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Needy sein vs. Interesse zeigen – Wie finde ich das richtige Maß?
magicien antwortete auf cäsura's Thema in Strategien & Techniken
Hundert Jahre nach dem Tod von Ferdinand de Saussure erlaube ich mir, diese Ansicht für naiv zu halten. Auch bei Face-to-Face-Kommunikation kann vieles schief gehen. Es gibt Leute (zum Beispiel ich), die verdienen gutes Geld damit, dass sie durch Kommunikationspannen zerschlagenes Geschirr wieder zusammenkleben helfen, oder indem sie Leute coachen, um Kommunikationspannen zu minimieren. Nimm als populären Ansatz zum Beispiel Schulz von Thun: Wenn der Sender auf der Sachebene sendet, der Empfänger aber das Beziehungsohr oder das Appellohr offen hat, kommt es regelmässig zu Pannen. Oder denk daran, was jeder Pickup-Coach in seinem allerersten Input sagt: Versuch nicht, Frauen auf der Sachebene für dich zu gewinnen, das klappt nicht, denn du willst ja etwas auf der Beziehungsebene erreichen. (Und das stimmt auch. Die Fortsetzung mancher Pickup-Coaches, dass man mit Frauen sowieso nicht auf der Sachebene diskutieren könne, ist hingegen Quatsch. Man kann, aber man erreicht damit nichts auf der Beziehungsebene.) Das stimmt, aber Du betrachtest gerade ausschliesslich die Senderseite. Auf der Empfängerseite kann immer noch etwas völlig anderes ankommen. Dies insbesondere dann, wenn der Empfänger (bzw. in unserem Fall: die Empfängerin) bereits sehr viele Erfahrungen mit anderen gemacht hat, deren Verhalten sie (zu recht oder nicht) dem Deinen als ähnlich einstuft. Merke: Du hast nur, ausschliesslich und allein die Kontrolle über Deine Seite der Kommunikation. Wie es ankommt, entzieht sich Deiner Kontrolle. Mit übertrieben theatralischer Verbeugung: "Selbtverständlich, Mademoiselle!" Dann ihr das Getränk holen, hinstellen, ihr wiederum theatralisch einen Handkuss geben. Sich hinsetzen, ihre Hand dabei nicht loslassen. "Das nächste Mal bist du dran. Und ich will einen Knicks sehen." Frech grinsen. Will sagen: Man kann auch durch einen Hoop springen, ohne durch den Hoop zu springen. Davon abgesehen ist es Deine Interpretation, dass es sich bei ihrer Frage um einen Hoop handelt. Ob das auch ihre Absicht beim Senden war, weisst Du nicht. Es ist aber naheliegend, dass ein Pickup-Artist, der den Frauen regelmässig Hoops hinhält, hinter jedem Verhalten einer Frau einen Hoop, einen Shittest oder sonst einen Trick vermutet. Manche Pickup-Artists sind so in ihrem Pickup-Frame gefangen, dass sie sich gar nichts anderes mehr vorstellen können. -
Irgendwie glaube ich grad nicht, was ich lese: Ihr kennt Euch seit neun Jahren, seid befreundet.Sie kommt 3-4mal pro Woche zu Dir.Sie sagt, dass sie Dir nicht ganz vertraut, wegen komischen Mädchengeschichten, und Du kapierst nicht, warum....und jetzt fragst Du hier im Forum eine Gruppe von Leuten, die weder Dich noch sie kennen, was Du tun sollst.Hey, DU bist mit ihr eng vertraut und kennst sie seit Jahren! Und ich vermute jetzt einfach einmal, dass sie Dir auch noch in irgendeiner anderen Weise wichtig ist, als wegen der Aussicht, sie möglicherweise flachzulegen. (Wenn nicht, wenn sie Dir abgesehen von der Aussicht auf einen Fick egal ist, dann war Dein Investment aber sehr, sehr hoch... Wie dem auch sei: Aus meiner Sicht ist die Hauptfrage, wie es zum (m. E. offensichtlichen) Widerspruch kommt, dass sie