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Ich habs in Deutschland gemacht. Bin zwar schon mit der Intention hin dort Heilung und Erkenntnisse in irgendeiner Form zu finden, hatte auch arroganterweise gedacht, ich wüsste halbwegs worauf ich mich da einlasse, da ich schon die eine oder andere Erfahrung mit LSD oder Pilzen vorher hatte, doch bereits nach der ersten Nacht wurde mir klar, dass ich keinen blassen Dunst habe und genau wie du es geschrieben hast - “mal sehen, was passiert“ wurde mein Mantra ab dem zweiten Tag und das war wohl der richtige Approach an die Sache, denn genau ab dem Moment kam der große "Break-through". LG
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Ganesha77 hat sein Profilbild geändert
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Habe in der Suchfunktion hier nicht viel über Ayahuasca finden können, daher dachte ich, es wäre angebracht über meine eigene Erfahrung zu berichten, da ich der Pflanze sehr viel zu verdanken habe. Zuvor jedoch möchte ich bemängeln, dass es im Forum keine Topic ausschließlich für Gesundheit und inneres Wohlbefinden gibt. Dort wäre dieser Thread sicherlich besser aufgehoben, auch wenn die Erfahrung durchaus sehr spirituell war. Der gesundheitliche Aspekt ist der viel größere, denn alle unsere Aktivitäten, sei es nun Frauen kennenlernen, Job, Familie und Alltag, alle diese Aspekte funktionieren immer deutlich besser, wenn die eigene Gesundheit es zulässt und man seinen Körper entsprechend pflegt und handhabt. Kommen wir zu der Erfahrung selbst. Vielen Leute haben sehr großen Respekt vor der Pflanze. Das ist für mich verständlich. Zu dem Zeitpunkt, als ich mich entschied die Zeremonie mitzumachen, hatte ich jedoch absolut keine Bedenken oder Ängste, weil ich das irgendwo als letzten Ausweg sah. Kurz vorher ist meine Welt komplett zusammengebrochen: Meine Ehe scheiterte, ich steckte mit finanziellen Schwierigkeiten in einem stressreichen Bürojob, das mir zum Ende hin 0 Vergnügen bereitete und mich wie einen Sklaven fühlen lies. Ich war stark Kokain und Amphetamin abhängig. Meine Gesundheit und geistiges Wohlbefinden war entsprechend am Ende. Ich sah schlichtweg keinen Ausweg, weil es in dem Moment keinen Ausweg gab. Das jedoch war im Nachhinein der Magic Moment, der alles veränderte, denn genau an diesem Punkt habe ich alles aufgegeben (inklusive oder in erster Linie mich selbst). Zum ersten Mal seit meiner Kindheit, habe ich wieder Frieden empfunden. Ich war frei von sozialen und materialistischen Zwängen. Zu genau dieser Zeit hat mir ein guter Freund die Meditation näher gebracht und kurze Zeit später fand die Zeremonie statt (auch dort wurde meditiert). Es war eine kleine, überschaubare Gruppe von 4 Teilnehmern und 3 Schamanen (ein Schamane hat selbst als "Patient" mitgemacht). Alle Teilnehmer kamen aus verschiedenen Schichten, Altersklassen, Regionen und ebenso mit verschiedenem Hintergrund und Motivation zu der Zeremonie, jedoch kann man durchaus behaupten, dass jeder auf der Suche nach etwas war. Heilung, Selbstfindung, Frieden, Vergebung. Alle diese Aspekte lassen sich irgendwie mit dem Oberbegriff Liebe zusammenfassen und genau das haben wir dort alle in reinster Form erfahren dürfen. Die Zeremonien laufen je nach Schamane unterschiedlich ab. Meine Schamanen bieten 3-tägige Zeremonien an. Tagsüber herrscht eine sehr harmonische und ruhige Atmosphäre, man merkt, dass jeder seinen Prozess durchgeht. Man isst 2x am Tag leckere, jedoch sehr leichte Mahlzeiten, kurz vor dem Sonnenuntergang meditiert man 30 Minuten mit der Gruppe und sobald die Sonne untergeht, beginnt das Ritual. Am ersten Abend tranken wir alle wenig Medizin. Das war quasi das Kennenlernen mit der Pflanze. Danach gehen die Schamanen durch den dunklen Raum und singen für jeden individuell und später für alle zusammen. So läuft eigentlich jede Nacht ab, nur dass man ab Tag 2 deutlich mehr Medizin verabreicht bekommt. Für mich und die meisten anderen Teilnehmer war die erste Nacht vergleichsweise ruhig. Ich habe gemerkt, dass in meinem Kopf etwas geschieht und dass meine Gedanken in eine bis dato ungewöhnliche oder unbekannte Richtung gehen. Visionen hatte ich in der ersten Nacht kaum welche, jedoch gab es eine Frau in der Gruppe, die bereits in der ersten Nacht ihren großen Durchbruch hatte. Sie hat sehr viel und sehr unkontrolliert lachen und weinen müssen. Teilweise beides gleichzeitig. In dem Moment sah es möglicherweise für den einen oder anderen beängstigend aus, was mit ihr passiert ist, dennoch wirkte sie am nächsten Tag durchaus ausgeglichen und