-
Inhalte
4180 -
Mitglied seit
-
Letzter Besuch
-
Siege
11 -
Coins
20175
Inhaltstyp
Profile
Forum
Blogs
Downloads
Kalender
Premium Store
Bewerbungen
Alle erstellten Inhalte von Janoos
-
Naja, das sollte sich einigermaßen im Mittel ausgleichen, wenn man wirklich konsequent mehrfach pro Woche testet, und alles in allem kann es ja eigentlich nicht kontraproduktiver sein als das, was wir jetzt gerade tun (was auch immer das ist)? Wegen meiner mehrfach pro Woche Schnelltests und darüber hinaus (etwas unregelmäßiger) richtige Tests, die mehr Sicherheit bieten. 100%ige Sicherheit kann man nie haben, klar, aber wir müssen es doch zumindest deutlich besser machen können als jetzt.
-
Gibt es nicht schon längst entsprechende Schnelltestverfahren, mit denen mehrere Personen gleichzeitig getestet werden können? Die Testkapazitäten werden lt. RKI aktuell nicht ansatzweise ausgeschöpft, aber immer weiter ausgebaut. Warum nicht mehrmals pro Woche jeden, der regelmäßig ein Altenheim betritt, in solche Schnelltestverfahren mit aufnehmen? Wenn die Pflegeheime in jedem Land die meisten Todesopfer stellen, dann muss doch gerade dort der Testschwerpunkt liegen, selbst wenn das Kapazitäten in Anspruch nehmen würde, die dann in anderen Bereichen fehlen.
-
Dieser starre Blick auf die Todesraten im Jetzt ist einfach nicht sinnvoll. Niemand, weder du noch ich noch sonst irgendjemand kann zum jetzigen Zeitpunkt abschätzen, ob der eingeschlagene Weg den Schweden nicht auf lange Sicht zugute kommt, selbst wenn die Herdenimmunität nicht das priorisierte Ziel ist. Du kannst diese Todesrate nicht isoliert von anderen Effekten betrachten. Das Argument ist doch klar: Deutschland hast jetzt eine geringere Todesrate, dafür aber praktisch keine Immunität innerhalb der Bevölkerung. Schweden hat jetzt eine höhere Todesrate, dafür aber höchstwahrscheinlich (das gilt es ja noch zu klären) eine deutlich höhere Immunität innerhalb der Bevölkerung. Es wird von so vielen Experten angemahnt, dass uns eine zweite Welle deutlich härter treffen könnte als die erste. Vielleicht haben wir kurzfristig einen klaren Vorsprung in Bezug auf die Todesrate, langfristig trifft es uns aber doppelt oder dreifach so hart wie Schweden. Vielleicht gibt es auch keine zweite Welle, oder wenn, dann trifft sie uns nicht härter, und dann steht Schweden doof da, weil die ihre Opfer umsonst gebracht haben. Wir wissen es nicht. Aber diese ständigen Todesraten-Vergleiche sind doch wirklich völlig zweckfrei. Das Spiel auf Zeit hat uns bisher auf jeden Fall genützt. Wir haben mehr Krankenhauskapazitäten, mehr Bewusstsein in der Bevölkerung, wissen mehr über das Virus. Alles gut. Die Frage ist aber, wie lange uns dieses Spiel auf Zeit noch wirklich etwas nutzen wird - in Relation zu den dabei entstehenden Kosten, die uns dann mitunter bei der zweiten Welle in Rechnung gestellt werden.
