Ichiro

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Über Ichiro

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  1. Ich lebe seit gut einem Jahr in Fukuoka (Südjapan) und ich fühle mich hier sehr wohl. Ich habe mich aber auch bewusst entschieden, dorthin zu ziehen, nachdem ich in meinen zahlreichen Urlauben in Japan zuvor auch dort schon war und es mir gefallen hat. Fukuoka hat gut 1,5 Mio. Einwohner und ist eine sehr moderne, offene, aber auch entspannte Stadt. Ich finde, hier gibt es alles, was du auch in Tokyo bekommst (wenn wahrscheinlich auch eine Nummer kleiner), aber ohne die ganze Hektik und den Trubel drum herum. Tokyo ist toll, wenn du auf Abenteuer stehst und möglichst viel erleben möchtest. Mich persönlich stresst diese Stadt aber eher. Für ein paar Tage Sightseeing und einmal Nightlife ganz okay, aber lebenswert finde ich es dort nicht. Aber ich bin auch schon Mitte 30 und brauche das ganze Highlife und Entertainment nicht mehr. Zumindest nicht auf Dauer. Daher kann ich leider auch zum Nachtleben und Frauen kennenlernen in Tokyo nicht viel sagen. Da gibts aber hier im Forum Erfahrungsberichte von anderen, die das Leben und/oder Nachtleben in Tokyo ausgiebig genossen haben und sicher weiterhelfen können. In Fukuoka gibt es deutlich mehr Platz, trotzdem sind die Wege kurz und das Leben auch um einiges günstiger als Tokyo. Trotzdem alle Annehmlichkeiten, die Großstädte eben so bieten. Ich bin hier an einer Sprachschule (GenkiJACS) und kann sie bedingt empfehlen. Sie hat den Vorteil, dass sie auf Studierende ohne Kanji-Hintergrund spezialisiert ist und viele Europäer hier studieren. Das macht das Lernen auf jeden Fall entspannter, als mit 90% Chinesen oder Taiwanern in der Klasse zu sitzen, die Kanji alle schon kennen und ggf. nur andere Lesungen lernen müssen. Weiterhin sind an der Schule die Klassen klein (max. 8 Schüler) und es wird - vor allem in der Unterstufe - viel Wert auf Sprechen und Alltagsjapanisch gelegt. Auch wenn der Name anderes vermuten lässt, wird an dieser Schule nicht (mehr) mit dem Genki gearbeitet, sondern mit Minna no Nihongo. Das ist zwar auch nicht perfekt, aber deutlich mehr auf die Bedürfnisse von Erwachsenen ausgelegt. Wenn du also keine oder nahezu keine Japanisch-Kenntnisse hast, kann ich diese Schule auf jeden Fall empfehlen. Wenn du bei Null (oder nahezu Null) anfängst, sollte in sechs Monaten der JLPT N5 (was etwa A1 Level entspricht) machbar sein. Wenn du sehr viel lernst und im Alltag sprichst, kannst du natürlich um einiges weiter kommen, vielleicht sogar bis zum Abschluss der Grundstufe (JLPT N4 oder A2 Level). Für Intermediate oder Advanced würde ich diese Schule allerdings nicht empfehlen. Zum einen, weil ab dort zahlreiche unterschiedliche Lehrwerke verwendet werden (und sich einige Inhalte dadurch doppeln), der Sprachanteil sinkt und mehr Aufsätze, längere Texte lesen und so weiter behandelt werden. Und zum anderen weil es nicht mehr so viele Schüler auf diesem Level gibt und du möglicherweise in Klassen musst, die nicht deinem Level oder deiner Lerngeschwindigkeit entsprechen. Weil die Schule natürlich zuerst daran interessiert ist, die KLassen voll zu machen (auch wenn sie gerne mit "jederzeit eine Klasse, die deinem Niveau entspricht" Gefasel werben) und dann erst an deinem Wohl. Weiterhin bietet die Schule absolut Null Unterstützung bei Jobsuche oder damit verbundenen Visa-Angelegenheiten an. Im Prinzip an allem, was der Schule zusätzliche Arbeit macht, aber kein zusätzliches Geld einbringt, ist die Schule mäßig interessiert. Das gebe ich auch zu bedenken. Das Kanji-Lernen läuft für mich am erfolgreichsten, indem ich die Zeichen gleich gemeinsam mit den Vokabeln lerne. Dadurch brauche ich am Anfang natürlich mehr Zeit (muss mir ja Wort und Zeichen einprägen und schreiben üben), aber wenn dasselbe Zeichen dann auch in anderen Wörtern auftaucht, geht es später natürlich schneller. Für mich ist der Hauptvorteil, dass ich so gleich die korrekte Lesung mit dem Wort lerne. Kanji haben häufig mehrere Lesungen (teilweise sechs unterschiedliche, jenachdem mit welchem anderen Zeichen sie zusammen geschrieben werden) und daher macht das Lernen alleinstehender Kanji (und seiner Lesungen) für mich keinen Sinn. Denn wenn ich ein unbekanntes Wort sehe, weiß ich immer noch nicht, wie es denn nun gelesen wird und die Bedeutung lässt sich oft auch nicht so ohne weiteres aus dem Kanji herleiten (wie bereits mein Vorposter meinte: da muss man erstmal drauf kommen, dann wirds leichter). Diese Methode erfordert natürlich vor allem am Anfang sehr viel Disziplin und hohen Lernaufwand, da das Lernen einzelner Vokabeln so natürlich länger dauert, als wenn du sie ohne die Zeichen lernst (und diese erst später dazu übst). Auf lange Sicht hat sich für mich diese Vorgehensweise aber bewährt. Ansonsten helfen auf jeden Fall auch Youtube-Kanäle, wo Japaner Japanisch erklären (insbesondere für Floskeln und Alltagsjapanisch) oder andere Internet-Quellen (und viel Lehrer/Freunde fragen). Denn sonst kann es passieren, dass du im Alltag viel "Textbuch"-Japanisch sprichst, was zwar nicht grundsätzlich verkehrt ist, sich aber für Japaner manchmal komisch oder geschwollen anhören kann (zumindest nach Aussage meiner Freundin und Kollegen). (so als würde dich der Japaner in Deutschland fragen, wo er die "Bedürfnisanstalt" findet oder dich zum Dinner einladen möchte...)