-
Inhalte
342 -
Mitglied seit
-
Letzter Besuch
-
Coins
495
Inhaltstyp
Profile
Forum
Blogs
Downloads
Kalender
Premium Store
Bewerbungen
Alle erstellten Inhalte von Candygirl
-
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Wow, Loveling, so strukturiert kann man also mit Gefühlen umgehen. Bisher waren meine Gefühle immer ein diffuses, undefinierbares Konglomerat, das mein Herz und meine Seele schwer machten. Die von dir beschriebene Vorgehensweise fühlt sich sehr stimmig an. Warum interpretieren Menschen Gefühle und Situationen, warum versuchen Menschen, sich selbst zu erklären? Vielleicht denken wir uns diese Geschichten aus, um uns daran festzuklammern? Um Halt zu finden? Das blau Gedruckte fühlte sich vertraut an, aber nicht schön. Es hat mich traurig gemacht. Es sind keine schönen Gefühle, aber ich kenne sie aus meiner Kindheit. Ich wurde nie gehalten oder gestreichelt. Angefasst wurde ich nur, wenn man mir wehtun wollte. Ich kann mich an zwei Situationen erinnern, in denen meine Mutter mich mit einer Umarmung festhielt, nachdem sie mich stark misshandelt hatte und ich weglaufen wollte. Die Nähe zu ihr war kaum auszuhalten. Ich wollte nur, dass sie mich loslässt. Das Gefühl der Fremde und der Einsamkeit waren unangenehm. Die Nähe selbst war sehr schön. Mit diesen Gefühlen wäre ich in der Zukunft nicht glücklich. Es fühlt sich nicht schön an, immer weglaufen zu wollen, immerzu vor der Liebe zu flüchten. Wenn ich das loslassen könnte, dann könnte ich Nähe wirklich zulassen und genießen. Ich bin vorher gerade nach Hause gekommen und habe seit gestern früh nicht mehr geschlafen. Ich hatte einer Freundin zuvor für dieses Freizeit-Sportevent zugesagt, weil ich nicht geplant hatte, eine solche schlaflose, verrückte Nacht zu erleben. Was passiert ist, passt gerade so perfekt zum Thema, denn ich habe ein sehr starkes, mächtiges Gefühl in mir gefunden, das ich vorher eigentlich nicht kannte. Aber nun die Geschichte von Anfang an. Ich muss etwas vorgreifen, denn die unterschiedlichen Ereignisse greifen ineinander, wie Puzzle-Teilchen, die ein Bild ergeben. Freitag Abend war ich auf einer Party, weswegen ich den aktuellen Mann, nennen wir ihn Le. nicht so wie die Abende zuvor traf. Montag bis Donnerstag hatten wir jeden Abend Sex. Er befriedigte sich in mir und ich ging mitten in der Nacht unbefriedigt nach Hause. Nachdem wir Freitag keinen Sex hatten, schrieb er mir gestern Vormittag, ob ich Lust hätte auf einen Kaffee, bevor er seine Geschäftsreise antrete. Ich sagte zu und er wollte gleich mit Kaffee vorbeikommen. In der Zwischenzeit rasierte ich meine Beine - nur für den Fall. Als er da war, hatte ich wirklich Lust, mich mit ihm zu unterhalten (ihr wisst ja, dass Sprechen für mich sehr viel bedeutet). Ich stellte ihm viele Fragen über seinen Job, seine Spezialisierung und war ehrlich interessiert. Es dauerte nicht lange und er beendete das Gespräch und fing an mit mir rum zumachen. Um 11:51 hatte ich meiner Schwester zurückgeschrieben, dass ich mich später melden würde, denn Le. sei gerade da. Um 12:24 schrieb ich ihr: Er hat mich kurz gefickt und ist danach recht schnell abgehauen. Nach dem für mich völlig unbefriedigenden Sex streichelte er mich kurz lieblos und sprang auf, obwohl er noch etwas Zeit gehabt hätte. Als er meine Klamotten vom Boden einsammelte und sie in hohem Bogen auf meinem nackten Körper landeten, fühlte ich, dass ich etwas fühlte. Aber ich wusste nicht, was es war. Das Gefühl fand ich erst im Laufe des Tages heraus. Kurz nach dem Sex hatte er gesagt: Es tut mir so leid, dass du jetzt unbefriedigt bist. Meine Antwort: Das ist schon in Ordnung. Bei mir geht das ja auch nicht so leicht. Wie ein Sklavenmädchen, das seinem Herrn dient. Für jenes untertane, sklavenhafte Verhalten hatte mich mein FB zuvor sehr verachtet und mir somit zum ersten Mal mein eigenes Muster bewusst gemacht. Le. verließ meine Wohnung. Ich ließ mich zum Abschied nur auf die Wange küssen. Danach fühlte ich etwas in mir. Ich war mir sicher, dass es keine Kälte war, so wie ich diesen undefinierbaren Gefühlsklumpen bisher immer interpretiert hatte. Ich packte meine Sportsachen und machte mich auf den Weg ins Fitnessstudio. Mit schweren Gewichten und klirrendem Eisen konnte ich meinem Herzen immer schon Erleichterung verschaffen. Im Gym angekommen, startete ich mein Beintraining. Ein Mann war am Squat-Rack und ich bat ihn, mir Bescheid zu geben, sobald er fertig sei. Nach 10 lief er an mir vorbei und gab mir ein Zeichen. Ich ging in die Richtung des Racks und sah, dass er seine 120kg nicht abgebaut hatte. Durch den gesamten, gut besuchten Raum rief ich ihm hinterher, dass er seine Gewichte abbauen solle. Wegen seiner Kopfhörer hörte er mich nicht. Ich fing an zu schimpfen und sogar das Wort "Arschloch" fiel. Alle schauten mich an. Ich erschrak. Eigentlich bin ich sehr besonnen und stets zu allen Menschen nett. Vor allem jemand Fremdes zu beschimpfen, ist nicht meine Art. In diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass ich eine riesengroße Wut in mir hatte und sie durch diesen Mann nur zum Ausbruch gebracht wurde. Eigentlich war ich wütend, dass ich es erlaubt hatte, dass ein Mann mich zum Wixxen benutzt hatte und ich in keinster Weise in meinen Bedürfnissen befriedigt worden war. Ich war unendlich wütend, dass ich mich wie eine Sklavin verhalten und meine eigenen Bedürfnisse unterdrückt hatte. Ich bin unendlich wütend, dass ich als Kind missbraucht wurde die Bedürfnisse von erwachsenen Menschen zu erfüllen, ich selbst jedoch keine Bedürfnisse haben durfte. Dass ich wie eine Sklavin gehalten wurde, die demütig alles ertragen musste. Ich bin keine Sklavin mehr! Ich bin ein Mensch, eine Frau mit Bedürfnissen! Ich brauche Nähe, Wärme, Sex, Befriedigung... NEIN! NEIN! NEIN! Ich bin keine Sklavin mehr!!!! Als ich die Wut so deutlich spürte, wurde sie schwächer. Ich dehnte mich sehr lange auf sehr liebevolle Weise und gönnte mir zwei Saunagänge. Im Anschluss eilte ich nach Hause, um mich für eine Weihnachtsfeier fertig zu machen. Ich freute mich besonders auf meine Freundin, die mich in die Gras-Clique integriert hatte. Ich hatte sie zwei Wochen lang nicht gesehen und ich wusste, dass wir uns viel zu erzählen haben würden. Als wir uns kennengelernt hatten, dachte ich über sie: Was ist das denn für ein Ghetto-Kind? Und sie dachte sich: Was ist das denn für eine Barbie? Nach einiger Zeit spürten wir beide, dass wir, obwohl wir äußerlich nicht unterschiedlicher hätten sein können, im Inneren das Gleiche trugen. Die selben Schmerzen, den selben Glanz in den Augen, wenn wir von unseren Träumen sprachen. Seitdem fühlen wir uns wie Schwestern. Als wir uns gestern Abend sahen, sagte sie mir, wie sehr sie mich vermisst hatte und dass sie sich seit Tagen darauf freute, nach der Weihnachtsfeier etwas mit mir zu unternehmen. Bis halb 1 Uhr morgens hielten wir Smalltalk mit den Anderen, nippten an unseren Weingläsern und waren normal. Immer wieder warfen wir uns jedoch diesen Blick zu, welcher verriet: Wenn wir später unter uns sind, dann wirst du die ganzen heftigen Geschichten erfahren, die in der Zwischenzeit passiert sind. Ich wusste, was mich erwartete: Sie hatte mir eine Woche zuvor eine Nachricht geschickt mit den Worten: Candy, oh mein Gott! Ich hatte grade den schlechtesten Fick meines Lebens! Wir beschlossen, nach der Feier in eine verranzte Spelunke auf dem Kiez zu gehen und an der Bar Whiskey zu trinken. Ich trinke eigentlich keinen Alkohol und schon gar keinen Whiskey, aber ich wollte in einer verranzten Spelunke an der Bar mit ihr Whisky trinken und die Geschichte über den schlechtesten Fick ihres Lebens hören. Ich wollte diese ganze Geschichte. Sie erzählte in schillernden Worten, führte die Handlung elegant und geschickt über alle Spannungsbögen, spielte mit den Worten und ihrer Stimme, gab den Sätzen einen wunderbaren Rhythmus so als wäre sie der Dirigent eines großen Orchesters und so als wollte sie, dass mein Herz zu ihrer Herzensmusik tanzte. Ihre künstlerischen Worte unterstrich sie mit grazilen Bewegungen ihrer Hände und ihren zierlichen, weiblichen Körper bewegte sie im Gleichklang, so als ob sie zu ihrer eigenen Melodie tanzte. Ich liebe es ihr zuzuhören, denn immer wenn sie mit ihrem Theaterstück, ihrer Kunst beginnt, öffnet sich ein Tor zur Weisheit und ich erfahre etwas, das mir wie aus einer göttlichen Quelle zu strömen scheint. Der Mann kam nach 30 Sekunden und sagte zu ihr: Tut mir leid, ich bin nicht der Beste im Bett. Ihre Reaktion: Ist das dein Ernst? Ich gehe nicht, bevor ich nicht befriedigt bin. Du hast zwei Hände und einen Mund. Mach. Sie steht für sich ein. Sie ist keine Sklavin. Vor ein paar Wochen saß ich mit ihr am Hafen. Wir kifften und aßen Gummibärchen und sie erzählte mir von der Zeit als sie von zuhause weg lief, fortan in den Straßen von Hamburg lebte und nachts in den U-Bahnen schlief. Ich hatte mir immer ein Date am Hafen gewünscht, doch jene Nacht mit ihr hätte mit keinem Mann dieser Welt schöner sein können. Wir arbeiten beide im Moment in Jobs, die uns ein bequemes Leben ermöglichen, uns jedoch nicht erfüllen. Wir sind beide an einem Punkt angekommen, an dem wir uns verändern möchten. Beim zweiten Glas Whiskey sagte sie: Candy, ich will weg von hier. Ich will ins Ausland. Aber andere Koordinaten verändern dich nicht. Überall, wo du hingehst, nimmst du dich selbst mit. Ich weiß genau, wenn ich jetzt nach Neuseeland gehe, dann werde ich nach drei Tagen jemanden treffen, der kifft, in irgendeinem Hostel mit ihm einen dampfen und nichts tun. Ein Jahr wird vergehen und ich werde nichts getan haben. Candy, das will ich nicht. Ich muss mich jetzt verändern. Erst dann kann ich von hier weggehen. Um drei Uhr morgens warfen Sie uns raus, weil die Besitzer schließen wollten. Wir gingen mit einer weiteren Freundin in eine Bar und tanzten. Auf der Tanzfläche bauten wir uns einen Joint und kifften. Ich ließ alles los und tanzte einfach. Zwei attraktive Männer tanzten mich an und ich tanzte zwischen den Beiden. Im Laufe des Abends hatte ich irgendwann die Befürchtung, dass sie uns bald rauswerfen