-
Mal wieder ein Schweden-Artikel, nicht uninteressant: https://www.zeit.de/politik/ausland/2020-04/schweden-coronavirus-pandemie-massnahmen-zahlen-infektionen-pflege?page=11#comments Der Inhalt ist eigentlich positiver als es Titel und Aufhänger vermuten lassen. Egal, wie man zu dem schwedischen Weg steht: man muss zumindest anerkennen, dass sich die Prognosen, wonach dort in kürzester Zeit die Hütten brennen werden, noch immer nicht bewahrheitet haben, und dass es vor allem keine Überlastungen der Krankenhäuser gibt, was immer als das vorrangige Ziel ausgemacht worden ist. Ja, es sterben auf eine Million Einwohner gesehen mehr Menschen in Schweden als beispielsweise in Deutschland. Aber was, wenn Schweden dafür als "Belohnung" noch bis zum Sommer beinahe Herdenimmunität erreicht, während dann hier in Deutschland vielleicht 5% - 10% immunisiert sind? Und was, wenn das Virus im kommenden Herbst und Winter tatsächlich nochmal deutlich härter zuschlägt? Das ist zwar eine kühle Kalkulation, aber wenn sie sich rechnet, dann gibt es nur ein Land, das sich im weiteren Jahresverlauf ins Fäustchen lacht - Schweden. Die Aussicht auf ein Wundermittel zur Behandlung haben wir aktuell noch immer nicht, ganz zu schweigen von einem Impfstoff. Selbst wenn Remdesivir doch noch zu einem (kleinen) Wundermittel avanciert, die Produktion soll sehr komplex sein, und man geht nicht davon aus, dass man noch in diesem Jahr für eine flächendeckende Versorgerung sorgen kann (ich weiß nicht mehr, wo ich das vor Kurzem aufgeschnappt habe, daher kann ich keine Quellenangabe machen). Niemand kann uns garantieren, dass wir nicht am Ende doch noch deutlich schlechter dastehen, nämlich spätestens dann, wenn eine zweite starke Welle auf eine nicht-immunisierte Bevölkerung trifft. Es könnte sich lohnen, irgendwann vielleicht doch so ein bisschen Schweden-light zu fahren. Edit: Ein interessanter Auszug aus dem Text ist noch der hier: 40 Prozent der Todesopfer stammen aus Altenheimen. Klingt viel. Ist viel. Im Kommentarbereich bin ich noch auf folgenden Bericht aufmerksam geworden: https://www.wienerzeitung.at/nachrichten/politik/europa/2057370-Altersheimbewohner-machen-die-Haelfte-aller-Corona-Toten-aus.html Das empfinde ich eigentlich als das wirkliche Desaster. Und wir erleben aktuell genau dasselbe in Deutschland, was afaik auch der Grund dafür ist, wieso die Todeszahlen bei uns in letzter Zeit so hoch sind. Es hat bei uns nur länger gedauert, bis das Virus von der jüngeren Bevölkerungsschicht in die ältere Bevölkerungsschicht hineingetragen worden ist. Da sind wir wieder beim Thema Schutz von Risikogruppen. Will man mir wirklich erzählen, dass es uns nicht gelingt, den sensibelsten Bereich von allen zu schützen, ohne derart große Einschnitte im gesamtgesellschaftlichen Leben vorzunehmen? Den Schweden scheint das, wenn man Zahlen trauen kann, zumindest besser zu gelingen als so manch anderem Land.
-
Italien hat die Krise damit wohl ebenfalls für beendet erklärt und entscheidet sich noch vor Deutschland für eine Wiedereröffnung von Bars und Restaurants. 😄 Und hier kriegen alle einen Nervenzusammenbruch, weil wir wieder bei Kik einkaufen dürfen.
-
Ich glaube, wenn @HerrRossi so weitermacht, dann wird er der erste hier sein, der uns wegen des Virus vor die Hunde geht - wegen dieser Bluthochdruck-Geschichte, meine ich.
-
#showerthoughts Ich frage mich, ob wir mit der verordneten Zwangsquarantäne über 14 Tage nicht deutlich über das Ziel hinaus schießen. Mir ist eingefallen, was Drosten am Mittwoch in seinem Podcast gesagt hat. Gut, das sind jetzt noch keine handfesten Belege, aber mehrere Studien liefern hier entsprechende Anhaltspunkte. Da stellt sich mir unweigerlich die Frage, ob die Quarantänemaßnahmen, wenn die Datenlage hier noch etwas klarer wird, nicht im Grunde in 90% der Fälle schon fast überflüssig sind, und vor allen Dingen in dieser Länge untragbar? Drosten sagt, die höchste Infektiösität hat man einen Tag, bevor man Symptome bemerkt. Jetzt mag das mit leichtem Husten oder ein bisschen Fieber beginnen. Fritz-Otto wartet jetzt noch zwei, drei Tage, bevor er zum Arzt geht, tut es dann aber schließlich, der untersucht ihn, schickt die Proben ins Labor und erwartet Ergebnisse, die dann wiederum mit einigen Tagen Verzögerungen eintreffen. Und dann meldet sich das Gesundheitsamt und sagt, man möge sich bitte unverzüglich in eine zweiwöchige Quarantäne begeben. Obwohl der Patient an dieser Stelle vermutlich schon praktisch gar nicht mehr infektiös ist. Wäre es da nicht wesentlich sinnvoller, die Zwangsquarantäne auf, keine Ahnung, 7 Tage zu verkürzen? Das erhöht dann im Idealfall auch wieder die Bereitschaft, sich testen zu lassen, was wohl umso wichtiger wird, wenn wir die Fälle wirklich einzeln nachverfolgen wollen. Denn dass Fritz-Otto keine Lust hat, das Risiko einer 14-tägigen Zwangsquarantäne einzugehen, wenn er derart milde Symptome hat, kann ich absolut nachvollziehen. An die Gefahr für andere denkt man da wahrscheinlich auch häufig gar nicht mehr.
