Candygirl

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  1. Ich habe LL's Vorschlag befolgt und versucht in mich hineinzuhorchen und eine Entscheidung zu fällen. Es hat mich verwirrt, denn ich habe mich völlig neutral gefühlt. Ich habe mich entschieden, das Treffen durchzuziehen, nicht zuletzt aufgrund des letzten Treffens mit GoGoGo, den ich über das Forum hier kennengelernt habe. GoGoGo war vor einer Woche zum Pancake frühstücken bei mir, woraus sich ein halber Sonntag chillen auf der Couch entwickelt hat. Es ist wunderbar ihn in meinem Leben zu haben, denn die Gespräche sind völlig offen und ehrlich - selbst unsere dunklen Seiten offenbaren wir uns. Jedenfalls gab er mir den Rat, meine Ex-Affäre zu treffen. Das war der Impuls, den ich gebraucht habe. Ich bin jetzt gerade in Nürnberg im Hotel und werde ihn in ca. 2 Stunden treffen. Obwohl er mir angeboten hat, bei ihm zu übernachten, habe ich mich für ein Hotel entschieden, um uns beiden alle Optionen offen zu halten. In den letzten Tagen hat er im Textgame wieder sehr meinen Kopf gefickt und ich weiß, dass meine einzige Chance bei ihm meine entwaffnende Ehrlichkeit im persönlichen Gespräch sein wird. Ich will meinen Frieden mit der Sache machen und habe ansonsten keinerlei Erwartungen. Liebe zu finden, erwarte ich nicht. Schmerz zu finden, hoffe ich nicht. Sex zu bekommen, muss ich nicht. Ein klein wenig möchte ich auch noch erzählen, wie es mit meiner FB läuft. Ich habe wirklich versucht, mich aufrichtig auf ihn einzulassen. Ich habe mich geöffnet und ihm von meiner Vergangenheit und meinen jetzigen Ängsten erzählt. Er ist sehr einfühlsam und nimmt mich so wie ich bin. Ich habe jedoch ein sehr schlechtes Gefühl und bräuchte eure Rückmeldung. Ich habe ja mit Beziehungen praktisch keine Erfahrung und weiß nicht, ob ich mit meinem Gefühl richtig liege. Ich habe das Gefühl, dass er klammert und mir langsam die Luft zum Atmen nimmt. Ich bin am Freitag erst sehr spät aus Berlin zurückgekommen, und er hat darauf bestanden noch zu mir zu kommen, obwohl ich ihn gebeten hatte, mich schlafen zu lassen. Ich war völlig am Ende, weil ich wegen des Vorstellungsgespräches wenig geschlafen hatte, wir aber auch die Nächte zuvor mehr mit Sex als mit Schlafen beschäftigt waren. Am Samstag war geplant, den Tag miteinander zu verbringen. Nachdem er mich sehr früh weckte, um nocheinmal Sex zu haben, machte ich ihm Frühstück. Da ich noch einige Dinge wegen meiner Reise heute erledigen musste, bat ich ihn, nach Hause zu fahren. Wir verhandelten schließlich, wieviele Stunden ich bekommen würde. Wir verabredeten uns nachmittags für einen Spaziergang. Bei diesem stellte er mir folgende Frage: Wenn ich den Job in Berlin bekomme, wie ich dann zu ihm stehen würde. Meine ehrliche Antwort: Vermutlich wäre es vorbei. Was hätte ich ihn anlügen sollen? Wir kennen uns erst ein paar Wochen. Jedenfalls hatten wir für den Rest des Spaziergangs Knatsch, was mich sehr ärgerte, denn ich schenkte ihm so viele Stunden meiner wertvollen Zeit, nur um zu streiten. Streiten, mit jemandem, den ich erst seit wenigen Wochen kenne. Ich habe versucht, ihm zu erklären, dass diese Beziehung für mich erst am Wachsen sei, und dass ich ihm keine Bekenntnisse und Versprechen geben könne. Das ist doch gesundes Empfinden und keine Bindungsangst, oder? Im Bett später erskalierte alles. Er brachte mich 2 mal zum Orgasmus und wollte danach selbst kommen. Problem ist, er kann nur beim Blow-Job kommen und auch nur, wenn ich es so heftig mache, dass ich schon beinahe Schmerzen dabei habe. Ich liebe Blow-Jobs und wenn ich in der richtigen Stimmung bin, dann bin ich auch ansonsten eine versaute Drecksau im Bett, aber ich will mir nicht jedesmal halb den Kiefer ausrenken und mir ins Gesicht spritzen lassen. Mittendrin hat es mich so angewidert, dass ich einfach aufgehört habe, und den Streit von nachmittags weitergeführt habe. Das mit dem Sex habe ich ihm ebenfalls vorgeworfen. Ich fühle mich so schlecht, denn er nimmt mein Stottern ja auch einfach hin... Bin ich hier das Arschloch? Innerlich habe ich mich schon wieder von ihm gelöst...
  2. @mrsaphen, wenn es uns so sehr schmerzt, verlassen worden zu sein, dann wurden wir bereits zuvor verlassen. Wenn es uns in unseren Grundfesten erschüttert und zutiefst schockiert, wie jemand sich einfach so von uns abwendet, obwohl wir so dringend warmherzige und bedingungslose Liebe bräuchten, dann hat uns bereits jemand zuvor so behandelt. In unserer Vergangenheit wurde uns dies angetan, von unseren Eltern - oder wenn du daran glaubst - in einem früheren Leben. Und nicht zuletzt haben wir uns selbst verlassen. Die Wiederholung dieses Musters soll uns nur daran erinnern und uns darauf hinweisen, dass diese schmerzhaften Teile in uns sind und auf Heilung warten. Heilung beginnt bereits damit, die negativen Gefühle anzunehmen.
