Christin

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Alle erstellten Inhalte von Christin

  1. Ich kann dich gut verstehen. Mich würde es auch stören, wenn mein Freund besoffen mit einer Ex-Freundin schreiben würde. Ich find auch nicht, dass man prinzipiell jede Form von Fremdflirten locker wegstecken muss. Zwei Leute können sich auch darauf einigen, dass sie beide eine monogame Beziehung vorziehen, bei der man darauf verzichtet, sich anderswo seinen Egoboost zu holen. In so einem Fall kann man den Partner schon darauf hinweisen, dass er gerade gegen seine selbstgesetzten Regeln verstößt. Aber bitte ohne Wutanfall, Drama, Kontrollattacke. Das ist in der Regel kontraproduktiv. Ganz ruhig sagen: "Ich wünsch mir für mein Leben eine Partnerschaft, in der man "...". Was meinst du dazu? Wie wollen wir das in Zukunft handhaben?" Das hat dann auch nichts mit Betaisierung zu tun . Dein Freund weckt nach deinen Schilderungen den Eindruck von jemandem, der früher viel Selbstwertgefühl aus seinen Eroberungen gezogen hat. Er mag sich vielleicht nicht von seinem FB-Account verabschieden, weil er dort immer noch von vielen Mädels nette Kommentare bekommt. Das stört dich. Nicht mal unbedingt aus Eifersucht, sondern weil du merkst, dass er nicht so sehr in sich ruht, wie du es gerne hättest. Genau wie die nicht gehaltenen Versprechen. Auch die sind ein Zeichen von Schwäche, das dich gewaltig nervt. Auch die Aktion mit der ExExEx zeigt ihn in einem schlechten Licht, weil er sich ihr gegenüber schlecht abgrenzt. Hör auf, ihn mit unreifen Methoden davon überzeugen zu wollen, sich reifer zu verhalten. Wenn du dich reif und integer verhältst, gibst du ihm die Chance nachzuziehen. Erkläre ihm, was für dich eine tolle Beziehung ausmacht und was du dir von dem Mann an deiner Seite wünschst (ohne Vorwürfe, Nörgeln und Drama) und dann lass ihn erstmal in Ruhe. Er wird schon zurückkommen und vielleicht was draus lernen, denn eure Beziehung scheint ja an sich recht stabil.
  2. Hi, ich (w, Anfang 30) hatte eine kurze Beziehung zu einem Mann mit zwei kleinen Kindern, der noch in der Scheidung steckt. Versuche gerade, die Trennung zu verarbeiten und mir klarzuwerden, ob ich mir noch Hoffnungen machen soll oder nicht. Ich poste hier, denn ich hätte gern mal ein paar männliche Perspektiven dazu. Ich war und bin sehr verliebt in ihn. Es passte eigentlich alles wunderbar, Anziehung auf ganz vielen Ebenen, viele gemeinsame Interessen, ähnliche Wertvorstellungen. Das Problem war der ständig wiederkehrende Konflikt mit der Ex-Frau, die sich nicht an Absprachen hält, ständig an der Umgangsregelung schrauben will, angekündigt hat, der Karriere wegen wegzuziehen (er müsste dann hinterher), und an die er 100% Unterhalt zahlt, obwohl die Kinder zu 40% bei ihm wohnen. Ihn macht das völlig fertig. Nicht das Geld (was unfair genug ist, denn sie bekommt auch das Kindergeld, verdient selbst momentan nicht schlecht und hat auch noch einen gut verdienenen neuen Lebenspartner), sondern das Gefühl, ihren Launen ausgeliefert zu sein. Er lebt in ständiger Angst, die Kinder zu verlieren, z.B. dass sie ihn von den Kindern entfremden will und dann ein Gericht ihm den Umgang einschränkt. Ich kann nicht beurteilen, wie realistisch solche Szenarien sind (kenne die Ex auch nicht). Er sagt selbst, dass es z.T. einfach Paranoia ist, die er hat. Für mich blieb da nicht viel Platz. Den Zeitmangel konnte ich akzeptieren, weil ich mir perspektivisch vorstellen konnte, Teil der Familie zu werden. Aber emotional konnte er sich einfach kaum öffnen und vertrauen. Hatte den Eindruck, dass er einerseits schon sehr gerne mit mir zusammensein wollte und aufs Gaspedal gedrückt hat (sollte seine Kinder kennenlernen, seine besten Freunde, seine Familie), und andererseits wie mit angezogener Handbremse gefahren ist (sehr kontrolliert, Wechselbad aus Nähe und Distanz). Wenn die Ex sich mal wieder irgendwas Blödes geleistet hat, ist er erstmal abgetaucht. Hat Treffen mit mir ohne Erklärung gecancelt, ist nicht ans Telefon gegangen, hat auf SMS nicht geantwortet. Irgendwann wusste ich dann: Aha, steckt bestimmt die Ex dahinter, aber das machte es auch nicht besser für mich. Neulich ist die Situation völlig eskaliert. Sie haben sich vor den Kindern gestritten, die Ex hat die Tür hinter sich zugeknallt und der Sohn (Kindergartenalter) ist darauf hin erstmal weggerannt und war 20min. unauffindbar. Er ist daraufhin wieder abgetaucht, unsere Treffen fielen ins Wasser, er war nicht erreichbar. Das war für mich der Punkt, wo ich die Grenze gezogen und mich getrennt habe. Ich hatte ihn schon seit längerer Zeit gebeten, doch ein Coaching zu machen, weil die Situation einfach zu schwierig ist und die Gefühle ihn komplett überrollen. Er hatte das immer abgeblockt (kein Geld, keine Zeit). Ich weiß nicht, ob ich mir noch Hoffnungen machen soll, dass er einen Weg raus aus dem Schlamassel findet und in ein paar Monaten den Kopf für eine Beziehung frei hat. Oder ob ihr aus eigener Erfahrung sagt: Zu kompliziert, vergiss ihn lieber einfach. Thanks, Christin
  3. Aldous und wie er die Welt sah... Ich hab gefragt und - falls es jemand gemerkt haben sollte - längst Antworten bekommen und daraus etwas für mich gezogen. Unglücklich war ich beim Verfassen des Ausgangsposts, jetzt allerdings bin ich schon wieder recht happy und gut gelaunt. Den gutgemeinten Tipp, doch mal meine Ansprüche zu reduzieren, hab ich für mich ganz klar zurückgewiesen, woraufhin mich mehrere Leute eines Besseren belehren wollten, unter anderem du und doch mit einiger Überzeugungsanstrengung, über die ich mich doch gewundert habe. Da hat der gute Aldous recht. An dir ist tatsächlich ein Psychoanalytiker verloren gegangen. Ich hab hier genug mitgenommen, danke dafür nochmal. Ich glaub es bringt mir nix, wenn ich da jetzt nochmal familiäre Muster analysiere. Ich komm aus einer Familie, die von großen Lebenskrisen weitgehend verschont geblieben ist, hatte daher bislang nicht viel Erfahrung mit sowas, ihr habt mir hier zu mehr Empathie verholfen und mich auf meine eigenen blinden Flecke hingewiesen. Danke nochmals. Jetzt bin ich hier aber mal raus, draußen wartet das echte Leben und ist doch etwas bunter und schöner als so ein Internetforum.