-
https://www.br.de/nachrichten/bayern/blutplasma-therapie-gegen-corona-bislang-nur-vereinzelt-erfolge,Rx0R8r5 Also auch das Stand jetzt keine Methode mit durchschlagenden Erfolgen. Von Tag zu Tag schwindet die Hoffnung, dass wir dem Virus irgendetwas entgegenzusetzen haben.
-
https://www.ft.com/content/0a4872d1-4cac-4040-846f-ce32daa09d99
-
Das ging fix. 21.2% in NYC. Immerhin würde das die hohen Todeszahlen erklären. Wenn da wieder irgendwelche Anfängerfehler drin enthalten sind, die die Zahlen wertlos machen, dann kotze ich. Edit: Ich meine, alleine die Tatsache, dass sie die samples vor Supermärkten rausgezogen haben, ist halt schon wieder, naja...
-
Danke dir! In Anbetracht der aktuellen Entwicklungen (der Artikel ist ja schon wieder etwas alt) auf dem afrikanischen Kontinent oder eben auch in südamerikanischen Ländern wie Ecuador kann man die Hoffnung wohl begraben, dass der Sommer uns wirklich etwas nützt.
-
Aktuell droht ja die nächste Dürre, schon der April soll sehr trocken sein. Ist das jetzt eher gut oder eher schlecht für das Virus? Oder nichts genaues weiß man nicht?
-
Ich sehe es schon wieder kommen, dass die Studie in 2 Tagen aufgrund massiver technischer Mängel zurückgezogen wird, aber ja: https://www.qeios.com/read/article/571
-
So einfach ist das leider nicht, da die Politik das in der Form nicht von Anfang an kommuniziert hat, wahrscheinlich auch gar nicht hat kommunizieren können, da die tatsächliche Ausbreitung in Deutschland lange Zeit überhaupt nicht abschätzbar gewesen ist. Dazu diese sehr starken Verzögerungen, mit der eine Infektion überhaupt erst aufgedeckt wird. Darüber hinaus gibt es immer einige Querulanten, die die Regeln nicht befolgen, und seien sie auch noch so lasch oder streng ausgelegt. Jetzt stellen wir uns einmal vor, was passieren würde, wenn die Politik vor mehreren Wochen gesagt hätte "Wir machen das jetzt 8 Wochen lang in dieser Form, aber danach versprechen wir euch, dass es fast genauso weitergehen wird wie davor", nur um dann 8 Wochen später festzustellen, dass die Fallzahlen zwar gesunken, aber noch nicht tief genug gesunken sind, um wieder zu einem weitgehend geregelten Alltag zurückzukehren. Das Vertrauen in die Politik wäre wahrscheinlich noch geringer als jetzt. Und so begnüngt man sich scheinbar lieber damit, von Zeitfenster zu Zeitfenster entsprechende Nachprüfungen anzustellen und ggf. Feinjustierungen am System vorzunehmen. Das hat auch den Vorteil, dass eventuell steigende Fallzahlen wieder die eigentliche Gefahr ins Bewusstsein rufen, aber ohne dass diese komplett aus den Fugen geraten. Allerdings kann man diese Strategie wohl auch schon jetzt als gescheitert ansehen. Ich kann mir beileibe nicht vorstellen, dass steigende Fallzahlen an diesem Punkt überhaupt noch eine Wirkung auf die Bevölkerung haben, noch nicht einmal dann, wenn wir noch mehr Tote als ohnehin schon in Kauf nehmen müssen. Die werden wir wohl sehr bald als Kollateralschäden verbuchen müssen. Ich will hier der Gesellschaft nicht die Schuld zuweisen. Wir sind kein "böses Volk", das in voller Absicht Alte und Kranke zur Schlachtbank führen will. Ich denke, der Großteil hat die eventuellen Konsequenzen einfach ins Unterbewusstsein verdrängt. Wenn ich mir anschaue, dass selbst in Spanien oder Italien immer noch jeden Tag mehrere Tausend Neuinfektionen vermeldet werden (das kann an diesem Punkt fast nur noch durch entsprechendes Fehlverhalten der Bevölkerung begründet werden), und das bei ungleich härteren Maßnahmen und einer vielfachen Anzahl an Toten, dann ist verwundert es wenig, dass die Menschen hier erst recht sorglos werden. Und vermutlich auch sorglos bleiben.