  3. Wenn jemand einen so tiefen Schmerz in einem auslöst, dann war dieser Schmerz bereits vorher da, wir haben ihn nur nicht gespürt. Du kannst ihr dankbar sein, dass sie diese Rolle in deinem Leben übernommen hat, denn sie hat dich auf etwas sehr Wichtiges hingewiesen. Lass den Schmerz zu, sieh ihn an und höre zu, was er dir sagen will. Ich bin aktuell in einer ähnlichen Situation, von daher kann ich dir sagen: Es geht nicht um sie. Es geht nur um dich.
  4. Nachdem ich meinen gerade eben verfassten Beitrag durchgelesen habe, bin ich erstaunt, wie kalt ich mich wieder ausdrücke. Ich frage mich, was sich wieder verschlossen hat und warum.
  5. Danke für die vielen Worte! Ich brauche immer etwas Zeit, bis ich antworte. Das liegt daran, dass ich mich immer wieder aus dem Thema innerlich zurückziehe, um mich wieder zu sammeln. Ich lese mir die Antworten mehrmals durch und nehme mir einfach die Zeit. @Geschmunzelt und Stone Cold, ich habe mit einer Therapie begonnen, als ich 16 war. Seit ich 22 bin, sehe ich meine Therapeutin ca. einmal im Jahr. Ich dachte bisher eigentlich, dass ich alles aufgearbeitet hätte, aber ich ahne, dass die 6 Jahre vor allem dazu gedient haben, mich zu stabilisieren. In zwei Wochen habe ich wieder einen Termin und werde sie fragen, ob mich zum jetzigen Zeitpunkt eine Therapie weiterbringt. Kolibri-Maki, ich habe mir hier in Hamburg viele Freundschaften zu Frauen aufgebaut, die auch sehr liebevoll sind. Jedoch merke ich selbst, dass ich mich immer wieder zurückziehe. Aus meiner Studienstadt habe ich noch exakt eine einzige Freundin und aus meinem Heimatort niemanden mehr, außer lockeren Bekanntschaften. Wenn ich irgendwo weggegangen bin, habe ich mich nie bemüht, etwas aufrecht zu erhalten. Obwohl ich mir in Hamburg ein sehr gutes Netz an Freunden aufgebaut habe, bin ich schon wieder bereit meine Segel zu setzen. Ich habe gerade meinen Job gekündigt und bewerbe mich vor allem in Berlin. Da ist eine Art innerer Drang in mir, wegzugehen. Das gleiche Gefühl hatte ich nach meinem Studium... Nächste Woche habe ich das erste Vorstellungsgespräch in Berlin und mein FB meinte, dass mir das wohl sehr gelegen käme, jetzt, da sich langsam mehr zwischen uns entwickelt. saian, den Status Quo nehme ich an. Ich bin nicht mehr, wie in den letzten Jahren, Opfer meiner Vergangenheit und in einem unbewussten Rad sich wiederholender Muster gefangen. Ich weiß um meine Masken, die ich nun abgenommen habe. Ich zeige mich Menschen mittlerweile verletzlicher, offener und sanfter und allein dadurch verändert sich bereits etwas. Bernstyler, danke für diese ermutigenden Worte! RealGentleman und General Beta, ich danke euch auch. Es war ehrlich gesagt schön zu lesen, wie ihr beide das geregelt habt :) Ich habe auf jeden Fall auch viel für mich darin gefunden! LoveLing, ich habe das Gefühl, dass langsam alles schmilzt und sich sehr viel löst. Bei dem Spaziergang im Park am Sonntag mit meinem FB habe ich kurz gezittert, als er seinen Arm um mich gelegt hat, aber ich habe es zugelassen. Ich kann mich mit gespreizten Beinen vor einen Mann legen und zu ihm sagen: Gefällt dir meine Pussy? Steck mir deinen Schwanz rein und fick mich. Aber jegliche Aktivitäten, bei denen es nicht um Sex geht, stressen mich. Bzw. tun es immer weniger, weil ich es gezielt übe. Es ist schön, dass ich mit meinem FB nun alles haben kann. Langsam entwickle ich auch Gefühle. roien, deine Worte kommen mehr als zur richtigen Zeit! Gerade jetzt bin ich absolut auf mich selbst zurückgeworfen. Ich habe meinen Job gekündigt und bin auf der Suche nach etwas Neuem. Das heißt, ich bin viel zuhause. Da ich mich zur gleichen Zeit verletzt habe, kann ich mich auch nicht durch Sport ablenken. Ich bin also mit mir selbst konfrontiert. Das ist so seltsam, da ich vorher permanent unterwegs war und nur zum Schlafen in meiner Wohnung war. Das sind wirklich sehr wertvolle Hinweise für mich, die genau zur richtigen Zeit kommen! Danke! Kann mir vielleicht jemand einen Rat geben, ob es wirklich gut ist, meine Oneitis zu besuchen? Er schreibt mich seit unserem Telefonat vor einer Woche öfter mit 0815-Nachrichten an und investiert danach überhaupt nicht mehr bis ich ihn freeze. Ich bin zwar neugierig, aber es ist stößt mich ab, dass ein erwachsener Mann mich mit Floskeln versucht zu ködern und sich ab dann hauptsächlich mit Smileys artikuliert. Oneitis hin oder her. Er schießt sich gerade in den Orbit. Ich bin hier der Alpha und hatte die Eier ihn anzurufen, das Date klarzumachen und den Plan ihn mit K&W bei Laune zu halten.
