einzigartig81

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  1. Hallo, Ich bin über einen Bericht in Phoenix auf das Thema aufmerksam geworden. Leider bin ich selbst ein Antiheld, was Frauen angeht. Bei mir ist absolut tote Hose. Um denen, die es schlicht nicht interessiert, das Folgende zu ersparen und mir Hilfe zu verschaffen, nehme ich was an den Schluss gehört, mal vorweg: Ich habe mich hier durchgeklickt und gelesen. Ich finde bei Euch das Packende nicht. Hier wird mit Fachbegriffen um sich geworfen, was ich an sich eher abstoßend finde. Ich bin individuell, die Frauen, die mich anzogen bisher waren keine Modepüppchen, sondern alle individuell, dieses über einen Kamm scheren stößt mich um ehrlich zu sein ab. Durch die Abkürzungen der Fachbegriffe versteht man viel Geschriebenes hier nicht. Ich will an mir arbeiten, sonst wäre ich nicht hier. Aber bitte, zeige mir jemand das Packende, die Stelle, an der ich anfangen muss. Zu meiner Geschichte: Wie ich es auch hier von einem meiner Vorredner lese, ich war immer das dicke Kind mit den seltsamen Hobbies. Es gab Leute, die mich als Freund wollten, schon in frühester Zeit. Was meinen Freundeskreis aber immer klein gehalten hat, ist dass ich es hasse, wenn Leute mir nacheifern. Das tun, das mögen, das denken, was ich denke, nur weil ich es tu. Gerne teile ich Hobbies und Gedanken mit Gleichgesinnten. Aber bei mir wird wirklich radikal abgesägt, wer etwas tut, nur weil ich es tue. Ich wollte nie im Mittelpunkt stehen. Ich hatte meinen Freundeskreis, hab mich aber immer von den zu kantenlosen Menschen ferngehalten. Zu Gymnasiumszeiten war ich dann Teil einer zufriedenen kleinen Randgruppe. Leider war es damals schon so, dass mich meist die Frauen reizten, die nicht zu dieser Randgruppe gehörten. Mit meinem eher bescheidenen Aussehen und der Tatsache, dass ich zwar durchaus auch Eigenschaften hatte, die rundum geschätzt und geachtet waren, aber eben nicht zu den Super-coolen gehörte, und Dank des mir wohl fehlenden Alpha-Männchen-Gens rechnete ich mir allerdings null Chancen aus und machte statt erster Erfahrungen in Sachen Austausch von Körperflüssigkeiten erste Erfahrungen im Nachtrauern, obwohl nie was gewesen ist. Vieles, was ich um die Thematik bisher gelesen habe, drehte sich um die Freundschaftsfalle. Nicht mal in die bin ich bis dahin geraten. Ich wurde in dieser Zeit schlicht übersehen. Es folgte dann etwas in der Berufsschule. Ich geriet an eine, die meine Schwäche für sie auszunutzen wusste. Wenn es wem bedurfte, den man einspannen und ausnutzen kann, dachte sie an mich und ich war fast schon dankbar dafür. Passiert ist allerdings nichts. Auch hier würde ich nicht von Freundschaftsfalle sprechen. So behandelt man keinen Freund! Die hat später noch andere Sachen gemacht. Sie hat einen aus meiner Sicht relativ unfeinen Geldstreit mit ihrem Vater vor den Richter gebracht. Da wurde ich dann auch mal wach und zog mich zurück. Trotzdem, da es bisher noch das war, was Liebe am nächsten kam - zumindest meinerseits - stürzte mich das in eine tiefe Depression, die mir wirklich erst mal den Appetit verschlug. Mein Übergewicht verwandelte sich, und das habe ich hier auch schon mal gelesen, in eine praktsiche Magersucht. Das war ca. 2001. Sind wir offen? Ja, ich glaube, in der Community mag das gehen. Zu einem Zeitpunkt, zu dem ich mich sogar als recht gutaussehend empfand, solange ich die Kleidung anbehielt, verschaffte ein Auftragsverlust mir den erzwungenen Jobwechsel. Und prompt passierte es wieder. Es war nur der Blick durch ein Durchreichfenster, vielleicht 20x20 cm. Sie konnte mich zu dem Zeitpunkt nicht mal gesehen haben, sie schaute in eine andere Richtung. Ich sah nur ihren Kopf und das war wirklich das Gefühl, die oder keine mehr! Und ich schmiss mich ran, tat alles was ich konnte. Ich glaube, wäre das nicht passiert, ich hätte für das Thema Magersucht wirklich einen Therapeuten gebraucht. Dadurch fand das runter Hungern ein Ende. Ich war zwar untergewichtig, aber ich aß wieder normal. Ich hatte sie letztlich sogar bei mir zu Hause. Sie ist bis heute die Einzige, an der ich Interesse hatte und, die meine Wohnung betreten hat. Und es passierte: Nichts! Wir hatten was zu erledigen, was wir gemeinsam taten, wir hatten wirklich Spaß und draußen schneite es