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Bros, ich stecke in der Bredouille und brauche Rat. Mein Background Alter: 33 Jahre Abschluss: M.Sc in Economics an Durchschnittsuni Berufserfahrung: ca. 7 Jahre im digitalen Marketing, 2 Jahre davon selbstständig als Copywriter/Marketing-Berater Aktuelles Gehalt: 80K Brutto + Aktienpaket (amerikanisches Unternehmen) Wohnort: Berlin Mein Problem Als Jugendlicher und Student habe ich mir den Luxus gegönnt, mir keine Gedanken zu machen, was ich will und kann. Den Preis dafür zahle ich jetzt. Denn zwar hatte ich immer Glück, dass sich vor mir Chancen aufgetan haben, in die ich hineinstolpern konnte, jedoch habe ich jede Station meiner Karriere gehasst und muss langsam akzeptieren, dass meine Karriere nicht zu mir passt. Die Gründe hierfür sind: Unterforderung: Ich war in jedem Job bislang zeitlich und kognitiv brachial unterfordert. Ich werde für 40h bezahlt, arbeite eher 20h und schlage den Rest der Zeit mit YT, Shitposting auf 4chan und Dank Memes tot. Deppenarbeit: Ich erfülle viele Millennial-Klischees, aber, dass ich einen Job mit Sinn suche, gehört nicht dazu. Ich würde ohne mit der Wimper zu zucken für Nestlé, Heckler & Koch oder MindGeek arbeiten, wenn es denn ein Job wäre, der Output schafft. In meinem aktuellen Job sitze ich in Meetings, erstelle Projektpläne, schrammele Reportings zusammen und koordiniere Projekte, was bedeutet, dass ich Slack Messages schreibe und andere darum bitte, etwas für zu tun. Meine "Arbeit" existiert in einem diffusen Wirrwarr aus Prozessen, Hierarchien, Tickets und Mittelmanagern. Kurz: 5% meiner Tätigkeit schafft Output, die anderen 95% sind Fluff. Ausblick: Ich bin überbezahlt und würde mit meinen Qualifikationen auf dem Markt nicht das gleiche Gehalt erzielen können. Der Grund für mein überdurchschnittliches Gehalt liegt in der damaligen Unwissenheit meiner amerikanischen Kollegen über deutsche Gehaltsstrukturen. Statt diese zu recherchieren, haben sie mir bei meiner Einstellung ein US-Gehalt 1:1 in € gezahlt. So ein Glücksgriff wird mir vermutlich nicht noch einmal gelingen. Um zukünftig ähnlich oder mehr zu verdienen, bleibt mir nur der Pfad ins Mittelmanagement. Was ich weiß Ich weiß, dass ich etwas ändern muss. Nicht sollte. Muss. Die Situation frisst mich innerlich auf und wie viel sie schon verschlungen hat, merke ich gerade. Ich war die vergangene Woche seit langer Zeit im Urlaub und fühle mich seitdem wie ein anderer Mensch. Ich schlafe & esse besser, ich freue mich wieder über Dinge und wache nicht auf und denke, dass ich aus dem Fenster springen will. Der Abstand zu meinem Job hat mir deutlich gemacht, dass es 5 vor 12 ist. Ich weiß, was meine Karriereziele sind. Relativ verlässlich mind. 100k im Jahr verdienen sobald ich 40 bin. Eine Arbeit, die idealerweise messbaren Output generiert und mir Autonomie in der Ortswahl und vielleicht auch in der Zeiteinteilung ermöglicht. Arbeit, auf die ich stolz sein kann, weil ich gut darin bin. Ich will weder Kinder noch heiraten, ich kann also gut und gern mit meinem Job verheiratet sein. Was ich nicht weiß Ich habe keine Ahnung, was ich tun kann bzw. wie ich herausfinden kann, was ich tun kann. Sobald ich über diese Frage nachsinne, lande ich in einer Sackgasse. Der Grund hierfür sind vermutlich mein Versagensängste à la "Ich bin schon 33, ich kann in nichts anderem mehr gut werden", "Bald kommt der große Crash und dann findest du gar nichts mehr", etc. Mein Mindset ist beschissen, aber ich kriege es nicht korrigiert. Die einzig konkrete Idee, die ich zustande bringe ist, programmieren zu lernen. Ich habe ein wenig Erfahrung mit JS und hatte immer großen Spaß daran, kleinere Dinge zu programmieren. Ich liebe den handwerklichen Aspekt und vor allem den kognitiven Anspruch. Doch ich habe Angst, dass das naives Wunschdenken ist. Der Markt ist überschwemmt von Bootcamp Juniors, Tech ist wirtschaftlich in einer wankelmütigen Position und mir würde ein Informatikstudium als Fundament fehlen. - Ich wäre dankbar für euren Input, egal ob konkreter Vorschlag, was ich tun könnte oder Hilfe dabei, wie ich herausfinden kann, was ich tun kann. Danke für eure Zeit.