  4. "Alle glücklichen Familien gleichen einander. Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich." (Tolstoi) Dieses Zitat erscheint mir treffend. Glückliche Familien gleichen einander nicht in konkreten Entwürfen. Sondern in der Art des Umgangs miteinander, der geprägt ist von Liebe und Respekt. Ich habe nicht den einen konkreten Entwurf. Ich möchte nur einen Mann, den ich respektieren kann, der mich liebt und der eine Familie will. Also das gleiche wie die meisten Frauen, die jemals auf dieser Erde gelebt haben. Wüsste auch nicht, mit welchen Regeln ich da brechen sollte und wozu. Aldous, frag dich doch bitte mal selbst: Was hat das grade eigentlich mit DIR zu tun? Was an dem Anspruch, dass du als Mann Rückgrat haben und liebesfähig sein sollst, stört dich so derartig? Was daran bringt dich dazu, mir (stellvertretend für andere Frauen) absolute Bedürfnis- und Erwartungslosigkeit zu empfehlen, wenn nötig, durch eine Therapie herbeigeführt? Und dann das mit dem zirkulären Konzept von psychischer Gesundheit. Psychische Gesundheit hängt von so vielen Faktoren ab - der charakterlichen Disposition (genetisch bedingt) - den Bindungen in den ersten drei Lebensjahren (je nachdem, zu welchem Zeitpunkt die Bindung stark gestört wurde, treten unterschiedliche Persönlichkeitsstörungen auf) - dem Alter in dem Gewalterfahrungen stattfanden - der subjektiven Wahrnehmung von Gewalterfahrung - Resilienzfaktoren (z.B. mindestens eine stärkende, konstante Bindung zu einem Erwachsenen) Natürlich hängt sie auch vom Faktor Willensstärke bei der Bearbeitung von Verletzungen ab, aber nur als einem Faktor in einem multifaktoriellen Geschehen. Was du m.E. machst (wie viele hier), ist, dem ICH eine riesige Rolle zuzuschreiben. ICH kann alles schaffen, was ich will. ICH kriege jede Frau, die ich will. ICH kann jede Krise überwinden, kraft meiner Willensstärke. ICH kann meine Erwartungen und Bedürfnisse an andere völlig reduzieren. Und alle anderen sollen das bitteschön auch so toll hinkriegen wie ich und aufhören zu jammern und Bedürfnisse zu haben!! Dann könnten wir alle schön als autarke, inselartige Wesen einfach in bedürfnislosem Frieden nebeneinander herexistieren. Wenn das ein Entwurf ist, für den ich offen sein sollte: non merci.
  5. Ich glaube ich verstehe jetzt, was du meinst. Wenn man sich darauf versteift, jemand ganz außergewöhnlich Tolles finden zu wollen, ist das fast ein Garant dafür, das es nicht klappt. Dabei such ich ja gar niemand Außergewöhnliches. Ich such jemanden, wie meinen Papa, meinen Onkel, meinen Opa oder auch meinen Bruder. Männer, die eine unproblematische männliche Identität haben. Die Rückgrat haben und sehr liebevoll sind. Die ganz selbstverständlich Verantwortung für eine Familie übernommen haben. In diesen Beziehungen erfüllt man sich ganz selbstverständlich gegenseitige Bedürfnisse. Mein Vater ruft meine Mutter z.B. jeden Tag an, an dem sie sich nicht sehen oder bedankt sich jedes Mal, wenn sie gekocht hat. Meine Mutter sagt immer wieder, wie sehr sie meinen Vater für seine Arbeit bewundert. Mein Vater wäre ohne meine Mutter kaum lebensfähig, auf jeden Fall sehr unglücklich. Sie sind ein Team, sie hängen voneinander ab, aber ich sehe nichts Ungesundes oder Schlechtes daran. Sie sind dazu in der Lage, nicht weil sie es geschafft haben, absolut bedürfnislos zu werden und gar nichts voneinander zu erwarten, sondern weil sie, jeder für sich, eine klare Identität haben und weil die Rollen, die sie einnehmen, einander ergänzen. In der Generation unter 40 gibt es diese unproblematischen Identitäten kaum noch (nicht nur bei den Männern, auch bei den Frauen). Ganz viele haben irgendwie einen Knacks. Die Männer oft weich und ziellos, Freiheit als höchstes Gut, bloß keine Verantwortung, die Frauen oft verhärtet, fordernd, ungeduldig. Wenn man da nach jemand etwas ganz Normalem sucht, sucht man fast automatisch schon nach etwas außergewöhnlich Tollem, mit all den komischen Begleiterscheinungen, die du schilderst.