würden, denn unser Tanz war wie ein Vorspiel. Mein Kopf sagte mir, dass ich eine Hure sei, doch mein Körper genoss es, eine Hure zu sein. Irgendwann schaute ich auf die Uhr und sah, dass es schon sechs Uhr morgens war. Ich musste sofort los. Meine Freundin umarmte mich zum Abschied und sagte: Candy, du bist wie ein Geschenk für mich. Du bist meine Familie. Danke, dass du in meinem Leben bist. Ich antwortete ihr: Ich liebe dich, und küsste ihre Wange. Bevor ich ging, gab ich einem der beiden meine Nummer und er hat mir bereits geschrieben, dass er mich unbedingt wieder sehen will. Wer weiß, vielleicht mache ich sogar nen Dreier. Ich fuhr nach Hause, packte meine Sportsachen und fuhr zu dem Event. Jetzt gerade schreibe ich diese Zeilen anstatt zu schlafen und bin schon wieder auf dem Sprung. Ich wollte meiner Freundin selbstgebackene Kekse vorbeibringen, weil sie gestern kurz traurig war, als unsere verheirateten, normalen Freundinnen erzählten, dass sie von ihren Männer Geschenke zum Nikolaus bekommen würden. Danach habe ich ein Date mit einem sehr interessanten, neuen Mann. Nach Ficken ist mir heute nicht wirklich, aber ich habe Lust, mich zu unterhalten, obgleich ich etwas nervös bin, da ich bei Schlafmangel meisten starke Probleme mit dem Sprechen habe. Ich hatte viele intensive Gefühle in den letzten Stunden. Wut, Trauer, sexuelle Erregung, Freude, Aufregung, Abenteuerlust, die Liebe zu meiner Freundin. Ich habe mich lebendig gefühlt. Was für eine Nacht. Was für ein Geschenk, welches ich erleben durfte. Im Moment hilft mir alles um mich herum, beschleunigt meine Themen zu erkennen und zu bearbeiten. Großes steht bevor und es ist nicht mehr viel Zeit. Das mit den Gefühlen wird ab jetzt trainiert. Die Männer in meinem Leben sind dabei eine wunderschöne Unterstützung. So, jetzt muss ich los... Und dann irgendwann schlafen... -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Eben in der Bahn einen Mann mit zersausten, zotteligen, beinahe gedreadlockten Haaren gesehen, vor ihm unzählige Rewe-Tüten. Während ich, noch leicht stoned und betrunken, aber bereits frisch geduscht und in Sportklamotten, mit zum französischen Zopf geflochtenen Haaren, eine halbe Tafel Ritter Sport Eedbeer-Minze aß, konnte ich es nicht lassen, ihn anzusehen. Sein Blick war starr und seine Augen besaßen jenen Rest an Glanz, welchen seine blasse Haut, das hagere Gesicht und der Rest seiner Erscheinung schon verloren hatten. Hin und wieder wanderten seine Augen umher, aber schienen keinen Punkt zu finden, an den sie sich hätten festhalten können. Ich hätte ihn gerne nach seiner Geschichte gefragt. Ich hätte ihm gerne zugehört, aber ich musste weiter. Eine Verpflichtung wartet. Wir tragen alle unsere Tüten voller Geschichten mit uns. Wir sind alle Buchstaben und Worte, denen unser Herzschlag und unser Atem Leben einhaucht. Das ist es, was wir sind. Das wollte ich noch mit euch teilen bevor ich euch dann heute Nachmittag die ganze Geschichte erzähle. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Was für eine Nacht... Ich muss jetzt gleich los, aber heute Nachmittag, wenn ich zurück bin, werde ich unbedingt erzählen, was passiert ist. Was für eine wilde Nacht :) -
Aus der Extrem-Komfortzone ausbrechen? Nur wie?
Candygirl antwortete auf prof_kai's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Machst du denn Sport? Körperliche Fitness kann einem wirklich den Allerwertesten retten. Mich hat der Sport bereits mehrfach aus dem Dreck gezogen. Ich weiß, aller Anfang ist schwer, aber wenn du mal einen Monat durchgezogen hast, wirst du nicht mehr damit aufhören können. Im Übrigen kenne ich dieses Gefühl, das du beschreibst. Dieses "Ich könnte jetzt auch in meinem Bett liegen". Bei mir ist es aber ein anderes Suchtmittel, nämlich Süßigkeiten. Einziges effektives und sofort verfügbares Gegenmittel ist der Sport. Fieldtested ;) Was mir wichtig ist zu sagen: Bevor du deine Energie damit zubringst, bei Ärzten nach Antworten zu suchen, könntest du auch das mit dem Sport probieren. Vielleicht laufen gehen, Körpergewichtsübungen (zieh dir Calisthenics/Streetworkout auf Youtube rein), im Fitnessstudio anmelden, etc... Alles Gute für dich!- 7 Antworten
-
- 1
-
-
- komfort zone
- müdigkeit
-
(und 1 weitere)
Mit folgenden Stichworten gekennzeichnet:
-
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
München, deinen Text werde ich mir noch oft durchlesen... Eine wirklich hilfreiche Grundlage an mir zu arbeiten... Danke noch einmal! Wie auch alle anderen mir sehr helfen! Das möchte ich immer wieder betonen... Jeder einzelne Post hier hilft mir unendlich, denn dadurch kann ich reflektieren und mir meiner eigenen Gedanken bewusst werden... Hin und wieder schäme ich mich, wie tief ich euch in mich hineinschauen lasse und wie verletzlich ich mich mache. Besonders im Hinblick auf meine spezielle Art zu schreiben... Aber dann spüre ich jedes Mal wieder, wie sehr mich dieser Thread weiter bringt... Es ist mein kleines Tagebuch. Meine Zuflucht. Durch das Schreiben drücke ich aus, was ich sonst nicht zu sagen vermag... Heute hatte ich neue Erkenntnisse. Loveling, du sprichst etwas an, das schon immer meine Schwachstelle war. Gefühle. Ich habe dein Posting gelesen, als ich auf die Bahn gewartet habe. Ich habe auf einen Hinterhof geblickt, durch eine verstaubte, zerkratzte Plastikscheibe hindurch, das billige Rot einer Leuchtreklame spiegelte sich flackernd in den Regenpfützen des immer währenden Hamburger Regens. Ich lief unruhig auf und ab und achtete darauf, dass meine Füße nicht die Fugen zwischen den Fliesen berührten. Du siehst, ich spreche schon wieder in Bildern. Weil ich meine Gefühle nicht anders ausdrücken kann. Weil ich meine Gefühle nicht wahrnehme. Immer schon ist das so gewesen. Meine Gefühle nahm ich, legte sie auf einen Seziertisch und betrachtete sie eingehend mit Skalpell in der Hand unter gleißendem Röhrenlicht. Was ich fühle, passiert in meinem Kopf. Dort blüht mein Gefühlsbaum, ich ernte die Blüten in Form von Worten und schreibe sie nieder. An die Wurzeln in meinem Herzen komme ich jedoch nicht heran. Meine Psychologin hat einmal zu mir gesagt, diese Fähigkeit des "im Kopf Lebens", hätte mich überleben lassen. Sie meinte, wenn ich mit meinem Herzen gefühlt hätte, wäre ich zugrunde gegangen. Ich will es versuchen, zu beschreiben, was ich in jenem Moment im Bett fühlte. Ich habe die Wärme gespürt, seinen Herzschlag sowie meinen. Doch unsere Herzen schlugen nicht im gleichen Klang und die Wärme schien mir nicht für mich bestimmt. Ich habe mich fremd gefühlt. Ich wollte in die dunkle Nacht, in die Kälte, zu den kahlen, zitternden Zweiglein, weil mir die Kälte und die Dunkelheit vertrauter sind als die Wärme. Im Herzen fühlte ich mich allein. Weil ich niemanden hineinlassen kann. Er fragte mich gestern, was ich verberge. Und ich antwortete ihm: Was ist, wenn ich ein Rätsel bin? Was ist, wenn ich wirklich etwas verberge? Ich gebe mich geheimnisvoll, mysteriös, lege einen Schleier über meine völlig banalen Verletzungen, nur um mich nicht zeigen zu müssen. In dieser Rolle gehe ich richtig auf. Die Frau, aus der man nicht schlau wird. In Wahrheit ist jedoch nichts Magisches, Dunkles, Rätselhaftes an mir. Ich bin einfach nur ein verletztes, traumatisiertes, stotterndes Wesen, das panische Angst hat, abermals verletzt und zurückgewiesen zu werden. Simple as that. Sind das Gefühle, was ich beschrieben habe? Ich bin nicht so gut mit Gefühlen und vor allem nicht, wenn ich darüber sprechen muss. Dabei stottere ich sehr. Ich drücke mich auf eine andere Art aus. Ich spreche in Bildern. In Geschichten. Manchmal in Rätseln, die ich selber nicht verstehe. Aber vor allem drücke ich mich über das Körperliche aus. Ich mache viel Sport. Sportarten, bei denen jede Faser des Körpers gebraucht wird, Energien fließen... Und Sex... Den Mann, den ich gerade toll finde, habe ich sehr schnell an mich heran gelassen. Ich spüre, dass ich für ihn jetzt nur eine FB bin. Ich bin sehr sexuell, bewege mich sehr weiblich, schlage meine Wimpern stets sanft nieder, atme tief, so dass sich meine Brüste langsam heben und senken... Er ist in meinem Bann und ich weiß, dass er diese sexuelle Energie von mir haben will. Zwischen meine Beine kommt man schnell. Ich habe ein starkes sexuelles Verlangen und ich zelebriere mich beim Sex selbst. Es ist meine Bühne und ich der Star. Es ist ein Spiel. Während sich mein Körper öffnet, bleibt meine Seele verschlossen. Und ja, München, ich warte auf diesen weißen Ritter auf einem Einhorn, diesen einen Mann, der einfach versteht, ohne dass ich meine Gefühle erklären müsste. Der versteht, warum ich hart gefickt werden muss, aber danach zärtlich geküsst und in den Arm genommen. Der mich Hure und Madonna zur gleichen Zeit sein lässt. Ich scheine meine Sexualität gerade anzunehmen. Ich baue mir gerade parallel FB`s auf. Noch nie in meinem Leben hatte ich parallel etwas am Laufen. Es entspannt mich total im Umgang mit den einzelnen Männern. Wenn einer keine Zeit hat oder nicht zurückschreibt, mache ich mir einfach etwas mit einem Anderen aus. Eine aus meiner Gras-Clique hat einen sehr heilsamen Satz zu mir gesagt, nachdem ich mich darüber beklagte, dass mein zu dieser Zeit einziger FB mir absagte: Candy, es geht nur darum, dass du keinen Fick drauf gibst. Seitdem bin ich entspannter. Ich habe akzeptiert, dass da eine unendliche sexuelle Kraft in mir ist, die gelebt werden will. Es ist schon spät. Es ist Zeit zu schlafen, aber zuvor will ich noch ein Geständnis machen. Ich habe doch ein Geheimnis. Etwas, um das keiner weiß, aber etwas, das alles für immer verändern könnte. Ich bin doch ein Rätsel. Ich verberge etwas. Schon lange. Und das Schicksal wird zeigen, ob ich das Geheimnis lüften werde, oder ob es für immer verschüttet bleiben wird. Habt eine wunderschöne Adventsnacht. Ist diese Zeit nicht wundervoll? Überall leuchten die Lichter in die Nacht hinein, so als wollten die Menschen einander Mut machen, dass schon bald die Dunkelheit wieder dem Licht weicht. Ja, die Dunkelheit wird dem Licht weichen. -
Depression oder zu gemütliche Comfort Zone?
