Khameleon

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  1. Das hier wird teils Beichte, teils Bitte um Erfahrungsaustausch. Vielleicht hilft es mir auch bereits das hier anonym runterzuschreiben um meine Gedanken zu sortieren, das hier weiß nämlich 'in real life' niemand von mir. Ich werde versuchen es struktiert zu halten. Es könnte sein, dass ich versehentlich wichtige Details auslasse. Ihr könnt gerne nachfragen. Soll auch kein Mimimi Thread werden, aber ich werde ein paar Sachen schreiben müssen damit ihr meine Sichtweise versteht. Ihr werdet auch sehen dass ich gerade einen ganz schönen Mindfuck habe, die Gedanken also nicht unbedingt geradeaus verlaufen momentan. Falls es noch wichtig wäre, ich bin 28, meine Freundin 25. Der eine wichtige Grund warum ich hier schreibe und nicht anderswo ist der PU Grundsatz, sie besser verlassen als man sie angetroffen hat. Behaltet das vielleicht im Hinterkopf wenn ihr antwortet. Also dann los... Meine Beziehung, die Vorgeschichte in Kurzform Ich bin nun seit 8 Jahren mit dem gleichen Mädchen zusammen. Meine Freundin habe ich als eine abenteuerlustige, fast schon zu risikofreudige und sehr soziale Person kennengelernt. Ich war damals, als wir zusammengekommen sind eher zurückhaltend. Eine längerfristige Beziehung hatte ich davor nicht, immer nur so sporadisch kurze und einmalige Sachen. Meine Beziehung war für den größten Teil wunderschön, aber irgendwann fing es an den Bach runterzugehen. Vermutlich mit dem Zeitpunkt an dem wir zusammengezogen sind, etwa vor 3.5 Jahren. Vielleicht fürs Verständnis ein kleiner Einschub... Persönlichkeitsentwicklung Heute habe ich mit der Person, die meine Freundin kennengelernt hat nicht mehr viel gemeinsam. Ich mache Sport, habe interessante Hobbies (sag ich ), einen großen Freundeskreis, gehe viel auf Parties, etc, etc... Als zurückhaltend würde mich wohl auch keiner mehr bezeichnen. Angefangen hat diese Entwicklung wohl mit Pickup, wie bei vielen hier, aber ich habe mich anfänglich damit beschäftigt um meine Grenzen und Marktwert zu testen und nicht um sie zu betrügen. Sie hat in derselben Zeit irgendwie die umgekehrte Entwicklung mitgemacht. Sie hat keine richtigen Freunde (ausser Ihrer Familie bin ich ihre einzige echte Bezugsperson), hat / hatte Depressionen, lebt eher zurückgezogen und hat nur wenig Motivation (= ich muss praktisch alle Unternehmungen, inklusive Sex anstossen). Alles Resultat einer schleichende Entwicklung bei ihr. Sei ist halt Ausländerin und ich weiß dass sie es dadurch eventuell nicht so einfach hat wie andere. Die Zurückhaltung ist aber keinesfalls durch Ihren Kulturkreis zu begründen. Ich hab ihr hunderte Male in den Hintern getreten, oder es zumindest versucht, aber nichts half. Sex und... Wie so oft geht es auch um Sex, mir hier aber weniger um Frequenz als um etwas anderes. Die negative Entwicklung begann, wie gesagt mit dem Zusammenzug. Sex, insbesondere in der Beziehung bedeutet für mich eine Menge: Intimität, Nähe, sich begehrt fühlen, .... Sex war bei uns beiden am Anfang phantastisch, aber nach dem Zusammenzug kamen so die Probleme. Das zeigte sich zunächst in einer geringeren Frequenz, und da ich dann auch derjenige war, der häufiger Sex wollte, hab ich dann irgendwann die Sache auch wirklich immer anfangen müssen. Eben dadurch fühlte ich mich von ihr auch nicht mehr begehrt. Hab ihr das auch gesagt, und wie schlimm das für mich ist, aber es gab wenig hilfreiches von ihr... "Das ist normal dass Männer immer den Anfang machen müssen", aber auch ganz krasse Dinge wie "Ich finde dich nicht sexuell anziehend" (nicht überbewerten, das ist in einem bösen Moment gefallen). Ich hab ne Menge versucht, ausgefallene Sachen im Bett und auch außerhalb, Potenzmittelchen für stundenlanges F..., viel geredet und mir vieles einfallen lassen. Das alles hat aber immer nur mehr oder weniger geholfen, irgendwann fand ich dann die ultimative Lösung... ... Affären Was mit ein paar kleinen Ausrutschern begann, entwickelte sich zum