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Hallo an alle, da bin ich mal wieder – diesmal glaube ich mit meinem dritten Posting. Vielleicht baue ich diesen Post zu einem langfristig angelegten self-improvement-journal aus, mal sehen ... Oder mache ich das bereits ? Die Weihnachtsfeiertage und die letzten Tage des Jahres laden immer ein bisschen zum Nachdenken ein – was hat im letzten Jahr geklappt ? Was nicht ? Wo stecke ich fest ? Wo habe ich mich entwickelt ? Was sind meine Ziele für das neue Jahr ? Das Übliche eben. Ich gliedere diesen Beitrag jetzt ein bisschen, um den Überblick zu vereinfachen und mich tendenziell –hoffentlich - etwas kürzer zu fassen. 1. Arbeit Ich bin nach wie vor in der Kanzlei angestellt, bekomme jetzt aber etwas mehr Geld (1.800 € brutto), im Sommer folgt dann ein weiteres Gespräch, wo diesmal mindestens ein 500 €-Sprung drin sein MUSS. Ehrlich gesagt hätte ich damit gerechnet, dass mein Chef mir beim ersten Gespräch schon 2.000 € anbietet, als er mir dann mit den 1.800 € kam, dachte ich mir: „Gut, aber dann wenigstens noch zwei Urlaubstage mehr, sodass ich die 30 Tage habe.“ Das hat er dann auch gemacht. Wie gesagt, im Sommer erfolgt das zweite Gespräch und da gehe ich mit dem klaren Ziel von 2.300 € oder sogar 2.500 € rein, je nachdem wie sich alles entwickelt. Ich habe dieses Jahr ungefähr 67.000 € bis 70.000 € Umsatz gemacht, was umgelegt auf elf Monate Netto-Arbeit ca. 6.300 €/Monat sind. Wenn ich das konstant bringen kann, sind 2.500 € also auch nicht unbedingt viel verlangt. Ihr wisst, dass ich bedingt durch meinen ersten Arbeitgeber da aber ein bisschen ein gebranntes Kind bin und natürlich werden in die Kanzleikostenrechnung (die ich schon gesehen habe – ist alles sehr offen dort) alle möglichen Dinge „eingepreist“, auch wenn es an sich eine stupide Deckungsbeitrags-Rechnung ist. Abgesehen davon ist es in gewisser Weise auch komfortabel sagen zu können „Ich muss den Jahresabschluss nicht in einer Woche fertig haben. Selbst wenn ich vier Wochen brauche, bin ich immer noch voll im Soll.“ Mehr Geld heißt in gewisser Weise auch immer mehr Druck. Wenn er mir mein Chef aber teilweise Druck macht, wie einem „Top-Mann“ (und „Top-Mann“-Dinge erwartet), muss ich langsam aber sicher auch so bezahlt werden ! Zur Gesamtsituation müsst ihr wissen, dass es eine sehr kleine Kanzlei ist (ca. 300.000 € - 400.000 € Umsatz p.a.) und es neben mir an sich nur zwei, drei wirklich feste, „normale“ Angestellte gibt. Die beiden „Zugpferde“ der Kanzlei arbeiten für meinen Chef auf Rechnungsbasis und es wird sich da mittelfristig gesellschaftsrechtlich einiges tun, sprich’ mein Chef wird zurücktreten. Die wahrscheinlichste Option ist dann eine Kanzleiübernahme durch eine Berufsträgerin (eines der beiden Zugpferde). Ich komme mit ihr sehr gut klar, zumal sie auch noch relativ jung ist (um die Vierzig) und wir einfach ein gutes Verhältnis haben und ab und an auch mal ein bisschen privat reden. Das läuft schon. Es steht aber bereits jetzt fest, dass durch die Übernahme zwangsläufig einige Mandate verloren gehen werden. Grund hierfür ist einfach, dass besagte Frau sich mit dem Sozialen eher schwer tut, sprich’ sie ist nicht die Selbstbewussteste und kann einfach nicht so Networken und Dinge verkaufen wie der jetzige Chef. Einige Mandanten haben auch bereits