Sehr geehrte Damen und Herren dieses Forums,
Ich lese hier mit großem Engagement die vielen Ideen in dem Unterbereich der Persönlichkeitsentwicklung auch wenn ich mit Pickup selber mich nicht identifizieren kann, muss ich euch doch das Zugeständnis machen, einiges brauchbares gelesen zu haben. Ich bin derzeit in einer recht kritischen Phase meines doch recht jungen Lebens, zarte 21 Jahre und doch in einem Zeitpunkt der tiefen Unzufriedenheit ausschließlich von mir selber herbeigeführt durch Verleugnung meiner eigenen Interesseren und Bedürfnisse. In dem Kindergarten, der Grundschule und den ersten Jahren der weiterführenden Schule war ich immer das schlauste und kreativste Kind (Ich konnte mit 2,5 schon einfache Worte schreiben und recht früh lesen, im Detail weiß ich es natürlich nicht mehr) , allerdings sobald es nötig wurde strukturiert zu arbeiten und lernen versagte ich und das wurde mir auch immer gesagt. Von den "besorgten" Lehrern und auch meinen Eltern. Man impfte mir ein, ich sei faul und nicht gewillt, aber dabei brauchte ich nur interessante Bücher und ich wäre glücklich gewesen. Ich habe dennoch eine schöne Kindheit gehabt, ich wuchs auf dem Land auf, meine Eltern ganz normale Kleinbürgerliche. In der weiterführenden Schule, dem Gymnasium schrieb ich außer dem fünften Schuljahr miserable Noten und fehlte sehr oft. Ich habe dennoch einige Freunde gewonnen aus dem eher alternativen Milieu aber auch Freunde aus allen anderen Gruppen, sozial war ich gut integriert. Ich war hervorragend im Deutschunterricht und im Englischunterricht, bekam jedoch in Englisch sehr schlechte mündliche Noten, weil ich besser Englisch sprach als meine Lehrerin. Frech war ich auch noch dazu. Es endete damit, dass ich absurd hohe Fehlzeiten habe die in etwa an die Hunderte Stunden pro Halbjahr betrugen. Es eskalierte weiter in der Oberstufe und mündete damit, dass ich ein schlechtes Abitur mit Drei Komma Eins abschloß. Irgendwie wurde ich überzeugt Informatik zu studieren in einer Stadt direkt in meiner unmittelbaren Umgebung, vorher sah ich mir auch Aachen an, es gefiel mir dort aber kein Deut. Ich zog aus in eine WG mit einem alten Schulfreund und ich saufte und rauchte und kiffte, aber studieren? Natürlich nicht. Ich betäubte mich um der Realität zu entfliehen. Zweieinhalb Jahre zugen ins Land und ich war genauso schlau wie vorher, ich tat nicht viel für das Studium, arbeitete jedoch und bin in einer glücklichen Beziehung, aber Zufriedenheit ist doch etwas völlig anderes.
Ich entfremdete mich immer mehr von den Werte die mir wichtig waren, dadurch, dass ich einen Themenbereich der mir nicht gefiel studierte und ich mich massivst verstellen musste um den Eindruck von Zufriedenheit zu wahren wurde ich noch unglücklicher. Ich wurde sogar undankbar für die Möglichkeiten die ich gehabt habe.
Ich breche also nun mit dem Studium und meinen alten Verhaltensweisen die meine Persönlichkeit unterdrücken und orientiere mich neu.