Dich einerseits 3-4mal pro Woche besucht, Dir andererseits aber nicht ganz vertraut. Und es gibt auch einen hochinteressanten Weg, dieser Hauptfrage auf die Spur zu kommen: Frag sie. Ja, sprich sie darauf an, dass Du diesen Widerspruch nicht verstehst. Mach es ohne Vorwurf, und vermittle ihr die Sicherheit, dass sie Dir eine ehrliche Antwort geben kann, ohne dass sie Gefahr läuft, Deine Zuneigung zu verlieren. Wir hier können Dir diese Frage nicht beantworten, aber ohne eine Antwort auf diese Frage wirst Du wahrscheinlich nicht weiter kommen. Oder höchstens so, dass sie mit einem unguten Gefühl mit Dir ins Bett steigt, weil sie Dich nicht verlieren will. Willst Du das? Ich weiss, dass dies eine völlig unpickupmässige Antwort von mir ist. Ich höre schon die "Beta"-Rufe, das "Du überlässt ihr die Kontrolle und machst Dich von ihr abhängig"-Geschrei und die "Lass sie nach Dir jagen"-Ratschläge. Stimmt aber alles nicht. Erstens bist Du, wenn Du sie auf diesen Widerspruch ansprichst, bereit, den Stier bei den Hörnern zu packen und ein Problem anzugehen, das sie wahrscheinlich auch spürt und nicht weiss, wie sie es aus der Welt schaffen kann. Das braucht mehr Eier, als sie so manch ein Pickup-Superstar hat. Zweitens überlässt Du ihr nicht die Kontrolle, sondern spielst ihr einen Ball zu, der, wenn er weiter ungespielt rumliegt, Euer Miteinander belastet. Abhängig wirst Du dadurch nicht, weil Du immer noch entscheiden kannst, wie Du Dich zu ihrer Antwort verhalten willst: Versuchen, ihr Vertrauen zu gewinnen? LJBF von Deiner Seite? Weiter wie bisher? Eine andere verführen? Und schliesslich: die Frage, warum sie Dir nicht vertraut, ist ein ziemlich hoher Hoop. Um Dir diese Frage ehrlich zu beantworten, muss sie Dir eigentlich schon ziemlich viel Vertrauen entgegenbringen, d. h. wenn sie es tut, geht sie eine hohe Investition ein. Sie wird das vielleicht tun, und zwar, weil auch Du eine hohe (wenn auch unverbindliche) Investition eingegangen bist: mit einer solchen Frage signalisierst Du ihr nämlich, dass Du Dich für ihr Innerstes interessierst, dass es Dir am Herzen liegt, ja, dass Du (wenigstens im Prinzip) bereit bist, Dein Leben mit ihr zu teilen. Keine Sorge, Du musst sie nach diesem Gespräch nicht gleich heiraten. Aber Du hast gezeigt, dass Du Beziehungskrisen konstruktiv lösen willst, das katapultiert Dich in die Kategorie "möglicher Lebenspartner". Wenn Du hingegen nach Standard-Pickup-Routinen vorgehst, so wirst Du, fürchte ich, ihr jetziges "Nicht ganz Vertrauen" noch verstärken. Sie kennt Dich seit neun Jahren, also nicht ganz kurz und wahrscheinlich nicht ganz schlecht, sie wird ein ziemlich gutes Gespür dafür haben, ob Du irgendwelche taktischen Spielchen spielst oder nicht.
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Needy sein vs. Interesse zeigen – Wie finde ich das richtige Maß?
magicien antwortete auf cäsura's Thema in Strategien & Techniken
Das stimmt. Aber es löst das Problem nicht. Das Problem ist kommunikationstheoretischer Natur und besteht darin, dass gesendete und empfangene Botschaft sich nicht unbedingt decken. Eins der Pickup-Dogmen besagt nun, dass die gesendete Botschaft "du interessierst mich" als "ich bin verzweifelt auf der Suche" ankommt. Das stimmt und es stimmt zugleich auch nicht. Es ist kontextabhängig. -
Needy sein vs. Interesse zeigen – Wie finde ich das richtige Maß?