  6. Gerne :) Schmecken sehr mild. Gibt`s aber nur im Mai. Hab noch nen Rezept-Tipp: Kohlrabi und Karotten mit einer Reibe in Stücke hobeln, mit körnigem Frischkäse vermischen. Mit Chili und Cumin würzen. Schmeckt richtig gut als Salat, Beilage zum Fleisch oder mit arabischem Brot.
  7. Gekochte rote Beete, Radieschen, Frühlingszwiebeln, Sauerkraut, Mairüben, Spinat. Wenn du Gemüse ohne viel Aufwand kochen willst, dann mach dir Ofengemüse: Zwiebel, Paprika, Aubergine, Zucchini, Champignons etc.kleinschneiden und mit etwas Salz und Olivenöl für 20-30 Minuten in den Ofen. Körniger Frischkäse als Dip dazu, dann hast du auch gleich noch ne Proteinquelle.
  8. Wie wundervoll eure Worte sind. Nachdem die ersten Postings meine Mauern niedergerissen haben, finden eure Worte nun den Weg direkt zu meinem Herz. Ich bin nicht so kalt und lieblos, wie ich mich in meinem ersten Beitrag in diesem Thread dargestellt habe. Ich gehe mit meinen Mitmenschen sehr liebend und warmherzig um, auch mit denen, die mir nicht dieselbe Wärme entgegenbringen. Leider sind davon Männer/Menschen ausgenommen, die mir in irgendeiner Weise zu nahe kommen. Diese verbanne ich oft ohne mit der Wimper zu zucken aus meinem Leben. Warum das so ist, möchte ich ein wenig erklären. Ich verstehe mittlerweile das Muster dahinter und will gezielt daran arbeiten. Kolibri-Maki, meinen ersten Freund hatte ich mit 20. Die Beziehung dauerte 5 Jahre und hat nur funktioniert, weil es eine Fernbeziehung war. Wir haben uns nur alle paar Wochen gesehen, folglich hatte ich genügend Freiraum. Wir haben uns sehr geliebt und er war der erste Mann, mit dem ich Sex hatte. Zum ersten Sex musste ich mich jedoch beinahe zwingen, so eine Panik hatte ich davor. Die Beziehung zerbrach an den äußeren Umständen und ich verschloss mich wieder. Zwei Jahre später - in der Zwischenzeit hatte ich eine sonderbare Liaison zu einem Mann, der nicht mit mir schlafen wollte - suchte ich über eine Casual Dating Seite eine FB und lernte meine Oneitis kennen. Ich sagte ihm zu Beginn, dass ich nur Sex wolle, denn ich fühlte mich kalt. Mit ihm entdeckte ich meine sexuelle Seite. Ich gab mich ihm mit jeder Faser meines Körpers hin und erlebte eine Leidenschaft, die mir bis dahin völlig unbekannt war. Obwohl ich ihn zu Beginn nicht sonderlich attraktiv fand, änderte sich dies mit jedem Mal, da ich ihn ansah. Irgendwann empfand ich nur noch Licht und fand ihn wunderschön, so wie er war. Gleichzeitig jedoch, förderte er meine tiefste Dunkelheit zutage, meine Ängste, meinen Schmerz, meine Abhängigkeit, meine Einsamkeit, meine Unfähigkeit mich wahrlich und ehrlich zu zeigen. Wir versuchten sogar, eine Beziehung einzugehen, was jedoch scheiterte. Ich versuchte, mich aus dieser Needyness zu befreien, indem ich mit anderen Männern schlief, was nicht wirklich funktionierte. Ich litt und beendete das ganze schließlich als es einfach nicht mehr auszuhalten war. Vier Wochen später hatte ich einen Rückfall und schrieb ihm, dass er einen Fehler gemacht hätte, denn das ganze Rumgevögel sei völlig bedeutungslos, wenn man jemanden hätte, der einen liebt und den man lieben kann. Seine Antwort brach mir das Herz: "Ich gebe dir völlig recht. Und genau so jemanden habe ich jetzt." Nun blieb auch noch der bittere Nachgeschmack, dass ich nur ein Loch für ihn war, das er bumste. Vielleicht war es bisher einfacher für mich, jemanden zu lieben, den ich nicht haben konnte, da so nicht die Gefahr bestand, wirklich eine richtige Beziehung eingehen zu müssen. Ich kenne auch den Grund, warum ich so eine Panik vor dem sich Öffnen habe, welchen ich hier nun gerne mit euch teile. Das Stottern ist ja nur eine Symptomatik. In meiner Herkunftsfamilie habe ich die gesamte Palette an emotionaler Gewalt erfahren. Wochenlange Kommunikationsverweigerung durch Schweigen, Beschimpfungen, Demütigungen, Bloßstellen, Missbrauch von Vertrauen, in dem jede Information gegen mich genutzt wurde, Herabwürdigungen und schließlich diese Standard-Manipulationen, wenn ich mich wehrte: "Sei doch nicht so sensibel. Leg doch nicht alles auf die Goldwaage. Du überteibst immer so." Es gab keine Liebe, keine offenen Gespräche und keine Unterstützung. Da ich wusste, dass jede kleine Schwäche sofort gegen mich benutzt werden würde, zog ich mich in mich selbst zurück und verschloss mich. Jungs konnte ich nicht in mein Leben lassen, denn wenn einer Kontakt suchte und nett zu mir, war das einfach nur befremdlich für mich. Zudem wurde ich von meinen Eltern regelmäßig als Schlampe beschimpft, und so behandelt, als würde ich mit jedem schlafen. Als ich 13 war, trat meine Mutter einmal meine Tür