  6. Bist du dir dessen bewusst, dass du dich mit dieser Aussage gerade selbst in Zusammenhang mit der Frau aus dieser kleinen für meinen Geschmack amüsanten Anekdote aus meinem Leben gebracht hast? *lach* Nice twist. Das stimmt schon. Aber andererseits, es ist immerhin mein Thread, nicht wahr, und hier wird lang und breit verhandelt, ob meine Ansprüche für eine Ü30-Frau angemessen sind. Du selbst hast mich darauf hingewiesen, dass meine Uhr tickt und ich Abstriche machen sollte. Und dann kommst du mit dieser Geschichte der Hoden-Frau an. Wenn es nichts mit mir zu tun hat, mach doch einen eigenen Thread zum Thema auf. ;) Lieber Aldous, das sehe ich anders. Auf der einen Ebene sucht man nach Menschen mit bestimmten Merkmalen charakterlicher Reife und Ausgeglichenheit, die für eine erfüllende Beziehung sehr vorteilhaft sind. Einen Mann, der männlich ist und Rückgrat hat und gleichzeitig liebesfähig ist. Weibliches Äquivalent: Eine Frau, die feminin und anschmiegsam ist und gleichzeitig unabhängig und in sich ruhend ist. Das heißt: Anziehung durch Polarität + Respekt der Bedürfnisse des Partners nach Liebe und Freiheit. Auf der anderen Ebene sucht man nach jemandem, der durch äußerliche Merkmale den eigenen Status erhöht: Eine überdurchschnittliche attraktive junge Frau: Tolle Figur, große Brüste, hübsches Gesicht, jung, gut in Form, kinderlos. Männliches Äquivalent: Nettoeinkommen von mind. ...€, statusträchtiger Job, durchtrainiert, Schwanzlänge ab ...cm, keine Alimentzahlungen
  7. Ich zielte eher auf die Tatsache ab, dass sich Christin so wie die allermeisten Frauen einen Mann wünschen, der ALLE positiven Eigenschaften mitbringt. Der Typ mitten im Ehekrieg scheint ja zumindest die gängigen Anforderungen (männlich, selbstbewusst aber dennoch liebenswürdig, jeden Wunsch von den Augen ablesend...naja wohl nicht ganz ) zu erfüllen. Damit gehen aber nunmal auch ein paar "Probleme" einher. Nämlich, dass der Typ wohl einen eher hohen SMV hat und dementsprechend unabhängig agieren wird (abtauchen usw.) wenn er Stress hat. Bei den auf den ersten Blick unauffälligen Männern, die eher nicht so die Auswahl haben, wäre das höchstwahrscheinlich anders gelaufen da eben viel mehr neediness besteht. Da fehlt dann aber wiederum die Portion Männlichkeit im Paket. Groß, intelligent, männlich, selbstbewusst aber punktuell an den richtigen Stellen nice guy Syndrom ist ein Widerspruch. Das wäre so als wenn ich eine selbstbewusste, intelligente HB10 mit Geisha Charakter suchte. Ergo: Warum sollte Christin nicht an dem Typen festhalten wenn es bei ihrer bisher schon so schwierigen Suche utopisch wäre, einen noch kompletteren Mann zu finden? Ich such nicht den Mann, der total männlich ist und wenn's mir grade passt, ein wenig Nice-Guy-Syndrom an den Tag legt. Ich such jemanden, der liebes- und beziehungsfähig ist. Das ist was völlig verschiedenes. Ein Mann kann sehr männlich und unabhängig und dennoch liebesfähig sein. Er wird oft seine eigenen Wege gehen, aber dafür sorgen, dass die emotionale Verbindung dennoch bestehen bleibt. Meinen (Ex-)Freund halte ich generell für sehr liebes- und beziehungsfähig. Im Moment schwankt seine Beziehungsfähigkeit aber von Tag zu Tag je nachdem, ob gerade mal wieder ein Bombeneinschlag im Scheidungskrieg kommt. Warum ich an ihm festhalte? - Weil er tatsächlich ein seltenes "Komplettpaket" ist. Nur eben im Moment voller Trauer, Angst und Schmerz. Weil die Möglichkeit besteht, die schwierige Phase mit ihm zu überstehen und danach in ihm einen tollen Mann zu haben, den ich bewundere und respektiere und der die gleichen Lebensziele hat wie ich - gebe ich ja zu: aus Bedürftigkeit, Neediness, Angst, niemand anderes ebenso Gutes mehr zu finden... das ist mir hier klar geworden und daran muss ich arbeiten. Ob mit oder ohne ihn wird sich zeigen. @bestofall Foren wie dieses laden dazu ein, Leuten verschiedene Diagnoseschablonen überzustülpen. Meistens beziehen diese sich auf Verhaltensmuster, die man von Leuten aus seinem eigenen Leben (oder von sich selbst!) kennt und über die man sich geärgert hat. Hier im Forum kann man dann quasi stellvertretend Leute, die Rat suchen, von diesen Verhaltensmustern "kurieren". Klassischer Fall von Projektion, der dem Ratsuchenden oft nicht gerecht wird, weil die Realität meistens doch komplexer ist als die simple Diagnose: "Dein Problem ist, dass du einfach zu needy bist." "Dein Problem, ist, dass du überzogene Ansprüche an alle Männer stellst." "Dein Problem ist, dass du dich dem Problem nicht stellst." Oft sind solche simplifizierenden, oft schonungslos formulierten Diagnosen auch gut, weil sie ehrlich sind und den Kern der Sache treffen, während ein Therapeut diese Dinge wahrscheinlich nur diskret andeuten würde. Aber die Realität ist doch meistens etwas komplexer. Und - mit Verlaub - mit einer Frau, die jemanden wegen seiner Hoden aussortiert (bzw. die das als Grund vorschiebt, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was sie eigentlich wirklich davon abhält, sich auf ihn einzulassen) möchte ich hier nicht gerne in einem Atemzug genannt werden. Denke, das wird mir nicht gerecht.
  8. Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen akzeptieren und etwas für sich als wertvoll annehmen. Etwas zu akzeptieren bedeutet, sich mit etwas zu arrangieren, was gegeben ist, ohne etwas daran zu ändern. Du bleibst somit passiv. In dem Moment, wo du etwas für dich als einen wertvollen Teil deiner Selbst annimmst, verändert sich die Richtung. Anstatt im Außen zu verweilen, begibst du dich tief ins Innere deiner Selbst. Es ist ein aktiver Prozess, weil du durch deinen Schmerz oder deine Angst hindurchgehst und zur Ursache vordringst. Gleichzeitig lernst du dabei, Angst und Schmerz auszuhalten und als positiver Nebeneffekt, dass sie sich auflösen. Mein Lieber, genau das ist es ja, was ich meine verstanden zu haben. Den Schmerz als wertvoll annehmen. Als Motor für einen Entwicklungsweg. Und ich dank dir dafür, dass du die richtigen Worte gefunden hast, dass ich das verstehen konnte, was Legally mir wohl auch sagen wollte und einige andere. Hab da noch Wegstrecke vor mir, aber ich glaub, ich hab wirklich was kapiert. Danke. Aber das heißt für mich ja grade, mich nicht aus Bedürftigkeit oder Angst heraus mich auf einen Mann einzulassen, den ich nicht lieben kann, oder der mich nicht lieben kann. Mr. Perfect existiert nicht. Jeder "gute" Mann hat auch Momente der Schwäche oder Momente, in denen er sein Herz nicht öffnen kann. Es geht nur um ein generell vorhandenes Rückgrat und eine generell vorhandene Liebesfähigkeit. Ohne die geht's für mich nicht.
