Hallo liebe Community, Ich war hier bereits vor ein paar Jahren angemeldet, habe aber mein Passwort und Email vergessen. Ist alles ein bisschen in Vergessenheit geraten, deswegen habe ich einen neuen Account erstellt und schreibe euch in meiner schwersten Stunde. Zu mir, ich bin 22, Student und kurz vor meinem Bachelorabschluss. Ich habe im Prinzip alles verloren was mich ausgemacht hat. Wenn ich heute in den Spiegel schaue, seh ich nicht mehr den Menschen der ich einmal war. Kein Charakter, keine Tiefe, einfach nichts. Achja, früher war ich auch manchmal glücklich. Ich habe keine Depression und liebe an sich, dass mir ein Leben geschenkt wurde, würde mich aber gleichzeitig einfach nur nach Wiedergeburt sehnen um all die Fehler die ich gemacht habe diesmal richtig zu machen. Ich würde mich auch nie selbst umbringen, wie gesagt ich liebe, dass jedem von uns ein Leben geschenkt wurde, es ist so verdammt außergewöhnlich alles wahrnehmen zu dürfen (auch wenn es für mich in 99% der Fälle negativ ist). Ich fürchte mich eigentlich nur vor dem Tod, dem Nichts. Ich habe keinen Freundeskreis mehr, nur noch eine Reihe von Bekannten, das war früher anders. Ich war immer einer der Beliebtesten, war sogar mal Klassensprecher, hatte regen Kontakt zu Frauen, das ist komplett versackt. Anders als bei den meisten Nerds hier hatte ich an jeder Hand 5 Frauen, habe aber immer alle abblitzen lassen. So kam ich im Laufe der Zeit nur auf 3 Frauen (bis 18), die meinen Ansprüchen genügten. Habe aber insgesamt hochgerechnet mindestens 15 Frauen die allesamt nicht schlecht waren abblitzen lassen, einfach weil ich es konnte! Die Zeiten änderten sich. Ich ging für 1 Jahr ins Ausland, arbeitete danach 1 Jahr weit weg von daheim ( aber in Deutschland). Das alles führte dazu, dass ich meine vielen Freundeskreise komplett verloren habe. Diese wandelten sich im Laufe der Zeit und sind mittlerweile in sich so geschlossen, dass da kein reinkommen mehr ist. Man wird heutzutage einfach nur noch vergessen, wenn man auf Facebook usw. nicht aktiv ist. 90% der Bevölkerung sind nunmal so oberflächlich. Viele denken mit 22 hat man noch alles vor sich, es wäre die schönste Zeit im Leben - ich sag's euch ganz ehrlich für mich beginnt hier erstmal der Leidensweg! Von allen Seiten wird gefordert und gefordert. Eltern wollen, dass man eine Freundin hat, Freunde (oder besser Bekannte) fordern dass man der Großverdiener ist und demnächst mit dem Porsche um die Ecke kommt, Vater fordert, dass man sich sein eigenes Heim schafft oder besser noch Haus baut, Oma und Opa wollen den besten Studienabschluss sehen, Mutter will Kinder sehen und Oma werden. Und das Beste daran, die meisten Menschen sind sogar schon auf dem Weg dazu: die Ersten renovieren tatsächlich schon Häuser, bauen aus, kriegen kinder (!) und letztens hat ein alter Klassenkamerad bereits geheiratet. Irgendwie bin ich auf der Strecke geblieben. Wie zur Hölle soll ich das eigentlich alles bewerkstelligen, und Wer denkt dabei eigentlich an mich? ( ich weiß ist eine rhetorische Frage) Habe irgendwie sowieso ganz andere Bedürfnisse als meine Bekannten, von denen man immer wieder hört, dass man jetzt mal lieber einen Spieleabend macht als Samstags auf Partys zu gehen (Ich lüge nicht, es kommen langsam wirklich diese Ausmaße vor denen ich mich schon vor Jahren so enorm ge- fürchtet habe) Falls ich es noch nicht erwähnt habe, hatte noch nichtmal mein 1. Mal, naja sei's drum ist meine heutige Einstellung dazu. Werde ich eben nie zum Mann. Glaube sowieso nicht, dass irgend ein anderer Mensch vor allem diese Qual auf sich nehmen kann, fühle mich als hätte man mir mein wichtigstes Grundbedürfnis entzogen. Ich habe in 3 Tagen Geburtstag, meine Eltern sind auf einer Hochzeit, sodass ich ganz alleine meinen Geburtstag verbringen werde. Welcher Mensch hat das verdammt nochmal verdient? Ich weiss, ich habe mir mein eigenes Grab selbst geschaufelt, und erwarte auch nicht dass mich dort irgendwer und auch nicht ihr dort rausziehen könnt, wahrscheinlich wollte ich hier nur meinen Frust von der Seele schreiben. Bestimmt werdet ihr mir erstmal raten zum Psychologen zu gehen, der Abschnitt mit den Baustellen ist dann doch etwas (zu) lang geworden.