Aiax

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  1. Hi Community, hier mal ein kleines Update von mir. In dem Monat Forumsabstinenz ist nicht viel in meinem Leben passiert. Um genau zu sein, gar nichts. Ich sitze zu Hause und warte sehnsüchtig auf den Studienbeginn, viele meiner Freunde beginnen bald eine Ausbildung und sind weggezogen. Ich fühle mich ziemlich einsam, mein Hund ist mein einziger fester sozialer Kontakt außerhalb meiner Familie, die Tage sind heiß und zäh wie Teer und ich will eigentlich nur noch hier weg, raus, was erleben, Menschen kennenlernen, die mich nicht ausgrenzen, ähnliche Interessen haben. Ich weiß zwar jetzt schon, dass ich im Studium unter hohem Leistungsdruck stehen und wenig Freizeit haben werde, doch mir fällt hier bald die Decke auf den Kopf und meine Eltern gehen mir auf die Nerven. Hatte zwischendurch ein paar Fressattacken und habe den Sport aufgegeben. 3kg habe ich bereits wieder zugenommen. Johnny Cash singt aus den Lautsprechern: "And you could have it all, my empire of dirt..." Passt irgendwie. Meine Motivation, PU zu betreiben, hat sich in einer dunklen Ecke meines Gehirns verkrochen und weigert sich beharrlich, wieder hervorzukommen. In letzter Zeit bezweifle ich vermehrt, dass das ganze überhaupt einen Sinn hat. Damit meine ich nicht PU an sich. Dass die Theorien vom sexuell attraktiven und erfolgreichen Alpha und vom Beta, der diesbezüglich nichts gebacken kriegt, oftmals zutreffen, wird durch meine Beobachtungen bestätigt. Leider musste ich jedoch feststellen, dass ich, je mehr ich mich mit PU auseinandersetze, Menschen verstärkt in Kategorien einteile (Alpha, Beta, Player, Loser, HB, UG...) und über sie urteile (sie manchmal auch verurteile), ohne sie überhaupt zu kennen, was mich ziemlich beunruhigt. Mich selbst kenne ich allerdings zu gut, um mich falsch einzuordnen. Und da genau ist der springende Punkt, denn ich kann mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit über mich sagen, dass ich zu 100% ein Beta bin, wie er im Lehrbuch (LdS) steht. Nicht nur in puncto Erfolg bei Frauen, sondern generell in menschlichen Beziehungen. In meinem kleinen Freundeskreis bin ich immer derjenige, der aufgezogen wird. Gleichaltrige (Ältere eher seltener) und sogar Jüngere nehmen sich das Recht, auf mir herumzutrampeln. Kleines Beispiel gefällig? Ich unterhalte mich auf einer kürzlich stattgefundenen Geburtstagsparty mit einem typischen Alphamann: groß, Leistungssportler, braungebrannt, Modelgesicht, an jedem Finger mindestens 10 Frauen. In seiner Gegenwart scherze ich, sein genaues Gegenteil, mit anderen darüber, dass ich der "Streber" unserer Jahrgangsstufe war. Sein Kommentar: "Das sieht man dir auch voll an." Ich: "Wie meinst du das?" Er: "Naja, du siehst schon so aus mit deiner Brille, deinen Klamotten und deiner Frisur. Irgendwie kacke halt." *Gelächter von Umstehenden* Ich: *sage den Rest des Abends kein Wort mehr und verschwinde frühzeitig.