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tomatosoup
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Die andere Seite lernt argumentativ auch dazu. In der FAZ war gestern oder heute ein Artikel, der sich ausführlich mit dem Thema Infektionsorte befasste und dieses Narrativ von wegen Ansteckungen würden quasi nur in privaten Haushalten stattfinden versuchte zu widerlegen. Die Erkenntnis, dass man derzeit nicht weiß, wo die Leute sich anstecken, scheint sich zu verbreiten. Nebenbemerkung: Ein Ergebnis von Streecks Heinsberg- Studie war, dass in privaten Haushalten erstaunlicherweise so gut wie keine Ansteckungen stattgefunden haben. Wenn Streeck seine eigene Studie ernst nehmen würde, müsste er diesen Aspekt eigentlich nochmal klar hervorheben. Damit verbunden ist das Thema Hygienekonzepte und das Narrativ, überall im öffentlichen Raum gäbe es wunderbar funktionierende Hygienekonzepte. So wie ich den öffentlichen Diskurs wahrnehme, läufts so, dass die "Lockdown"-Befürworter argumentieren, dass Appelle an Eigenverantwortung, Hygienekonzepte und moderate Maßnahmen die zweite Welle eben nicht verhindern konnten. Die liberalen, auf die Vernunft des Einzelnen setzende Konzepte, wurden den Sommer über praktiziert und konnten den Ausbruch der zweiten Welle nicht verhindern. Finde es übrigens ganz interessant, wie die derzeit dauernd interviewten Gastronomen ihre Hygienekonzepte beschreiben: wir machen alles, wir tragen Masken, wir schulen unsere Mitarbeiter, wir haben Hygienekonzepte, wir desinfizieren jeden Tisch. Damit kann man zwar ein Interview bestreiten, aber serieus ist das nicht. Ähnliches Bild an den Schulen: zwar ganz tolle Hygienekonzepte auf dem Schulgelände mit überall Aufkleber, wo man zu laufen hat und Lüftung in den Klassenräumen etc.pp. und alles ganz gut, aber jeder weiß, dass im Schulbus das ganz anders gehandhabt wird. Finde es aber gut, dass der Liberalen-Chef-Lindner heute gefordert hat, dass das der letzte Lockdown sein muss. Sehe ich auch so: diese Lockdowneritis muss ein Ende haben. Nur weil ein paar Schisser lieber zu Hause bleiben wollen und nicht checken, dass es zu Hause am gefährlichsten ist, kann man nicht alles lahmlegen zumal es noch genügend Intensiv-Betten in den Krankenhäusern gibt. Hat noch die Forderung gefehlt, das Virus solle sich gefälligst endlich zurückziehen, weil wir jetzt echt ´mal die Schnauze voll haben von dem Scheiß.
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Tinder-Kontakt mit Chinesin
tomatosoup antwortete auf mehrvomleben's Thema in Anfänger der Verführung
Wegen Tipps zur Geldanlage natürlich. -
Da kommt nichts mehr - der MGTOW Masterplan
tomatosoup antwortete auf ein Thema in MGTOW - Men Going Their Own Way
Das ist der Punkt, den ich bei den Überlegungen von Horke auch nicht ganz verstehe. Sich eine Wohnung an einem Ort zu kaufen, wo man nicht bleiben möchte, macht m.E. wenig Sinn. Es sei denn, man hat genügend Ressourcen und hält diese Wohnung quasi als Standbein und verbringt seine Zeit dann an anderen Orten wo man möchte. Den Steuervorteil kann ich da nicht sehen, evtl. ist das in anderen Ländern anders. -
Das wissen "wir" gar nicht. Man weiß nicht, wie lange jemand ansteckend ist. Man weiß, dass man nicht unbedingt eine Quarantäne von zwei Wochen einhalten muss, also die Quarantäne früher verlassen kann, wenn ein oder zwei negative Test vorliegen. Was´n los mit dir, die letzten Monate schienst du nicht so verwirrt und seit kurzem auf einmal schon.
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Wie durftest du die Quarantäne denn verlassen? Nach negativem Test oder zwei negativen Tests oder einfach nach Ablauf von 2 Wochen?