ein und verprügelte mich, weil ihr nicht gefiel, wie ich ihr das Telefon gab und danach meine Tür gleich wieder abschloss. Als sie mich unter einem Tisch versteckt im Haus vorfand, nahm sie mich in den Arm und sagte: "Es tut mir so leid, aber du hast mich dazu gezwungen." Ich erinnere mich sehr gut, dass ich nichts fühlte und dass ich nur wollte, dass sie mich loslässt. Nachdem in der Schule mein lethargisches und abwesendes Verhalten auffällig wurde, sorgte ein Beratungslehrer dafür, dass ich zu einer Therapeutin gebracht wurde und auf ein Internat kam. Mein Vater kommentierte dies wie folgt an einem Sonntagnachmittag bei Kaffee und Kuchen: "Du zerstörst die ganze Familie und du musst weg von uns. Wir wollen dich hier nicht mehr. Du bist krank." Als ich anfing zu weinen und sagte: "Papa, das ist doch nicht wahr" entgegnete er nur: "Doch, Candygirl, ist es. Je eher du das begreifst desto besser. Ich konnte mich weinend vor die Füße meiner Familie werfen (was ich wirklich tat) und sie rammten mir dennoch das verbale Messer in die Brust; ohne Mitgefühl für den Schmerz eines anderen Wesens. Irgendwann glaubte ich selber, verrückt zu sein. Ich lebte jahrelang mit dieser Schuld, dass ich eine Familie ins Unglück stürzte. Ich blockte jegliche Beziehung zu anderen Menschen, weil ich dieses Geheimnis hatte, von dem niemand erfahren durfte. Erst Jahre später, als ich in einer anderen Stadt zu studieren begann, half mir meine Therapeutin die Wahrheit zu erkennen. Sie sagte einen Satz zu mir, der durch meine Mauern hindurch den Weg zu mir fand: "Deine Familie hat deine Seele vergewaltigt." Ich recherchierte und las unter anderem "Die Masken der Niedertracht" von Marie-France Hirigoyen. Die Informationen gaben mir endlich das intellektuelle und psychologische Wissen, welches in Übereinklang mit meiner inneren, missbrauchten Wahrnehmung stand. Meine Familie hat mittlerweile vieles wieder gut gemacht und ich habe ein liebevolles Verhältnis, wohlwissend, dass ich immer einen gewissen Abstand wahren muss. Was Eltern anrichten können. Sie haben drei kaputte Menschen hinterlassen. Mein Bruder hat mittlerweile eine massive psychische Störung und verbringt seine Lebenszeit vor Fernseher und PC. Meine Schwester ist nach außen hin tough, aber nach innen ist sie kalt. Und ich stottere und laufe weg, sobald Menschen in mein Leben treten. Aber ich habe Hoffnung. Bernstyler, das, was du schreibst, spüre ich. Ich sehne mich nach dieser tiefen, inneren Liebe und Wärme und spüre sie bereits oft in mir. Seitdem ich wieder Kontakt zu meiner Oneitis habe, lässt die Sehnsucht nach ihm nach. Dafür wird die Sehnsucht nach mir selbst größer. Mit meiner Sexualität habe ich kein Problem. Ich bin dahingehend sehr offen, und mit mir und meinem wunderschönen Körper im Reinen. Heute bin ich mit meiner FB im Stadtpark verabredet. Er weiß um meine Ängste und er will sich trotzdem auf mich einlassen. Alles, was ich ihm bisher anbieten konnte, ist meine Ehrlichkeit und den aufrichtigen Wunsch, mich zu öffnen. Ich möchte ihn nicht verletzen, aber ich spüre, dass mein Fluchtinstinkt immer aktiv ist. Jetzt habe ich einen ganzen Roman verfasst... Schöne Grüße an euch an diesem frostigen, bezaubernden Wintertag.
  9. Ich danke euch, für eure Worte und besonders Stone Cold und LoveLing für eure Offenheit. Eure Worte haben letzte Woche so viel in mir ausgelöst, dass ich mich ein paar Tage zurückgezogen habe. Es hat sich viel getan seither. Letzten Dienstag habe ich mit meiner Oneitis telefoniert. Das Gespräch verlief sehr positiv und ich hatte ein gutes Gefühl. Ein paar Tage später jedoch, schrieb er mich mit minimalem Invest an, woraufhin wir uns beinahe einen Battle im Minimal-Invest lieferten. Bis ich es mit einem Freeze beendete. Ich warte noch ein wenig ab, aber mein Gefühl sagt mir, dass ich bei einem Treffen mit ihm nichts außer Schmerz finden werde. Er scheint kalt zu sein. Ebenfalls am Dienstag kam mein jetziger FB zu mir. Ich habe ihm das mit dem Stottern gesagt und die ganze Nacht mit ihm gekuschelt. Er meinte sogar, sich langsam in mich zu verlieben. Quanah, danke für diese Worte. ich fühle, dass es die Wahrheit ist und spüre ein Aufflackern in mir... Ich sage immer zu anderen, dass sie das Licht in sich selbst tragen und es nicht im Außen finden werden; und doch tue ich genau dasselbe. Immer wieder treffe ich mich mit Männern in der Hoffnung, dass sich mein Licht in einem von ihnen spiegelt, so wie bei meiner Oneitis. Damit ich es wieder fühlen kann. Vielleicht hilft mir bereits der Wunsch, es wieder zu finden. Mir geht es übrigens besser. Diese Woche habe ich kaum gestottert.