* Dies war einfach nur verletzend, gerade in Anbetracht der Tatsache, dass mir mein Haarschnitt meiner Meinung nach sehr gut steht und ich viel Wert auf gute Kleidung lege. Versteht ihr, was ich meine? Das ist schwer in Worte zu fassen, aber ich versuche es trotzdem: Es ist so, als wäre ich den meisten Menschen irgendwie unterlegen. Und dieses Unterlegenheitsgefühl trifft dann auf die PU-Lehre von Alpha und Beta. Das ist wirklich keine gute Kombination. Ich habe schon einen richtigen Mindfuck davongetragen und das Gefühl,dass mir PU nicht gut tut und ich lieber die Finger davon lassen sollte, wenn mir etwas an meinem ohnehin kaum vorhandenen Selbstwert liegt. Vielleicht liegt ja auch gerade da mein Problem. Warum kann ich eigentlich nicht akzeptieren, wie und wer ich bin? Welchen Grund habe ich dazu, mich selbst anderen gegenüber abzuwerten? Wenn andere mich nicht akzeptieren wollen, ist das sicher ärgerlich. Aber mal Hand aufs Herz: Habe ich ihnen je einen Grund gegeben, mich zu mögen? Wann war ich Menschen außerhalb meines Freundeskreises gegenüber einmal nicht distanziert und abweisend? Scheiß doch auf die paar Idioten, die es da draußen gibt. Wer zuletzt lacht, lacht am besten. Ich sollte aufhören, mein Selbstbild von der Meinung anderer abhängig zu machen. Ich bin allein geboren, werde alleine sterben und für das dazwischen bin ich allein verantwortlich. Das Leben ist zu kurz, jeder einzelne Gedanke, der mich runterzieht, mich in lächerliche Kategorien einordnet, der auch nur für Sekundenbruchteile die Beleidigungen ernst nimmt, ist verschwendete Lebenszeit. Ich bestelle mir online "Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls" von Nathaniel Branden und schalte die Musik aus. Ich sehe aus dem Fenster und dann auf die Uhr. Abends um 9. Die Temperaturen sind erträglich geworden und das Tageslicht schwindet. Mit einem breiten Grinsen schnappe ich mir meine Laufschuhe und mache mich auf den Weg zu meiner Joggingstrecke, nicht ohne vorher die Chips und den Süßkram zu entsorgen. Meine Motivation lugt schüchtern hinter der Ecke hervor und spielt mit dem Gedanken, hervorzukommen. Ajax ist zurück und so schnell werdet ihr ihn nicht wieder los :)
  2. Hey, ich weiß genau, wie es dir dabei geht, habe nämlich dasselbe Problem, wie du meinem Thread entnehmen kannst und schon einige Erfahrung mit möglichen Lösungsansätzen gesammelt. Erstmal stimme ich den Ratschlägen meiner Vorposter zu, die sehr sinnvoll sind und die ich auch einmal selbst ausprobieren werde. Ich habe außerdem die Erfahrung gemacht, dass es als Introvertierter klug ist, zu beobachten, wer aus der Gruppe ebenfalls introvertiert erscheint und diese Leute dann gezielt anzusprechen. Sie sind meist sehr dankbar für jede Kontaktaufnahme, weil sie sich das selbst nicht trauen würden. Über diese Kontakte wiederum konnte ich dann Anschluss an den Rest der Gruppe finden. Was Präsentationen anbelangt, war ich mal echt furchtbar, mittlerweile bin ich aber echt gut darin und werde immer gefragt, wenn es darum geht, eine Veranstaltung zu moderieren etc. Ein Mitschüler hat mich mal als "Vortragsgott" bezeichnet :D Du musst wissen, dass du bei einer Präsentation im Fokus vieler Menschen bist, die dich mehr oder weniger aufmerksam beobachten. Jeder Reiz, den du aussendest, wird von ihnen bewusst oder unbewusst registriert und erzeugt eine bestimmte Wirkung. Wenn du aber willst, dass du nur auf eine bestimmte Art auf deine Zuhörer wirkst (z.B. selbstbewusst, verärgert, euphorisch), darfst du nur Reize aussenden, die diese Wirkung beim Gegenüber erzielen, und zwar auf deine persönliche Art und Weise. Meine Tipps: - Lass Alkohol aus dem Spiel. Fusel zur Bekämpfung von Ängsten zu verwenden, ist nicht nur ein Risikofaktor für Alkoholismus, sondern er vernebelt dir auch den klaren Verstand. Und den brauchst du. - Lies Bücher und beschäftige dich mit Literatur, egal ob mit klassischer Dramatik oder "Shades of Grey". Du wirst redegewandter und der Umgang mit Sprache wird für