deutlich signalisiert, dass sie wohl wechseln werden. Wenn ich die Gesamtsituation so betrachte, bin ich mir eigentlich ziemlich sicher, dass der Führungswechsel nicht ohne Konflikte und Probleme von statten gehen wird; vielleicht werden wir dann sogar übernommen, wer weiß ?! Mein Vater hat vor einiger Zeit deshalb vorgeschlagen, die Prüfung zum Bilanzbuchhalter zu machen, gewissermaßen um mein Wissen zu vertiefen, aufzufrischen und einfach meine Qualifikation zu verbessern. Einerseits eine denkbare Option, zumal ich schon einiges an Vorwissen mitbringen würde und so auch der Weg in die (eingeschränkte – Bilanzbuchhalter dürfen nicht so viel) – Selbständigkeit nicht so weit wäre. Andererseits bin ich nicht gerade motiviert, mich auf eine hammerharte Prüfung vorzubereiten, zumal – wie bereits im Sommer geschrieben – immer Recht wenig hängen bleibt und mir das ganz große Interesse eigentlich fehlt. 2. Pornos Insgesamt betrachtet war es ein durchwachsenes Jahr, zumindest habe ich nicht den großen Durchbruch an dieser Front geschafft. Trotzdem glaube ich, dass sich langsam aber sicher doch eine ganz gesunde Sichtweise durchsetzt: ich bin es einfach leid, im Leben überhaupt nicht weiterzukommen, unter porn-induced ED zu leiden, so viel wertvolle Zeit zu verschwenden, keinen richtigen Sex haben bzw. auch keine halbwegs „normale“ Beziehung zu Frauen haben zu können usw. Gleichzeitig versuche ich das Thema nicht mehr so todernst zu nehmen. Klar, es ist ein heftiges Pfund, vor allem wenn man wie ich – in den schlimmsten 5% ist-, aber es gibt einen Weg raus, wenn man an sich arbeitet. Abstinenz ist schön und gut, aber ich muss eben im wahrsten Sinne des Wortes mein Leben entwickeln, dann werden Pornos ganz von selbst nicht mehr das große Thema sein. Derzeit bin ich auch dabei, mir passende Therapeuten zu suchen, die mich auf diesem Weg unterstützen können. Pickup/frauentechnisch geht mir in letzter Zeit oftmals durch den Kopf, ob es für mich nicht besser wäre, mir ein nettes Mädel zu suchen, mit dem ich einfach umfassend Spaß haben kann, also ungefähr das was man heutzutage als „Freundschaft plus“ bezeichnet. Ich tue mich wie gesagt extrem schwer damit, mich wirklich emotional zu binden und somit Verantwortung zu übernehmen und manchmal denke ich, dass ich zu einer gesunden Beziehung gar nicht mehr in der Lage bin. Die Vorstellung macht mir ehrlich gesagt sogar etwas Angst – vielleicht weil ich meine extreme Verletztlichkeit nicht zeigen kann oder will ... Apropos: ich lese gerade u.a. das Buch „Models“ von M. Manson und Verletzlichkeit und Ehrlichkeit sind seiner Meinung nach mit das Wichtigste für den wirklichen und dauerhaften Erfolg bei Frauen. Aber das nur am Rande. Wo wir beim Thema Pickup/Frauen sind: ich habe schon vor drei, vier Jahren ein nettes Mädchen in einem christlichen Forum kennen gelernt und ziemlich intensiv mit ihr geschrieben, sprich wir haben uns offen über alles ausgetauscht und scheinen sehr auf der selben Wellenlänge zu sein. Jetzt hat sie letztens deutlich geschrieben, dass es für sie mehr werden könnte, dass man sich intensiver kennen lernen sollte usw. Sie wohnt zwar sehr weit weg von mir, ich denke aber dass ich das ich das Treffen mit ihr trotzdem machen werde. Zu verlieren habe ich eigentlich nichts. Aber natürlich „verlangt“ sie zu Recht einen Mann der weiß was er will und selbständig ist, einfach einen Mann, der ihr auf Augenhöhe begegnen kann und ich fürchte, das kann ich nicht. 