  10. Eure Worte haben gerade so viel in mir ausgelöst, dass ich gar nicht mehr aufhören kann zu weinen. Loveling, ja meine Affäre wusste nicht, dass ich stottere. Ich kann es in entspannten Situationen beinahe perfekt verstecken. Ich ersetze Wörter, baue Sätze um, etc. Ich habe eine Art „inneres Stottern“. In meiner Selbsthilfegruppe bin ich ein Sonderfall. Ich habe vollständige Blockaden, das heißt, bei schwierigen Wörtern verschließt sich meine Kehle und es ist unmöglich auch nur einen Laut herauszubekommen. Meine stotternden Freunde - bis auf die Extremfälle - können alles sagen, was sie wollen, wenn auch gestottert. Ich bin – wenn ich das Wort nicht vermeiden kann – einfach stumm. Es kommt kein Laut aus meiner Kehle. Je nachdem, wie wohl ich mich fühle, sind es mal mehr oder mal weniger Wörter, die ich nicht sagen kann. Ich gehe bei den meisten meiner Freunde offen damit um, wodurch ich weniger Blockaden habe. Jedoch bin ich sofort wieder blockiert, wenn sich Situationen verändern, z.B. indem neue, unbekannte Menschen hinzustoßen. Große Menschengruppen strengen mich sehr an. Vor kurzem war ich in China bei meiner Schwester. Sie redet wie ein Wasserfall und spricht fließend Englisch, Chinesisch und Spanisch. Ich schaffe es tatsächlich, durch die Weltgeschichte zu reisen, und mit niemandem zu sprechen. Als ich mit ihr und ihren chinesischen Freunden zu Abend gegessen habe, konnte ich mich überhaupt nicht am Gespräch beteiligen. Es ist demütigend und ich fühle mich minderwertig, weil Sprechen das Normalste der Welt ist, aber ich es nicht kann. Was in mir passiert? Ich habe Panik, ich kann nicht atmen, ich will weglaufen, ich zittere innerlich. Ich habe meiner Oneitis nichts davon erzählt, weil ich dieses Problem mein Leben lang verdrängt habe. Erst seitdem ich in einem Praktikum beinahe kein Wort mehr herausgebracht habe und der Leidensdruck zu groß wurde, habe ich mir Hilfe gesucht. Ich bin auch gerade auf der Suche nach einer passenden Therapiemöglichkeit. Alle Männer, denen ich es gesagt habe, habe ich bereits wieder aus meinem Leben verbannt. Meine aktuelle FB weiß es nicht. Da er aber jedes mal übernachtet und mit mir kuscheln will, habe ich ihm heute z.B. abgesagt und werde es wohl nur noch aus sexueller Neediness für den Notfall weiterlaufen lassen. Die erste gemeinsame Nacht fand ich irgendwie noch schön, aber mittlerweile sträubt sich alles bei dem Gedanken, dass ich neben ihm einschlafen muss. Ich habe in drei Wochen auch einen Termin bei meiner ehemaligen Therapeutin und werde über all das Sprechen. Ich möchte irgendwann einen Mann in meinem Leben, der mich liebt und den ich liebe. Ohne wegzulaufen. Aber im Moment ist diese Vorstellung einfach nur der Horror. Bei meiner Oneitis empfand ich die körperliche Nähe nach dem Sex als erfüllend. Wie nackt ich mich gerade fühle. Danke, dass ihr mich nicht verurteilt… Vielleicht bringt es mir neue Erkenntnisse, wenn ich es meiner Oneitis sage.
  11. Ich habe mich ihm verbunden gefühlt. Aber ich konnte mich emotional nicht öffnen. Wenn ich ihn ansah, hatte ich das Gefühl, dass es kein schöneres Gesicht gibt. Wenn ich unterwegs war, habe ich überall nur ihn gesehen. Das habe ich als "Licht" wahrgenommen.Vielleicht war ich besessen. Es ist nicht nur ein kleines Manko... Es ist diese Minderwertigkeit, dass ich nicht funktioniere. Wer will schon eine Frau an seiner Seite, die beim Bäcker kein Baguette bestellen kann? Oder Panik hat, wenn im Flugzeug die Stewardess kommt und fragt, was man trinken möchte? Eine Freundin, die von Situationen überfordert ist, die für andere Menschen Bagatellen sind? Nein, ich will das Besondere gar nicht, selbst wenn es irgendwo da draußen ist. Ich will es nicht finden. Ich will noch nicht einmal die Nacht mit jemandem verbringen, mit dem ich Sex hatte. Und jetzt habe ich mich offenbart und mich als völlig gestört geoutet.
  12. Neediness löst sich nicht auf, indem man Alternativen hat. Alternativen haben sehe ich als simples Verdrängen. Sieht man dann, wenn man keine Alternativen mehr hat. Ich denke, dass man immer die Menschen anzieht, die so sind wie man selbst. Für dich sind alle Männer anscheinend eine Nummer, ein Gesicht, ein Schwanz. Dann bist du es für sie eben auch. Dass dann nichts Besonderes aufkommt, verwundert mich nicht. Hingabe ist eben nicht nur körperlich sondern vor allem mental. Du baust um deine Stadt eine Mauer (aus Gedanken (so wie dein Wall of Text)) und dann wunderst du dich, dass niemand deine Stadt betritt. Du musst bei dir selbst anfangen. Menschen offen und ehrlich behandeln (dich selbst akzeptieren und dein verletzbares Ich zeigen), dann kommen auch die richtigen Menschen in dein Leben. Viel Erfolg. Und nun sitze ich hier und weine. Weil du recht hast. Ich lasse niemanden in meine Stadt, weil ich genau wie bei meiner Oneitis immer noch Angst habe, dass ich meine größte Schwäche - das Stottern - offenbaren muss.