dich selbstverständlich. Hörbücher sind auch okay, aber nicht so effektiv. -Nimm eine aufrechte Körperhaltung beim Sprechen ein und übe Mimik und Gestik, die den Inhalt deiner Aussage unterstreicht, z.B. wenn du über etwas erzählst, was du ekelhaft findest, dann stell dir vor, du würdest in eine Zitrone beißen und das Gesicht machst du dann. Darfst das auch gerne vor dem Spiegel üben. :D -Sprich über deine Emotionen und versuche, beim Zuhörer Emotionen zu erzeugen. Lächle am Beginn jeder Präsentation bzw. deiner Vorstellung. - Wenn es mir wichtig ist, mit meinem Vortrag eine ganz bestimmte Wirkung zu erzielen, schreibe ich ihn als einen geschlossenen Text, baue rhetorische Figuren und "emotive language" ein und stelle mir immer vor, wie sich der Zuhörer fühlt, wenn er das Geschriebene hört. Anschließend lerne ich ihn auswendig wie ein Gedicht. Das schlägt dann meistens ein wie eine Bombe, vor allem wenn du dir mit der Betonung Mühe gibst und den Vortrag vernünftig mit Medien unterlegst (Powerpoint ist zum Beispiel sehr ausgelutscht, versuchs doch mal mit Prezi). Diese Methode ist aber nur etwas für Fortgeschrittene, es kann nämlich auch schnell künstlich wirken. Für deine Vorstellung empfehle ich dir eher, dir ungefähr zu überlegen, was du sagen willst und das dann mit ein bisschen Betonung zu üben. Das kommt dann meist viel sicherer rüber als wenn du komplett unvorbereitet bist. Ganz wichtig: Spring über deinen Schatten, ohne dich zu verstellen, d.h. ohne deine grundsätzlichen Werte zu verleugnen und ohne etwas zu tun, was du nicht verstehst/überhaupt nicht tun willst. Aiax
  3. Kann schon sein, dass das vor allem an meiner Mimik und am Tonfall liegt. Da hilft wohl nur rausgehen und üben, evtl. auch vor dem Spiegel. Ich kenne das noch vom Theater, sollte mir also nicht allzu schwer fallen, daran zu feilen. Hey Davian, danke für dein Feedback! Ich glaube aber nicht, dass eine Therapie irgendetwas auszurichten vermag, was ich nicht auch selbst erreichen könnte. Ernsthafte psychische Störungen habe ich sicherlich nicht. Psychotherapeuten können nur vermuten, wie ich ticke, können meinen SC nicht erweitern und 90% von dem, was die mir erzählen würden, findet sich sicher auch im IG-Forenbereich. Ich hingegen kenne jede noch so feine Nuance meiner Persönlichkeit und bin daher eigentlich der ideale Therapeut für mich selbst. Damit habe ich angefangen, auch wenn es oft nicht ganz einfach für mich ist, weil ich meine Comfort Zone beinahe ein Jahrzehnt lang gehegt und gepflegt habe. Normalerweise hasse ich Situationen, in denen ich mit anderen in Konkurrenz treten muss, wie die Pest, da ich mich oft unterlegen fühle. Habe mich kürzlich auf einen relativ begehrten Ausbildungsplatz beworben, für den meistens auch das Abitur verlangt wird. Nicht um ihn auch zu kriegen, ich will ja studieren, sondern um einmal ein Assessment Center mitzumachen. Daher hatte ich mich auf die Gespräche etwas vorbereitet (= ein paar Standardformulierungen bereitgelegt) und wollte mich von meiner besten Seite zeigen... Es fing damit an, dass ich zum AC eingeladen wurde und ich auf dem Weg dorthin im Auto mit Entsetzen feststellen musste, dass ich meinen Personalausweis, den ich mitbringen sollte, sowie Führerschein vergessen hatte, doch es war zu spät, um nochmal umzukehren. Da traten dann bereits die ersten Schweißperlen auf meine Stirn, weil ich es nicht ausstehen kann, wenn nicht alles reibungslos und nach Plan abläuft. Ich legte mir also ein