Wie in Kennenlernen/LTR einer Frau sagen, dass man teilweise deutlich depressiv ist?
Ich bin schon mein ganzes Leben mehr oder weniger depressiv. Immer wieder mit guten Episoden, aber auch mit sehr schlechten. Das Problem ist, dass ich manchmal schon den Drang habe mich zu offenbaren, also einfach zu sagen was in mir ist. Das allerdings empfinde ich als sehr gefährlich, denn in Summe tun sich Abgründe auf und insbesondere auf Frauen aus intakten Elternhäusen und stabilen Leben könnte das massiv abschreckend sein oder wissen einfach nicht damit umzugehen. Manchmal erzähle ich ein bisschen und merke ich kann nicht weitererzählen, weil das zu harter Stoff ist und die Frau das wahrscheinlich nicht verkraften würde. Das allerdings führt dazu, dass sie ahnt, dass da noch etwas ist was ich ihr nicht sage und das wiederum ist natürlich auch nicht gut. Zusätzlich ist es leider so, dass ich in manchen Phasen besonders anhänglich bin und ich aufpassen muss, nicht wie eine verweichlichte Pussy rüberzukommen. Das kotzt mich selber an, weil eigentlich bin ich so nicht. Ich bin nur manchmal so und das ist nicht mein Charakter, sondern ist die Depression + Trauma. Praktisch habe ich das bislang dadurch gelöst, dass ich entweder gar nichts darüber erzähle und manchmal eben die eine oder andere weird Auffälligkeit durchbricht, ohne näher darauf einzugehen. Nur einer Frau habe ich bislang alles erzählt, aber sie hatte selbst derart massiv Probleme, viel mehr noch als ich.
Von mir selbst denke ich, ich bin eigentlich absolut red flag.
Eigentlich bin ich ganz normal, wären da nicht immer diese teilweise extrem starken Gefühle die mich zum Abgrund ziehen und mich unmissverständlich auffordern mich umzubringen. Das kann auch beim Sex vorkommen oder während ich mit einer schönen Frau verabredet bin. Ich lebe ganz normal, es gibts in meinem Verhalten oder auch Aussehen keinen Hinweis, das darauf hindeuten würde. Insbesondere isoliere ich mich nicht, war nie krankgeschrieben, habe keinerlei sonstigen Einschränkungen usw. Ich bin jemand der auf einer geraden Straße bei besten Wetterbedinungen ohne Bremsversuche gegen den einzigen Baum weit und breit fahren würde und keiner weiß warum.
Mir ist klar, dass man vielleicht zuerst seine seelische Gesundheit auf die Reihe bekommen sollte, bevor man Partnerschaft etc. beginnt. Allerdings habe ich Zweifel, dass das in meinem Leben jemals der Fall sein wird. Das Zeug begleitet mich schon mein ganzes Leben, über 35 Jahre. Es war noch nie wesentlich anders. Immer wieder mit Phasen die besser sind, aber eben auch immer wieder schlechter. Therapieversuche gab es mehrere und auch aktuell bin ich in Therapie. Es ist klar, dass auch der Therapeut Zweifel hat, also ich spüre das und es ist offensichtlich. Ich glaube es geht auch nicht um Heilung, es geht eher darum überhaupt am Leben zu bleiben und irgendwie halbwegs gut damit zu leben.
Positiv anzumerken ist, dass ich wohl mehr Empathie habe als andere, dass ich leidensfähiger bin als andere, dass ich mehr kämpfen kann, dass eine Beziehung und der andere Mensch für mich eine viel höhere Bedeutung hat und ich es viel mehr zu schätzen weiß und genießen kann, wenn alles in Ordnung ist. Also, man hat auch durchaus gute Eigenschaften damit.