alles, was geht vom Himmel. Ich betete, dass es uns einschneien möge, dass sie nicht weg könnte. Aber auch der Abend endete. Das war das erste Mal Freundschaftsfalle. Noch schlimmer: Ein paar Wochen später durfte ich mit ansehen, wie ein Arbeitskollege, den ich als Freund empfand und auch nicht als extremst gutaussehend, bekam, was mir verwährt blieb. Und es war das beschissenste Gefühl in meinem Leben, zu sehen, wie die beiden mit einander rumturtelten und ich dumm dastand. Mittlerweile sind sie getrennt und haben ein Kind. Der Kontakt brach durch erneuten Jobwechsel. Ich traf sie einige Jahre später auf ihre Initiative hin noch mal wieder, in einem Café samt Sohnemann und fragte mich ernstlich: "Junge, was hast Du an der gefunden?" Ich kam zu dem Schluß: "Dünnsein löst Dein Problem auch nicht" und tat das, was ich schon in Kindheitstagen gut konnte, ich bekämpfte meinen Kummer wieder mit Fressen. Noch schlank versuchte ich es über Kontaktanzeigen zu der Zeit, als ich noch zu Hause wohnte. Mein Vater ist noch heute extremster Gegner des Internets. Sowas gab's bei uns Ende der 90er zu Hause nicht. Es kam zu zwei Blinddates, bei denen ich die zugehörigen Frauen beim live Erleben wirklich zum Weglaufen fand. Ich zog es durch, machte den Abend mit, weil ich denen nicht weh tun wollte, und betete zweimal, dass es schnell vorbeigehen möge. Es war wirklich ganz schrecklich! Ein drittes Blinddate ergab sich nach dem Auszug zu Hause dann übers Internet. Hier fand ich die Frau sogar halbwegs attraktiv. Sie hatte allerdings Eigenschaften an sich, für die ich sie zwischenzeitlich wirklich am liebsten erschlagen hätte. Die Wege trennten sich einvernehmlich. Ein viertes Date ergab sich, auch noch zu schlanken Zeiten ebenfalls übers Internet. Daraus ergab sich das erste Mal, dass ich bei einer Frau übernachtete. Sie war nicht ganz mein Typ, aber ich mochte sie, umgekehrt war es genauso. Ich bin überzeugt, wir haben uns beide gewünscht, dass was passiert, aber es passierte nichts. Leider brach der Kontakt ab, nachdem sie den hoffentlich Richtigen fand. Ich hätte sie gern als Freundin behalten, denn auch wenn die Luft nicht knisterte, die Chemie stimmte. Irgendwie mochte ich sie über das übliche Maß hinaus, rein platonisch. Dort habe ich mir Freundschaft gewünscht, nach dem Kennenlernen. Auch das bekam ich nicht. Kurz darauf machte ich den Fehler erneut, einer, die ich wirklich anziehend fand, hinterherzulaufen. Es ging natürlich nicht gut und warf mich vollends zurück ins alte Freß-Muster. Noch schlimmer. Ich ging den Frauen förmlich aus dem Weg und dünnte auch meinen Freundeskreis massiv aus. Ich lenkte mich über Jahre ab mit gerne mal 13stündigen Arbeitstagen, die in Speditionen gerne verlangt werden und, die ich in dem Moment auch bereit war zu geben, und anschließend über das Internet. Alles, lieber ein Leben lang alleine sein, als noch mal vor die Wand zu laufen. Bald schon hatte ich mein Ausgangsgewicht weit, weit übertroffen. Und dann passierte es am Fatalsten. Mag daran liegen, dass es am Gegenwärtigsten ist. Eine, die bei uns in der Firma anfing, war genau der Typ Frau, nach dem ich mich sehne. Meine programmierte Reaktion zunächst: Ich ging ihr aus dem Wege, ich scheute ihre Gegenwart, wie der Teufel das Weihwasser. Sie ließ das aber nicht zu. Sie fragte nach. "Du gehst mir aus dem Weg. Kannst Du mich nicht leiden? Was ist los?". Dem stand ich völlig hilflos gegenüber, das hatte ich, der ich es gewohnt bin, übersehen zu werden, noch nicht erlebt. Damit hatte ich weißgott nicht gerechnet. Wo ich mich bisher erfolgreich ablenken, ausklinken oder verdrücken konnte, war das auf einmal nicht mehr möglich! Ich fühlte mich geradezu eingeladen und tat das wieder, was ich bisher immer getan habe: Ich lief ihr nach. Und selbst das eigentlich Grundfalsche tat ich zwar mit Herzblut, aber rückwirkend betrachtet nicht mal gut. Mir war das nicht so bewusst im Moment des Geschehens. Rückblickend nehme ich es wirklich so wahr, dass ich damit schlagartig uninteressant wurde. Interessant war ich nur solange, wie ich unnahbar war. Und auch hier passierte es wieder. Ein Arbeitskollege der mir direkt gegenüber sitzt, hätte sie spielend leicht haben können. Ich glaube, er wollte nicht. Er ist in einer Beziehung und die Stimmung die da herrschte, ich kann