paar Ausreden und Entschuldigungen zurecht, fuhr auf den Parkplatz und betrat das Firmengelände mit klopfendem Herzen. Selbiges machte jedoch einen Aussetzer, als ich die wunderschöne HB 8 am Empfang sah, der ich jetzt irgendwie verklickern musste, dass ich wirklich der geladene Bewerber und kein von der Konkurrenz beauftragter Industriespion war. Ihr wisst ja, wie ich mich gegenüber attraktiven HBs verhalte (Rot werden, Schwitzen, auf den Boden starren. je größer die Zahl hinter dem HB, desto stärker meine Reaktion). Und dann gleich so eine Situation... Hört sich bestimmt wie Kinderkram an, aber für meine Verhältnisse ist sowas extrem. Ich mobilisierte meinen ganzen kläglich entwickelten Charme, der dann überraschenderweise auch gewirkt hat. Vielleicht hatte sie auch nur Mitleid mit mir. Jedenfalls ließ sie mich dann rein. Die anderen Bewerber waren schon da, saßen unmotiviert herum und schwiegen sich an. Im Raum herrschte emotional eine eiskalte Atmosphäre. Ich kam mit einem Lächeln und aufrechter Körperhaltung in den Raum und habe eine Smalltalk-Runde eröffnet, was die Situation merklich entspannt hat. Total untypisches Verhalten für mich, aber aus den Reaktionen der anderen kann ich ableiten, dass sie mich ganz sympathisch fanden. Ein himmelweiter Unterschied zu den Reaktionen der Leute auf meiner Schule auf mich und meine Art. Im AC an sich wurden wenige fachliche Fragen gestellt (auf diese hatte ich mich vorbereitet), sondern viele zu unserer Person und Persönlichkeit. Ich musste also improvisieren, was mir ganz gut gelungen ist. Einige Bewerber waren sehr gut qualifiziert, hielten sich aber für besser als der Rest und ließen dies auch ziemlich durchblicken, was sie für die HRM-Leute wohl sehr unsympathisch gemacht hat. Andere wiederum wussten nicht recht, was sie eigentlich machen wollten, hatten schon mehrere Sachen abgebrochen und ließen weder Ehrgeiz noch Begeisterung durchblicken. Und dann gab es noch mich :D Ich bin genau so rübergekommen, wie ich eigentlich auch im wirklichen Leben bin, was viele Menschen aber nicht glauben, weil ich es eben oft nicht rüberbringen kann, doch diesmal schon. Ich habe meine fachliche Kompetenz nicht unter den Scheffel gestellt, mich aber nicht überheblich, sondern als aufgeschlossene, vielseitig interessierte Persönlichkeit präsentiert und sowohl Interviewer als auch meine Mitbewerber zum Lachen gebracht. Vor ein paar Tagen kam dann der Anruf:"Herzlichen Glückwunsch, sie haben den Job! Nicht nur ihre Qualifikationen, sondern vor allem ihr Auftreten haben uns begeistert." Ich fand es richtig schade, dass ich das Angebot ablehnen musste, vor allem, weil ich nicht mit der Einstellung dorthin gegangen bin, dass ich unbedingt diesen Ausbildungsplatz kriegen will. Der Personaler war auch ziemlich enttäuscht, meinte aber, ich solle mich nach meinem Studium mal wieder bei ihm melden. Daraus habe ich gelernt: 1. dass andere Menschen auf mich durchaus positiv reagieren können. 