  9. Hohe Ansprüche zu haben, ist schön und gut. Es gibt diesen netten Witz, wo sich zwei Frauen treffen und die eine sagt, dass sie ihren Mr. Right gefunden hat, den perfekten Mann, nach dem sie schon immer gesucht hat. Auf die Frage, warum sie denn nicht mit diesem perfekten Mann zusammen gekommen sei, antwortet sie, dass sie nicht seine Mrs. Right war. Wer hohe Ansprüche hegt, darf sich immer auch fragen, ob er denn selbst seinen eigenen hohen Ansprüchen gerecht wird. Bei genauer Betrachtung ist genau das meist nicht gegeben. Deine Uhr tickt unaufhörlich und so viel Zeit, um dir deinen Kinderwunsch zu verwirklichen, bleibt dir nicht mehr. Und das wird dir mit jedem Jahr, welches vergeht, immer bewusster. Es suche nicht den "perfekten" Mann. Ich weiß, dass viele Frauen sich da ein Idealbild vom Prinz auf dem Schimmel zurechtlegen, dem gar kein Mann genügen kann. Das ist natürlich der falsche Weg. Andererseits gibt es Frauen, die so von ihrem Kinderwunsch besessen sind, dass sie sich für jemanden entscheiden, den sie gar nicht wirklich lieben. Ehe als Zweckgemeinschaft. Ich kenn einige solche Ehen und ich möchte das für mich nicht. Ich suche jemanden, den ich toll finde und dessen Herz für mich offen ist. Ich finde, das ist nicht zu viel verlangt. Die tickende biologische Uhr ist da. Und? Das muss ich eben aushalten. Das ist wohl gerade meine Aufgabe. Die Sorge, dass da niemand Gutes mehr kommen könnte. Die Angst, dass ich nicht wiedergeliebt werden könnte. Die Angst, dass mein Kinderwunsch unerfüllt bleibt. Die Angst, alleine zu bleiben. Die Möglichkeit, tatsächlich alleine und kinderlos zu bleiben. Du hast mich selbst darauf hingewiesen, dass der Weg zu mir selbst in den Schmerz hineinführt. Schmerz und Angst nicht betäuben, sondern als einen Teil von mir akzeptieren. Als Fingerzeig, wo mein persönlicher Entwicklungsweg langführt. Ich fand das sehr hilfreich. Deshalb verstehe ich nicht ganz, worauf du gerade hinauswillst.
  10. Come on. Alle Frauen suchen so einen Mann. Kleines Angebot, riesen Nachfrage. Gerade Ü30. Meinst du dein Schwarm würde einfach so abtauchen und dich links liegen lassen wenn er nicht Auswahl ohne Ende hätte? Wohl kaum. Du bekommst halt nur das ganze Paket geschnürt. Cherrypicking gibt es auf dem Partnermarkt nicht. Zum Thema unrealistische Ansprüche gibt es einen recht aufschlussreichen Thread: http://www.pickupforum.de/topic/105633-wo-verstecken-sich-brauchbare-single-maenner-u-30/. Ja, ich hab hohe Ansprüche und da bleib ich auch bei. Lieber zahl ich den Preis, noch ne Weile allein zu sein als mich auf jemanden einzulassen, den ich nicht lieben kann (kein Rückgrat) oder der mich nich lieben kann (keine Liebesfähigkeit). Da mach ich keine Kompromisse. Dann lieber allein. Und jeder PUA dem es im tiefsten Innern Freude und Genugtuung bereitet, darauf hinzuweisen, dass Frauen schneller an "Marktwert" verlieren als Männer, sollte sich mal fragen, wie viel von dem armen kleinen AFC noch in ihm steckt, den die Mädels aus der Parallelklasse eiskalt haben abblitzen lassen.
  11. Danke für deine Einschätzung. Dass es an meiner Ausstrahlung liegt, dass ich keinen anderen Mann gefunden hab, glaub ich eigentlich nicht. Ist halt schwer mit Anfang/Mitte 30, die allermeisten "guten" Männer sind in stabilen Beziehungen, die ewigen Playboys tun sich schwer mit Bindungen und die Geschiedenen haben meistens ihren Knacks weg (dagegen ist "meiner" noch nix). Dann gibt's ein paar Nice Guys, die übrig geblieben sind, aber die sind auch keine Option für eine erfüllende Beziehung. Ich bin nie verzweifelt auf der Suche gewesen, aber den Tatsachen ins Auge zu blicken hat auch noch niemandem geschadet. .. Da behaupte ich mal gelinde gesagt das Gegenteil. Gerade um die 30 sind viele tolle Männer am Markt. Viele sind auch erst auf den 2. Blick toll. Alle netten und bindungswiligen Kerle in meiner Arbeit um die 30 sind single. Aber viele Frauen schauen auf den ersten Blick darüber hinweg! (Oberflächlichkeit gibts eben bei beiden Geschlechtern) Ich will einen Mann, den ich begehren kann, bei dem ich eine sexuelle Spannung verspüre. Die von dir beschriebenen Männer gibt es zahlreich. Sie geben Sicherheit und Liebe, aber wenig Leidenschaft. Das möchte ich nicht, denn ich weiß, dass ich so einen Mann auch nicht glücklich machen kann, weil er immer merken wird, dass mir was fehlt. Aber die die toll und erfolgreich bei Frauen sind suchen - wie du schon gemerkt hast - extrem sorgfältig aus welche sie als feste Beziehunge nehmen :) Und es laufen da draussen auch Massen an emotional beschädigten, zickigen Frauen herum. Deutlich mehr als bei den Männern würde ich sagen. Die "tollen" Männer in dem Alter (MItte 30) machen oft Karriere. Haben viele Hobbies, bekommen genug Frauen (auch Anfang/Mitte 20 !!!) . Die sortieren gealterte Frauen mit überzogenen Ansprüchen gnadenlos für alles Feste aus. Sex gibts. Mehr nicht. Klingt hart ich weiss :) Aber Frauen sind auch hart :) Was denkst du denkt denn ein Mann wenn ne Frau Mitte 30 + Ansprüche nicht in ner festen Beziehung ist ? -> Bingo Auch diese Männer interessieren mich nicht und ich gehe auch nicht mit ihnen ins Bett. Natürlich haben sie ein angenehmes Leben, aber oft gewöhnen sie sich so an diesen Lebensstil (ein Freund von mir nennt ihn "Dynamitfischen"), dass keine Frau mehr gut genug für eine Beziehung mit ihnen ist. Sie sind oft nach ein paar Jahren nicht mehr in der Lage, jemanden wirklich an sich ranzulassen und zu lieben. Das Schöne an der Liebe ist doch, dass ich auch die Schönheitsfehler liebe, das kleine Muttermal, die Anzeichen des Alters, den kleinen Bauch. Ich tanze Tango und da sieht man öfters Paare über 70, ganz innig einfache Schritte zusammen gehen. Knitterige Haut, Altersflecken, schütteres Haar und hängende Brüste, aber wenn man sieht, wie liebevoll sie sich anschauen, geht einem das Herz auf. Sowas werden die meisten der von dir "toll" genannten Männer nie erleben. Sie haben kein offenes, liebendes Herz und deshalb interessieren sie mich nicht. -- Zu deinem Problem mit nem Mann in Scheidung.-> Wenn du ihn willst musst du durch sowas mit durch. Es gibt keine anderen Alternativen. Sonst bist du zu einem Mann in dieser Lebensphase nicht kompatibel. Da du in einem Alter bist in denen viele Männer evtl. schon mal verheiratet waren schränkst du deine Ziegruppe aber exrem ein damit. Das muss dir klar sein. Mich interessieren Männer, die männlich sind und Rückgrat haben und gleichzeitig liebesfähig sind, trotz aller Erlebnisse in der Vergangenheit. Davon gibt es unter den Singles nicht besonders viele. Na klar bin ich da auch bereit, mich auf jemanden einzulassen, der schonmal verheiratet war.