  13. @IC, danke für den Text. Ich finde mich darin wieder und es ist ein erster Trost, damit nicht alleine zu sein. @Blazze, danke! Nein, ich habe es nicht überwunden. Er hat in mir die schönsten Gefühle ausgelöst, die ich jemals hatte, doch zur gleichen Zeit das Dunkelste in mir zum Vorschein gebracht. Diese Affäre hat mich in meinen Grundfesten erschüttert und mich völlig verändert. @RealGentleman, ich denke nicht, dass er mich "verarscht" hat. Er wollte von sich aus eine Beziehung mit mir führen, welche unter anderem nicht funktioniert hat, weil ich keine wirkliche Nähe zulassen konnte, weil ich Stotterin bin und diesen Makel vor ihm verstecken wollte. (edit: In entspannten Situationen, wie zu zweit auf der Couch beim Spazierengehen oder im Bett, stottere ich nicht) Männer sind nur das i-Tüpfelchen in meinem Leben. Ich habe viel an mir gearbeitet, gehe nun offen mit meinem Stottern um, habe viele Freunde, bin sportlich sehr aktiv und habe ein erfülltes Leben. Natürlich arbeite ich weiter an meinem Innergame. Die Arbeit an einem Selbst hört mMn nie auf. Ich bin am Überlegen, ob ich ihm das mit dem Stottern sagen werde.
  14. RealGentleman, ich glaube, das habe ich. Und das ist auch der Grund, warum ich ihn wiedersehen will. Es geht mir nicht um äußere Dinge. Ich will herausfinden, wer ich damals war und was ich jetzt innerlich bin.
  15. Dann muss ich wohl nochmal ran an den Muskelberg. Ich will ja nicht meine Vorsätze fürs neue Jahr gleich wieder brechen.
  16. Sex oder Schokolade ist ne Win-Win-Situation für mich. Außerdem bring ich dem Incel doch bei, dominant zu sein. Der Typ vom letzten Freitag war Bodybuilder. 120 kg. Würde mich gerne wiedersehen, aber ich weiß nicht, ob ich nochmal Bock drauf hab. Das Kribbeln hat gefehlt. Das können Muskeln auch nicht wieder gut machen. Sexueller Vibe macht so viel aus. Viel mehr als Größe, gutes Aussehen oder sonst was. Der Mann soll mir den Atem rauben. Noch vor dem ersten Kuss. Und wenn er ihn mir reinsteckt, soll es sich anfühlen wie eine lang ersehnte Erlösung. Ach ja. Das wär schön.
  17. Ich möchte ein kurzes Update zu dem gestrigen Treffen zwischen GoGoGo und mir geben. Wir haben uns dieses Mal bei ihm zu Hause getroffen. Vorneweg: Außer einer Umarmung zur Begrüßung und zum Abschied, haben wir uns kein einziges Mal berührt. Wir spiegeln uns gegenseitig und ich kann für mich sagen, dass ich vieles an mir selbst zum ersten Mal klar erkenne. Gestern hatte ich, was das Sprechen angeht, keinen guten Tag. Bei vielen Worten war ich komplett blockiert. Kann sein, weil ich wenig geschlafen hatte, oder weil ich zyklusbedingt an einem kritischen Punkt stand, oder weil die Situation in seiner Wohnung neu war, oder weil wir uns gegenüber saßen und mir frontale Gesprächssituationen schwer fallen. Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich in manchen Momenten das "Bewusstsein" verloren habe und mein Ego aus mir sprach und nicht mein Herz. Als ich nach Hause fuhr, war ich verwirrt. Kurze Zeit hatte ich Panik. Das ist normalerweise der Moment, an dem ich weglaufe und die Beziehung zu einem Menschen sabotiere und abbreche. Die Panik ging weg, aber die Verwirrung hielt bis heute an und auch das Sprechen fiel mir heute noch schwer. Sehr wahrscheinlich hängt es - sorry Männer - mit meiner Periode zusammen. Das schwächt mich und das Ego und der Schmerz sind sehr präsent und ich verliere leicht den Kontakt zu mir selbst. Ich werde in ein paar Tagen nochmal Inhaltliches berichten.
  18. Schluffy, da sprichst du eine meiner Phantasien an. Mein Geständnis: Ich will eine männliche Jungfrau in die Kunst der Verführung einweihen. Lernbereitschaft und ein gewisses Potential vorausgesetzt, würde ich ihm alles beibringen, was er dankbar annehmen wird. Milde und nachsehend wäre ich zu Beginn, doch nach einigen Malen - genauere Teilziele werden selbstverständlich vorher definiert - soll er bei Verfehlungen ebenso Strenge erfahren. Wenn er herangereift ist und ich ihm nichts mehr beibringen kann, werde ich ihn entlassen. In die Welt da draußen. Auf dass er guten Sex in die Welt hineintragen möge! Niemals wird er jedoch seine Meisterin vergessen, die sich erschöpft, mit dem Wissen, die Welt ein wenig erleuchtet zu haben, zur Ruhe begeben und ein einsames Einsiedlerleben wählen wird. Kriege ich jetzt ein Snickers? @Maxim: Ich bitte um ein regelmäßiges Status-Update!
  19. Ich glaube, Du kannst da noch einen ganz anderen Blick drauf bekommen. Ich habe viel mit diesen Straßenhändlern gesprochen und deren "Leben" ist viel einfacher und im Kern viel fokussierter auf die wichtigen Dinge. Wahrscheinlich würden sie, wenn sie erstmal Mindfuck schieben, zu dem selben Ergebnis kommen, wenn sie Dein Leben anschauen. Hast Du schon mal überlegt, komplett aus dem Hamsterrad auszusteigen? Schlecht bezahlter Job der Dich nicht fordert. Muss man sich nicht antun. Aber man muss auch nicht unbedingt einen neuen Job finden sondern kann sich etwas eigenes aufbauen. Du kannst Schreiben. Du kannst Wissen vermitteln. Deine Geschichte ist interessant. Damit schon mal versucht Geld zu verdienen? Ich habe immer davon geträumt, Schriftstellerin zu werden und ich schreibe auch immer mal wieder Texte. Ich finde mich in diesem Hamsterrad nicht wirklich zurecht. Was ich bisher im Berufsleben miterlebt habe, ist für mich ein Irrsinn. Mir fehlt da das Herz, das Menschliche, das Wohlwollende. Mehr schlecht als recht habe ich versucht, mich anzupassen. Der Impuls, mich auf das Schreiben zu konzentrieren, taucht immer wieder auf. Ich sollte diesem Gefühl womöglich folgen. Es fühlt sich stimmig an. Ganz im Gegensatz zu den ganzen Bewerbungen, die ich die letzten Monate geschrieben habe.