es wirklich aus Zuschauersicht ersehen, ist eindeutig. Ich bin ihr ohne Erfolg hinterher gelaufen. Sie läuft ihm mit mäßigem Erfolg hinterher. Mag man seinen Worten glauben, mag da mal was für eine Nacht passieren. Aber so schätze ich ihn an sich nicht ein. Der will nur spielen und er beherrscht, dem Spiel die Regeln zu geben - im Gegensatz zu mir. Mich wirft das Ganze um Jahre zurück. Ich habe in den letzten drei Wochen runde 15 kg verloren, mag nicht mehr essen, wie 2001. Meinem Umfeld ist das sogar bereits aufgefallen. Meine Ausrede: Magenprobleme - das ist nicht mal gänzlich gelogen. Meine Arbeitssucht hat stark nachgelassen, zumal mein Job auch nicht das Gelbe vom Ei ist, der ganze aufgebaute Selbstschutz, das ganze Lebenskonzept, es funktioniert gerade nicht mehr. Ich merke auf einmal wieder, wie allein ich bin, wenn ich pünktlich Feierabend mache und, was ich vermisse, zumal ich durch diverse Umzüge mittlerweile rund 40 km fahren muss um den nächstgelegenen echten Freund zu treffen. Die Ablenkung über das Internet ödet mich an. Das Fernsehprogramm finde ich unabhängig von diesen Erfahrungen schon seit Jahren nur noch zum Weglaufen. Am meisten leid tut mir dabei mein Vater. Er merkt, dass was nicht stimmt, bemüht sich nach Kräften, mir zu helfen. Mein Vater ist aber definitiv die falsche Person, mir zu helfen. Ich würde mich zu Tode schämen, ihm das so zu erzählen. Ich finde nicht mehr den Weg, mich abzulenken gerade, aber auch nicht den rechten Weg, das Problem anzupacken. Ich merke auch, wie blöd ich mich angestellt habe. Ich hatte ja vor Augen, wie es gehen kann, bei meinem Gegenüber. Das hat mir einige Fehler aufgezeigt, die ich gemacht habe. Aber ich kann es für mich nicht umsetzen. Ich bin nicht auf den Mund gefallen. Mein Job verlangt von mir, dass ich im Grunde am laufenden Band unschöne Dinge so verkaufen muss, dass der Gesprächspartner es schluckt. Reklamationsabteilung! Schwächlinge halten das nicht lange aus. Ich halte das seit bald 8 Jahren aus und solange wir nicht von den Verhältnissen reden, unter denen ich arbeite, die Arbeit an sich mache ich immer noch gerne. Ich behaupte, ich kann Kühlschränke am Nordpol verkaufen. Nur einen Ladenhüter, wie mich selbst, den kann ich nicht verkaufen. Ein Gutes: Ich trauere nicht mehr um sie, solange sie mir nicht in die Quere kommt. Und dass sie mir nicht mehr in die Quere kommt, ist wohl relativ sichergestellt. Facebook zu meiden - ein Medium, das ich eher verabscheue, fällt mir leicht. Ich trauere um mein Leben. Mittlerweile bin ich auch 33. Ich versuche momentan, das Positive aus meiner Stimmung zu ziehen: Noch ein paar Kilo abnehmen kann sicher nicht schaden. Mal schauen, ob ich wieder unter die 100 komme. Damals waren es unter 70. Ich hab da keine Erwartungen und bin auch zufrieden, wenn's vorbei ist, bevor ich die 100 unterschreite. Aber wieso das nicht nutzen? Offenbar ist mir in meinem Leben etwas aberzogen worden, was mich männlich macht. Oder noch schlimmer: Wahrscheinlich habe ich das nie besessen. Ich weiß noch aus Schulzeiten, dass ich nie das Großmaul sein wollte, was im Mittelpunkt steht - auch wenn ich dazu Gelegenheit gehabt hätte. Ich erinnere mich auch, dass ich, wenn ich es darauf anlegte, doch mal im Mittelpunkt zu stehen, mich dabei immer fürchterlich blamierte. Ich habe ein Problem. Ich bin willig, daran zu arbeiten. Ich wünsche mir nicht mehr, als jemand, der mir das Packende zeigt, an dem ich ansetzen kann, zu arbeiten und der nicht gleich die Hand aufhält und nach Geld fragt, wie es heute leider üblich ist. Lieber beiße ich mir die Zunge ab, als dafür Geld zu bezahlen. Für die heute übliche Gier verabscheue ich die Gesellschaft zutiefst. Ich glaube noch an Nächstenliebe. Gerade jemanden, der Probleme hat und in Not ist, sollte man nicht alleine lassen. Das lebe ich selber gerade an anderer Stelle und unter anderem Hintergrund real aus, ohne Geld dafür zu verlangen, obwohl mir eigentlich selber eher nach Heulen, als nach jemanden Aufbauen ist und hier und jetzt möchte ich das nur ein einziges Mal für mich selbst einfordern! Für mich ist das Leben ein Geben und Nehmen. Falls dieses Denken heute wirklich so out sein sollte, wie es manchmal scheint, bin ich falsch hier. Dann suche ich mir wirklich vielleicht besser die nächste hohe Brücke!