  12. Hallo, überleg doch mal, was deine kurzfristigen Ziele sind, was deine langfristigen. Was würdest du im nächsten Jahr gerne erleben? Wo siehst du dich in fünf Jahren? Bitte deine Freundin, das Gleiche zu tun. Und dann setzt euch zusammen und schaut mal, ob eure Wünsche eigentlich noch zusammenpassen. Vielleicht hat sie tatsächlich einen Kinderwunsch, traut sich aber nicht, es offen zu sagen, aus Angst dich zu verlieren. Stelle da Klarheit her, ob eure Lebensentwürfe zusammenpassen. Dass du sie schon jetzt nicht mehr so attraktiv findest, gestehst du dir ehrlich ein. Überleg, wie es in ein paar Jahren sein wird. Im für sie schlimmsten Fall verbringst du noch ein paar Jahr mit ihr, sie stellt ihren Kinderwunsch für dich zurück und wartet. Das belastet eure Beziehung. Eines Tages verliebst du dich in eine jüngere, unbelastete Frau und verlässt sie. Deine Freundin hat es schwer, ihren Kinderwunsch dann noch zu verwirklichen, während du dann vielleicht genau in der Phase bist, wo du Lust auf eine Familie hast und mit deiner neuen Freundin ein Kind bekommst. Das wäre bitter für sie. Ich habe mal gelesen, es gibt ihm Leben eines Mannes zwei Phasen. Eine Phase der Freiheit und eine Phase der Verantwortung. Es hat wenig mit dem Alter zu tun, wann du von einer Phase in die andere wechselst, mehr mit dem Gefühl: Ich hab mich genug ausgelebt. Ich bin bereit für die nächste Phase.
  13. Ich finde, Christin, diese zwei Sätze bringen sehr schön auf den Punkt, woran es knackt (und was vielleicht Teil dessen ist, worauf Dich die diversen anderen Beiträge hinzuweisen versuchen): Deine beiden Sätze klingen für mich so, als fehlte Dir die Akzeptanz dafür, dass jemand anders andere Wege in der Problembewältigung geht. Und das ist der Grund dafür, dass Du ihm keine Unterstützung sein kannst - Du müsstest bereit sein, seinen Weg mitzugehen anstatt zu überlegen, was ein besserer Weg sein könnte. Oder einfacher gesagt: Dein Mann muss keinen Pulli anziehen, wenn Du frierst. Entschuldige bitte die Offenheit. Ja, ich glaube ich habe das jetzt tatsächlich kapiert. No offense taken. Bestofall hat seinen Weg da ja ganz anschaulich beschrieben. Letztendlich muss jeder seinen eigenen Weg im Umgang mit einem Problem finden. Und manchmal erscheinen die Wege von außen sehr verschlungen zu sein oder sogar in die falsche Richtung zu führen. Sind aber die richtigen Wege für die spezielle Person. Ich denke aber auch, dass es menschlich ist, aus Sorge um jemanden, den man liebt, den Fehler zu machen, ihm "helfen" zu wollen. Ein Freund von mir macht sich z.B. Sorgen um seinen Vater. Der Vater hat schon starke gesundheitliche Probleme, raucht viel zu viel, isst zu viel und zu fett, macht zu wenig Sport und wenn es so weitergeht, wird er wahrscheinlich nicht sehr alt werden. Zu akzeptieren, dass das eben der Weg ist, den der Vater für sich wählt, ist schwer.
  14. Yep, genauso sieht's aus. Die Kinder-"Eskalations"-Leiter: - mit sich selbst klarkommen - mit Partner klarkommen - dann besteht eine gute Chance, daß man mit Kind klarkommt Edit: Sehe gerade, Aldous hat das schon oben geschrieben. Ganz und gar einverstanden. Die Frage ist nur: Was heißt: "Mit sich selbst klarkommen"? Für mich heißt, mit mir selbst klarkommen auch: Meine tiefsten Wünsche und Sehnsüchte als Teil meiner Selbst akzeptieren. Dafür sorgen, dass es mir alleine gut geht und gleichzeitig meine Sehnsucht nach Liebe spüren und wachhalten, offen bleiben für die Liebe. Und manchmal auch Risiken eingehen. Nicht warten, bis ich perfekt bin. Bis die Umstände perfekt sind. Bin da einer Meinung mit Hatschepsut. Perfektion gibts auf dieser Erde nicht. (Das ist eine Illusion, die Pickup gern verspricht: Das perfekte Game, der perfekte Alpha-Frame, die perfekte Eskalation, die perfekte Anti-Betaisierungskampagne. Die perfekte Selbstoptimierung durch Persönlichkeitsentwicklung. Der perfekte Körper dank Fitnessstudio. etc. Wo bleibt da die LIEBE?) Danke, Hatschepsut.
  15. Den Wunsch nach Kindern und Familie gleichsetzen mit einem psychischen Problem finde ich reichlich abstrus... Wir tragen das in unseren Genen, seit Hunderttausenden von Jahren. Wir als Menschen sind dazu gemacht, in Familienverbänden zu leben und uns um andere zu kümmern. Wenn ich mir eine Famiilie wünsche, dann nicht aus einem Zustand des Mangels heraus, sondern weil ich den Wunsch habe etwas fortzusetzen und weiterzugeben: die Liebe meiner Eltern zueinander, ihre Liebe und Fürsorge für mich und meine Geschwister. Ich halte diese "Ich genüge mir selbst voll und ganz"-Haltung für einen Ausdruck des auf die Spitze getriebenen Individualismus der Zeit in der wir leben. Keine Epoche oder Kultur vor uns hat jemals das Individuum und die individuelle Freiheit derartig abgefeiert wie unsere. Niemals zuvor haben so viele Leute allein gelebt wie heute. Nie zuvor war die Bereitschaft geringer, sich auf jemanden einzulassen, um einer größeren Sache willen (Familie) seine Freiheit einzuschränken und Schwierigkeiten gemeinsam durchzustehen. Mein Lebenstraum ist halt nicht der perfekte im Fitnessstudio gestählte Body und eine Ausstrahlung von absoluter furchteinflößender Unabhängigkeit ("I'm smiling, that alone should scare you"), die die Kerle anzieht wie die Fliegen. Deshalb nämlich, weil die Jungs ja auch größtenteils von diesem Individualismus-Virus angesteckt sind und die "autonome" Frau das Versprechen birgt, ihre Freiheit nicht anzutasten. Mein Lebenstraum ist es halt eher, Babykotze aus dem Spucktuch zu waschen, mir die Nächte um die Ohren zu schlagen, wenn ein Kind krank ist, mein hart erarbeites Geld nicht für den Tauchurlaub oder das Designersofa auszugeben, sondern für den Schlagzeugunterricht meines Kindes. Persönlichkeiten heranwachsenzusehen und ihnen alle Liebe zu geben, die ich habe. Einen Partner zu haben, den ich liebe und rundherum toll finde und der diesen Lebenstraum teilt. Der sich nicht als "Mittel zum Zweck" missbraucht fühlt, weil es unser Projekt ist, nicht meins. Der trotzdem kein Nice Guy ist, der mir jeden Wunsch von den Augen abliest, sondern männlich und sexy. Solche Männer gibt's. Selten, aber es gibt sie. Was solte an diesem Lebenstraum so falsch sein? Ist jeder Mensch, der nicht erstmal gelernt hat, zu 100% als autarke "Insel" zu funktionieren, bevor er sich bindet, psychisch defizient? Das beträfe dann wohl das Gros der Weltbevölkerung...