2. dass ich unbedingt mit dem BC oder direkt Streetgame anfangen muss, wenn ich hier weg bin. Die oben beschriebene Reaktion auf HBs entzieht einer unbefangenen und verspielten Kommunikation ("Flirten", C&F) jeglichen Nährboden. Nur durch Übung, also Gespräche mit HBs, werde ich das abstellen können. Leider wohne ich in einem kleinen Dorf in einer ruralen Region in Ostdeutschland. Das Durchschnittsalter der Frauen beträgt hier grob geschätzt 75 Jahre. Mit denen kann man sich zwar super über das Wetter unterhalten oder über die Nachbarn lästern, aber das ersetzt nicht die Kommunikation mit einer HB in ungefähr meinem Alter. Ab August/September bin ich hier aber raus, wohne dann in einer Studentenstadt, in der es genug willige Opfer für meine sozialen Experimente geben sollte. Vielleicht als Vorbereitung darauf: Wenn ein kleiner Mann (ca. 170 cm) eine HB mit einem direkten Opener (ein indirekter würde bei mir nicht authentisch wirken) anspricht und ihr signalisiert, dass er sie scharf findet, reagiert sie tendenziell positiv oder negativ? Mit positiver Reaktion meine ich nicht unbedingt einen Number Close, sondern dass sie sich allgemein auf ein Gespräch einlässt und bei Desinteresse nicht sofort durchblicken lässt, dass sie von einem angewidert ist. MfG Aiax
  4. Hey Leute, danke erstmal für eure ermutigenden Antworten. Ich bin mittlerweile ganz guter Dinge, dass ich das gebacken kriege. Ich hatte den Beitrag schon vor einer Weile verfasst und nur noch mal leicht aktualisiert, bevor ich den Thread erstellt habe. Jetzt, wo es auf das Ende/den Abschied zugeht, haben eigentlich alle im Jahrgang ihre kleineren und größeren Differenzen ad acta gelegt. Meine persönliche Katharsis war ja die Umarmung mit demjenigen, der mich damals am meisten gequält hat. Er hat sich sogar bei mir entschuldigt. Ich will es und ich bin dafür bereit. Ich muss wohl noch ziemlich an meinem IG/meinem Selbstbild feilen. Seit einiger Zeit analysiere ich hin und wieder mein Kommunikationsverhalten. Mir ist aufgefallen, dass ich außerhalb meines kleinen Freundeskreises meist ultra-seriös rüberkomme und dass sich andere kaum trauen, mit mir über private oder lustige Themen zu sprechen. Ich muss viel lockerer werden. Langweiler sind nirgendwo gern gesehen. Das Beste wird es wohl sein, mir in meiner neuen Heimat erstmal ein neues soziales Umfeld aufzubauen, mein IG in den Griff zu kriegen und dann das Bootcamp durchzuziehen. Wenn es was Neues gibt, kann ich mich ja mal wieder melden :) MfG Aiax
  5. Hey EliteInfanterist, hab leider noch nicht genug Beiträge für eine PM. Ich bin 19 und werde zum Wintersemester ein Studium in Halle anfangen. Da scheint ja Pickup-mäßig nicht so derbe viel los zu sein. Für den Anfang ist ein bisschen gegenseitige Unterstützung nicht verkehrt. Wenn du kein Problem mit einem totalen Newbie (150%) hast, könnte man ja mal Kontakt aufnehmen. :)
  6. Hallo an die PUAs, Cats, (r)AFCs und alle, die sich hier noch so tummeln, ? ich bin schon seit längerer Zeit interessierter Mitleser in diesem Forum, hatte bislang aber Zweifel, ob ich mit meinem Problem hier richtig bin. Scheinbar gibt es jedoch auch hier einige User, die sich einmal in einer ähnlichen Situation befunden haben oder immer noch befinden. Das hier soll zugleich meine offizielle Vorstellung im Forum sein. Über mich Mein Name ist Aiax, ich bin 19 Jahre jung, habe gerade frisch mein Abi gemacht und wohne bei meinen Eltern, werde aber bald für mein Traumstudium in eine andere Stadt ziehen. Mein Problem und dessen Ursachen Da die Schule ja jetzt vorbei ist, hatte ich in den letzten Tagen viel Zeit, um über mich, mein Leben und meine Ziele nachzudenken. Ich bin zu der Erkenntnis gekommen, dass ich bislang für meine Karriere eigentlich das ideale Fundament geschaffen habe (super Noten, viele Praktika, gute Kontakte zu möglichen späteren Arbeitgebern etc.), sozial gesehen aber ein ziemlich armseliges Würstchen bin. Bereits als ich im Kindergarten war, äußerten einige den