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Warum enden so viele LTR / Ehen in einem Häuschen (meist am Stadtrand)?
tomatosoup antwortete auf AlphaMX's Thema in Ü-30
Kenne Paare, wo das mit der Familiengründung inner 3-Zimmer-Wohnung losging und man nach was größerem gesucht hat und dann kam das zweite Kind und die waren dann sehr froh, als sie endlich ein Haus gefunden haben. Ist doch logisch, dass beengte Wohnverhältnisse Stress bereiten und es besser ist, sich auch ´mal aus dem Weg gehen zu können.- 468 Antworten
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- schulden
- hypotheken
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(und 3 weitere)
Mit folgenden Stichworten gekennzeichnet:
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Finde ich auch so ein Beispiel dafür, dass der öffentliche Diskurs zuweilen ungenau geführt wird, indem bspw. darauf hingewiesen wird, dass Kinder und Jugendliche von Corona kaum betroffen sind. Ja, stimmt. Ansteckend sind sie aber schon, wenngleich die verbreitete Virenlast nach meinem laienhaften Verständnis evtl. niedriger ist, weil deren Immunsystem das Virus besser bekämpft. Aber der Kontakt zu den Eltern ist natürlich auch intensiver. Nicht von ungefähr hat man im Frühjahr gesagt, auf Besuche der Enkel bei den Großeltern sollte man lieber verzichten und Israel hat zu Beginn der zweiten Welle die Schulen konsequent geschlossen. Man könnte ja bspw. bzgl. der Aussage des RKI, dass Infektionen überwiegend im privaten Haushalt stattfinden, nachfragen, an welchen Orten die Infektionen der Haushaltsangehörigen zuvor stattgefunden haben, also Arbeitsplatz, Schule, Freizeiteinrichtungen etc. Antwort wäre wahrscheinlich: man weiß es nicht.
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Ich finde, die Berichterstattung bzw. öffentliche Diskussion über die Infektionsorte ist da irgendwo falsch abgebogen. Irgendwann wurde ´mal gesagt, die Infektionen fänden überwiegend im privaten Haushalt statt und seitdem wird das ständig wiederholt. Wenn´s ordentlich berichtet wird, wird wenigstens gesagt man wisse es nicht genau, vermute aber, dass... Jodelkonzerte, Gottesdienste und Fleischindustrie sind als Infektionsorte noch halbwegs anerkannt, ansonsten ist Stochern im Nebel bzw. Party-Dunst. Ich halte es für unlogisch wenn man sagt, bei Feiern im privaten Umfeld würde man sich anstecken, bei Feiern in einer Bar auf keinen Fall. Als ob der große Unterschied darin bestünde, dass Bars ein Hygienekonzept haben, demnach man bei Betreten der Bar die Hände desinfiziert und die Maske aufsetzt, wenn man zur Toilette geht. Dann könnte man ja auch einfach für Hygienekonzepte bei privaten Feiern werben: zu Beginn alle einmal Hände waschen und auf dem Weg zur Toillette Maske aufsetzen. Wünschenswert wäre es schon, wenn man etwas genauer wüsste, wo die Leute sich angesteckt haben um gezielter reagieren zu können. Leider weiß man es nicht. In den Pressekonferenzen, die ich gestern und heute gehört habe, haben sich Seibert, Laschet und Co. auf entsprechende Nachfragen bzgl. Lockdown-light und Angemessenheit nicht mehr eingelassen. Die Linie ist: soziale Kontakte müssen heruntergefahren werden und Priorität hat das Gesundheitssystem, "die Wirtschaft" und das Bildungssystem.
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Kannst du ´mal berichten, wie es weiter ging, nachdem du das positive Testergebnis erhalten hast? Wurde das auf die App eingespielt und wurden deine Kontakte per App gewarnt? Oder wurden deine Kontakte telefonisch durch das Gesundheitsamt abgefragt und deine Kontakte telefonisch informiert? Wurdest du "offiziell" unter Quarantäne gestellt und wurde die Quarantäne überwacht? Danke schonmal für´s berichten.
