Helmut

Ja okay, umgekehrt sieht sie es offenbar nicht so, sonst hätte sie sich wohl schon gemeldet. Was machste jetzt? Wie kommst du zu anderen ansprechenden Menschen? Und bitte, nicht nochmal bei der Frau versuchen. Wenn sie hier nicht reagiert, ist es ein Nein.

Wenn du allgemein halbwegs routiniert im Umgang mit Frauen bist, und es nur an der besonderen Dynamik Ärztin/Patient scheitert - warum hängst du dich dann seit bald einem Jahr an dieser einen Person auf? Von der du noch kaum etwas privat kennst. Was du uns hier gegenüber ausstrahlst, ist ein fetter Mangel an Alternativen. Wird ja wohl kaum die einzige hübsche Frau sein, die du in den letzten zwei Jahren gesehen hast? Was ist mit den anderen passiert? Sorry, dass is einfach kindisch. Die Frau schuldet dir gar nix, außer dich gegebenfalls weiterhin professionell medizinisch zu betreuen, wenn sie das möchte. Alles andere ist frustrierte Nice-Guy Logik.

Nur damit wir nicht das raten, was du eh schon für dich erkannt hast... Was machst du jetzt konkret draus? Wo setzt du an?

Im Fachjargon gibt's ein Wort dafür: Du bist in der Problemtrance. Damit meine ich eine Person, die soviel Energie, Gedankenkreise und Fokus auf das Problem hat, dass sie keine freien mentalen Kapazitäten mehr hat, Lösungen zu sehen. Da wieder rauszukommen geht am effizientesten und zuverlässigsten mit externer Unterstützung. Ist es eine Option, dir eine psychologische Beratung oder Therapie zu organisieren?

Kannst du das bitte mal konkret in ein "Ich werde ab morgen..." verpacken?

Das waren jetzt ziemlich viele Zeilen, warum die Dinge so sind wie sie sind. Kannst du jetzt bitte drei Sätze aufschreiben, was du ab morgen änderst? In deinem Text sind ja bereits einige Ansätze verpackt. Und auch die Kollegen hier haben dir gute Tipps gegeben.

Kommst du mit Männern gut klar? Paar gute Freunde, einige Kumpels? Soziale Hobbies oder Interessen (Konzerte, Clubs, Sportverein...)? Wenn ja, würde ich da mal hinsehen: Was wär denn "zu schnell"? Was passiert dann Negatives? Mangelnde sexualisierte Stimmung/Verhalten ist halt die #1 Ursache von Kerlen mit ähnlichen Stories (also wenn Freundschaften im platonischen Berreich grundsätzlich klappen und die Optik halbwegs im Schnitt). Resoniert da was?

Beschreib mal: 1) Wenn du Frauen kennen lernst, wie kriegst du die auf ein Date? Wieviele Frauen waren das im letzten Jahr, die du kennengelernt hast, wieviele Dates? 2) Wenn du eine Frau auf einem Date hast, wie kriegst du sie zu was Körperlichem? 3) Wenn eine Frau dir "zu verstehen gibt, dass sie dich treffen will" - was ist dann passiert? Was hast du aus dieser Einladung gemacht? Wie läuft das ab? Es sollte ja strukturiert zu klären sein, an welchem Punkt es bei dir dann nicht weitergeht. Zusatzfrage: Worauf beziehst du diesen "generell niedrigen Marktwert" an dir? Was sagen deine guten Freunde zu der Situation?

Was ist deine Erklärung dafür?

Und wo ist der Unterschied? Ob ich einen Kumpel frage "Hey, hätte am Wochenende Lust auf eine Runde Motorrad-fahren, wie sieht's bei dir aus?" oder ein Mädel aus dem erweiterten Bekanntenkreis frage "Hey, hätte am Wochenende Lust auf einen Cocktail - mit dir" - wo genau ändert sich das Verhalten? Auch wenn es fremde Personen sind: Ob ich einen Kerl grade erst kennenlerne (z.B. auch online) und frage ob er zu meiner monatlichen Männergruppe kommen will, oder ein Mädel ob sie auf eine interessante Party mitgeht - wo ist der Unterschied? Ich muss nicht "verführen". Ich sag einfach was ich will, und schau wer auch darauf Lust hat. Ich mach ein Angebot, und schau wer mit dem Angebot was anfangen kann. Egal ob ich mit Freunden, Arbeitskollegen oder Frauen umgehe. Wie definierst du "Erfolgsrate"? Wenn mich eine Frau interessiert, dann mach ich mein Angebot. Meistens interessieren mich Frauen dann, wenn sie mit ähnlichen Werten, in ähnlichen Subkulturen, mit vergleichbarem Lebenssinn meinen Weg kreuzen. Dort funktioniert das hevorragend. Funktioniert es bei jeder Instagram-Tussi auf Tinder, die ganz anders denkt, lebt und Werte hat als ich? Nö. Interessiert mich ja auch nicht, weil was mach ich denn mit der?

