MRS96

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  1. Hey Community, zunächst einmal Danke an alle Beteiligten, die hier viel Input liefern. Ich habe anfangs etwas gehadert, aber schon diese "Schatztruhe" hier war für mich doch sehr ergiebig und lesenswert. Der Beitrag wird jetzt etwas länger (mag ich eigentlich auch nicht so, aber ich versuche es mal mit Abschnitten, da ich euch meine Situation gerne genau darstellen will), daher auch dafür vielen Dank an alle, die mir hier weiterhelfen können. Ich präsentiere euch erstmal meine "Hard Facts": 24, Maschinenbau Bachelor fertig geworden, Jungfrau und ungeküsst. Das hört sich schon klischeehaft nach Nerd an und ist ehrlicherweise ja nicht ganz falsch. Meine Kindheit und Jugend habe ich schon sehr viel vor der Konsole und auch am Computer verbracht, wo ich aber dann auch später auf der Realschule mit meinem sozialen Kreis (die anderen "Nerds" oder ich sage mal die Gruppe, die eben nicht zu den cooleren Leuten gehört hat und daher mit den Mädels auch nichts zu tun gehabt hat) aus meiner Schule und sogar alte Freunde der Grundschule unterwegs war. Ich war jetzt also nicht das richtig klischeehafte Kellerkind das überhaupt keine sozialen Kontakte gehabt hat, aber wir waren da halt auch so etwas in unserer Nerdbubble. Stellt euch so 14 Jahre alte Kids vor, die im Pausenflur stehen und euphorisch über die gestern entdeckte Diamantmine in Minecraft diskutieren und für anderes keinen Blick haben Meine Eltern haben sich früh getrennt als ich noch 7 war und Kontakt zu meinem Vater habe ich nicht mehr wirklich aus verschiedenen Gründen. Lebte also bis vor drei Jahren bei meiner Mutter und ich bin dann aber wegen meinem Job in eine Einzelwohnung weggezogen. Beruflich läuft es sehr gut und da muss ich auch sagen, dass mir die viele Zeit vor dem Computer sogar gut getan hat, weil ich da sehr vieles mitnehmen konnte (ich habe neben dem Gezocke auch viel programmiert). Das Feedback ist auch immer sehr gut zu meiner Arbeit und auch eine Präsentation vor meinem Unikurs mit 60 Leuten oder eine Präsentation vor dem Management geht für mich ohne Probleme weil ich halt auch über Themen sprechen kann, die mich selber stark interessieren. Habe gerade aus meinem Studienkurs auch mehrmals von Mitstudentinnen positives Feedback bekommen (ja, für mich war das was ganz besonderes.....). Auch privat ist alles gut, ich mache viel Sport und spiele Gitarre in einer kleinen Hobbygruppe. Aber ich merke trotzdem einfach wie ich so im persönlichen Umgang mit anderen Leuten meine Probleme habe. Beispiel Smalltalk im Job: Wenn wir mal im Job früher in einem Meeting sitzen und dann Projektmitglieder anfangen über ihr/mein Wochenende zu reden oder wie es im Urlaub war und dass das Wandern bei dem Wetter jetzt nach dem andauernden Home Office mal wieder eine richtige Wohltat war.......ja, schön, aber es interessiert mich ehrlich gesagt 0 und das ist dann auch so ein Punkt, wo ich mich dann verstelle. Normalerweise würde ich dasitzen und eher emotionslos darüber reden (wenn es jetzt nicht meine engsten Freunde oder Familie ist), aber in solchen Fällen versuche ich gezwungen auch total euphorisch zu reagieren im Sinne von "Jaa war richtig mega cool und ich war auch richtig froh mal wieder dies und jenes getan zu haben...". Oder als ich Abends eine Terminabsprache mit der neuen Projektleitung hatte, hat er dann versucht mit mir bisschen ins Persönliche zu kommen (was mache ich sonst so, also hobbymäßig etc.). Ich finde das grundsätzlich eigentlich auch gut, wenn man den Kontakt so weiter ausbauen will, aber ich hab da einfach überhaupt keinen Bock drauf und habe an dem Austausch einfach kein Interesse, weil ich mit der Person persönlich nicht wirklich was zu tun habe. Mich strengt das unglaublich an und ich fühle mich dann einfach auch nicht wirklich wohl. (Soziale Ängste) Was ich jetzt etwas mehr abgelegt habe, aber manchmal trotzdem gedanklich noch im Hinterkopf habe, ist das Anrufen z.B. beim Friseur oder Arzt. Oft habe ich im Kopf diese Anrufe schon durchgespielt und mir genau überlegt, was ich jetzt sage. Oder als wir eine Veranstaltung von der Universität hatten und ich mich mit Mitstudenten verabredet habe: Ich war früher da und zu dem Zeitpunkt waren ausschließlich fremde Leute da, was ich schon von etwas weiter sehen konnte. Ich hatte mir dann ernsthaft