SchwarzeKatze

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  1. Hallo. Jetzt habe ich mich extra angemeldet um hier auch meine Erfahrungen nieder zu schreiben. Ich komme aus einer größeren Familie, wobei ich ein Affärekind bin & meine Mutter danach noch geheiratet hat, in der es häufig Drama gab. Teilweise täglich. Wegen Kleinigkeiten. Aber mit vielen Emotionen, Aufregung, Leidenschaft usw Ich war es so gewöhnt, kannte es nicht anders. War eben so. Mein Partner hingegen ist das genaue Gegenteil. Seine Eltern auch getrennt, er aber das Einzelkind das bei der Mutter blieb mit vielen Freiheiten. Kein Stress, kein Drama. Trotzdem gab es immer viel positiven Kontakt mit dem Vater, der Oma, Tante usw. Als wir jeweils noch bei unseren Eltern gewohnt hatten, habe ich das genossen. Weg von meiner Dramafamilie übers Wochenende zu ihm, wo es einfach ruhig ist. Nachdem wir dann zusammen gezogen sind & wir uns wirklich jeden Tag gesehen haben, war es zu dann zu Beginn verdammt komisch... Da war einfach keiner mehr, der mal beleidigt ist oder von sich aus rumzickt. Einfach so wenige Emotionen im Vergleich zu meiner Familie. Es hat sich zu Beginn wirklich angefühlt, als würde etwas fehlen. Und ich habe damals auch angefangen an seinen Gefühlen zu zweifeln. War bis dahin für mich ja total normal, dass Gefühle, sowohl positive als auch negative, einfach volle Kanne raus gelassen werden. Und jetzt macht der das einfach nicht! Warum nicht? Fühlt der nix? Also habe ich damals angefangen selbst Drama zu schieben, damit er Drama schiebt, damit er Gefühle auf eine Weise zeigt, die ich kannte. Das sehe ich jetzt aber auch erst rückblickend. Damals war das für mich ja ganz "normal". War langfristig natürlich nicht gut & es hat dann auch ziemlich gekriselt bzw stand auch mal das Beziehungsende im Raum, wurde dann aber nicht umgesetzt. Irgendwann fängt man halt an sich & Dinge zu hinterfragen. Warum ist meine Familie so & seine so anders..? Warum gibt es in meiner Familie regelmäßig zoff, warum fühlt sich dort immer wieder jemand so ungehört, dass er seine Gefühle so extrem ausdrücken muss und warum bei ihm eben nicht? Früher fand ich die Ruhe bei ihm himmlisch & jetzt wo wir zusammen wohnen, macht sie mich wütend. Warum? Warum fehlt mir die Achterbahnfahrt mit Drama? & dann sucht man nach Gründen & Lösungen. Das war mit sehr viel Unsicherheit verbunden. Wie soll ich denn jetzt meine Gefühle kommunizieren, ohne Drama. Mache ich das jetzt "richtig"? Versteht er mich so überhaupt, wenn er mich als Dramaqueen kennt? Was denkt er von mir, wenn ich mein Verhalten jetzt ändere? usw Gleichzeitig war auch immer mal die Frage im Hinterkopf, ob ich das nur für ihn mache, oder doch auch für mich selbst. Verbiege ich mich für die Beziehung mit ihm? Im Nachhinein ist man dann schlauer 😃 Geholfen hat mir, dass er mir nie das Gefühl gegeben hat, das "Problem" der Beziehung zu sein. Auch wenn mein Verhalten sicher teilweise verdammt schräg war. Aber realistisch gesehen ist keiner perfekt, auch er hatte seine Macken die mich zeitweise durchaus auch an ihm & unserer Beziehung zweifeln ließen. Bin ich "fertig" oder "normal"? Weis ich nicht.. Muss ich widersprechen, wir sind jetzt 10 Jahre zusammen & verlobt. Man muss natürlich gewillt sein, an sich selbst & der Beziehung zu arbeiten, sowie das was man kennt & gelernt hat zu hinterfragen. Geht selbstverständlich auch nicht von heute auf morgen & damit muss man als Partner auch eine Zeit lang leben & umgehen können, wenn man an der Beziehung festhalten möchte. (Rückblickend würde ich es auch verstehen, wenn er sich damals von mir getrennt hätte) Aber er war ja auch nicht perfekt, wir haben uns gemeinsam weiter entwickelt & sind jetzt beide um einiges reifer. Wir fahren Tretboot im Team & jetzt kann ich die gemeinsame Ruhe auch genießen.