  20. @Quanah, ich gebe dir völlig recht. Danke, dass du mich darauf aufmerksam gemacht hast. @Glatznsproll, du bringst mich auf Ideen!
  21. Ich dachte hier darf jeder schreiben, ob Incel oder nicht. Hauptsache lustig :))) Ich freu mich ja, wenn Incels ihr Incel-Dasein beenden. So wie ich hehe Es muss ein neues Thema her! Wo ist eigentlich Ted?
  22. Was mit dem Thread hier los? Der Incel-Thread darf nicht sterben! Hat mir viele Stunden als stille Mitleserin versüßt! Ich will jetzt auch mal was beichten: Ich hatte im Jahr 2014 nur vier!mal (4! x)!!!! Sex. Deswegen Vorsatz fürs neue Jahr: Mehr Sex. Fing schon mal gut an, denn ich habe mein Incelibat gestern gebrochen. Rawrrrr!
  23. @Hoodseam: Was für ein wundervolles Erwachen! Bei 90% bin ich noch nicht... Ich denke immer noch sehr viel, aber die Gedanken werden leiser und ich erkenne sie, beobachte sie und identifiziere mich nicht mehr mit ihnen. Ebenso wenig wie mit Schmerz und negativen Emotionen. Ich lasse das alles in mir zu und bekämpfe es nicht mehr. Alles in mir darf sein, denn ich bin das Bewusstsein, der Raum, in dem Emotionen, Gedanken und Schmerz sein dürfen. Ich bin erst aufgewacht, als der Leidensdruck beinahe unerträglich geworden ist und ich erkannt habe, dass ich mir das Leiden in meinem Leben selbst erschaffe. GoGoGo, wir alle haben unsere traurigen Geschichten zu erzählen. Was du erleben musstest ist schmerzhaft und eine liebevolle, begleitende Therapie zur Auflösung ist sicher eine gute Sache. Aber was wir dir eigentlich sagen wollen: Du bist nicht diese traurige Geschichte. Die Vergangenheit spielt keine Rolle für das Jetzt und auch die Zukunft ist nur eine Illusion. Alles was du hast ist der gegenwärtige Moment. Das Jetzt. Du musst nicht ankommen, nicht suchen, nicht "Gas geben". Du bist bereits vollkommen. Ganz. Du fühlst es nur nicht, weil du ein Gedankenkonstrukt in deinem Kopf hast, wie ein glücklicher und erleuchteter Mensch zu sein hat. Du wartest darauf, dass es Klick macht und du plötzlich erlöst bist. Da deine Gedanken so laut sind und so viel Raum einnehmen, hörst und siehst du den Frieden nicht, der bereits in dir ist. Jedesmal, wenn du zur Ruhe kommst, schreien deine Gedanken wieder: "Wenn ich so ruhig bin, dann muss ich doch erleuchtet sein. Aber wieso fühle ich mich immer noch nicht ganz? Was muss ich noch tun, um ganz zur Ruhe zu kommen? Quanah sagt, Hoodseam sagt, Loveling sagt, Candygirl sagt... Ich muss mich einfach noch mehr anstrengen... Du kämpfst. Ich habe aufgehört Widerstand zu leisten. Ich habe aufgehört, mich mit äußeren Dingen zu identifizieren. Vor 15 Monaten habe ich einen radikalen Bruch gemacht und meine gesamte Identität verloren. Ich hatte bis dahin ein beruflich sehr vielversprechendes Leben. Ich war eine der besten im Studium und mir wurden mehrere Promotionsstellen angeboten, mit der Bitte an der Uni zu bleiben. Ich lehnte ab, da ich das Gefühl hatte, in dieser Kleinstadt, in der ich so unglücklich war, in einem Elfenbeinturm zu verblühen. Nachdem meine Affäre zerbrach (diese unendlich traurige, deprimierende Geschichte (!) habe ich bereits skizziert) wagte ich den großen Schritt und zog nach HH. Ohne Geld, ohne richtige Wohnung, ohne Freunde, ohne Job. Ohne Identität. Von der vielversprechenden Uni-Karriere zum Niemand. Da ich ein Nischenfach studiert habe, gestaltete sich die Jobsuche schwerer als gedacht. Ich schlug mich als Praktikantin und Kellnerin durch. Alles, was mir an Identität geblieben war, war der Sport. Ich trainierte bis zur völligen körperlichen Erschöpfung, meine Periode blieb irgendwann aus. In meinem letzten Praktikum fühlte ich mich sehr gedemütigt. Meine Vorgesetzte behandelte mich wie eine persönliche Sklavin und ich kämpfte mit meiner inneren Wut und der Hilflosigkeit, zumal mich mein Stottern in die Knie zwang. Nach dem Praktikum war Ruhe. Ich war körperlich sehr erschöpft. Da ich einen Monat arbeitslos war, hatte ich Zeit mich auszukurieren. Mir fiel irgendwann ein, dass meine Therapeutin öfter E. Tolle erwähnt hatte. Ich bestellte mir seine Bücher und las. Ich erkannte, dass der Sport das Letzte war, an das sich mein Ego noch klammerte. Ich fragte mich: Was bleibt von mir übrig, wenn ich den Sport verliere? Wer bin ich dann noch? Zuerst überkam mich Panik. Dann lies ich los. Mein Ego wurde kleiner. Schwächer. Und schrumpfte immer mehr. Schließlich wurde mir auch etwas Bedeutendes klar: Das ganze Leid