Candygirl antwortete auf Spiderbro's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Kein Wunder, dass du dich depressiv fühlst. Du bist in einen Lebensabschnitt zurückgegangen, den du eigentlich schon hinter dir gelassen hast. Wir sind darauf ausgelegt, dass wir Schritt um Schritt weitergehen, denn das ist Leben. Was du gerade machst, ist ein Ausharren in einer vergangenen, längst toten Zeit und deine negative Gefühlswelt zeigt dir ganz deutlich, dass du verblühst, wenn du so weiter machst. Du bist so jung und die Welt hat dir noch so viel zu bieten. Du sollst rausgehen und auf die Nase fallen, lieben, Abenteuer erleben, Dummheiten machen, finden, wonach auch immer du suchst. Dir geht es nur schlecht, weil du den Hunger nach Leben in dir spürst und ihm nicht folgst. Binde dich gedanklich nicht an einen Job, an eine Immobilie oder an eine Frau. Ein Stück Papier oder Besitz wird dein Leben nicht besser machen. Einige mutige Entscheidungen könnten es jedoch sehr wohl. Zum Thema Energetiker: Welche seelischen Bindungen du zu wem hast, spürst du letzten Endes immer noch selbst am Besten. Dieser eine besondere Mensch ist oft dazu da, um uns tiefgreifend zu verändern, aber nicht, um mit uns in Glückseligkeit bis ans Ende aller Tage zu leben. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Du scheinst eine sehr ausgeprägte Meinung zu haben, Kolibri-Maki. Deine Gedanken haben mit Sicherheit ihre Berechtigung. Was soll ich sonst dazu sagen? Du darfst über mich denken, was du möchtest. Gestern Nacht war ich noch bei ihm und wir haben im Bett gekuschelt. Ihm ist aufgefallen, dass ich immer wieder aus dem Fenster schaute. Er hat ein sehr großes, oben geschwungenes Fenster, mit weißen, seitlich gerafften Vorhängen davor. Wunderschöner Altbau mit Stuck und hohen Decken und der Blick aus dem Fenster zeigte mir die kahlen Zweiglein der Kastanienbäume, die in der kalten Nachtluft zitterten. Ich kann nicht anders als aus dem Fenster zu schauen. Die Ferne gibt mir ein Gefühl der Freiheit. So als könnte ich dort jederzeit hin. Weglaufen. So als könnte ich mich zu jeder Zeit dorthin retten. Verschwinden. So wie ich immer wieder von Orten oder Menschen verschwinde. Ich habe ein Nomadenherz und je mehr mich jemand festhalten will, desto größer wird mein Drang nach Freiheit. Ich werde nächstes Jahr 30 und ich spüre, dass etwas in mir wächst. Oft sehe ich vor meinem inneren Auge ein Kind. Vielleicht gibt es eine Form der Beziehung, die mich frei sein lässt. Vielleicht kann ich eines Tages alles haben. Ich bin wie der Wind. Oder Sand. Alles, was ich bin zerfließt, löst sich auf, verschwindet. Vielleicht verliebe ich mich in ihn. Nächste Woche wollen wir Eislaufen gehen. Und in die Kunsthalle. Ich beobachte mal die Panik, die langsam aufsteigt. Meine Psychologin hat einmal zu mir gesagt: Sala, du gehörst der ganzen Welt. Und Kolibri-Maki, ich richte keinen Schaden an. Überall, wo ich hinkomme, löse ich etwas aus. Nachdem man mich getroffen hat, verändert sich etwas. Eine Zeit lang bleibe ich und erfülle die Menschen im Inneren mit Wärme und Liebe, aber so wie du das Licht nicht greifen und festhalten kannst, so verschwinde auch ich wieder. Das ist meine Bestimmung. Liebe in diese Welt zu tragen. Oft wurde mir gesagt, ich sei zu gut für diese Welt. Zu sanft, um hier zu bestehen. Aber mehr denn je, braucht mich diese Welt. Weil ich Teil einer neuen, heilenden Ordnung bin. Ja, ich bin im Inneren zerbrochen und voller Schmerz, aber da ist auch Heilung. Da ist ein Licht, das alles in mir erstrahlt und jenes heilende Licht nehmen die Menschen um mich herum wahr. Jeder, der mich sucht und eine Zeit lang in Kontakt mit mir ist, heilt in meiner Gegenwart ebenfalls. Meine Energie ist heilend, liebend, lebensbejahend... Und ich teile sie, wer auch immer in mein Leben tritt. Weil ich liebe. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
saian, ich hatte gleich ein Bild im Kopf und musste über mich selbst lachen. Ja, du hast recht... Ich sehe mich selbst nicht, spüre nicht, welche Schätze sich in mir verbergen... Wenn da nicht dieser Hunger in mir wäre nach körperlicher Nähe... Verbundenheit.. Barristan, ja das ist mir auch schon oft aufgefallen, dass sich meine Art zu sprechen, mich zu bewegen, zu leben stark von der Norm unterscheidet... Schon als Kind ist mir das aufgefallen, dass ich anders bin. Ich habe mich immer schon fremd gefühlt, in dieser Welt und in dieser Zeit, denn meine Welt ist eine andere und die Zeit, in der ich lebe, ist endlos. Ich leide nicht mehr unter meiner Andersartigkeit. Und ich spüre auch, dass die Menschen um mich herum mich genau für jene Art lieben. München, ich danke dir. Genau so etwas muss ich immer wieder hören. Dass ich im Selbstmitleid bade, denn genau das tue ich. Mittlerweile bin ich auch schon ganz verschrumpelt. Ich habe heute mein Gras entsorgt, denn ich bin es leid, mich zu betäuben. Ich sehne mich nach Lebendigkeit, aber unterdrücke meine Gefühle... Es gibt eine weitere Neuigkeit. Ich hatte gestern ein Date und ich finde den Mann echt toll. Er strahlt eine innere Ruhe aus, seine Augen leuchten, aber haben auch etwas Trauriges in sich. Ich habe gespürt, dass er sich nach Lebendigkeit sehnt und er schien von mir fasziniert. Er nannte es "Vielseitigkeit". Er hat wohl gespürt, dass ich einen langen Weg hinter mir habe... Ich habe mich so gezeigt wie ich bin und mein Herz steht offen. Ich habe nicht gestottert und habe es auch noch nicht angesprochen. Je nachdem wie die Geschichte weitergeht, werde ich ihm bald davon erzählen. Ich habe das Gefühl, dass wir gut ineinander passen würden... Unsere Energien... Ich halte euch auf dem Laufenden... Nähe hat mir mein Leben lang Angst gemacht. Wenn mir jemand zu nahe gekommen ist, bin ich wie ein scheues Reh in den Wald gelaufen und war verschwunden. Ich habe noch nicht einmal, hinter einem Baum versteckt, zurückgeblickt. Ich konnte nicht mehr atmen bei dem Gedanken, dass jemand seine Arme um mich legt. Jetzt will ich kein Reh mehr sein. Ich will nicht mehr weglaufen. Ich will Nähe. -
In Altona, Schanze, Eimsbüttel oder St Pauli würd`s dir sicher gefallen. Musst halt Glück haben. Lass dich nicht unterkriegen und vergiss nicht: In HH wohnt man sich hoch.