  16. Das Gute am Posten in solchen Foren ist, dass es Ferndiagnosen sind. Objektive Reaktionen auf ein paar Informationen, die man über sich preisgibt. Anders als vlt. eine Freundin, die sowieso sagt: "Du Arme!! Du machst alles richtig." Aber es sind und bleiben eben Ferndiagnosen, ohne die Person und die Umstände genau zu kennen. Ich hab hier Klarheit für mich gesucht und sie ein Stück weit gefunden. Danke vor allem an bestofall. Und ja, Aldous, vielleicht mache ich wirklich mal ein Coaching oder eine Supervision. Hab das auch in früheren Momenten meines Lebens schon mal gemacht und es hat mir Klarheit gebracht. Ich denke nicht, dass ich um meine Probleme kreise und dabei quasi "an mir selbst vorbei" gehe. Kann aber gut verstehen, dass man das aus meinen Postings so rauslesen kann, wenn man mich nicht kennt. Ich denk auch nicht, dass jede Frau über 30 ohne Mann und ne Weile auf der Suche gleich in den Psychokarton gesteckt gehört. Das ist m.E. auch ferndiagnostisches Schwarz-Weiß-Denken. Es könnte so sein, aber Legally, du kennst mich nicht, oder? Es ist nicht ganz leicht, mit über 30 einen guten Mann zu finden, reif, bindungsfähig und -willig, auf einem ähnlichen intellektuellen Niveau, mit ähnlichen Interessen und Ansichten. Es ist nicht ganz leicht, abgeklärt und ruhig zu bleiben, wenn man einen großen Kinderwunsch hat und einem nicht mehr ewig Zeit bleibt, und dann kommt jemand vorbei, mit dem alles zu passen scheint. Es ist nicht leicht auszuhalten, in jemanden verliebt zu sein, der mitten im Scheidungskrieg steckt und für vieles von dem, was normalerweise in der Frühphase einer Beziehung passiert, keine Zeit und Nerven hat und sich wortlos zurückzieht. Ich glaub nicht, dass man riesengroße psychische Baustellen haben muss, um da zeitweise die Nerven zu verlieren... Walk a mile in my shoes...
  17. Dreck über andere Leute verteilen, sich ein bißchen was vormachen, bißchen Streßabbau, nette Gefühle erzeugen oder eben Hirn mit anderem vollkramen. Das hat alles nichts mit Problemlösung und Weiterentwicklung zu tun. Sag doch lieber konkret, was für dich echte Problemlösung und Weiterentwicklung sind. Könnte ja durchaus interessant für mich (oder andere) sein. Die Lösungswege anderer als für sie passend anzuerkennen und nicht die eigenen zu verabsolutieren, dazu wurde ich hier zurecht ermahnt. Das würde ich dich auch bitten.
  18. Kommt drauf an. Ich würde in deiner Situation eine Therapie machen. Das mag jetzt wertend klingen - ist aber nicht so gemeint. Im Gegenteil. Der Punkt ist der: Du schreibst einerseits darüber, wie du ihm helfen willst - andererseits beschreibt du auch, wie du selbst unter der Trennung leidest. Wie es dich schmerzt, wenn du nicht bekommst, was du dir von ihm wünschst - und dass du lange nach einem passenden Mann gesucht hast. Jetzt gibts drei Möglichkeiten: 1. Du versuchst es nochmal mit ihm. Das wird wahrscheinlich nicht klappen. Aus den Gründen, die Legally Hot genannt hat - und auch aus anderen Gründen. Beispielsweise, weil du sehr mit ihm mitleidest. Das potenziert sich und macht es sowohl für ihm, als auch für dich schwerer. Und er hat dafür derzeit offensichtlich keine Ressorcen frei. 2. Du suchst weiter nach einem passenden Mann. Das könnte wieder länger dauern. 3. Du veränderst dich selbst. Reflektierst in einer Therapie -oder Coaching, oder Supervision- ob du deine emotionalen Bedürfnisse mehr selbst erfüllen willst. Das eröffnet dir mehr Handlungsoptionen in deinen Beziehungen. Sprich, du wirst deutlich mehr Auswahl an Männern haben, die zu dir passen könnten. Weil du den Partner weniger brauchst und mehr willst. Gibt ein Buch: "Liebe dich selbst, dann ist egal wen du heiratest." Hab ich nie gelesen, aber der Titel passt zum Thema. Das wären die drei Optionen. Und wie gesagt: Das ist nicht wertend. Ich gehe hier nur davon aus, was ich in deiner Situation machen würde. Du klingst nicht glücklich. Ich hätte keine Lust, unglücklich zu sein - und würde mich darum um mich selbst kümmern. Wie du zufrieden wirst, weisst du allerdings selbst am besten. Danke für deine Einschätzung. Dass es an meiner Ausstrahlung liegt, dass ich keinen anderen Mann gefunden hab, glaub ich eigentlich nicht. Ist halt schwer mit Anfang/Mitte 30, die allermeisten "guten" Männer sind in stabilen Beziehungen, die ewigen Playboys tun sich schwer mit Bindungen und die Geschiedenen haben meistens ihren Knacks weg (dagegen ist "meiner" noch nix). Dann gibt's ein paar Nice Guys, die übrig geblieben sind, aber die sind auch keine Option für eine erfüllende Beziehung. Ich bin nie verzweifelt auf der Suche gewesen, aber den Tatsachen ins Auge zu blicken hat auch noch niemandem geschadet. .. Das mit der Supervision könnte ich probieren. Schaden würde es bestimmt nicht. Andererseits weiß ich nicht, ob da der Knackpunkt liegt. Ich bin als Single eigentlich sehr ausgeglichen und fröhlich. Und wenn's mir mal nicht so gut geht, hab ich jede Menge Strategien, erstmal werden fünf Freundinnen angerufen, dann meine Mom, dann ein psychologisch versierter Arbeitskollege, danach schreib ich alles noch zweimal auf, einmal zum Auskotzen und einmal in der Version der Gewaltfreien Kommunikation, dann mache ich eine Runde EFT, notiere 10 Affirmationen, mache einmal "The work", lese zehn Seiten bei Eckart Tolle oder David Deida und die Welt ist wieder im Lot. Coaching/Therapie hätte da glaube ich keine überraschend neue Herangehensweise anzubieten. Mir würde wahrscheinlich eher was Handfestes helfen wie viel viel Sport, viel Action, viel Arbeit, viel Ablenkung. Jetzt war ich halt auch lange krank, da sitz ich dann allein zu Hause und bin am "herumhirnen". Außerdem kannte ich die Kinder noch nicht, konnte also nur einen sehr kleinen Teil des Alltags mit ihm teilen. Das macht dann Momente des Rückzugs gleich viel dramatischer. Und schließlich hatten wir eindeutig zu viel Textkommunikation. Ist natürlich Gift, grade wenn man sich noch nicht gut kennt und selten sieht. Ich glaub, ich komm jetzt erstmal wieder auf die Beine, kurier mich aus, krieg meine ganzen Projekte wieder ans Laufen und dann schau ich, ob ich es mir zutraue, es nochmal zu versuchen, wenn, dann mit mehr Respekt und Verständnis für seine Lage, auch dank euch.