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Nix gegen dich persönlich, aber du bist hier schon mit einer gewissen Energie und Vehemenz und Kritik gegen Corona-Maßnahmen aufgetreten, dass ich dachte, man hätte dich quasi fast zwangsweise in Quarantäne gesteckt. Dass du selbst irgendwo auf´m Land lebst, wo Corona noch gar keine Rolle spielt, stellt deine Beiträge schon nochmal in ein anderes Licht. Es sei dir gegönnt. Genieße diesen Vorteil. Wo ich lebe ist der Wert über 150 und steigt weiter rasant an.
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Warum trötest du dann aber hier immer herum, Maßnahmen wären doof, wenn du von dem Problem gar nicht betroffen bist?!?
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Weihnachten gibt es nur, wenn jetzt alle mithelfen. Nächsten Donnerstag gibt es eine Regierungserklärung. Da die Lage ziemlich ernst ist und wir alles andere als eine Corona-Diktatur haben, wäre es interessant bzw. wünschenswert, dass Merkel noch ein Ass aus dem Ärmel hervorzaubern könnte.
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Na toll, und was ist, wenn meine Prüfung zum Jodeldiplom nun gerade ansteht?!? Du machst es dir auch zu einfach.
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Möchte gerne Neuseeland und Jacinda Ardern in den Raum werfen. Neuseeland ist eine Demokratie. Jacinda Ardern hat bereits nach dem Anschlag von Christchurch in 2019 richtig reagiert und hat ihr Land ziemlich gut durch die Pandemie geführt. Vor kurzem wurde sie wiedergewählt. Lt. offizieller Statistik gab es wohl gestern genau eine Neuinfektion in Neuseeland. Wenns nach mir ginge, würden wir erstmal ´nen großen Corona-TV-Abend machen zur Rettung von Weihnachten und bitte unbedingt Jacinda Ardern aus Neuseeland dazu schalten.
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Manche Leute sind sehr kritisch bis hin zu schon aus Prinzip dagegen. Wollen halt nicht wie die Lemminge allen hinterherlaufen. Angeblich verweigern sich bei Hurricans in den USA ca. 10 % allen Maßnahmen wie Evakuierung etc. Hat man ja bei uns auch schonmal, wenn bei Bauarbeiten eine Weltkriegsbombe gefunden wird und sich einer gegen die Evakuierung stemmt und alle müssen warten, bis Madame oder Monsieur überzeugt ist, die Wohnung zu verlassen. Anders als bei Hurricans kann man mit der kontrollierten Sprengung der Bombe ja auch warten. Wie man mit dem kritischen und skeptischen Teil der Gesellschaft umgeht, das ist die Frage. Wenn ich Intendant von ARD oder ZDF wäre, ich würde Kontakt mit den Privatsendern aufnehmen und versuchen, einen großen Corona-TV-Abend zu organisieren, wo auf allen großen Sendern die aktuelle Lage erörtert wird. Mit Experten aus Wissenschaft, Gesundheitsämtern, Politikern und mit Zuschauerfragen etc. Ich würde versuchen, da ein Narrativ aufzubauen in dem Sinne "wir alle gegen die zweite Welle".
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Red Pill - Nach dem Einnehmen wieder auskotzen?