überlegt wieder zu gehen weil ich mir komisch vorkam und nicht wusste wie ich mich verhalten sollte (keine Sitzplätze) und mir irgendeine Ausrede einfallen zu lassen, wieso ich doch nicht kommen konnte. Oder auch beim Einkaufen früher (als ich bei meiner Mutter wohnte und selbst selten einkaufen musste) traute ich mich teilweise nicht mal eine Mitarbeiterin nach einem Produkt zu fragen, weil ich mir dabei einfach komisch vorkam und mir schon ausgemalt habe, was die über mich denken könnte (weil es banale Sachen waren). Es klingt und liest sich alles sowas von bescheuert, aber es ist so. Noch ein weiteres Szenario: Ich habe mich mit einem Kumpel zu einem Bier in einer Kneipe verarbredet und war etwas früher da. War total überfüllt der etwas kleine Laden und ich war einer der wenigen, der dann die Zeit lang so etwas unbeholfen an der Theke rumstand und schon wieder im Kopf hatte, was die anderen über mich denken (warum steht der da so und schaut komisch in den Raum rum.....). (Frauen) Ich habe wie gesagt keine Erfahrungen mit Frauen. So wirklich keine (außer reden =)) auch nicht mal auch irgendwie gekuschelt oder sowas. Und wahrscheinlich hätte es dabei schon Möglichkeiten gegeben, bspw.: In der 10. Klasse habe ich mal ein Mädel in einem Sommerferien-Sprachkurs (Sommerferien-Sprachkurs.....es gibt ja komische Leute =)) aus einer Klasse unter mir kennengelernt die ganz nett war und wir an einem Teilprojekt gearbeitet haben. Ging eine Woche und danach sind wir uns noch öfters im Flur begegnet. Ich habe ihr immer zugelächelt und sie hat es auch immer erwidert. Habe natürlich keine der 20 Chancen genutzt sie anzusprechen weil Angst vor Ansprechen. Wir hatten mal eine Hausparty bei einem Kumpel, wo dann auch noch ein Mädel aus meiner Klasse dabei war. Die muss von einem meiner Kumpels mitbekommen habe, das ich sie optisch ganz nett finde. Die ist wirklich jetzt keine gewesen, wo ich den Drang gehabt hätte, sie anzusprechen weil ich eine Beziehung mit ihr wollte, aber als wir uns mal über die Mädels in unserer Klasse unterhalten haben, hab ich das halt rausgehauen. Das Mädel kam dann an diesem Abend auch mal auf mich zu (Alkohol check) und meinte nur so zu mir, das sie ja "was mitbekommen hat und wir uns doch einen ruhigeren Raum suchen können". Steilvorlage, die ich abgeblockt habe, weil ich gerade keine Lust habe. Die Wahrheit dahinter war natürlich das Gegenteil, allerdings standen zwei meiner Kumpels direkt daneben und da habe ich mich einfach irgendwie nicht getraut. Im Nachhinein ein großes WTF aber ja. Und Frauen so mal ansprechen ist dann eine ganz andere Baustelle. Das einzige Mal, als ich mal ein Mädel (gezwungenermaßen) in diese Richtung angesprochen habe war unser Realabschluss, wo wir eine Partnerin zum Einlaufen gebraucht haben. Und das waren auch nur die, die halt "übrig blieben" (und ich von denen dann wenigstens noch eine einigermaßen Vernünftige wollte). Was mir halt aber auch auffällt, dass mir die Kommunikation mit Frauen, die mir optisch sehr gut gefallen schwerer fällt als mit Solchen, die mir weniger zusprechen. Bestes Beispiel ist eigentlich auch die vom Abschlussball, unser Chat war da auch sehr entspannt und ganz nett eigentlich, weils mir auch nicht so wichtig war. Habe auch mal nach einer Party noch eine andere angeschrieben, mit der ich schon einen lustigen Abend hatte und da war ich aber auch völlig bedürftig (im Sinne von "Schade dass es nicht klappt :(" nach einer Terminabsage usw., komplette Katastrophe der Chatverlauf). Gerade wegen meinen sozialen Ängsten frage ich mich ob ich nicht noch wo ganz anders ansetzen muss. Richtig gemobbt wurde ich nie (außer halt mal dieses "Ihr Nerds/Zocker", was sich mit der Zeit mal gelegt hat und na ja Mobbing ist da vielleicht auch nicht so das richtige Wort) und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht so richtig woher das kommt mit meinen Ängsten. Ich glaube schon das mir etwas soziale Kompetenz mangelt und auch heute wenn ich auf Partys bin fühle ich mich irgendwie einfach "anders". Hatte auch mal überlegt zu einem Therapeuten oder so zu gehen, war aber nur mal ein Gedanke. Ist jetzt ein großer Aufsatz geworden aber ich danke euch vielmals für eine erste Einschätzung, weil ich das Gefühl habe, dass ich vor dem Frauen-Thema auch noch an anderen Dingen arbeiten muss. LG und genießt den restlichen Sonntag