  19. Hi, deine Geschichte hört sich heftig an. Gut, dass du einen Weg heraus gefunden hast. So schlimm dran ist mein (Ex-)Freund nicht. Er hat einen guten Job, der ihn erdet, er steht finanziell ganz okay da, kann seine Kinder häufig sehen. Er trinkt auch nicht unmäßig und fernsehen tut er auch nicht, sondern geht eher spazieren oder macht Gartenarbeit. Also, was würdest du mir denn raten? Ich war lange Single, habe x Dates gehabt, nie war der Richtige dabei, bis er kam. Er hat einfach alles, was ich mir von einem Mann wünsche. Ich wünsch mir auch Teil einer Familie zu sein. Er möchte auch gern noch mehr Kinder. Wenn Ich's langfristig betrachte, ist das durchaus was, wofür ich bereit bin, Nerven und Geduld zu investieren. Und letztlich, ob ich nun ein paar Monate auf Abstand gehe oder nicht, die Situation wird sich nicht grundlegend geändert haben. Ich müsste ihn so nehmen, wie er jetzt grade ist. Wir müssten Wege finden, damit umzugehen, gemeinsame Rituale, Rückzugsräume für ihn, wenn wieder was ist mit der Ex. Ich müsste seinen Rückzug als Chance sehen, daran zu wachsen. Gerade denke ich, dass ich das eigentlich sehr gern versuchen würde. Aber ich weiß nicht, ob ich mich nicht selbst damit überschätze und in ein paar Wochen wieder davonlaufe...
  20. Sicherlich kann ein Mann vieles tun. Nur letztendlich ist es doch Sache des Mannes für sich einen geeigneten Weg zu finden, um aus einer Krise herauszukommen. Ob das nun in Form von Unterstützung durch andere Männer ist oder der Weg in die "Einsamkeit" spielt dabei keine Rolle. Klar ist es für dich leichter damit umzugehen, wenn du siehst, dass er sich anderweitig Hilfe holt, weil es dem entspricht, was du kennst und was du vielleicht selbst tun würdest. Aber nur weil du etwas in einer bestimmten Art und Weise tust, bedeutet das noch lange nicht, dass es auch der beste Weg für einen Mann ist. Hey, das ist gut, was du schreibst! :) Es ist sehr klar und einleuchtend. Aber: klar, ich kann nicht in seinen Kopf hineinsehen, nur wirst du doch wohl nicht bestreiten, dass viele Männer einfach SEHR WENIG zur Lösung ihrer Probleme tun, sondern alles tun, um sich nicht damit auseinanderzusetzen. Sie kennen zwei Zustände: der eine ist "etwas zu tun" (Arbeit, Hobbies), der andere ist "nichts zu tun" (Biertrinken, Fernsehen etc.). Alle traditionellen Kulturen kennen zusätzlich einen dritten Zustand: Rituale und Orte der inneren Einkehr und des sprituellen Wachstums, das Praktizieren von innerem Frieden, oft nach Männern und Frauen getrennt. In unserer modernen Gesellschaft wurde dieser dritte Zustand weitgehend abgeschafft. Ich glaube, dass der "Weg in die Einsamkeit" für einige Männer ein Weg aus der Krise sein kann, nämlich, wenn sie sich alleine in einen solchen dritten Zustand begeben. Ich glaube aber, dass er für viele nichts anderes ist als ein dumpfes Brüten über den Schmerz, weshalb man gern schnell zur Arbeit zurückkehrt oder zum Fernseher, um sich abzulenken. Das kann ich sehr gut nachempfinden. Es ist alles andere als ein schönes Gefühl, wenn der Partner sich dir gegenüber verschließt. Und ich kann auch nachvollziehen, dass es dir wichtig ist, dich ihm mitzuteilen. Nur manchmal ist es einfach nicht der richtige Zeitpunkt. Und da kann es hilfreich sein, sich darin zu üben, sich für diesen Moment etwas zurückzunehmen und zu warten, bis sich die Situation entspannt hat. Manchmal hilft es, den anderen einfach nur in den Arm zu nehmen oder oder seine Hand zu halten oder sanft zu berühren, ohne ein Wort zu sagen, einfach nur da sein. Wenn ich ihn sehe, kann ich mir das vorstellen. Nicht Nähe fordern, sondern Nähe anbieten, in Form von Berührungen, Schweigen. Aber wir sehen uns nur selten. Oft liegen Tage dazwischen. Und wenn er dann die nächste Verabredung absagt, ohne ein Wort des Bedauerns oder der Verbundenheit, dann fühle ich mich hilflos und einfach nur auf eine kindliche Weise verlassen.
  21. Deida habe ich gelesen. Ich verstehe jede seiner Reaktionen aus seiner Sicht heraus als absolut folgerichtig und weiß, dass sie nicht gegen mich gerichtet sind. Das ist die rationale Ebene. Auf der emotionalen sieht es ganz anders aus: Das Bedürfnis nach Nähe und Verbundenheit ist, wenn ich verliebt bin oder jemanden liebe, für mich wirklich fast wie ein physischer Schmerz. Wenn er sich verschließt (mich z.B. zur Begrüßung plötzlich nicht mehr küsst, mir nicht zuhört, wenn ich ihm etwas Wichtiges aus meinem Leben erzähle) tut es mir weh. Wenn er nicht anruft, obwohl er es versprochen hatte, bin ich unruhig und traurig. "Erwarte und verlange nichts", das ist denke ich mal der Königsweg in jeder Liebesbeziehung. Jemand wirklich Weises und ganz und gar in sich selbst Ruhendes kann das (als Mann wahrscheinlich noch leichter als als Frau, weil die Verbundenheit einfach nicht den gleichen Stellenwert hat). Ich glaube, ich kann das halt nicht. Da ist der Schmerz -- und für mich damit verbunden der Impuls etwas "dagegen zu tun", zu sprechen, zu klären, zu verstehen -- und dann macht es mich kirre, dass er scheinbar nichts dagegen tut, in der Wut und der Angst einfach ausharrt, sich darin vergräbt. "Männer sind so", das glaube ich nicht. Klar bist du als Mann gesellschaftlich darauf konditioniert, erstmal alles mit dir selbst auszumachen und nach außen bloß keine Schwäche zu zeigen. Aber Mann kann doch auch darüber hinauswachsen und lernen, sich die Unterstützung anderer Männer zu holen. Natürlich leider nicht, wenn ich ihn dränge (heißt ja quasi aus seiner Sichtweise: "Gib zu, wie schwach du bist.")
