft aussieht.
9. Fragen an die Community:
Erstmal props wer das alles gelesen hat, ich Labertasche 😉
Wie würdet ihr die jetzige Situation bewerten?
Mit abgeschlossenen Studium im Januar haben wir schon oft darüber geredet, dass sie es schön fände, wenn ich zu ihr ziehe (Da ich dort mehr flexibel bin, und als Lehrer nicht). Jedoch war das der Stand vor dem Streit. Aber in dieser Stadt sehe ich mich nicht, es gibt dort nichts außer sie was mich zieht. Ich liebe sie eindeutig noch, aber habe Angst, mich wieder kraftmäßig beim "Retten" zu verlieren und dann zerbricht es deswegen eh.
Dementsprechend stelle ich mir die Frage, ob der Effort es wert ist die LTR zu retten.
Haben wir so etwas wie ein Ablaufdatum? Wie seht ihr das?
Schon einmal danke an alle Lesenden / Beiträge. I appreciate you.