Nur um mal das Territorium bzw. deine Begrifflichkeiten zu klären, eine Gegenfrage: Wie erklärst du einem guten Freund oder Kumpel, dass du am Wochenende gerne mit ihm Motorrad fahren gehen möchtest? Oder wenn du in einer Runde mit Leuten sitzt, von denen du ein paar kennst, und ein paar coole neue Personen noch nicht kennst - wie lädest du die alle mal zum Grillen ein? Benutzt du dafür Social Skills?

Wenn du willst das sie sich wie eine Frau benimmt, dann behandle sie wie eine Frau. Wenn du willst das sie sich wie ein Arbeitskollege benimmt, behandle sie wie einen Arbeitskollegen.

Genau das. Ein gesund gestartetes Kind ist in der Regel spontan, kreativ, und drückt einfach aus was es möchte bzw. tut was es möchte. Das überlegt nicht, wie es beim Gegenüber ankommt, sondern macht einfach. Erst mit der üblichen Erziehung nach dem Muster "Belohnung für Sein wie wir dich wollen" beginnt die Anpassung an andere. Ist natürlich in einer Gesellschaft auch nötig, sich an anderen bzw. gemeinsamen Regeln zu orientieren. Nur führt zumindest in unseren Breiten Erziehung halt dann viel zu oft in "Ich mache das, was andere wollen, damit ich geliebt werde" - tausche Authentizität gegen "Gefallen wollen". Nur weil du es nicht verstehst, heißt es nicht das andere es nicht verstehen.

Wieso nicht ansprechen? Wieso still und heimlich danach sehnen, aber nicht drüber reden? Im konkreten Fall natürlich nicht: "Hey, ich würde gerne deine Schwester knallen". Aber man könnte sich ja selbst mal hinterfragen, warum da eine Lust auf eine andere Frau da ist, und wie man diese entsprechend in gangbare Wege kanalisiert. Hängt dann wohl davon ab, wie man die Opportunitätskosten wahrnimmt.

"Glücklich" bedeutet für mich: Meine Bedürfnisse sind erfüllt. Wenn ich ständig was will, was sich mit meiner Beziehung nicht vereinbaren lässt, dann wäre ich nicht glücklich. Und würde das zum Thema in der Beziehung machen - eben z.B., dass man andere Leute auch anziehend findet. Dieses "Ich bin super glücklich, aber muss mich jeden Tag hart zusammenreißen nicht was zu tun was ich will" ist für mich halt absolute Perversion des Wortes "zufriedene Beziehung".

Ja, auch in einer glücklichen Beziehung kann man den Wunsch nach anderen Menschen haben (siehe z.B. polyarmore oder offene Beziehungen). Da erzählst du mir nichts Neues. Nur bei dir hat man den Eindruck, wenn du könntest würdest du ja am liebsten tauschen. Ich lese hier nichts davon, was dich mit deiner Freundin verbindet oder warum sie dir wichtig ist.

Tut es in der Tat. Du schreibst seit Seite 1 (September 2021), du seist in deiner Beziehung sehr glücklich. Trotzdem würdest du jederzeit die Schwester flachlegen, wenn du ungeschoren damit durchkommen würdest. Das passt für mich hinten und vorne nicht zusammen.

Liest sich halt insgesamt maximal unentspannt.

Siehste, da hab ma das Problem. Hier im Forum gibt's einen großen Bereich "Persönlichkeitsentwicklung", da kannst du ein eigenes Thema aufmachen mit der Frage "Wie setze ich klare Grenzen" bzw. "Wie gehe ich mit nervenden Bekannten um". Also so grundsätzlich dran arbeiten, wie man entspannter wird, und mit anderen Menschen leichter klarkommt, die einem nicht gut tun oder deren Verhalten man seltsam findet. Halt auch bisschen so die Opferhaltung ablegen (was wir hier in der Regel den meisten Neueinsteigern empfehlen), und nicht anderen Leuten die Macht übers eigene Leben und Befinden geben ("ist eine Tortur"). Ich tue mir nämlich grade echt schwer nachzuvollziehen, warum jemand der so ein "Macher" ist und "erfolgreich" (deine Worte) sich hier extra einen Account anlegt um zu kritisieren was irgendwelche halbgaren Burschen irgendwo in einem Einkaufszentrum tun oder nicht tun. Also: Reflektier mal deine innere Motivation für den Kreuzzug hier. Und mach dir bewußt, dass was du ankreidest, hier in der Breite gar nicht empfohlen wird.

