Hallo Community! Ich bin in 2 Wochen 29 Jahre alt, und habe mir so überlegt das Abitur nachzuholen. Beschäftigt bin ich in der Automobilindustrie von einem unserer großen Hersteller in Deutschland und nach Beendigung meiner Ausbildung war ich erstmal einfach nur froh mit Schule und Lernerei nichts mehr am Hut haben zu müssen. Ich bin leider nie so der Schulmensch gewesen. Meine Ausbildung hab ich wirklich mit ach und Krach mit der mündlichen Prüfung retten können (habe Fertigunsmechaniker gelernt, ein Metallberuf und arbeite jetzt seit knapp 8 Jahren am Fließband) und würde ich jetzt mein Abitur nachholen wäre das eine komplette Umstellung meines Alltags. Ich müsste wieder das lernen erlernen und am allerschlimmsten ist bei mir die Mathematik. Arithmetisches Denken war noch nie so gut vorhanden bei mir, mir wurde sogar mal Dyskalkulie „diagnostiziert“ weil ich einfach fast immer mega scheiße in Mathe war, irgendwie hab ich sogar richtig Angst vor dem Fach.🤣🤣🤣 Und hinzu kommt, dass wenn ich dann mein Abitur nachholen wollen würde auf der Abendschule man ja auf dem Level der 11. Klasse des Gymnasiums einsteigt. Heißt, ich müsste mir noch die Inhalte der restlichen Fächer wie Chemie, dass ich immer so kryptisch finde und von dem kaum noch was übrig ist reinprügeln wie auch Biologie, was ich wirklich so noch nie gehabt habe. Irgendwie haben wir meist nur Chemie gemacht in der Schule damals. Aber auch da hab immer so wenig kapiert. Naja, selbst schuld wenn man keine Begeisterung dafür hat. Denn ich komme von der Hauptschule, habe dann meine mittlere Reife nachgeholt, kam in die Ausbildung und arbeite ja jetzt. Nur weiß man halt irgendwie nicht was die Zukunft so bringt mit der Autoindustrie. Wird es hier bald aussehen wie in Detroit? Man hört ja allerlei Schreckensszenarien, dass die deutsche Autoindustrie den Wandel aufs Elektroauto verpennt hat und man jetzt eben auf Teufel komm raus umstrukturieren muss. Was mich eben am Abitur so reizt ist, dass ich das Fach Geschichte total interessant finde wie auch Sprachen. Russisch habe ich mir autodidaktisch angeeignet beispielsweise. Jetzt nicht auf fließendem Level, aber es geht doch schon recht gut sich mit Arbeitskollegen damit zu unterhalten. Also wenn mich was interessiert kann ich schon Einsatz zeigen. Aber beim nacholen meines Abiturs würde ich echt Blut spucken die nächsten Jahre. Vielleicht könnte ich es schaffen wenn ich mich die nächsten Jahre einsperre und nur für die Arbeit außer Haus gehe. Aber ich weiß nicht… das wäre so verdammt hart. Ich sehe selber für mich fast keine Chance das zu bestehen, einfach weil ich jemand bin dem Struktur fehlt in seinem Leben so irgendwie. Den Tag so richtig zu planen tue ich eigentlich nicht, ich nehm die Dinge wie sie kommen. Aber es ist eben auch die Angst was die Zukunft bringt, wenn es eventuell mal doch rappeln sollte wirtschaftlich in diesem Land und man vielleicht irgendwann dasteht beim Arbeitsamt…