-
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Lange habe ich mich dieses Mal nicht gemeldet. Es ist viel passiert. Meine Gedanken waren oft finster, aber diese Art negatives Um-sich-Selbst-Kreisen wollte ich euch ersparen. Ich habe euch viele Geschichten erzählt, aber in einer Sache habe ich mich sehr bedeckt gehalten. Was ich beruflich mache. Im Moment scheint sich ein Kreis zu schließen, der mir viele Antworten geben würde. Im September wurde mir angekündigt, dass ich eventuell meinen jetzigen Job verlieren könnte. (Ich arbeite in einem völlig anderen Bereich, als das, was ich studiert habe.) Ein paar Tage nach dieser Botschaft erinnerte ich mich an den Brief, den ich im Juni bekommen hatte. Ich habe euch davon erzählt, jener Brief, welcher eine Tür für mich verschloss. Er bedeutete für mich, in Hamburg zu bleiben und ankommen zu dürfen. Angekommen bin ich aber nicht. Mein Job erfüllt mich nicht, ich habe einen großen SC, aber keine tiefen Freundschaften, ich habe keinen Mann, der mir etwas bedeutet oder dem ich etwas bedeute, ich habe eine niedliche Wohnung in einer schicken Gegend, aber zuhause fühle ich mich nicht. Nach der Botschaft ging es mir ein paar Tage schlecht, dann wurde ich völlig gelassen. Als ich mich an den Brief erinnerte, gab ich ein Wort in das Google Suchfenster ein. Eine Seite erschien und ich ging auf Stellenanzeigen. Es war eine Stelle ausgeschrieben und ich bewarb mich. Zwei Wochen später war ich beim Assessment Center und eine weitere Woche später überwand ich abermals eine Hürde. Ich bin kurz davor, den Job zu bekommen und wenn ich ihn kriege, dann verstehe ich, weshalb ich durch all diese Schmerzen gehen musste. Einsam. Allein. Weshalb ich auch jetzt noch alleine bin und mir bis jetzt mein sehnlichster Wunsch nach einem Mann in meinem Leben verwehrt blieb. Dann ergibt alles einen Sinn. Ja, es ergibt nun alles einen Sinn. Meine momentane innere Welt geht in Gleichschritt mit der äußeren Welt und sie scheint mich aus meinem dunklen Erdloch heraus nach oben zu befördern – oder für immer unter sich zu begraben. Die Welt verändert sich – sie ist jetzt bereit. Mit diesem Job könnte ich etwas verändern. Es ist jedoch noch etwas Anderes in mein Leben getreten. Wo Licht ist, ist auch Schatten. Meine letzte FB hat wieder Gras in mein Leben gebracht. Ich habe als Jugendliche, als ich auf dem Internat war, gelegentlich gekifft, es bis auf ein paar Ausnahmen, später nicht mehr gemacht. Wie von Zauberhand habe ich mir Freundschaften zu einer Frauenclique aufgebaut, die ziemlich tief drin hängen. Ich bin in eine andere Welt eingetaucht. In eine Dunkle. Ich war in dunklen Clubs, die tot sind und man als Lebendiger nicht betritt. Ich war in einer unwirklichen Welt in einem Puff mit Himmelbett, einem Whirlpool im Schlafzimmer, Marmor im Badezimmer und einer Straßentaube in der Küche. Die Dunkelheit hat mich schon immer angezogen. Obwohl ich so engelsgleich-unschuldig wirke. So unverdorben. Es eigentlich auch bin. Doch in der Dunkelheit habe ich mich immer zuhause gefühlt. Irgendwie bin ich fremd in dieser Welt, doch irgendwie auch nicht. Einmal sagte ich zu einer: „Warum nehmt ihr mich eigentlich auf? Ich bin doch so völlig anders.“ Sie schüttelte den Kopf und sagte: „Nein, so anders bist du nicht.“ Und da sah ich mein eigenes, zerfetztes Selbst in ihr. Ich habe mit Ihnen gekifft und einfach nur zugeschaut und zugehört, dieses Theaterstück echten Lebens, voller Leidenschaft und Tanz. Jedes Wort, das ihre weichen Stimmen sprachen, tanzten sich den Weg in mein Ohr und ihre zarten Bewegungen im ruhig flammenden Licht der Kerzen, streichelten mich sanft. Wenn es halt dabei geblieben wäre, mit ihnen zu kiffen. Aber das ist es nicht. Ich war high einkaufen. Beim Sport. Bei Punktspielen. Beim Brunchen mit Freunden. Zum Schlafen. Das Leben hat mir eine Prüfung gestellt. Und ich bestehe. Ich entscheide mich für das Leben. Ich ziehe mich aus dieser Clique zurück und konzentriere mich auf die Bewerbung. Es könnte alles verändern. Wenn ich diesen Job bekomme, werde ich Hamburg verlassen. Ich habe mich an Worte meiner Psychologin erinnert, die sie mir vor 5 Jahren schrieb: „Aber eins sollst Du durch so manch schmerzhafte Phasen in Deinem Leben nie aus den Augen verlieren: Deine Seele wusste um Deine innere Größe, sonst hätte sie Dir dieses Leben mit seinen Aufgaben nicht zugemutet und sie will Dich zu einer Aufgabe führen, welche diesen Weg vorraussetzt. Du darst Deiner Seele voll vertrauen. Da wächst etwas sehr Großes!“ Vielleicht ist das mein Weg. Das würde mich trösten, weshalb ich keinen Mann habe. Seelen müssen sich allein vorbereiten… Mir ist klar geworden, dass alles, was ich jemals getan habe, letztendlich immer nur eine Suche nach Liebe war. Ich sehne mich, verzehre mich beinahe danach, jemanden lieben zu können und mich tief im Inneren geliebt zu fühlen. Von jemandem eine ganze Nacht lang gehalten zu werden und am nächsten Morgen aufzuwachen und zu wissen, dass man in der kommenden Nacht wieder gehalten wird. Ich will keine Angst mehr haben, dass es dieses Mal der letzte Kuss gewesen sein könnte, dass es mich jedes Mal wieder etwas kälter lässt, wenn einer wieder einfach geht, dass ich innerlich versteinere, verbittere, verschrumple und irgendwann nicht mehr lieben kann. Das letzte Mal nahm meine letzte FB mich so heftig von hinten, dass ich drei Tage lang leicht blutete. Ich spürte es währenddessen nicht, weil ich mich selbst nicht spüre. Als er danach nicht kuscheln wollte, verletzte es mich nicht. „Bist du jetzt verletzt?“ „Nein. Ich verstehe dich. Ich war auch mal so wie du. Wollte nach dem Sex nicht berührt werden. Aber jetzt wünsche ich mir Nähe.“ „Was hat sich geändert?“ „Ich habe mich gefragt, warum ich so war.“ „Und warum warst du so?“ „Wir haben alle unsere Geschichten.“ Ich habe ihn nicht gebraucht, um meine emotionalen Bedürfnisse zu befriedigen. Meine innere Leere habe ich ausgehalten. Und es hat nicht wehgetan. Jedoch war ich sexuell so needy, dass ich beschlossen habe, eine neue FB einzugehen. Ich hatte jetzt einmal mit ihm Sex. Das wird die heftigste Nummer, die ich bisher hatte. Was soll ich sagen? Die Dunkelheit zieht mich an. Ich will in den Kaninchenbau und mich noch ein bisschen schlagen und würgen und ficken lassen. Aber ich will auch das Andere. Er hat mich die ganze Nacht gehalten, sogar wenn ich mich wegdrehen wollte, zog er mich immer wieder an sich heran. Dieses Gefühl, eine ganze Nacht lang gehalten zu werden, ist das Schönste auf der ganzen Welt für mich. Den ganzen Morgen kuschelte er mit mir und verabschiedete sich mit einem Kuss auf die Stirn. Der Kaninchenbau wartet. Eine Freundin aus der Gras-Clique sagte zu mir auf die Frage, weshalb andere Menschen einfach so Beziehungen führen können: „Sala, manche Menschen haben nicht diese tiefen Verletzungen in sich. Sie können sich einfach so mit anderen verbinden.“ Ich wünsche mir Liebe. Immer schon. Aber wenn ich mich entscheiden müsste, würde ich mich für diesen Job entscheiden. Es ist meine Bestimmung. Es würde meinem Leid einen Sinn geben. Es schmerzt mich bis heute, meine arabische Liebe verloren zu haben. Aber ich würde mich immer wieder so entscheiden. Ich habe mich für die Freiheit entschieden. Sie ist das Kostbarste, das wir besitzen. Meine Oneitis ist verschwunden. Das Licht spüre ich in meinem Herzen, aber das Gesicht darin ist austauschbar. Es könnte jeder darin sein. Die Erinnerung an den Satz „Ich habe jetzt jemanden, den ich liebe“, löst keine Schmerzensstiche mehr aus. Ich verurteile mich nicht mehr für die Anzahl meiner Geschlechtspartner oder die Art Sex, die ich habe. Ich kann in die Dunkelheit eintauchen, so lange ich es will, oder bis die Dunkelheit mich durchgekaut und ausgespuckt hat. Als meine aktuelle FB über mir war und sich das Kondom überstreifte, zitterte ich. „Du brauchst keine Angst haben“, sagte er, doch als er in mir drin war, wusste ich, dass ich richtig lag, Angst zu haben. Männer sind oft grob in mich eingedrungen und haben mich durchgenommen wie ein Stück Fleisch. In mir ist jener Schmerz, den viele Frauen in sich tragen. Benutzt aber nicht beschützt worden zu sein… Gefickt aber nicht geliebt zu werden… Eines Tages wird jener Mann in mein Leben treten, der mein zerbrochenes Inneres in seine Hände nehmen und jede Nacht an der Türseite schlafen wird, mit mir in seinen Armen, mir wird nicht mehr kalt sein und ich werde mich beschützt fühlen. Ich habe meine Wohnung so wunderschön weihnachtlich dekoriert und Plätzchen mit meiner Schwester gebacken. Ich habe so viele Dinge, die mir Freude machen und ich wünschte, ich könnte sie teilen. Ich schreibe noch mit ein paar anderen Männern. Ich muss raus aus der Needyness. Neue Erkenntnisse. Neue Perspektiven. Alter Schmerz. Sehnsüchte. Das waren meine Neuigkeiten. Danke, dass ihr mich begleitet. Es ist noch nicht ganz ein Jahr her, dass ich diesen Thread startete. Die ersten paar Einträge saß ich heulend wie ein Schlosshund vor dem Laptop. Zwischendurch habe ich ein Buch mit meiner Geschichte geschrieben. Ich habe mein Stottern in den Griff bekommen, meine Oneitis überwunden, eine eigene Wohnung bezogen, mich beruflich einigermaßen zurechtgefunden. Und jetzt sitze ich hier und habe den Schlüssel in greifbarer Nähe, der mir alle Antworten geben würde. Es bleibt spannend. Danke, dass ihr bei mir seid. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Bitte entschuldigt meine späte Antwort. Eure Nachrichten haben mich erreicht und vor allem die Liebe in ihnen... Als ich eure Worte gelesen habe - so voller Liebe sie auch sind- in jenem Moment habe ich gespürt, wie offen mein Herz steht und ich musste mich für eine Zeit zurückziehen... Das mache ich immer... Manchmal melde ich mich wochenlang nicht, bis ich mich wieder hervorwage aus meinem kleinen Schutzbunker. Ich habe Angst, dass jemand in meinem Herzen wie ein Berserker herumwüten könnte und ich für immer in Schutt und Asche liege.. in 1000 kleine Teilchen zersprungen. Eure Worte sind so wundervoll und ich danke euch von Herzen! Bitte verzeiht meinen Rückzug. Heute bin ich bereit die Geschichte weiter zu erzählen. Aber zuvor will ich auf eure Nachrichten eingehen. Sie haben wirklich sehr viel in mir ausgelöst und es hat in mir gearbeitet. Meine Antwort musste erst wachsen. Ja, botte, ich bin voller Angst und ich fühle mich oft wertlos... Aber da ist auch Mut und die Liebe zu mir selbst wächst... Anmutig und schön... Das sind zwei wundervolle Worte. Danke, dass du sie mir zuschreibst. PWillow, danke für deine Worte! Ja, schreibe mir gerne mehr, wenn du möchtest. Schon in Hamburg, als wir uns kennen gelernt haben, haben mich deine Warmherzigkeit und deine weisen Worte sehr berührt und auch hier finden sie den Weg in mein Herz. roien, ich bin sehr dankbar, dass ich hier an meinem kleinen Leben basteln darf. Forgiver, ich habe seit Jahren einen immer wiederkehrenden Traum: Meine Familie bittet mich eines Tages um Vergebung, woraufhin ich weinend auf die Knie falle und sage: "Ich habe euch doch längst vergeben!" Mir selbst hingegen scheine ich nicht vergeben zu haben. Das ist nun die Aufgabe. Mich selbst in allen Teilen anzunehmen. Auf manche Frage bin ich noch nicht eingegangen, aber das soll nun geschehen, wenn ich die Geschichte weitererzähle und jenen Teil offenbare, der mich am Verletzlichsten macht: Sex und Männer. Das ist der Teil, in dem ich wahrlich nackt vor euch stehe, denn in der intimsten Interaktion mit einem anderen Menschen kommen neben dem größten Glück auch die tiefsten Schmerzen hervor. Mit 13/14 wuchs langsam das Interesse an Jungs, doch in meiner Familie wurde jedes zart aufkeimende Gefühl verbal niedergeprügelt. Oft wurde mir gesagt, dass Jungs nur Sex wollen würden und ich nicht so dumm sein solle. Wenn sie so ausführlich davon erzählten, wie schlecht Sex sei und wie verdorben ich sei, dann fühlte ich mich immer schmutzig und es ekelte mich, dass sie so über meinen Körper sprachen. Mit 14 war ich mit einem Jungen aus meiner Schule zusammen, mit dem ich Schluss machte, weil es mich verwirrte, wie lieb er zu mir war. Als der Terror zuhause die schlimmsten Ausmaße annahm, verschloss ich mich. Mit 16 kam ich auf ein Mädcheninternat und war dort die eiserne Jungfrau. Beim Weggehen suchten viele Männer meine Nähe, zogen sich aber wieder zurück, als sie bemerkten, wie verschlossen ich war. Ich hatte sexuelle Gefühle, aber meine Panik vor Männern war größer. Mit 19 spürte ich diesen Hunger nach Liebe und traf meine große Liebe. Als ich mit ihm zusammen war, kleidete ich mich nicht sonderlich modisch, hatte eine normale Figur und schminkte mich auch nicht. Ich machte mich nur für ihn zurecht und er liebte mich so wie ich war. Beim ersten Mal hatte ich wirklich Angst, doch danach liebte ich den Sex mit ihm. Als die Beziehung zerbrach, veränderte ich mich. Ich nahm sehr schnell sehr viel ab, kaufte mir enge Jeans, hautenge Kleider und High-Heels, schminkte mich stark und tanzte auf den Boxen der Clubs durch die Nächte. Viele versuchten mich abzuschleppen, aber ich ging immer alleine nach Hause. Zweimal verabredete ich mich jeweils mit einem Bekannten zum Wein trinken ein, woraus jeweils ein One Night Stand wurde. Ich war beide Male sehr stark betrunken und lag trotzdem da wie ein Brett. Nach dem Sex gingen sie, bzw. ich. Mit 25 ging ich eine Beziehung mit einem Mann ein, der nicht mit mir schlafen wollte. Wenn ich versuchte mit ihm darüber zu sprechen, gab er mir die Schuld daran. Ich blieb über ein Jahr bei ihm, ehe ich mich von ihm löste. Nach der Trennung war mein Selbstwertgefühl am Boden, obwohl ich eigentlich hübscher war denn je, denn ich hatte stark abgenommen und gleichzeitig Muskeln aufgebaut. Es verwirrte mich sogar kurz, als ich mich im Bikini auf dem Sportplatz sonnte und mich meine ganzen männlichen Bekannten zur Begrüßung umarmen wollten, anstatt mir wie üblich aus der Ferne ein "Hi" zuzurufen. Sexuell ausgehungert meldete ich mich auf einer Casual Dating Seite an, nachdem mir ein Kommilitone davon erzählt hatte. Ich war so unendlich naiv und weltfremd, dass ich zu Beginn entsetzt war, dass solche Seiten existieren. Ich schrieb niemandem zurück, denn die meisten Nachrichten verschreckten mich. Bis meine Oneitis, ein PUA, mich fand. Er schrieb mich so ganz anders an und wir begannen eine wirklich wundervolle Konversation, in der nicht ein einziges Mal das Wort Sex fiel. Ich glaubte ihm alles, was er schreib und wog mich in Sicherheit, als er sagte, dass ein guter Freund von ihm, seine Freundin über jene Seite kennen gelernt hätte. Wir trafen uns zwei Monate später und unterhielten uns zuerst stundenlang. Der Rahmen jenes Treffens gab mir sprechtechnisch ein gutes Gefühl, denn ich musste mich nicht preisgeben, da es schließlich nur um Sex ging. Ich konnte Wörter vermeiden, die mir schwer fielen und er bemerkte mein Stottern nicht. Wir hatten in der ersten Nacht unendlich guten Sex. Ich war überrascht, wie entspannt ich bei ihm war und wie wohl ich mich fühlte. Nachdem er gekommen war, sank er auf mir nieder und sagte: "Gott, ist das intensiv mit dir." Später zum Schlafen drehte ich ihm den Rücken zu und war überrascht, als er mich von hinten umarmte. Nach einer Weile fand ich die Nähe schön. Wir trafen uns einmal die Woche und ich sagte ihm: "Es ist mir egal, wenn du mit anderen Frauen schläfst so lange du dir bei mir besonders viel Mühe gibst. Ich will dich nur ficken." Meine Unabhängigkeit und meine Schönheit reizten ihn. Er machte im Bett Dinge mit mir, die seither kein Mann je wieder gemacht hat. Er nahm sich unendlich viel Zeit und küsste jede Stelle meines Körpers, fesselte mich, verband mir die Augen, ließ meinen Seidenschal oder Eiswürfel über meinen Körper gleiten. In Zeitlupe. Er liebte meinen Körper und ich zerfloss stöhnend vor Lust unter seinen Händen. Ich flehte ihn an, in mich einzudringen und mich zu erlösen. Er nannte mich sein kleines Fickstück und das war ich gerne. Weil ich dachte, die Kontrolle zu haben. Bis zu jenem Tag. Er kam zu mir und wollte Kuschelsex. "Ich mache ja viel mit, aber das ist mir zu heftig", scherzte ich. Wir schliefen miteinander und als er mir dabei in die Augen sah, veränderte sich alles. In jenem Moment begann ich ihn zu lieben. Anstatt es mir jedoch einzugestehen, unterdrückte ich meine Gefühle und stopfte mich mit Essen voll. Einige Zeit später gestand ich ihm meine Gefühle und er schlug vor, eine Beziehung zu wagen. Er sagte mir: "Egal wie das mit uns beiden endet: Ich bin froh dich kennengelernt zu haben, denn du hast mir gezeigt, dass ich doch nicht so kalt bin, wie ich dachte." (Diesen Satz könnte ich jetzt im Nachhinein auch sehr gut zu ihm sagen) Leider veränderte sich nichts. Wir trafen uns wie gehabt einmal die Woche spät abends und ich zog mich aus meinem sozialen Leben zurück hinein in die Dunkelheit. Ich arbeitete nachts in einem schäbigen Club als Barkeeperin, schrieb tagsüber meine Masterarbeit und saß ansonsten grübelnd und schließlich auch Zigaretten rauchend am Sportplatz oder in meinem Zimmer. Um meine emotionale Unabhängigkeit zurückzuerlangen, schlief ich mit anderen Männern. Der Sex ließ mich völlig kalt und zuweilen war ich angewidert. Als es vorbei war, ging ich einfach oder wendete mich ab, um zu zeigen, dass ich nicht mehr angefasst werden wollte. Jeder neue Mann verschlimmerte meine Situation, zeigte es mir doch deutlich, wie kostbar und wundervoll die Liebe und der Sex mit meiner Oneitis waren. Er verlor das Interesse an mir, als ich zunahm, verzweifelter und bedürftiger wurde. Ein letztes Mal schlief ich mit ihm und flüsterte "Ich liebe dich" in sein Ohr. Am nächsten Tag beendete ich die Affäre. In meinem Schmerz fasste ich den Entschluss, nach Hamburg zu ziehen und organisierte den ganzen Umzug innerhalb von ein paar Tagen. Ich musste weg. Es gab ohnehin nichts, was mich hielt. Außer oberflächlichen Bekannten hatte ich niemanden. Die restliche Zeit vertrieb ich mir mit einer Affäre. Er war ein Freund meines Mitbewohners und hatte mich nach einem Date gefragt. Der Gedanke, mich mit ihm von Angesicht zu Angesicht unterhalten zu müssen, löste Panik in mir aus. Ich schlug ihm vor, einfach nur Sex zu haben. Er willigte ein. Er war süß und half mir über den größten Schmerz hinweg. Durch ihn lernte ich auch eine wichtige Sache über meinen Körper: Er war so gut ausgestattet, dass er kaum in mich eindringen konnte. Ich hatte starke Schmerzen und fragte ihn, ob es ihm mit jeder Frau so gehen würde. Er verneinte und meinte, ich sei die Erste. Da ahnte ich zum ersten Mal, dass ich sehr eng gebaut sein musste. Mir war zuvor nicht einmal klar, dass jede Frau anders ist. Ich dachte, Schmerzen beim Sex seien normal. Einen Tag vor meiner Abreise schrieb ich meiner Oneitis: "Du hast einen Fehler gemacht. Ich wäre die Richtige gewesen. Dieses ganze Rumgevögel bedeutet nichts, wenn man jemanden hat, den man lieben kann und der einen liebt." Er antwortete: "Ich gebe dir völlig recht, und genauso jemanden habe ich jetzt." Mein Herz zersprang und ich fühlte einen so zerstörerischen Schmerz, der mich beinahe zerreißen ließ. Erträglich wurde es erst, als ich mich in den Zug setzte und meinem neuen Leben entgegen fuhr. In Hamburg war ich die erste Zeit sehr mit mir selbst beschäftigt und hatte kein Interesse an Männern. Immer wieder kam die Erinnerung zurück und ich brach in Tränen aus. Es war mir unbegreiflich, dass er mich einfach weggeworfen hatte. Erst nach einem Jahr hatte ich insgesamt drei Tinder-Treffen, Sex inklusive. Der Sex mit dem Ersten war ok. Der zweite nahm mich ziemlich heftig durch, heftiger als alles, was ich bis dahin erlebt hatte. Als ich seine Wohnung verließ, schüttelte ich mich wie ein nasser Hund, weil ich gar nicht glauben konnte, wie grob ein Mann sein kann. Der Dritte vergewaltigte mich. Ich wehrte mich nicht, weil ich zu geschockt war. Am nächsten Tag kaufte ich mir eine Schachtel Zigaretten und saß eine Woche lang jeden Abend rauchend auf meinem Fensterbrett und dachte nach. Irgendwann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich sehnte mich nach Liebe und Nähe, konnte jedoch beides nur in Form von Sex zulassen. Deswegen machte ich mir stets nur Fick-Dates aus. Durch die Vergewaltigung wurde mir jedoch auf schmerzhafte Weise vor Augen geführt, wie selbstschädigend mein Verhalten war. Ich musste dringend etwas ändern und füllte meine wenigen freien Abende mit Tinder-Dates. Ich traf mich mit Männern in Bars, zum spazieren Gehen, im Fitnessstudio, etc und trainierte normale Dating-Situationen. Vor allem aber übte ich mich im offenen Umgang mit meinem Stottern. Die Männer gingen alle großartig damit um und ich fühlte mich zum ersten Mal trotz meiner Behinderung wertvoll. Selbstvertrauen gab mir zudem GoGoGo, vor dem ich mein Stottern nach einer Zeit überhaupt nicht mehr versteckte und der mir und meinen Worten immerzu liebevoll Raum gab. Im Januar hatte ich eine Affäre, mit einem Mann, der nur kommen konnte, wenn er mir ins Gesicht spritzte. Ich fühlte mich schrecklich und beendete die Verbindung. Im Februar besuchte ich meine Oneitis in seiner Stadt und schlief ein letztes Mal mit ihm. Diese Episode ist nun für mich abgeschlossen. Er hat eine Leidenschaft in mein Leben gebracht, die ich wieder haben will. Ich suche nach einem Mann, mit dem ich diese Ektase wieder erleben darf. Meiner Oneitis bin ich sehr dankbar. Er