Ich würd mir das mal näher ansehen. Wir sind jetzt das zweite Jahr in absolut unsicheren Zeiten mit einem Haufen Fremdbestimmung. Fertigstudiert haben und dann in den Beruf wechseln, noch dazu Wohnort/Freundeskreis-Veränderungen, das ist schon unter normalen Umständen ziemlich anstrengend. Normale Umstände sind aber grade nicht, unsere Resilienz hat bei fast allen Leuten gelitten unter dem ständog präsenten C-Thema. Das bringt's denke ich gut auf den Punkt. Wir sind dann reizbar und in unseren Grenzen unsicher, wenn wir gefühlt in Abhängigkeit von anderen Personen, bzw. in einem Mangel an Sicherheit stecken. Sicherheit entsteht einerseits durch eine breit aufgestellte "Außenhülle" an Menschen und Dingen die uns Halt geben (Schokotorte-Insider 😉 ), andererseits aber auch durch unser eigenes Wissen, uns selbst Halt geben zu können. Ich kann total falsch liegen, aber es wäre eine Hypothese, dass die Beziehungsthemen ein Symptom sind. Und du in Wirklichkeit an deiner eigenen Basis (Freunde, Wohnung, Job, Pläne) arbeiten könntest, damit dir die Beziehung an sich "nur" mehr auf dem Level wichtig ist, wie eine Beziehung unter Erwachsenen halt läuft. Grenzen setzen ergibt sich meiner Meinung nach eher automatisch, wenn genug Kraft da ist. Also würde ich mir ansehen, was dich grade kräftigen und stabilisieren kann. Alles was gute, positive Erlebnisse sind, die du selbst gestalten kannst, eigenständig und nicht von einzelnen bestimmten Personen abhängig z.B.

Das folgerst du jetzt aus deinen eigenen Argumenten. Kannst du gerne so glauben, unterliegt aber keiner allgemeinen Wahrheit. Genau das führt ja zum Gegenteil von Authentizität, nämlich von "ans Gegenüber angepasstem Verhalten". Umgekehrt: Authentizität ist das Weglassen von fremdorientierten, bzw. gesellschaftlich/aussen introjeziertem Verhalten und Werten. Wir haben sie alle in uns. Authentizität erwirbt man nicht; man legt sie wieder frei ("werdet wie die Kinder") von multiplen Schichten an biographisch fehlerlernten Prägungen (nämlich, den Wünschen anderer zu entsprechen). Und ein authentischer Mensch ist automatisch attraktiv gegenüber Menschen der gleichen Wellenlänge. Das was du hier als "Social Skills" beschreibst, scheint mir eher eine Fortsetzung der kindhaften "gefallen wollen und sich dafür verbiegen" Dynamik. Und tatsächlich lässt sich diese ja sehr häufig beobachten, bei Männlein und Weiblein.

Ich glaub an der Stelle gehen unsere Definitionen auseinander was "Persönlichkeit" und was "Social Skills" sind. Ich verhalte mich (zumindest meistens) den Leuten gegenüber so, wie mir zumute ist. Das war harte Arbeit an Selbstwert, an "Ich-Findung", an klarkommen damit wer und wie ich bin. In einer Interaktion mit einer Frau die ich attraktiv finde, bin ich gesteuert von meinen Impulsen. In einer Interaktion mit einem guten Freund bin ich genauso gesteuert von meinen Impulsen. Genau wie bei einem Arbeitskollegen. Ich "gebe mich nicht" für andere Leute. Ich lebe meine Werte, meine Bedürfnisse - manchmal natürlich kommt auch mir Angst dazwischen, Stress, Mangeldenken. Aber wenn ich das (zunehmend öfter) in den Griff kriege, dann "bin ich einfach ich selbst". Und das bedeutet für mich Persönlichkeit - meine Werte zu kennen, meine Bedürfnisse zu spüren, wissen welche Dinge in der Welt zu mir passen, und was nicht zu mir passt und wo ich Grenzen ziehe. Ist die Fähigkeit, "authentisch man selbst zu sein" ein Social Skill? Für mich klingt das nicht ganz stimmig. "Skills" haben für mich als Wort immer so den Touch des bewußt eingesetzen, gerade hier in dieser Szene.

Ich häng mich an dem Satz ein, weil er meiner Meinung nach ein Grundproblem vieler Kerle hier im Forum aufzeigt. Ein Typ (bzw. eigentlich jeder Mensch, also auch Frauen) mit einem stabilen, aus sich selbst gefütterten Selbstwert, wird sich automatisch auch zurückziehen wenn das Gegenüber sich nicht öffnet, nicht wirklich einbringt, die gemeinsame Zeit nicht aktiv mitträgt und schön gestaltet. Da hier im Forum aber haufenweise Männer aufschlagen, die Frauen auf Podeste stellen, neigen diese Kerle dazu, "zuviel" Aufmerksamkeit/Interesse/Verfügbarkeit/Energie für diese Frauen zu haben - und dann versuchen sie, mittels einer Art "Investment-Buchhaltung" zu "prüfen" ob sie sich "zurückfahren müssen". Anstatt hier ein Bankkonto zu führen und "Investment-Punkte" zu verrechnen, wäre die einfachere Lösung für einen ausbalanzierten Invest, sich selbst gut zu spüren und wertzuschätzen. Dann ergibt sich das ganz automatisch.

@blauerdachs Ich seh in diesem Forenbereich in letzter Zeit zuviele Themen und Fragen der Kategorie "Was wäre wenn?" und nicht der Kategorie "Wie kann ich es persönlich für mich besser machen?" Sei nicht so einer.