tomatosoup antwortete auf Benutzernameundso's Thema in Red Pill & Blue Pill
Ich habe nur ´mal ´ne wahrscheinlich doofe Frage: Ich dachte bisher immer, unter "Blue-Pill" würde man den ganzen Hollywood-Kram verstehen von wegen einer Frau ganz dolle hinterher laufen, vögeln nur mit ernsten Absichten, sie auf Händen tragen, sie auf ein Podest stellen, alles dafür tun, dass sie einen liebt, mit Anfang 20 eine Oneitis haben, denken man würde nie wieder so eine tolle Frau finden etc. Das dachte ich, wäre Blue-Pill und m.E. ist es völlig richtig, sich davon zu emanzipieren. Insofern ist die Ablehnung der Blue-Pill richtig. Sind denn alle, die gegen Red-Pill sind auch für Blue-Pill? Wahrscheinlich nicht. Insofern wäre der Antagonismus red vs. blue Pill evtl. irreführend. -
Es spielt schon eine Rolle, weil momentan die Situation außer Kontrolle gerät u.a. weil einige/zu viele es nicht schaffen, sich an die einfachsten Regeln zu halten. Es sind zu viele, die sich anstecken und es dauert zu lange, bis Medikamente und/oder Impfstoffe bereitstehen. Manche Gesundheitsämter "strecken die Waffen" und verfolgen aus der Not heraus die Strategie, das Ding laufen zu lassen und sich auf die Risikogruppen zu konzentrieren. So lange man die Mittel und die Wahl hatte, Infektionsketten zu verfolgen und zu unterbrechen, hat man das getan. So eine Pandemie-/Seuchenbekämpfung klappt nur, wenn (fast) alle mithelfen. Wenn in einer so komplexen und arbeitsteiligen Gesellschaft wie der unsrigen sich ein signifikanter Teil der Gesellschaft nicht an die einfachsten Regeln hält, kriegt man ein ernstes Problem und alle leiden darunter und kleinste Freiheiten, wie z.B. mit den Arbeitskollegen zusammen Mittag zu essen mit diagonal versetzt etc. gehen dann nicht mehr, weil du nicht weißt, ob der Mitbewohner vom Kollegen am WE nicht auf ´ner Fetisch-Party oder ´ner Jodelveranstaltung war. Und je mehr Fetisch-, Gottesdienst-, Jodelveranstaltungen bekannt werden, umso defätistischer und verärgerter wird man selbst ja auch. Es wäre m.E. übrigens unethisch, Weihnachten ausfallen zu lassen, auch wenn ich aus der Kirche ausgetreten bin.
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Wie soll das denn in der Praxis am Arbeitsplatz, in der Schule oder in der Familie aussehen? Du willst, dass diejenigen, die sich im Moment nicht anstecken möchten, den ganzen Tag FFP2- oder FFP3-Masken tragen und dich ansonsten mit dem Thema in Ruhe lassen. Und beim Abendessen tragen Vater und Mutter dann Masken und die Kinder nicht, oder wie. Oder alle essen in getrennten Räumen. Und unterm Regenunterstand auf dem Pausenhof entscheidet dann auch jeder Jugendliche selbst, ob er Maske trägt oder nicht? Oder beim Friseur, beim Arzt, wo auch immer. Diese ultra-liberale Herangehensweise erzeugt bei den Leuten, die es lieber vorsichtig angehen lassen möchten, auch sehr viel Leid. Man kann bspw. im ÖPNV gar nicht ausschließen, dass auch mal jemand niesst oder hustet oder sich räuspert, auch wenn derjenige gar nicht krank ist. Bzw. die Aerosole verteilen sich ja auch beim Atmen und Sprechen. Sollen dann die ü60er den ganzen Tag FFP3-Maske tragen oder zu Hause bleiben?
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Vor gut 10 Tagen war der Eifelkreis Bitburg-Prüm einer der ersten "dunkelroten", der die 50er-Schwelle überschritten hatte. Und das ist ja ein sehr dünn besiedelter Landkreis mit überwiegend dörflichen Strukturen. In der Berichterstattung kam dann rüber, dass ein oder zwei Infizierte an zwei Abenden hintereinander auf Parties gewesen sind und dort sehr viele angesteckt haben. Über Familien und Arbeitskollegen wurde das Virus dann weiter verbreitet. Dass das Virus u.U. hoch ansteckend ist, wissen wir spätestens seit der Kappensitzung in Gangelt. Ebenso dass es Super-Spreader-Events gibt. Viele Menschen in geschlossenen Räumen, schlechte oder falsche Lüftung etc. bla bla bla. Drosten beschreibt in dem Artikel eine Test-Strategie und eine Quarantäne-Strategie, die das Erkennen und Reagieren auf Infektionscluster in den Mittelpunkt rückt. Dazu empfielt er "Jeder Bürger sollte in diesem Winter ein Kontakt-Tagebuch führen." M.E. ist aber erstens die Dynamik der Entwicklung längst darüber hinweg gegangen, weil viele Gesundheitsämter überfordert sind (Köln: Hälfte der Kontakte kann aus Kapazitätsgründen nicht mehr nachvollzogen werden, Berlin: drei Viertel nicht mehr) und zweitens die Sache mit dem Kontakttagebuch (wofür haben wir eigentlich die App?) wieder nur bei den vernünftigen ansetzt, wärend der unvernünftige Teil Fetisch-Parties mit 600 Leuten feiert (siehe Berlin dieses WE). Das Berliner Gesundheitsamt hat kürzlich einen "Strategiewechsel" vollzogen. Es konzentriert sich nun auf Risikogruppen. Was die Kontaktnachverfolgung und Verhängung und Überwachung der Quarantäne angeht, setzt Berlin auf die Eigenverantwortung der positiv Getesteten. Ob das ´ne "Strategie" ist, mag jeder selbst beurteilen.