hat mich in Kontakt mit meinen tiefsten Schmerzen gebracht und mich zugleich in die höchsten Höhen emporsteigen lassen. Ich bin dankbar für diese intensiven Gefühle, die alles für immer verändert haben. Es ging immer nur um mich. Seine Geschichte ist eine andere. Im März hatte ich eine weitere Affäre, mit dem ich nur Kuschelsex hatte. Ich beendete auch diese, weil er mich kalt ließ und ich mir nach dem Sex immer wünschte, dass er gehen würde. Eigentlich wollte ich warten, bis jemand für eine Beziehung in mein Leben kommen würde... Da dies nicht geschah, ließ ich mich auf meine aktuelle FB ein. Ja, er hat mich im Bett geschlagen. Und ja, auch in anderer Hinsicht hat er mir nicht gut getan. Doch eines hat sich entscheidend verändert: Ich wollte kuscheln! Vor und nach dem Sex. Und ich habe ihn von mir aus angefasst, was ich bisher auch nie getan habe. Und zu guter Letzt habe ich ihn mit Liebe überschüttet. Ich habe ihm Pancakes gemacht, ihm heiße Milch mit Salbei und Honig ans Bett gebracht, mich an ihn gekuschelt, morgens mit ihm gefrühstückt etc... Das ist ein wirklich großer Schritt für mich. Vielleicht muss ich mich einfach schrittweise an dieses Ding "Beziehung" herantasten. Es hat sich noch eine Sache verändert: Ich bin wieder sehr schön geworden. Ich habe in den letzten Monaten abgenommen und mit Liebe an mir gearbeitet. Ich habe zudem viele neue Hobbies, die mich erfüllen. Ich male sehr viel und immer bunt. Außerdem mache ich gerade meinen dritten Poledance-Kurs und liebe es, wie feminin und sexy ich mich dabei fühle. Ein weiterer Grund, weshalb meine Antwort so lange gedauert hat: Ich war sehr viel mit Freunden unterwegs. Mein Leben ist erfüllt... Mir fehlt nur die Nähe und die Liebe eines Mannes... Ich sehne mich so sehr danach. Aber es geht voran. Er wird kommen. Ich weiß es. Dann, wenn es sein soll. Es ist schon viel zu spät und der Text ist viel zu lang geworden... Durch eure Rückmeldung habe ich auch verstanden, welch destruktiven Gedanken über Sex und Männer in mir sind und es ist Zeit jenes loszulassen. Ich habe mit einigen Männern geschlafen und jeder Einzelne war auf seine Art für mich wertvoll, habe ich doch von jedem etwas Bedeutendes gelernt. Ich habe immer noch ein unschuldiges und naives Herz. Es gibt nur das Jetzt. Und jetzt in diesem Augenblick brennen 5 bunte Kerzen auf meinem Kerzenständer, leuchten in die Nacht hinein in meiner bunten, warmherzig eingerichteten Wohnung, in die ich jetzt jemanden hineinlassen will. Ich freue mich über eure Nachrichten! Ich lerne so viel dadurch und es hilft mir sehr, alles Destruktive loszulassen. Ich möchte mich wirklich öffnen und einen Mann in mein Leben lassen. Danke für eure Hilfe! Vergelt`s Gott -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Kolibri-Maki, ich fühle mich dabei lebendig. Durch den Schmerz und die Angst fühle ich mich am Leben. Und gleichzeitig gebe ich die Kontrolle und die Verantwortung über meinen Körper ab. Schwer zu erklären. Vielleicht hilft der körperliche Schmerz auch dabei, den seelischen zu vergessen. Bernstyler, beim Schreiben meines letzten Posts, hatte ich auch den Eindruck, dass viele negative Glaubenssätze in mir sind, die jetzt sehr stark nach oben kommen... Ja, soziale Konditionierung. Da muss ich nur daran zurückdenken, welche entwürdigenden Worte ich in Bezug auf Sex von meinen Eltern hören musste. Bei jeder Gelegenheit stellten sie mich als "Schlampe", dar "die es mit jedem macht". Es widerte mich an, wie sie darüber sprachen, denn ich hatte immer das Gefühl, sie würden sich meinen nackten Körper vorstellen. Vielleicht hilft mir mein jetziger FB dabei, dass diese ganzen Gedanken und Gefühle nun hochkommen, damit ich sie im Bewusstsein loslassen kann. Er zieht mich an und das ist für mich ein Hinweis, dass er mich auf wichtige Themen stoßen wird... Es hat sich wirklich viel bewegt in der letzten Zeit und das Thema Männer ist für mich ein gewaltiger Brocken, der meinem Gefühl nach der Durchbruch für mich sein könnte. Dass ich mir noch einmal so eine gewalttätige Verbindung suche, ist vielleicht einfach noch einmal notwendig. Und vielleicht wird diese Art Sex einfach ein Teil meines Lebens bleiben. Vielleicht brauche ich einen dominanten Mann, damit ich auch einmal schwach sein darf, mich fallen lassen und beschützen lassen darf. Diese Art Sex fühlt sich wie eine Erlösung an. Ich werde verletzt, aber die Männer hören immer auf und sind sofort liebevoll, wenn ich sie darum bitte. Als ich noch ein Kind war, hörten sie mit ihrem Terror nicht einmal dann auf, wenn ich tränenüberströmt auf dem Boden lag und meine Hände um meinen Bauch legte, damit der Schmerz mich nicht zerspringen ließ. Ja, vielleicht habe ich mich zu wenig der Freude gewidmet... Ich habe mittlerweile viele schöne Dinge in meinem Leben...Freunde, Hobbies...einen tollen Job, ich habe meine Wohnung wunderschön eingerichtet. Ich habe eine Poledance- Stange, ein TRX und eine Trainingsmatte in meiner Wohnung. An den Wänden hängen meine selbst gemalten, bunten Bilder. Es ist alles wunderbar in meinem Leben. Ich trete trotz meines fast völlig verschwundenen Stotterns selbstbewusst auf und viele Menschen fragen mich, woher ich meine Fröhlichkeit und Leichtigkeit nehme. Ich tanze durch mein Leben... im Alltag... Doch da sind diese dunklen Anteile, die dunklen Gedanken, die nach oben kommen, wenn ich alleine bin. Dann kommen Erinnerungen, Schmerz, Leid... Das ist eine schöne Idee, nochmal Kind zu sein und sich das zu geben, was man sich immer gewünscht hat. Werde mal in mich hineinhorchen, was für Wünsche ich hatte... Ich glaube, ich lasse vieles im Moment los. Wohl auch meine große Liebe. Er war länger nicht in meinen Träumen und er verblasst. Vor meinem inneren Auge ist er nur noch wie auf einem alten, vergilbten Bild zu erkennen. Er gibt mich frei. Und er liebt mich. Das spüre ich... Ich habe Hunger und Durst nach dem Leben, ja!!!! Ich will mein Herz schlagen hören, wenn ich mit einem Mann durch den Regen laufe und wir uns unter einem Baum küssen. Ich will mit meinen Freundinnen Baileys trinken und durch die Wohnung tanzen, ich will unterwegs sein und Dinge erleben, atmen, am Leben sein. Jetzt ist eben deine Nachricht, botte, dazwischengekommen und in mir bewegt sich gerade wieder sehr viel... Ich werde das eine Nacht ruhen lassen und morgen antworten... Auf jeden Fall 1000 Dank für eure Worte! Sie helfen mir sehr, zu reflektieren und mir die Muster hinter den Worten bewusst zu machen. Nicht zuletzt lenkt ihr immer wieder sanft meinen Blick in Richtung Selbstwert und Selbstliebe... Das sind noch die großen Baustellen, aber under construction! ;) Danke auch für eure Geduld mit mir -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
botte, danke für deine Worte... Meine Antwort hat nun etwas gedauert, weil deine Worte lange wiederhallten und es in mir intensiv arbeitete. Ja, ich hatte meine Gründe, ihn zu verlassen. Gute Gründe. Dennoch denke ich mir: Was, wenn es doch funktioniert hätte? Viele Erfahrungen hätte ich nicht gemacht und ich wäre heute ein völlig anderer Mensch. Ob ich es jetzt erkennen würde? Wohl nicht. Ich habe zu viel gehört, gesehen, erlebt und selbst gemacht. Damals war ich eine 20-jährige Jungfrau, die noch nie einen Schwanz gesehen oder angefasst hatte und in deren Vorstellung Sex unter der Bettdecke stattfindet. Jetzt bin ich verdorben, sexuell und emotional. Zu viele hohle Worte habe ich geglaubt, zu viele Schwänze gelutscht, ich wurde in den Arsch gebumst, zu oft habe ich diese Leere nach dem Sex gefühlt. Ich wusste vorher nicht, wie Männer sein können. Dass es ihnen einfach nichts bedeutet. Und ich wusste nicht, dass ich manchmal genauso sein kann. Ich habe meine eigene Dunkelheit entdeckt. Es macht mich unendlich an, im Bett dominiert zu werden. Ich dachte eigentlich, dass ich diese Art Sex überwinden könnte und jetzt bereit für liebevollen Sex sei. Aber ich bin gerade in eine neue FB hineingeschlittert, die sogar noch heftiger als alle bisherigen ist. Der Mann ist bestimmt mindestens genauso gestört wie ich. Er hat meinen Hintern grün und blau geschlagen und will mich vor allem anal nehmen, was ich ihm bisher noch nicht erlaubt habe. Ich unterwerfe mich vollkommen und gehe vor ihm auf die Knie, wenn er es mir befiehlt. Mittlerweile kämpfe ich nicht einmal mehr. Die Frauen, die man heiratet, machen so etwas nicht. Sie haben keine solchen Vergangenheiten. Welche Art Frau bin ich? Welcher Mann will so eine Frau? Benutzt und abgelegt. Kein Wunder, dass ich keinen Mann finde... Ich will gehalten werden und fürchte nichts mehr, als Arme, die meine zerbrochenen Flügel umspannen. Gestern Nacht hatte ich einen Traum. Ich tat alles, was meine FB mir befahl. Voller Hingabe... Voller demütiger Lust, voller Liebe. Nachdem er kam, ließ er mich zurück und ging zu der Frau, die er liebte. Nachdem ich ihm alles von mir gegeben hatte. In mir blieb nichts zurück, außer dieser klaffenden, schmerzenden Wunde in meiner Brust. Als ich aufwachte spürte ich mein gebrochenes Herz so intensiv, dass ich nur schwer atmen konnte. Diesen Schmerz fühle ich nun sehr deutlich. Die Wunde sagt: Ich gebe dir alles von mir, meinen Körper, meine Seele, den letzten Tropfen meines Herzblutes... trotz all meiner Hingabe: Warum drehst du dich einfach um und lässt mich zurück? Warum liebst du mich nicht? Es ist, als sei ich nur ein Schatten, ein grauer Schleier, als hätte ich mich in dem anderen Menschen aufgelöst. Vielleicht habe ich deswegen so Angst vor einer Bindung. Weil ich Angst habe, mich aufzulösen, mich selbst zu verlieren. Ein Schatten zu werden. Vielleicht muss ich noch ein paar Mal grün und blau geschlagen, deepgethroatet, analgefickt werden, bis ich mich selbst erkenne. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