Selbstläufer. Sobald ich auf die Piste zum Feiern oder auf einen kleinen Wochenendausflug mit Freunden ging war ich praktisch ein anderer Mensch. Draußen der Aufreißer, zuhause der brave Freund. Ich hatte etliche One Night Stands und sogar eine etwas längere Affäre. Schlechtes Gewissen? Am Anfang ja, später Fehlanzeige. Das einzige was mir immer Leid tat war das Lügen, aber anders gings halt nicht. Und ich war jedes Mal froh wenn ich bei ihr zurück war. Im Großen und Ganzen eine runde Sache, die sogar meiner Beziehung half, weil ich dann halt weniger needy war und sie wieder mehr schätzte. Trotzdem gings bergab mit uns. Umzug und die Andere Letztes Semester ist meine Freundin aufgrund Ihres Studiums in eine andere Stadt gezogen, wir führen also seit einem halben Jahr wieder eine Fernbeziehung. Da der Zusammenzug meiner Ansicht so viel kaputt gemacht hatte, habe ich mir von der neuen Situation für uns einiges versprochen, auch dass sie ihr Leben wieder auf die Reihe bekommt und sich in der neuen Stadt einen sozialen Zirkel aufbaut. Nichts davon ist passiert. Ich dagegen fühle mich mit der Wohnung alleine, machen was ich will, super. Ich habe seit einigen Monaten auch eine Affäre mit einem Mädel, die mich ins Grübeln gebracht hat. Wir verstehen uns super, können über so vieles reden, sie ist unabhängig, kein Klammern, und der Sex... sagen wir mal so, so gut habe ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Status Quo (bzw. Fazit für Lesefaule) Tja, wie siehts jetzt aus? Der ewige Sexfrust hat meiner Beziehung enorm geschadet. Wir haben zwar nicht wenig Sex wenn wir zusammen sind, aber es fehlt etwas. Wenn wir uns küssen und allgemein beim Sex, da ist einfach keine echte Leidenschaft dahinter. Früher hat noch meine Leidenschaft das Ganze getragen, aber die ist auch nicht völlig frustresistent. Dass Sie so sehr von mir abhängig ist treibt mich leider auch von ihr weg. Wieder zusammenziehen kann ich mir überhaupt nicht mehr vorstellen. Betaisiert bin ich nicht, war ich höchstens kurzzeitig mal - ich zieh mein eigenes Ding durch und wenn es bedeutet dass Sie alleine herumsitzt, schmollt oder sonstwas. Realistisch gesehen macht sie mich (wir uns gegenseitig?) trotzdem unglücklich. Und nein, ich hab keinen fliegenden Wechsel zu meiner Affäre vor. Irgendwie kann ich mir im Moment gar nicht vorstellen, jemals wieder mit einem Mädel zusammenzuziehen. Die ganze Sache hat mich ein bißchen desillusioniert. Leider ist es nämlich so, dass das abflachende sexuelle Interesse beim weiblichen Part einer Partnerschaft auf Dauer nicht allzu ungewöhnlich ist. Und jetzt? So, jetzt wirds verworren. Soll auch kein Hilferuf sondern eher eine Gedankensammlung sein. Was soll ich jetzt machen? Schluss machen? Sie völlig allein lassen? Auch wenn das hier nicht ausreichend beschrieben wurde: 8 Jahre schmeißt man nicht so einfach weg. Wir haben so viel Scheiße miteinander durchgemacht. Sie gehört zur Familie (-> ihr würdet auch keine Schwester einfach sich selbst überlassen, nur weil gerade irgendwas nicht passt, richtig?). Und ja, ich liebe sie, nur momentan nicht so dass ich eine monogame Beziehung mit ihr führen könnte. Nehm ich jetzt den einfachen Ausweg, dann verliert sie ihre einzige Bezugsperson in Deutschland und ich kann mir schon vorstellen wie sie dann auf ewig alleine rumsitzt und mich verflucht anstatt das Leben zu geniesen. Es kommt noch dazu dass ihre Mutter an Krebs erkrankt ist und es da überhaupt nicht gut aussieht. Ich will sie wirklich absolut nicht im Stich lassen, aber so geht es nicht weiter. Beziehung retten würde ich gerne, aber vielleicht bin ich dafür schon zu weit gegangen - die Lügerei stumpft halt ab. Von ihr (weil sie merkt dass ich grübele) kommt in letzter Zeit wieder etwas mehr, aber irgendwie immer noch verdammt wenig. ... soweit dann von mir. Wie gesagt - ich erwarte keine Lösungen. Ich denke mir persönlich hat schon das Zusammenfassen hier geholfen. Vielleicht ist / war jemand in einer ähnlichen Situation und kann was dazu sagen?