Verdacht, dass ich vielleicht das Asperger-Syndrom habe, doch das wurde vom Arzt nicht bestätigt. Aber auf jeden Fall wies und weise ich einige Symptome auf. Ich war eigentlich immer ein ruhiges und unauffälliges Kind, wurde aber in der Schule schnell als Streber/Nerd abgestempelt, was wiederum den Weg für jahrelanges und jahrgangsübergreifendes Mobbing ebnete. Außerdem war ich extrem unsportlich und in einer Lebensphase, in der Jungs sich neben der Anzahl der Haare an ihrem Sack vor allem über ihr Talent beim Fußball definieren, ist das dem allgemeinen Ansehen alles andere als zuträglich. Ich war das typische „Opfer“ und habe auf die ganzen Anfeindungen reagiert, indem ich mich extrem zurückzog und nur noch aus dem Hause ging, wenn es absolut notwendig war. Frustessen (v.a. Süßigkeiten), Fast Food und Bewegungsmangel haben mäßiges Übergewicht, unterentwickelte Muskulatur, fiese Akne, strohiges und brüchiges Haupthaar sowie allgemeine und andauernde schlechte Laune verursacht. Wie reizvoll so ein Typ für junge Mädels ist, könnt ihr euch sicher vorstellen. ? Was mich diesbezüglich auch etwas geprägt hat, ist folgendes Vorkommnis: Immer wenn ein Mädchen aus meiner Klasse irgendetwas verbockt/eine Wette verloren hatte etc., musste diejenige als Strafe so tun, als wäre sie meine Freundin. War furchtbar lustig für alle, außer für mich. Natürlich waren diese Aktionen infantil und bewusst verletzend, aber die klare Botschaft dahinter war: Es ist eine Strafe, mit dir zusammen zu sein; manchmal frage ich mich, ob da nicht etwas dran ist. Noch viel entscheidender ist aber, dass ich durch meine Zurückgezogenheit eine wichtige Phase meiner Sozialisation verpasst habe und somit extrem ungeübt in sozialen Situationen bin, in dieser Zeit kein positives Selbstbild aufgebaut und durch fehlende Bestätigung von außen normales Sozialverhalten nicht richtig erlernt habe. Bis vor 2 Jahren hätte ich meine Sozialkompetenz mit 0/100 Punkten bewertet, doch das hat sich glücklicherweise etwas gebessert, in meiner Stufe sind alle volljährig und viel gechillter und freundlicher als noch vor ein paar Jahren, sodass ich mit den meisten mittlerweile ganz normale Konversationen führen kann und durchaus auch (sporadisch) außerschulischen Kontakt mit ihnen pflege. Nichtsdestotrotz hat das oben geschilderte gewisse Spuren in meiner Psyche hinterlassen: Ich wirke in sozialen Situationen privater Natur oft unbeholfen, ich gehe in Gruppen sehr schnell unter bzw. finde überhaupt keinen Anschluss, viele Leute behandeln mich „von oben herab“ (so, als ob ich ein Idiot wäre), habe nur einen kleinen festen SC und bin ungeküsste Jungfrau. Letzteres will ich jedoch erstmal ganz hintenanstellen, obwohl PU sich eigentlich mit der „Verführung“ beschäftigt. Hab jedoch spitzgekriegt, dass es dabei vor allem darum geht, sein Leben in den Griff zu kriegen, es nach eigenen Maßstäben zu gestalten, sein eigener Gott zu sein. Haargenau das ist es, was ich will und was ich bisher schmerzlich vermisst habe. Zugegeben, es ist schon etwas frustrierend, als gesunder junger Mann kein Sexual- und Liebesleben zu haben, aber mein ziemlich beknacktes Sozialleben wurmt mich momentan viel mehr und ich will daran erstmal etwas ändern. Es würde wohl keinen Sinn machen, bei leerem Tank den Motor zu starten. Trotz meiner sozialen Defizite würde ich mich als guten Rhetoriker bezeichnen, das wird mir auch öfters von Außenstehenden bestätigt. Allerdings kann ich aus irgendeinem Grund nur