botte, ich danke dir für deine Worte.. Ich habe nicht geantwortet, aber sie haben den Weg unmittelbar in mein Herz gefunden und es war genau das, was ich zu dieser Zeit gebraucht habe. Danke! Ich habe in den letzen Wochen intensiv an meinem Haus gearbeitet. Ich ernähre mich sehr gesund und mache wieder viel Sport - beides übertreibe ich aber nicht. Mittlerweile bin ich wieder sehr fit und obwohl meine verletzte Hand mich etwas einschränkt, kann ich wieder meine Sportarten ausführen. Sogar Hallenvolleyball geht wieder. Ein paar Männer gamen mich derzeit, aber ich kann einfach nicht. Für etwas Ernsthaftes bin ich immer noch nicht offen und der Gedanke, wieder grob angefasst und benutzt zu werden, lässt mich erschaudern. Ich habe überlegt, was mich alles davon abhält, jemanden wirklich an mich heranzulassen und seit längerem ist da ein vergangener Teil meines Lebens in meinen Gedanken, der nun endlich erzählt werden will. Lange habe ich es vor mir hergeschoben, aber um mir wahrlich ein neues Leben zu schreiben, muss diese Geschichte ihren Weg in die wirkliche Welt finden... die dunklen Schatten meiner Vergangenheit wollen in Gänze erhellt und somit aufgelöst werden... Ich greife etwas vor... Ich war sexuell nicht immer so kalt, wie ich mich in Teilen dieses Threads dargestellt habe. Mit 13/14 sammelte ich meine ersten Erfahrungen mit ganz unschuldigen Küssen und Schwärmereien. Als die Misshandlungen und der Psychoterror in meiner Familie ihren Höhepunkt erreichten, war ich gerade einmal 15 Jahre alt. Ich zog mich von da an in meine eigene Welt zurück und verschloss mein Herz. Jungs waren kein Teil mehr meines Lebens. Mit 16 war ich völlig am Ende und funktionierte nur noch. Mein lethargisches und abwesendes Verhalten wurde in der Schule auffällig und ich wurde auf ein Mädcheninternat verlegt und zudem zu einer Therapeutin geschickt. Dort stabilisierte sich mein Zustand und nach ein paar Monaten lachte und sprach ich auch wieder. Dennoch blieb ich verschlossen. In all den Jahren machte ich nur ein einziges Mal mit einem Jungen herum, als ich betrunken war. Normalerweise trank ich nie, aus Angst, die Kontrolle zu verlieren. Wenn ich ausging, sprachen mich viele an und wollten meine Nummer, denn ich war sehr hübsch. Als sie jedoch merkten, wie verschlossen und unnahbar ich war, gaben sie auf. Einmal fragte mich einer, ob ich vergewaltigt worden war. Ich verneinte, aber sagte ihm, dass er zwar mit mir reden dürfe, mir aber nicht zu nahe kommen soll. Er respektierte es. Irgendwann ging ich nicht mehr aus und hatte überhaupt keinen Kontakt mehr zu Männern. Stattdessen wendete ich mich dem Sport zu. Eines Abends schnitt ich meine wunderschönen Engelshaare ab, färbte sie und machte mich damit unattraktiv. Mit 19 zog ich von zuhause aus und vereinsamte in meiner kleinen Ein-Zimmer-Wohnung. Und nun folgt jene Geschichte, die ich Tag für Tag mit mir trage und die mir bis heute das Herz zerreißt. Im Dezember 2005 bekam mein Leben eine neue Wendung. Mein Vater nahm einen Job in einem arabischen Land an und ich besuchte ihn in meinen Schulferien. In jenem Land verliebte ich mich in einen jungen Omani, der eigentlich nur ein paar Wochen jobbte und dann wieder zu seiner Familie in den Oman zurückkehren wollte. Verlieben ist im Übrigen das falsche Wort. Wir sahen uns zum ersten Mal in diesem Leben und spürten beide, dass wir einander schon immer geliebt hatten. Ja, LoveLing, die Liebe ist magisch, und ich habe sie erlebt, jene magische Liebe, die alles verändert. Er blieb für mich in jenem Land, gab seine Familie auf, stellte sich gegen seine Kultur und Religion so weit es ging und wagte die Beziehung mit mir. Wir besuchten uns gegenseitig und führten 5 Jahre lang eine Fernbeziehung voller Liebe und Leidenschaft, aber auch Kämpfen und Schmerz. Ich war bis zu diesem Zeitpunkt noch Jungfrau und hatte kaum sexuelle Erfahrungen. Nach einem halben Jahr schlief ich mit ihm - mittlerweile war ich 20. An jenem Tag hatte ich so große Panik, dass ich mich dazu zwingen musste. Ich sagte mir, wenn ich es jetzt nicht durchziehe, dann würde ich für immer Jungfrau bleiben. Beim Sex war ich so verkrampft, dass ich vor Schmerz beinahe weinte. Er war unendlich liebevoll zu mir und ich spürte, dass er mich nie verlassen würde. Seine Familie akzeptierte mich und ich liebte sie sehr, wie auch meine gesamte Familie ihn ins Herz schloss. Er war 5 Jahre lang der wichtigste Mensch in meinem Leben und ich hatte niemanden außer ihm. Als ich ihn kennen lernte, war ich so zerbrochen wie ein Mensch es nur sein kann, so zerbrechlich wie eine Figur aus hauchdünnem, zarten Glas, die nur an einem Seidenfaden hängt. Seine Liebe trug mich aus dem größten Leid hinaus in ein neues Leben. Nur durch ihn habe ich überlebt. So sehr wir uns auch liebten, die Distanz und der Druck jener äußeren Welten, die nicht unterschiedlicher hätten sein können, nagten...Ich begann in einer anderen Stadt zu studieren und war gerettet. Je mehr ich mich durch mein Studium der Welt öffnete und immer neugieriger wurde, desto mehr spürte ich die Fesseln und die Einschränkungen, die mir seine Religion und Kultur auferlegen würden. Ich hätte niemals in einem arabischen Land leben wollen und er hätte in Deutschland einen starken sozialen Abstieg hinnehmen müssen. Ich war mittlerweile 24, er 28. Unsere Familien drängten uns gleichermaßen. Er sollte eine Familie gründen und mein Umfeld drängte mich zur Trennung. Ich verließ ihn. Ein halbes Jahr lang rief er mich jeden Tag an und weinte. Noch immer höre ich seine Stimme, als er sagte: Mamoo, how should I forget all of this? Ein halbes Jahr lang betrank ich mich einmal pro Woche so heftig, dass ich mich die ganze Nacht lang übergab. In den Semesterferien verließ ich mein Zimmer im Studentenwohnheim nicht mehr. Ich konnte nachts nicht mehr schlafen und wandelte unruhig auf und ab. Ich war wie betäubt und spürte mich selbst nicht mehr. Ein Jahr später lernte ich jemanden kennen und begann eine neue Beziehung. Ein letztes Mal erhielt ich einen Anruf. Er weinte und sagte: Verlasse ihn und komm zurück zu mir. Als ich verneinte, hörte ich nur noch Schluchzen. Auf meine eiskalte Antwort, dass er doch einfach eine Cousine heiraten soll, sagte er: Nein. Jetzt, da ich die Freiheit durch dich kennengelernt habe, kann ich nie wieder zurück. Es war das letzte Mal, dass ich seine Stimme gehört habe. Wenige Wochen später schrieb er mir eine SMS, dass er mir vergeben würde und dass er glücklich sei, wenn ich es bin. Ich kapierte nicht, dass er sich verabschiedete. Die anfänglich schönen Gefühle in der neuen Beziehung flauten schnell ab. Ich verstand plötzlich, dass diese intensiven Gefühle, die tiefe Verbundenheit und die endlose Liebe, die ich erlebt hatte, etwas Besonderes war. Die neue, von Anfang an kaputte Beziehung schleppte ich wie ein Klotz am Bein mit mir und fühlte mich tot. Ich erhielt keine Anrufe und Nachrichten mehr aus Arabien, stattdessen fing ich an, ihm regelmäßig zu schreiben, dass ich ihn nicht vergessen hätte. Eines Nachts hatte ich einen sehr intensiven Traum von ihm und von da an öffnete sich endlich das Tor und ich fühlte den Schmerz der Trennung. Da ich es nicht aushielt und mein Herz beinahe zerriss, unternahm ich alles, ihn zu kontaktieren. Erfolglos. Auf Facebook sowie allen Apps hatte er mich blockiert, seine Nummer hatte er geändert und er schien unerreichbar. Schließlich erfuhr ich über gemeinsame Freunde, dass er in einer Beziehung mit einer Italienerin war. Er hat sie mittlerweile geheiratet und seit kurzem ein Baby mit ihr. Sie ist zu ihm in das Land gezogen, in dem wir uns kennengelernt haben. Ich habe ihn verloren. Ich habe ihn so unendlich geliebt. Mit jeder Faser meines Körpers. Ich hätte ihn niemals verlassen, wenn die äußeren Umstände anders gewesen wären. Und doch musste ich es tun... Nun kann ich es mir aber nicht vergeben, dass ich den einzigen Menschen, von dem ich mich jemals geliebt gefühlt habe, so eiskalt aus meinem Leben geworfen habe... Seit Jahren bin ich nun schon allein und wandle mit diesen Schuldgefühlen durch mein Leben. Ich möchte ihn um Vergebung bitten und ihm sagen, dass ich ihn für immer lieben werde. Gleichzeitig möchte ich ihn bitten, mich freizugeben, denn ich selbst schaffe es nicht, ihn los zu lassen. Es fühlt sich so an, als wenn ich durch das Eingehen einer Beziehung die Trennung für immer besiegeln würde. Obwohl sie ja längst besiegelt ist. Vielleicht erlaube ich es mir aber auch einfach nur nicht, wieder zu lieben und glücklich zu sein, weil ich die Bestrafung verdiene. Und vielleicht erzähle ich diese Geschichte, weil ich um Absolution bitte. Wenn ich ihn nicht gehen lasse, dann werde ich eines Tages alt sein und immer noch alleine den Mond betrachten, um mich daran zu erinnern, wie wir abends unter Palmen am Meer saßen und uns an den Händen hielten. Er ist längst fort. Er ist nur noch eine Erinnerung. Eine Illusion. Ich war doch noch so jung. 2 Jahre lang weinte ich mich in den Schlaf. Das war die Geschichte meiner großen Liebe. Die Geschichte, wie aus mir - der unschuldigen Jungfrau - die promiskuitive, abgeklärte Frau wurde, erzähle ich ein anderes Mal. Danke fürs Lesen und ebenfalls einen herzlichen Dank an alle, die an meinem kleinen Leben teilnehmen - mit euren wundervollen Worten oder auch nur in Gedanken. Ich fühle mich hier beschützt und geliebt, deswegen teile ich mein kleines Leben mit euch. Fühlt euch in mein offenes Herz ge- ge- ge- ge-schlossen uuund ge- ge- ge- liebt Danke botte, dass du mich daran erinnert hast, dass es da noch viele Worte gibt, die hinaus wollen... -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Alles gut. Ich habe das nicht als Angriff empfunden. Wenn mich etwas trifft, dann ist das immer eine gute Hilfe, in mich hineinzufühlen und an verdeckte Themen heranzukommen. Eine Kategorisierung, Etikettierung, Klassifizierung mittels einer Diagnose würde mich ohnehin nicht weiterbringen. Ich suche nach einer Lösung für meine Probleme und nicht nach Worten, meine Probleme zu beschreiben. Ich habe in den letzten Monaten alles gefunden, wonach ich gesucht habe. Mit dem Schreiben des Buches, durch spontane Gedanken, durch Träume, im Alltag, durch andere Menschen... Meine Themen liegen ausgebreitet vor mir und ich verstehe nun, weshalb ich in der Vergangenheit so gehandelt habe und jetzt so handle, wie ich es eben tue/getan habe. Ja, ich habe nen Knacks. Definitiv. Und das wird sich auch niemals ändern. Manche Dinge gehen kaputt und werden nicht mehr heil. Manche Dinge werden mich für immer begleiten. Aber ich verurteile mich nicht mehr dafür, dass ich eben nicht "normal" bin. Ich bin am Leben geblieben und das ist alles, was zählt. Ich weiß, dass irgendwo da draußen jemand ist, der mich verstehen wird, der einen ähnlichen Weg hinter sich hat, der mich so lieben wird wie ich bin. Es gäbe noch Geschichten zu erzählen, aber mir fehlen die Worte dafür. Das Tor zu meinem Schmerz hat sich geschlossen und seltsamerweise mit ihm auch der Zugang zu den liebenden Worten, die zuvor in so vielen Farben aus mir sprudelten. Ein letztes noch: Mein Fick-Treffen hat heute nicht stattgefunden und jegliche weitere Bemühungen, FB`s aufzubauen, habe ich wieder eingestellt. Keinen Sex zu haben frustriert und verbittert mich, aber Sex ohne Liebe fickt meine Seele. Das Leben geht manchmal seltsame Wege und ich habe es mittlerweile verstanden. Es passiert immer das, was passieren soll. Und alles, was geschieht, geschieht nur zu unserem Besten. Wird schon. -
Schreibt mal Chinaböller an. Wir haben ne WhatsApp-Gruppe und verabreden uns regelmäßig.