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und dann gibt´s nämlich kein Weihnachten...
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Bei Maybritt Illner wurde dem Hamburger Bürgermeister diese Woche vorgehalten, warum die Bund-Länder-Vereinbarung vom Mai nicht umgesetzt würde, insbesondere die vereinbarte Abriegelung von Landkreisen, die den 50er-Wert übersteigen. Die Antwort war, dass das in einer Metropolregion wie Hamburg mit den vielen Pendlern nicht ginge. Die damalige Vereinbarung kann man sich hier anschauen: https://www.bundesregierung.de/resource/blob/975226/1750986/fc61b6eb1fc1d398d66cfea79b565129/2020-05-06-mpk-beschluss-data.pdf?download=1 Und tatsächlich ist dort festgehalten, dass sobald ein Landkreis die 50er-Inzidenz überschreitet sofort ein "konsequentes Beschränkungskonzept" sowie "Beschränkungen nicht erforderlicher Mobilität" vorzunehmen seien. Diese Vereinbarung war damals die letzte Haltelinie, nachdem die "Lockerer" klar gemacht hatten, dass sie einer Verlängerung der Maßnahmen nicht mehr zustimmen würden. Dass ein halbes Jahr später nach dieser Definition bspw. in NRW zwei Drittel der Bevölkerung in einem Risikogebiet leben, hat man sich da nicht vorgestellt. Der öffentliche Diskurs scheint so zerfahren, dass niemand mehr irgendetwas weiß: Man weiß nicht, wo die Leute sich anstecken, vermutet aber, dass dies in den privaten Haushalten stattfinde. Jede einzelne Maßnahme wird rauf und runter kritisiert und die Verhältnismäßigkeit in Frage gestellt. In Hotels, wo regelmäßig mehr als 10 Personen aus mehr als 2 Haushalten zusammenkommen, steckt man sich nicht an, in privaten Haushalten schon. Eigentlich weiß man schon, dass es sowohl Super-Spreader-Events als auch ein zunehmendes Infektionsgeschehen in der Breite gibt. Anders als im Frühjahr mit den Bildern aus Bergamo fällt es aber offensichtlich schwer, sich darauf zu einigen, welche Zahlen man als Maßstab nimmt (Inzidenzwert, R-Wert, Verdoppelungszahl, Nachverfolgbarkeit durch die Gesundheitsämter, Auslastung der Krankenhäuser, Sterbezahlen) geschweige denn, welche Maßnahmen angemessen sind. Nächsten Donnerstag soll es angeblich eine Regierungserklärung im Bundestag geben. Dann wird zumindest die Forderung erfüllt, die Corona-Politik im Parlament zu erörtern. Ist ja auch schonmal was.
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Ja, ich überspitze. Ich vermute allerdings auch, dass die lokalen Gesundheitsämter und das RKI mit ihren Verlautbarungen über das Infektionsumfeld ziemlich im Nebel stochern. Also Supermarkt schonmal nicht, ÖPNV auch nicht, Restaurant eigentlich auch nicht, Hotels auch nicht. Bleibt die Frage, wo die Leute sich alle anstecken? Ja, klar, im privaten Haushalt, ist ja logisch, dass wenn man im privaten Haushalt rumhängt, man früher oder später Covid-19 bekommt.