-
Leider nur eine Frage der Zeit, bis solche "Argumente" gesamtgesellschaftlich übernommen werden, befürchte ich.
-
Also zumindest ich persönlich habe bisher keine belastbaren Zahlen mit dieser Genauigkeit gesehen. Umgekehrt erzählen einem doch viele, dass das Virus genauso eine Gefahr für die Jungen sei, aber wenn man nüchtern betrachtet, wie unfassbar unwahrscheinlich es ist, dass ein junger Mensch überhaupt eine intensivmedizinische Behandlung in Folge einer Erkrankung benötigt (vom Tod reden wir hier erst gar nicht, das ist dann nochmal deutlich unwahrscheinlicher), dann kann man diese Auffassung eben nicht teilen. Ich beziehe mich hier ausschließlich auf die oben beschriebenen Daten, zu eventuellen Langzeitschäden kann ich nichts sagen, aber das kann niemand aktuell. Die Expertenmeinungen zum Thema "Isolierung von Risikopatienten" kenne ich. Ich rede auch nicht davon, dass wir die einen alles machen lassen und die anderen wegsperren, bis alles vorüber ist. Aber die Alternative muss dann doch nicht notwendigerweise lauten, dass wir alle auf dieselbe Art und Weise wegsperren. Es muss doch irgendein dazwischen liegendes Konzept geben, das in irgendeiner Art und Weise berücksichtigt, wie verschwindend gering das Risiko für Junge im Vergleich zu Alten ist. Wegen meiner haben wir hier jetzt 10.000.000 Menschen im Alter von 20-29 Jahren, und jeder von denen infiziert sich. Nach den Ergebnissen der Studie benötigt eine Person in dieser Altersklasse mit einer Wahrscheinlichkeit von 0,049% eine intensivmedizinische Behandlung in Folge einer Erkrankung. Das ist jetzt eine hinreichend große Population, um abschätzen zu können, dass wir dann am Ende im Mittel bei 4.900 intensivenmedizinisch zu behandelnden Patienten in dieser Altersklasse sind. Und die infizieren sich wohl kaum alle zur selben Zeit. Also, das jetzt nur mal als Rechenbeispiel, dass wir zumindest in dieser Altersklasse im worst case, dass sich ausnahmslos jeder von denen infiziert, trotzdem immer noch sehr überschaubare Werte erhalten, wenn wir den Berechnungen der Studie folgen. Und nochmal: Ich sage nicht, dass wir für die jungen Menschen spontan alles öffnen und sich fröhlich durchinfizieren lassen sollten.
-
Ich habe mir jetzt die Studie angesehen, die Drosten heute in seinem Podcast angesprochen und für gut befunden hat. https://hal-pasteur.archives-ouvertes.fr/pasteur-02548181/document Also, die Forscher haben ein Modell konstruiert, mit welchem Sie die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten verschiedener Ereignisse mit Blick auf den 11. Mai hervorsagen möchten. 1) Hospitalisierung nach einer Infektion 2) Notwendigkeit für intensivmedizinische Behandlung nach einer Hospitalisierung 3) Tod nach der Notwendigkeit einer intensivmedizinischen Behandlung Das Ergebnis über alle Altersklassen gemittelt lautet, dass 2.6% der Bevölkerung eine Hospitalisierung (nicht notwendigerweise eine intensivmedizinische Behandlung) benötigen und insgesamt 0.53% der Infizierten sterben. Zu bedenken ist, dass die Forscher hier explizit keine Daten aus Pflegeheimen mit in ihre Statistik aufgenommen haben, da für das dortige Infektionsgeschehen eine andere Wahrscheinlichkeitsverteilung zugrunde gelegt hätte müssen. Eine Aufschlüsselung über die Werte der verschiedenen Altersklassen auf den Seiten 24 und 25 liefert tiefergehende Erkenntnisse. Wenn ich mir beispielsweise meine eigene Altersklasse anschaue (20-29), dann beträgt die errechnete Wahrscheinlichkeit für eine Hospitalisierung nach einer Infektion im Mittel gerade einmal 0.5%. Die Wahrscheinlichkeit dafür, nach einer Hospitalisierung intensivmedizinische Betreuung zu benötigen, beträgt im Mittel 9.8%. Also beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Franzose / eine Französin in der Altersklasse von 20 - 29 nach einer Infektion ein Intensivbett in Anspruch nehmen muss, gerade einmal 0.049%. Oder mit anderen Worten: wenn sich eine beliebige Person in dieser Altersklasse mit dem Virus infiziert, so benötigt diese Person mit einer Wahrscheinlichkeit von 99.951% keine intensivmedizinische Betreuung. Nochmal explizit: Das ist keine Herleitung aus empirischen Daten im Sinne von "Wir haben so und so viele gezählt", es ist eine Prognose für die Wahrscheinlichkeit, dass das entsprechende Ereignis eintritt oder eben auch nicht auf Basis des bisher zur Verfügung stehenden Stichprobenumfangs. Also jetzt mal unabhängig von eventuellen Folgeschäden für junge Erwachsene, die bis dato noch nicht geklärt sind: Die Wahrscheinlichkeit, dass einer von denen intensivmedizinische Betreuung benötigt, ist extrem, extrem, extrem gering. Es wird welche geben, wenn die Population der 20-29 jährigen hinreichend groß ist (Gesetz der Großen Zahlen), aber ja, generell muss man zumindest nicht befürchten, dass die Jungen den Alten die Intensivzimmer "klauen", wenn sie wieder achtlos werden. Die Werte für die < 20-jährigen sind natürlich nochmal eine ganze Ecke geringer, und für die Altersklasse 30-39 sieht es nur geringfügig dramatischer im Vergleich zu den 20-29-jährigen aus (um auch die etwas Betagteren unter uns nicht zu vergessen). Wirklich krass wird es, wenn man sich die Daten für die >= 80-jährigen ansieht, die mit einer Wahrscheinlichkeit von 21.7% (wobei die Streuung hier ziemlich enorm ist, also ist mit Vorsicht zu genießen) nach einer Infektion hospitalisiert werden müssen. Die Wahrscheinlichkeit, nach einer Hospitalisierung intensivmedizinische Betreuung zu benötigen, ist zwar ziemlich gering, aber das liegt vermutlich morbiderweise daran, dass die meisten es gar nicht so weit schaffen oder dass man es gar nicht erst versucht. Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Person in dieser Altersklasse stirbt, nachdem sie infiziert und hospitalisiert worden ist, beträgt satte 38.4%. Diese Gruppe gilt also, wer hätte es erwartet, mit Abstand am meisten zu schützen. Etwas weniger schlimm, aber immer noch schlimm, sieht es bei der Altersklasse 70-79 aus. Ihr könnt euch die restlichen Daten gerne selber ansehen, ich muss jetzt nicht alles interpretieren. Generell zeigt sich aber, wie stark das Gefälle zwischen Jung und Alt in Hinblick auf die Notwendigkeit einer Hospitalisierung bzw. anschließender intensivmedizinischer Betreuung ist. Das wirft bei mir jetzt doch schon wieder so ein klein wenig die Frage auf, ob wir uns nicht doch lieber ein Konzept überlegen sollten, mit denen wir die Alten vor den Jungen schützen können, und den Jungen mehr Freiheiten gewähren, aber auch mehr Verpflichtungen in anderen Bereichen aufbürden sollten, um die gesamtgesellschaftliche Last abzumindern. Nein, ich habe kein solches Konzept, aber ich bin mir sicher, dass Leute, die viel schlauer sind als ich, ein solches entwickeln können. Es kann auf Dauer keine Lösung sein, alle über einen Kamm zu scheren, wenn solche zahlentechnischen Gefälle auch bei uns zutage gefördert werden und die Aussicht auf einen baldigen Impfstoff immer weiter schwindet.
-
Also grundsätzlich interessiert es mich nicht, ob jetzt auch Geschäfte öffnen dürfen, die größer als 800 Quadratmeter sind. Was mich wirklich wundert, ist das dilettantische Vorgehen seitens der Politik, die, aus welchem Grund auch immer, nicht vorausgesehen hat, dass eine solche Entscheidung bei der erstbesten Gelegenheit wieder einkassiert wird. Wie dämlich kann man denn sein? Das ist jetzt natürlich wieder Wasser auf die Mühlen der Leute, die die Situation sowieso schon nicht mehr ernst nehmen und schnellstmöglich wieder ihre Orgien feiern wollen. Die Ironie an der ganzen Sache ist, dass selbst dem größten empathielosen Lockerungsfetischisten die gegenwärtige Entwicklung nur zuwider laufen kann, denn wenn wir Pech haben, dann erleben wir hier bald einen Lockdown nach italienischen Verhältnissen. Ich kaufe mir schon einmal Klopapier.