magicien antwortete auf cäsura's Thema in Strategien & Techniken
Ich steh auf dich - aber nur, solange du diese Information nicht gegen mich verwendest. Vielleicht passt meine Überlegung, die ich gerade VOR dem Lesen dieses Threads geschrieben habe, ganz gut hier rein: "Kommst du mit in den Garten? Ich möchte dich meinen Rosen zeigen." So oder ähnlich lautete der preisgekrönte Satz in irgendeinem Wettbewerb um Komplimente (hab ich irgendwann, irgendwo gelesen, keine Ahnung mehr, wo). Ich muss gestehen, dass ich nichts vom Dogma halte, man solle einer Frau keine Komplimente machen; Negging finde ich in vielen Fällen kindisch (hey, ich habe hohen Wert, ohne dass ich den Wert anderer mindern muss!), und wenn mir eine Frau gefällt, dann soll sie das ruhig wissen. Statt "cocky&funny" bevorzuge ich daher "charming&funny": Mach ein charmantes Kompliment, aber mach es auf witzige Weise. Anders als beim Negging geht das Witzige aber nicht auf Kosten der Frau, sondern offenbart ein Stück Selbstironie. Die Botschaft "ich mache dir den Hof, aber ich nehme mein Tun selbst nicht völlig ernst" zeigt Interesse, ohne needy zu sein. Das ist durchaus praxiserprobt. Als ich mal einer 38jährigen sagte, wir könnten schon in Club XY (Zutritt ab 20 Jahren) gehen, aber dort müsse sie wahrscheinlich ihren Ausweis zeigen, um reinzukommen - glaubt mir, das ist gut angekommen. Auch ein "sorry, wenn ich dich so anstarre, aber deine Augen sind einfach das Sehenswerteste hier" kann - im richtigen Kontext und mit dem richtigen Tonfall - eine echte Trumpfkarte sein. Die Ironie, die nicht auf ihre Kosten geht, bewirkt ein Mehrfaches: Die Ironie hält in der Schwebe, wie ernst das Kompliment wirklich gemeint ist. Die Frau wird hochwertig eingestuft, ohne dass ich mich selbst dadurch entwerte. Ich zeige mich als jemanden, der über sich selbst lachen kann, ohne mich lächerlich zu machen und meinen Wert zu mindern - das wirkt meiner Erfahrung nach sehr attraktiv (wenigstens bei der Art von Frauen, auf die ich stehe). -
Selbsterfüllende Prohpezeihung? Im Ernst: Ich finde ein bisschen Textkommunikation (SMS, E-Mail, Social Media) nicht schlecht, weil ich dadurch schnell merke, ob die Frau wirklich interessant für mich ist. Leider gibt's halt viele Frauen, die meinen, drei rasch getippte Worte mit Schreibfehlern seien eine ausreichende Beteiligung an einer Unterhaltung. Ich bin da anspruchsvoller. Wer keinen Beitrag an die Unterhaltung leisten will, bekommt auch keine Unterhaltung. Aufreisser, die meinen, mit jeder Telefonnummer ein Date haben zu müssen, offenbaren eine ganz eigene Art von Neediness. Und für manche gilt "Next" nur dann, wenn sie bei einer Frau nicht landen können, und nicht, wenn sich eine Frau als uninteressant erweist.
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Das ist aber nicht ganz dasselbe. Angst vor der Reaktion ist ein schlechter Ratgeber, da stimme ich Dir zu. Wenn es auch leichter gesagt ist als getan, und viele Pickup Guides leider nur bekrüftigen, dass man keine Angst vor der Reaktion haben solle, aber zu wenig Gewicht darauf legen, wie man lernt, keine Angst mehr davor zu haben. Sein Game am Mädel zu orientieren ist hingegen nie schlecht. Mich nerven die marktschreierisch angepriesenen Pickup Guides, in denen behauptet wird, dass alle Frauen gleich seien uns ein einziger Spruch oder ein und dieselbe Strategie bei jeder Frau funktioniere. Drum richte ich die Art und Weise, wie ich flirte, immer an der Frau aus.