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Liegt aber nur zum Teil an den Leuten. Wenn man einfach nur mit dem ÖPNV zur Arbeit fährt, auf der Arbeit mit verschiedenen Leuten Kontakt hat und zwei Mal die Woche einkaufen geht und einmal draußen im Restaurant war, kann man 10 Tage später doch gar nicht sagen, mit wem man alles Kontakt hatte. Und natürlich trage ich immer Maske, trage mich korrekt in die Listen ein etc. Möglicherweise reden wir aber auch über völlig unterschiedliche Lebenswelten und Verhaltensweisen. Auf Facebook habe ich die Diskussionen von Leuten aus Berlin über die Situation in Neukölln gelesen und die PK vom regierenden Bürgermeister Müller habe ich gesehen, der Bildung und Sprache als Problem bezeichnet und eindringlich appelliert, man möge doch bitte die Situation ernst nehmen.
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Da die WählerInnen ja in den Parlamenten repräsentiert werden und die Regierungen aus den Parlamenten hervorgehen, ist die Demokratie im Sinne der Souveränität des Volkes m.E. schon gewahrt, und zwar auch ohne Einschaltung der Gerichte oder Blick auf das Grundgesetz, das ja eher vage ist. Wobei es schon ein Dilemma ist: u.a. wg. der historischen Erfahrungen ist man besonders sensibilisiert und entscheidet sich lieber gegen die Einschränkung der Religionsfreiheit oder der Versammlungsfreiheit bzw. für mehr Datenschutz. Im öffentlichen Diskurs kommen dann vor allem die Kritiker vor und es ist alles blöd. Erinnert mich etwas an die Diskussion um die Nichtwähler: Sind diejenigen, die darauf verzichten, sich an Wahlen zu beteiligen komplett gegen das System oder sind sie so zufrieden mit dem System, dass sie es für überflüssig halten, mit ihrer Stimme etwas zu ändern. Oder um es etwas dramatischer zu machen und da hier zuweilen der Vergleich mit der Weimarer Republik gemacht wurde: vielleicht bedeutet die "Lehre aus Weimar" auch, dass die gemäßigte Mitte sich etwas mehr einbringen sollte und sagen: Lasst uns das Virus stoppen, ihr Verharmloser seid die Minderheit, die Mehrheit sieht die Pandemie als real existierende Naturkatastrophe.
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Dass es Zahlen dazu vom RKI gibt, hatte Rudelfuchs ja schon geschrieben. Aber wie aussagekräftig sind die, wenn die Inkubationszeit 5 bis 10 oder 14 Tage beträgt? Wer weiß denn noch, mit wem er vor 5 bis 10 Tagen Kontakt hatte? Und wenn viele Infektionen dem privaten Haushalt zugeordnet werden, muss das ja bedeuten, dass jemand mit jemandem zusammen lebt, der infiziert ist. Dass man sich da leicht anstecken kann, liegt ja irgendwie auf der Hand. Aber irgendwie muss die Infektion ja in diesen privaten Haushalt hinein getragen worden sein. Meine These: Die Daten zum Infektionsumfeld sind viel zu vage, als dass man daraus ableiten könnte, welche Maßnahmen sinnvoll sind und welche nicht. Wenn ich bspw. das Interesse hätte, weiter gehende Maßnahmen bzw. einen Lockdown zu verhindern, würde ich argumentieren: Die meisten Infektionen finden in den privaten Haushalten statt, da hilft keine Sperrstunde o.ä. Ähnlich wie Laschet im Sommer zu den Problemen in den Schlachthöfen meinte, das käme von den Bulgaren und Rumänen, da könne man nix machen, so etwas passiere immer wieder. Wobei interessanterweise im Nachhinein nicht die beengten Wohnverhältnisse in den Unterkünften der Arbeiter als Infektionstreiber ausgemacht wurden, sondern die Arbeitsbedingungen in den Schlachthöfen: Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftzirkulation, harte körperliche Arbeit und die Verteilung der Aerosole. Nicht umsonst ist ja das mit dem Lüften zu den AHA-Regeln dazu gekommen und man diskutiert, wie man das in den Schulen umsetzt. Finde ich im Herbst und Winter aber eine echte Herausforderung. In Großbritannien hat man angeblich das "german lüften" entdeckt und ist ganz erstaunt über die verschiedenen Arten von Lüftung und Fenstertechnik. Die alte Weisheit "Es sind schon viele erfroren aber noch keiner erstunken" trifft da nicht mehr ganz in Zeiten der Pandemie.