-
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Tolles Video! Das hilft mir auf jeden Fall weiter. Und Ernas Stimme ist so friedlich, dass ich sofort tiefenentspannt bin :) -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
@Kolibri-Maki, noch vor gar nicht allzu langer Zeit hätte mich deine Aussage so verschreckt, dass ich meinen Account gelöscht hätte und verschwunden wäre. Auch jetzt hatte ich noch Fluchtimpulse und solche Gedanken wie: Hat er vielleicht Recht? Habe ich wirklich eine Störung? Deine Aussage hat mich heute begleitet und anstatt wegzulaufen, habe ich festgestellt, dass ich mittlerweile eine erwachsene Frau bin, die mit so etwas sehr gut umgehen kann. Vorneweg: Ich habe keine Borderline-Störung. Ich habe jahrelang Therapie gemacht und stehe mit meiner Therapeutin bis heute in Kontakt. Ich habe nach ihrer Diagnose keinerlei psychische Störung. Das Einzige, das sie mir gesagt hat, ist, dass ich schwere Traumata davongetragen habe. Opfer von Misshandlungen leiden oftmals unter einem posttraumatischen Belastungssyndrom und manche Symptome ähneln der Borderline-Störung: Gefühlstaubheit, Vermeidung von engen Bindungen, sich fremd fühlen... Aber dieses Syndrom äußert sich nur in gestörten Verhaltensweisen, es ist keine Störung per se. Dein Posting empfinde ich als grenzüberschreitend. Du bist nicht ausgebildet und zudem stellst du aufgrund einiger Postings eine Ferndiagnose, bei der sich sogar manche Fachleute irren könnten. Ja, ich habe Panik, wenn Menschen dauerhaft und intensiv an meinem Leben teilhaben wollen und ziehe mich immer wieder zurück. Ich erschrecke kurz, wenn jemand zufällig meinen Arm berührt. Ich habe mich richtig unwohl gefühlt, als ich meinen Mietvertrag und damit zusammenhängende andere, dauerhafte Verträge unterschrieben habe. Ich leide darunter, DASS es so ist und arbeite daran. Ich schreibe in dieses Forum, um meine Gedanken und mein Verhalten zu reflektieren, und ja, auch um manches Mal eines auf den Deckel zu bekommen. Ich bin wirklich weit gekommen und habe einen ganzen Batzen weggerockt in den letzten Monaten. Wie ein kleiner Maulwurf habe ich mich durch das dunkle Erdreich gewühlt auf dem Weg nach Licht und nun bin ich so kurz davor an die Oberfläche zu gelangen. Vielleicht sind meine Augen dann noch ganz verklebt und ich kann nur ein bisschen in die Sonne blinzeln, die warmen Strahlen erahnend. Aber nach einer Weile werden meine Augen aufgehen und alles, was ich sehe, wird Licht sein. Danke für deine Fürsprache, Loveling. Du hast mir sehr weitergeholfen. Ich bin sehr nüchtern und analytisch, was Gefühle angeht, aber ja, die Liebe ist magisch und du hast mich daran erinnert, dass alles anders ist, wenn sie vor einem steht. Du hast auch recht, ich sollte das alles offen lassen und nicht schon von vornherein alles kategorisieren. Ich hatte so große Angst, dass mir so etwas wie mit meiner Oneitis wieder passieren könnte, aber ich bin mittlerweile anders geworden. Ich bin so nah an meinem eigenen Herzen und spüre sehr deutlich, was mir gut tut und was nicht, so dass ich mein eigenes Wohl immer an erste Stelle setzen werde. Ich muss auch nicht mehr das Fickstück spielen. Jedem Mann gegenüber kann ich klar sagen, was ich mir wünsche und was ich brauche. Weil ich eine erwachsene Frau bin. -
Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?
Candygirl antwortete auf Candygirl's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Das Tor, das die letzten Monate offen stand, hat sich wieder verschlossen. Ich bin wieder kalt geworden. Vor ein paar Monaten habe ich meine letzte FB beendet und bin seither Alternativ- und Sex-los. Ich hatte mir gewünscht, einen Mann für eine Beziehung kennen zu lernen, aber das ist bis jetzt nicht passiert. Als das Forumstreffen hier in HH stattfand, hat mich beim Feiern ein sehr schöner Mann angesprochen und ich habe ihm meine Nummer gegeben. Sofort habe ich alle meine Sehnsüchte auf ihn projiziert. Meine Euphorie verflog jedoch schnell, als er sich erst viele Tage später mit Minimal-Invest meldete. Das Textgame ist im Sand verlaufen. Eigentlich wollte ich keine FB`s mehr, weil es meine Seele fickt, mich sexuell hinzugeben, aber keine Liebe zu bekommen. So wie es jetzt ist, bin ich aber auch frustriert. Ich sehne mich nach einem Mann in meinem Leben, aber vielleicht bin ich einfach noch immer nicht bereit für eine Beziehung. Jedenfalls habe ich beschlossen, mir ein paar FB`s aufzubauen. Mit dem Ersten treffe ich mich am Donnerstag. Ich hatte noch nie FB`s parallel. Das versuche ich nun. Eine Art Schutzmaßnahme, damit mir so etwas wie mit meiner Oneitis nicht noch einmal passiert. Ich habe Angst zu verbittern. Eigentlich will ich nicht die Frau sein, die man fickt bis man die Frau findet, die man liebt. Aber noch viel weniger will ich jede Nacht alleine sein. Ich erinnere mich an jene warmen Sommernächte, in denen ich geliebt habe. Ich vermisse dieses Gefühl. Und noch viel mehr vermisse ich es, geliebt zu werden. Ich kann das sehr gut. Kalt sein. Ein geiles Fickstück sein. Sex war schon immer meine Methode, ein kleines bisschen Nähe zuzulassen. Abgesehen von sexuellen Berührungen, hasse ich es, angefasst zu werden. Eigentlich will ich nicht mehr grob angefasst und durchgenommen werden. Eigentlich will ich eine Beziehung, in der ich liebevollen Sex haben kann. Aber ich kann diese Wünsche ausblenden, ausknipsen wie einen Schalter. Mit einem Fingerschnips kann ich meine Gefühle vergraben und wieder das Fickstück sein. Mal schauen, was passiert. Noch 3 Tage. Ich berichte. -
PaoloPinkel, du warst nicht lange genug da, um genügend Comfort aufzubauen, der nötig ist, um alle dreckigen Einzelheiten zu erfahren ;)
- 146 Antworten
-
- 1
-
-
Was für eine Nacht... Das wird mir lange in Erinnerung bleiben. Danke für die tolle Zeit ihr Lieben :* und ich halt euch auf dem Laufenden wie es nach dem NC weitergeht :)))
- 146 Antworten
-
- 2
-
-
Riddik, mit dem 'nur zwei aus Hamburg' meinte ich, dass wir in HH eig so viele sind und nur zwei von uns nach Berlin gefahren sind. Marla, PWillow und ich haben uns schon getroffen und für das Treffen den Rahmen gesteckt. Freu mich schon ;)
- 146 Antworten
-
Am Start! Freu mich auf das Treffen :))) Wird ne legendäre Nacht, das weiß ich jetzt schon :)
- 146 Antworten
-
Lebenskrise: Wo ist der Ausweg
Candygirl antwortete auf Django Rodriguez's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
-
Miniatur-Wunderland, U-Boot-Museum, Jumphouse, diverse Kletterhallen, Bowling World in Barmbek, Beach Center Wandsbek, Planetarium, Chocoversum. Im Übrigen gibt es in Hamburg kein schlechtes Wetter, nur die falsche Kleidung ;) @Noodle: Bonscheladen in Ottensen. Labskaus essen im Old Commercial Room, planlos durch Eimsbüttel laufen: Hier findet man Schätze! Mühlenkamp sind viele Bars. Multikulti-Essen gibt`s in Billstedt, im Petit Cafe in Eppendorf gibt`s den besten Apfelstreuselkuchen der Welt :) Im Azeitona in der Beckstraße gibt es sehr gute Falafel und ein paar Meter weiter ist die Sofabar. Wohl die gemütlichste Bar überhaupt. Ach, ich könnte stundenlang so weitermachen. Ich bin verliebt in diese Stadt <3