  22. Vielen Dank für die klaren und harten Worte. Mit dem meisten, was du schreibst, hast du wohl einfach recht. Dennoch finde ich deine Sichtweise etwas einseitig. Er hat mich in einem Moment der Krise in sein Leben geholt. Die Initiative ging von ihm aus. Wir haben von Anfang an viel darüber geredet, ob es überhaupt möglich ist, unter den Bedingungen etwas aufzubauen. Er meinte, er würde es gerne probieren. Wir haben uns viel Zeit gelassen mit dem ersten Kuss, mit dem ersten Sex noch länger. Es war von Anfang an sehr verbindlich, von beiden Seiten, sehr aufrichtig. Er hat sich bewusst dafür entschieden, einen neuen Menschen in sein Leben zu lassen. Und leider bin ich nicht Buddha, leider macht es mir zu schaffen, wenn der Mensch, dem ich nah sein möchte, sich immer wieder wortlos von mir zurückzieht und leidet. Mir gings nicht gut damit. Es hat mich ungeheuer viel Energie gekostet, ich hab schlecht gearbeitet, schlecht geschlafen, schlimm geträumt, Erkältung ging nicht weg. Ja, insofern bin ich wohl nicht die Richtige für ihn in dieser Situation und er nicht der Richtige für mich. Dennoch finde ich, dass auch er eine gewisse Verantwortung trägt, mit der Situation so gut es geht umzugehen und sich nicht nur davon überrollen zu lassen, auch um der Kinder willen. Coaching heißt ja nicht: 5 Sitzungen und das Ding ist geklärt. Ich hätte es nur gern gesehen, dass er sich Unterstützung holt. Ob nun in Form eines Coachings, einer Selbsthilfegruppe, Büchern, Beichte in der Kirche oder sonstwie. Selbst hier zu posten heißt ja, sich Unterstützung zu holen, sich aussprechen, Klarheit bekommen, die eigenen Muster hinterfragen (er ist kein PUA, also läge ihm das wahrscheinlich sehr fern). Natürlich geht es nach hinten los, wenn ich ihn dazu dränge und schiebe, in einer Situation, wo er grade nicht mal mehr weiß, wo oben und unten ist. Ich weiß das und ich weiß, dass wir beide unsere Kräfte überschätzt haben. Insofern war der Stopp jetzt gut und notwendig. Er sagt, er würde sich sehr freuen, mich eines Tages wiederzusehen. Was die Zukunft bringt, muss sich wohl einfach zeigen... Danke für euer aller Hilfe! *
  23. Da ich momentan auch im (Gottseidank sanften und sachlichen) Scheidungsprozess stecke (1 Kind), kann ich Dir Folgendes dazu sagen: Die ersten 2-3 Jahre nach der Trennung sind sehr schwierig, besonders dann, wenn der Scheidungstermin naht. Auf Seiten der Ex scheint offensichtlich viel Zorn und Verletztheit zu existieren. Ich könnte hier ein halbes Buch dazu schreiben, wie man diese Klippen umschifft... Eine Kurzversion wäre toll. :) Im Ergebnis musst Du selbst entscheiden, ob Du das durchhältst. Mit großer Wahrscheinlichkeit ist nicht Er Ziel ihrer Angriffe, sondern Du. Vor allem dann, wenn er sie verlassen hat. Ein paar Tipps für ihn: 1. Im Trennungszeitraum besteht immer gemeinsames Sorgerecht. Da es noch keine gerichtliche Regelung gibt, kann der Besuchsanspruch notfalls auch mit polizeilicher Hilfe durchgesetzt werden. Nicht ratsam, aber in manchen Fällen unverzichtbar. Selbst wenn sie bei Polizei, Jugendamt o.ä. Vorwürfe gegen ihn erhebt, wird heute nicht mehr mit Kanonen auf Spatzen geschossen. Die Zeiten sind zum Glück vorbei. 2. Wie der Trennungsunterhalt sich berechnet, wird er wissen. Wenn er ihn nicht durchsetzt, ist das seine Entscheidung. 3. Er sollte im Scheidungsprozess versuchen, Verzicht auf Versorgungsausgleich durchzusetzen. Ebenso sollte er auf gemeinsames Sorgerecht pochen. 4. Lebt die Frau mit dem neuen Partner bereits zusammen? Gut Treten sie in der Öffentlichkeit als Paar auf, Feiern Feste gemeinsam, verbringen Feiertage gemeinsam? Gut Das alles wirkt sich auf den nachehelichen Unterhalt aus. 5. Wie lange bestand die Ehe bis zum Scheidungsantrag? Bei weniger als 5 Jahren legen Gerichte nach neuem Scheidungsrecht meist 2-3 Jahre Unterhaltszahlungen fest. Die Punkte 1-5 sind eigentlich alle schon ganz gut geregelt, zum Teil per Mediation. Nach aktueller Gesetzeslage ist bisher alles ganz fair zugegangen und von außen betrachtet ist er besser dran als die meisten Trennungsväter. Es geht da mehr um die gegenseitige Verletztheit und die kleinen Fiesheiten, mit denen man sich das Leben schwer machen kann. Z.B. cancelt die Ex gern Verabredungen in letzter Minute ("Ach, habe ich dir gar nicht Bescheid gesagt? Sorry.") oder besteht darauf, die Kinder vor der Tür zu übergeben, anstatt dass man wenigsten kurz in die Wohnung kommt, oder sie knallt halt mit Türen, wenn ihr was nicht passt. Du sagst es auch, sie ist offenbar immer noch otal verletzt und zornig. Der einzige Weg, dass das sich beruhigt, sind versöhnliche Schritte von ihm. Aber auch das erfordert m.E. irgendeine Form von Trennungsarbeit, Persönlichkeitsentwicklung seinerseits. Wenn er dazu nicht bereit ist, sehe ich für die nächsten Jahre schwarz, und die Kinder werden auch ihren Knacks davontragen. Da mag ich nicht hilflos zugucken. Bei weiteren Fragen gerne PN. Gruß
  24. Christin

    Sorry, gelöscht

    Sorry, gelöscht.