in „professionellen“ Situationen meine Fähigkeiten abrufen: Ich habe schon Veranstaltungen mit mehreren hundert Gästen mitorganisiert sowie moderiert (wurde für meine Performance sehr gelobt) und sogar kurzzeitig Theater gespielt. Dabei habe ich mich immer wie ein Fisch im Wasser gefühlt, doch wenn ich neu in einer größeren Gruppe bin, kriege ich oft keinen Ton heraus bzw. wenn ich mit einem Mädchen rede, das mir gefällt, werde ich schnell rot und vermeide Augenkontakt. Das klingt alles andere als logisch, entspricht aber leider der Wahrheit und ist die absolute Antithese vom berühmten Alphamann-Verhalten. Fazit: Ich habe absolut keinen Bock, unter diesen Umständen weiterzuleben und weiterhin als menschlicher Fußabtreter zu fungieren. Ich will nicht länger der Typ sein, den man wegen seiner Leistung bewundert, ihn als Mensch aber verachtet, weil er ja „kein Leben“ hat/ein „komischer Typ“ ist. Ich möchte weder Partyhengst noch Player werden (könnte ich wahrscheinlich sowieso nicht), sondern einfach ein stinknormales, für mich angenehmes Leben mit Erfolg im Beruf, großem Freundeskreis, entspanntem Verhältnis zu anderen Menschen, Hobbies und erfülltem Liebesleben führen. Meine Lösungsansätze - Kraft- und Ausdauersport sowie ausgewogene Ernährung mit Schwerpunkt auf Proteinversorgung, viel an die frische Luft gehen. Ergebnis: Akne komplett verschwunden, Haare beginnen zu glänzen und sind geschmeidig geworden. „Durchtrainiert“ bin ich noch lange nicht, aber Kreuz und Brust sind breiter geworden, mein Bauch flach. Alte T-Shirts spannen an Schultern und Oberarmen, viele Hosen sind mittlerweile zu groß. Hoffe, bis Semesterbeginn ein sichtbares Sixpack zu haben. Sehe wohl ganz passabel aus, hin und wieder schauen Frauen mir auf der Straße hinterher. Außerdem bin ich besser drauf und fühle mich wacher, kraftvoller. - Versuch, mehr Kontakt zu Mitschülern aufzunehmen, gelegentliche Partybesuche. Ergebnis: Eher schlecht als recht. Es fällt mir verdammt schwer, meine Komfortzone zu verlassen. Außerdem haftet mir nach wie vor ein ziemlich negatives Image an; das loszuwerden ist in der kurzen Zeit, in der ich noch hier bin, unmöglich. Meine Studienzeit, einen neuen Lebensabschnitt, möchte ich deshalb für einen „Neustart“ nutzen. Folgende Dinge habe ich geplant bzw. könnte mir vorstellen, sie zu tun: - Eine Sportart ausüben (Hochschulsport bietet sich an). Hätte da an sowas wie Kickboxen gedacht, Kampfsportler haben mir schon immer imponiert und ich möchte nicht mehr so wehrlos wie früher sein. Ist wohl auch ziemlich gut für die allgemeine Fitness. - Auslandssemester einlegen und wenn es sich ergibt, evtl. eine Promotion im Ausland - Engagement in meiner Fachschaft oder ein Ehrenamt im Tierschutz - Möglichkeiten für Zusatzqualifikationen sozialer Natur (Rhetorikkurse etc.) wahrnehmen Das fällt alles in die Kategorie "Schocktherapie" und ich bin mir nicht sicher, ob ich mich damit nicht überfordern würde und im "neuen Leben" dann die gleichen Probleme wie im alten hätte. Puh, ist ja eher eine Autobiografie als eine Problemschilderung geworden. Außerdem habe ich mich hier ziemlich ausgekotzt. Ich bedanke mich schon mal bei allen, die trotzdem die Nerven hatten, es bis zum Ende zu lesen. Die meisten von euch sind sicher auf einem viel höheren sozialen Niveau als ich, aber mich würde trotzdem eure Einschätzung meiner Situation interessieren bzw. was ihr mir raten würdet, um meine Ziele zu erreichen. Danke für eure Antworten ☺️ Aiax