zufrieden. Sie bekam die darauf folgenden Tage weniger Medizin, als der Rest der Gruppe. Als die erste Nacht rum war, habe ich mit dem Schamanen eine peruanische Zigarre geraucht und verkroch mich mit gutem Gefühl in meinen Schlafsack. Dort hat dann das Wunder der Heilung erst so richtig angefangen. Ich habe geträumt - sehr intensiv und sehr real geträumt. Ich glaube das war der klarste und realste Traum, den ich so jemals empfunden habe. Ich habe geträumt ich sei genau in den Raum, wo wir waren, mit genau den Leuten. Es fand ein Gespräch statt und ich wollte irgendwas zu dem Gespräch beitragen, jedoch wurde ich irgendwie nicht ernst genommen und ignoriert. Das hat sich extrem unangenehm angefühlt (wirklich extrem), doch genau in diesem Moment habe ich im Schlaf realisiert, dass genau das meine größte, tiefsitzende Angst war, die mich seit Jahren blockiert hat. Ich war baff und sehr glücklich das realisiert zu haben. Ich konnte nun auch spüren, dass das nur ein Traum ist und ich hatte das große Bedürfnis aufzuwachen und dem Schamanen davon zu erzählen. Als ich dann aufwachte und direkt zu dem Schamanen bin, passierte etwas merkwürdiges. Die Situation, die ich eben geträumt hatte, passierte wirklich und zwar exakt so, wie ich es geträumt hatte und das unangenehme Gefühl wurde dadurch noch stärker, weil ich mich plötzlich so machtlos dagegen fühlte. Genau in diesem Moment bin ich dann wirklich aufgewacht. :) Ich muss sagen, ich bin mit einer gewissen Arroganz zu der Zeremonie gegangen, da ich bereits in der Vergangenheit mehrere Erfahrungen mit LSD oder Psylobin-haltigen Pilzen machen durfte, die allesamt sehr gut, lehrreich und heilend waren, dennoch habe ich nach diesem Traum, der mir wirklich sehr direkt meine tiefsten Ängste verraten hat, klar erkennen können, dass ich keinen blassen Dunst habe, worauf ich mich hier eigentlich einlasse. Genau mit dem Mindset bin ich in die zweite Nacht der Zeremonie gegangen und das war ebenfalls sehr wichtig, denn die Einsicht hat mir geholfen meinen logischen Verstand für die Dauer der Zeremonie komplett abzuschalten und einfach als stiller Beobachter wahrzunehmen, was dort eigentlich stattfindet. Die zweite Nacht war für mich die wunderbarste, schönste und heilendste Erfahrung, die ich in diesem Leben machen durfte, doch ich kann es einfach nicht mit Worten beschreiben. Es ist unmöglich dieses Erlebnis mit dem logischen Verstand wahrzunehmen oder es mit Wörtern zu beschreiben. Es ist als würde man versuchen ein 4-dimensionales Mandala einem Blinden zu erklären. Ich habe mich danach gefühlt wie ein Kind und so fühle ich mich seitdem eigentlich wieder. Alles um mich herum wirkt wie ein Wunder und ich empfinde tiefe und bedingungslose Liebe alles und jedem gegenüber. Die dritte Nacht war ebenfalls sehr schön, weniger intensiv als die Zweite, jedoch genau dazu da, um die Lektionen aus den ersten beiden Nächten zu festigen. Alles in allem kann ich sagen, dass ich mehr als glücklich bin diese Erfahrung machen zu dürfen. Mein Leben ist seitdem durchwegs schön und ich habe gelernt wieder meiner Intuition zu vertrauen. Alles läuft irgendwie flüssiger ab und Begriffe wie Ängste, Sorgen, Zweifel etc. sind mir seitdem größtenteils fremd. Wenn das Ego oder der Verstand sich phasenweise in irgendeiner Form zurückmeldet, greife ich auf die Meditation zurück, um wieder an den Ort der Stille und des Friedens zu gelangen. Ich kann diese Erfahrung wirklich jedem Menschen auf der Welt empfehlen. Mir ist gerade auch aufgefallen, dass ich die Diät, die man 2 Wochen vor der Zeremonie halten soll, vergessen habe zu erwähnen. Sie spielt ebenfalls eine große Rolle, denn in der Zeit lernt man auf Dinge zu verzichten und einfach mal wieder nichts zu machen. Das sorgt dafür, dass die eigenen Sinne und Sinnempfinden zur Ruhe kommen. Man kann sagen, man kalibriert seine Wahrnehmung neu, denn gerade in der heutigen Zeit ist man ja ständig überflutet mit Reizen und Sensationen. Das führt dazu, das man irgendwann alles in genau diesen Mustern wahrnimmt und das führt auf kurz oder lang zu innerem Ungleichgewicht. Ich beantworte sehr gerne eure Fragen, falls ihr welche habt. Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit. @Administratoren: Falls ihr das liest, würde ich sehr gerne vorschlagen ein Forum für den Oberbegriff "Gesundheit" zu integrieren. Mit einem ungesunden Körper und einem ungesunden Geist, hat man durchaus schlechtere Chancen beim anderen Geschlecht, daher ist es meiner Meinung nach ein großer, wichtiger und leder oft unterschätzter Aspekt (nicht nur im Pickup Kontext). Vielen Dank!