-
Einfach nur wow: https://www.sfgate.com/bayarea/article/Santa-Clara-county-coronavirus-February-deaths-15217371.php Jetzt bin ich aber wirklich gespannt, was die Antikörperstudien aus den USA liefern. Das Virus muss wochenlang quer durch die weite Teile der USA gewandert sein, ohne dass es jemand gemerkt hat.
-
Ich glaube, da jeder seinen eigenen Bias zu tragen, abhängig vom Wohnort und Umfeld. Wenn ich an einem Ort lebe, an dem die Infektions- und Sterberaten niedrig sind und mein Umfeld aus eher jüngeren Leuten besteht, für welche so oder so eine vergleichsweise geringe Gefahr vorliegt, dann bekommt man natürlich sehr schnell den Eindruck, dass der Druck größer wird. Wenn ich umgekehrt an einem Ort mit einer hohen Infektions- und Sterberate lebe und mein Umfeld aus überproportional vielen Risikopatienten besteht, ja, dann sieht es natürlich eher umgekehrt aus. Pi Mal Daumen muss man halt sagen, solange die Infektionszahlen nicht nach oben schnellen, wird der Anteil derjenigen, die die aktuellen Maßnahmen befürworten, immer weiter schrumpfen. Übrig bleiben da auf lange Sicht nur die Leute, die sich aktiv mit dem wissenschaftlichen Stand auseinandersetzen (und der deutet aktuell eben darauf hin, dass die Gefahr noch lange nicht vorüber ist) oder die nach wie vor eine große Gefahr für sich oder andere vernehmen. An allen anderen wird es irgendwann vorbeiziehen, sehe ich auch in meinem eigenen Umfeld. Ich glaube, mehr als 1x pro Tag informiert sich da auch niemand mehr über die aktuelle Situation, und entsprechend undifferenziert sind da auch die Meinungen ("Es sind doch nur x Prozent infiziert, alles übertrieben").
-
Ich glaube, NRW ist da sehr eigen als Beispiel, einfach weil Laschet mittlerweile als größte Witzfigur des Landes wahrgenommen wird. Da ist man dann vielleicht auch "aus Prinzip" dagegen, genauso wie in den USA, wenn Trump wieder irgendeinen Furz nach außen weichen lässt. In den anderen Bundesländern, wo kein Ministerpräsident beständig nach vorne prescht, geht die Diskussion umgekehrt eher von der Bevölkerung aus. Die Politik würde sicherlich nicht handeln, wenn sie sich keines Drucks bewusst wäre. Da scheint es mittlerweile um sehr viele Wählerstimmen zu gehen.
-
Interessanter Input von reddit: Dann mal die Daten zu Australien angeschaut: https://www.worldometers.info/coronavirus/country/australia/ Wirklich krass. Es gibt ein Cluster vom 22. März bis zum 2. April mit recht vielen Neuinfektionen (Australien hat immerhin "nur" 25 Millionen Einwohner, also 300 - 500 Neuinfektionen pro Tag sind da auch nicht gerade wenig), danach sind die Neuinfektionen pro Tag wieder rapide gesunken. Wenn man die Werte des Clusters geeignet mittelt, dann mutet das insgesamt schon fast wie eine Normalverteilung an, was bei einem Virus mit einer derart hohen Ansteckungsrate schon äußerst ungewöhnlich ist. Und das, obwohl Australien keine allzu strikten Maßnahmen gefahren ist. Der User führt weiter aus: Das ist halt vor allem deswegen ein interessanter Fall, weil ich mir nicht vorstellen kann, dass Australien hier ähnlich gut vorbereitet ist wie viele asiatische Länder, die ähnlich gut fahren, und das kulturelle Selbstverständnis wohl auch eher dem unseren ähnelt, also auch gerade hinsichtlich des Umgangs mit einer solchen Viruserkrankung.
-
Das ist doch genau das, was im Zuge der Obduktionen festgestellt worden ist (s. den Artikel von Doc Dingo)
-
Erleuchte mich.