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Anfang 30, ich hasse meine Karriere. Was tun?
Maze antwortete auf Maze's Thema in Karriere & Finanzen
@Jingang @suchti. @Bukuta Ihr habt vollkommen recht, ich bin in einer sehr komfortablen Situation. Das ist mir definitiv bewusst, jedoch hat mir dieses Bewusstsein bisher wenig geholfen, voranzukommen und wirklich langfristig Initiative zu ergreifen. Das von aussen gespiegelt zu bekommen, zeigt, dass ich diese Blockade definitiv in Angriff nehmen muss. Danke. @Morgain No offense taken, ich bin dankbar für die offenen Worte. Würde gern jedoch ein wenig darauf eingehen und mehr Kontext geben. Ich bin in meinem Team von ca. 10 Leuten der Top Performer und erhalte jedes Jahr brav einen Top-Performer-Gehaltsboost. Ich kralle mir jedes Projekt, das ich in die Finger bekommen kann, was dazu geführt hat, dass mein Entwicklungsfeld aktuell ist, mehr Aufgaben abzugeben. Ich owne unterschiedliche Projekte, die teilweise auch im gesamten Unternehmenskosmos gesehen werden. Ich habe die letzten 6 Monate an einem Karriereplan gearbeitet, um innerhalb des Unternehmens in eine Product-Rolle (Am liebsten PM, realistischer PMM) zu wechseln. Anfangs hat mich das sehr motiviert, mittlerweile ist mir aber klar geworden, dass dies ein Prozess von gut einem Jahr ist, wohingegen mein Problem wohl eine akute Lösung verlangt. Ich könnte mich auch ausserhalb auf eine Rolle als Product Manager oder Product Marketing Manager bewerben, hier habe ich aber das Gefühl, nicht qualifiziert genug zu sein. Grundsätzlich stimme ich deinen Aussagen zu, aber ich nehme Unternehmen (durch meine persönliche Erfahrung) sehr anders wahr als du. In jedem Unternehmen in dem ich gearbeitet habe oder mit dem ich gearbeitet habe, ganz egal ob Startup oder börsennotierter Konzern, waren 70% Fett und 30% Fleisch. Unternehmen sind katastrophal ineffiziente Konstrukte, die vor allem von Managern, Prozessen und Meetings geknechtet werden. Meist existiert schlichtweg nicht genug Arbeit, um all die Leute auszulasten. Nachdem ich Bullshit Jobs gelesen hatte, habe ich mich in meiner Erfahrung bestätigt gefühlt, ich schließe aber nicht aus, dass ich einfach in den "falschen" Unternehmen gearbeitet habe. Ich denke das beantwortet auch die folgende Frage: Meine Tätigkeit (und die vieler meiner Kollegen) hat keinen (Mehr)Wert. Ich habe oft das Gefühl, dass wir Statisten in einer sehr eigenartigen Zirkusvorstellung für unser Senior Management sind. Aktuell glaube ich, dass dies vor allem ein Problem im Marketing-Bereich ist, weil es ein "weicher" Bereich ist und daher suche ich eher nach Feldern mit "hartem" (== messbarem) Output. Danke für diese Gedanken. Sie treffen es sehr gut. Nach meiner Selbstständigkeit bin ich ein ein tiefes Loch gefallen, aus dem ich bislang nicht herausgekommen bin. Ich verstehe, wieso das so ist, aber das ist unerheblich. Am Ende kommt es auf das hinaus, was @suchti. gesagt hat: Ich muss raus aus dieser Opfermentalität. --- Ich habe mir folgende Stichpunkte in mein Notizbuch geschrieben und werden meinen restlichen Urlaub darüber nachdenken: Silver Lining: Viel Zeit --> Position nutzen, um zu lernen und schauen, ob ich graduell switchen kann Gut sein > Hype // Wenn du nicht gut bist, gibt dir keiner 100k First Step: Opfermentalität ablegen und ins Machen kommen 33 geht voll klar Warum denke ich, dass ein Themenwechsel etwas verändert? Ich habe einen durchschnittlichen Werdegang und das nervt mich Wie gehe ich sicher, dass sich etwas ändert? Tausend Dank.