in meinem Leben erschuf ich mir selbst. Die ganzen sozialen Ängste hätte ich mit einem einzigen Satz beseitigen können: "Ich bin deswegen manchmal so komisch, weil ich stottere." Meine Affäre hätte ich nicht bis zum bitteren Ende durchziehen müssen. "Ich hätte irgendwann sagen können: Ich bin mir selber zu wertvoll, als nur eine von vielen für dich zu sein. Mach`s gut." Das Praktikum hätte ich einfach kündigen können oder notwendige Schritte einleiten, um meiner Vorgesetzten ihre Grenzen aufzuzeigen. Im Moment habe ich einen Job, der schlecht bezahlt ist und mich nicht fordert. Ich bin auf der Suche nach etwas Neuem. Aber ich leide nicht mehr. Ich kann im Moment die Situation nicht ändern, also gebe ich mich ihr hin. Nicht jeden Tag mit Freude, aber mit Bereitwilligkeit. Ich leiste keinen Widerstand mehr. Wenn meine Vorgesetzte mich kritisiert und in mir negative Emotionen auslöst, dann danke ich ihr innerlich dafür, dass sie mir hilft, in Kontakt zu treten mit meinen unerlösten Anteilen. Ich re-agiere nicht mehr unmittelbar darauf. Ich war gerade im Urlaub in China und habe mir oft bei Straßenverkäufern gekochte Süßkartoffeln oder Nashi-Birnen geholt. Sie stehen den ganzen Tag mit ihren kleinen Ständen, die an Fahrrädern montiert sind, in der eisigen Kälte und verkaufen ihre Waren. Ein harter Job, den diese Menschen jedoch mit Bereitwilligkeit verrichten. Es erinnerte mich daran, wie gesegnet ich eigentlich bin und dass mein Klagen nichts weiter als Gedanken sind. Ich habe nun auch Vertrauen in das Leben. Alles, was sein soll, wird zur richtigen Zeit erscheinen und bereits jetzt sind viele wundervolle Dinge und Menschen in mein Leben getreten. Ich habe erkannt, wenn ich unglücklich bin, muss ich herausfinden, was der Quell des Unglücks ist. Ob es Menschen, ein Job oder eine Situation ist. Der Quell des Unglücks liegt niemals in mir selbst, denn das, was ich wirklich bin ist ein tiefer, innerer Friede und intensive Freude und manchmal bin ich so fröhlich wie ein Kind und merke richtig, wie diese wundervolle Energie wie ein Sonnenstrahl auch die Menschen in meinem Umfeld erleuchtet. Ohne dass ich es will. Es geschieht einfach.
  24. @Loveling: Kann es sein, dass du Angst vor deinen Gedanken hast? Dass sie dich überwältigen könnten, von dir Besitz ergreifen und du dich selber darin verlierst? Ich kenne diese Angst, denn ich ertappe mich ebenfalls dabei, wie ich oft in Gedanken versinke und dann leide. Was man so massiv bei anderen bekämpft, das ist in einem selbst. Ich merke auch, wie ich mir wünsche, dass die Menschen um mich herum endlich die Identifikation mit ihren Gedanken und Gefühlen aufgeben. Doch jeder geht seinen eigenen Weg, hat seine eigene Geschwindigkeit und vielleicht wünsche ich mir das nur so sehr, weil ich selber noch viel zu sehr ego- und gedankenbehaftet bin. Lass uns zuerst uns selber erleuchten und wenn wir erleuchtet sind, dann sind wir so voller Friede und Freude, dass wir nicht mehr bedürftig danach sind, dass wir die Erleuchtung der Anderen brauchen.
  25. @Quanah, wir halten euch bestimmt auf dem Laufenden! Im Moment kommen bei uns beiden sehr viele Dinge zutage, bei denen wir uns gegenseitig liebevoll begleiten. Gerade ist etwas bedeutsames passiert: Ich habe mit GoGoGo via WhatApp gechattet als Loveling ihren Post verfasst hat. Der Post ist übergriffig formuliert und GoGoGo fühlte Wut aufkommen, was er mir gegenüber gesagt hat. Ich habe ihn gefragt: Was macht dich wütend? Woran erinnert dich der Post? Was ist da in dir? In der Hoffnung, dass er den Schmerz in sich selbst erkennt, an den Lovelings Post ihn nur erinnert. Als er danach offline ging, wusste ich, dass er aus seinem Ego heraus reagieren würde... Das wusste ich, weil ich es zuvor unzählige Male selber tat... Und so schließt sich der Kreis. Jemand sagt etwas, wir reagieren darauf und schlagen zurück... Neue Verletzungen entstehen. Hättest du stattdessen auch innerlich Danke sagen können? Danke, Loveling, dass du mich hier in Kontakt mit meinem Schmerz gebracht hast, denn so kann ich das Unerlöste in mir spüren und es liebevoll verwandeln... Steige jetzt nicht auf die Diskussion ein, verliere dich nicht darin... Bleibe bei dir und fühle die Wut und den Schmerz. Nimm es an und höre darauf, was dir die Emotionen zu sagen haben. @Loveling: Warum macht es dich so wütend, dass GoGoGo noch nicht bereit ist, seine Gedanken loszulassen? Macht es dir Angst?