3. Sonstiges Ich glaube mittlerweile doch, dass es mir sehr gut tun würde, endlich den Schritt zu wagen und von zu Hause auszuziehen. Es gibt leider Gottes immer wieder Konflikte mit meinen Eltern, speziell mit meinem Vater, die schon Jahre und Jahrzehnte vor sich hinköcheln und immer wieder mal mehr oder weniger aufkommen. Das jetzt auszubreiten würde zu weit führen, aber es ist insgesamt betrachtet so, dass sich da viel zu viel Schuld, unausgesprochene Gefühle, Masken, Ängste, Vorwürfe, enttäuschte Erwartungen usw. angesammelt haben, um noch irgendwas bewirken zu können. In seinen Augen bin ich wohl ein ziemlicher Versager und in meinen Augen ist er ein verbitterter, inspirationsloser alter Mann, der seine Liebe und seine Gefühle nicht (mehr) zeigen kann. Traurig aber wahr. Andererseits tue ich mich deshalb so schwer mit dem Ausziehen, weil ich dann natürlich finanziell wesentlich knapper gestellt und in gewisser Weise auch auf meinen Job festgenagelt wäre. Ich weiß nicht, ob ihr das nachvollziehen könnt, aber ich habe auch irgendwie Angst durch das soziale Netz zu fallen, finanziell und im Leben zu scheitern. Wie blanker Hohn klingen da die Postings in manchem Pickupforen (RSD ?!), von wegen man könne in einem Jahr auf irgendeiner Bohrinsel easy sechsstellige Beträge verdienen oder die offensichtlich ernstgemeinten Fragen, was man mit der ganzen Kohle aus dem Verkauf seiner eigenen Firma jetzt wohl am besten anstellen soll. Unterstellt alle diese Geschichten sind wahr, so haben die Leute offensichtlich Dinge kapiert und gemacht, die ich noch nicht kapiert und gemacht habe. Mir geht es dabei nicht hauptsächlich ums Geld, sondern eher um den Aspekt der Freiheit und der Verantwortung. Ich erinnere mich da zum Beispiel an einen Kommilitonen, den ich mal hatte – studierter Volkswirt, Anfang 30, überall rumgekommen (China, Osteuropa, Südamerika), dann mal bisschen Bundeswehr, Taxi gefahren, bei WP-Gesellschaften gearbeitet, Barkeeper, immer relativ unkompliziert Wohnungen gefunden, mit dem Fahrrad zu den Vorlesungen gekommen (Zigarette oder Joint immer im Mund LOL), durch ganz Deutschland gezogen wie wenn es gar Nichts wäre und offensichtlich immer in der Lage gewesen, das alles ohne Mama und Papa und mit vollem commitment durchzuziehen. Vielleicht überziehe ich jetzt ein bisschen, vielleicht ist Vergleichen in den seltensten Fällen gut, vielleicht ist der äußere Schein niemals die Wahrheit, aber ihr wisst was ich meine und auf was ich hinaus will ! 4. Meine mentale Verfassung Machen wir uns nichts vor: es gibt durchaus Momente oder Tage, wo ich darüber nachdenke mir das Leben zu nehmen. Noch nicht ernsthaft, aber immerhin. Alles erscheint dann grau und scheiße und ich habe das Gefühl einfach nur noch festzustecken und keine Zeit mehr zu haben. Insbesondere am Wochenende geht es mir oft so wenn mir bewusst wird was ich alles nicht kann, woran ich arbeiten müsste, wie unselbständig ich bin, dass ich sexuell kaputt und frustriert bin und eigentlich nicht mal den Ansatz eines Freundeskreises habe oder regelmäßig weggehe. Ich sehe dann keine Möglichkeiten mehr, sondern nur noch Probleme. An anderen Tagen geht es mir besser und ich kann einigermaßen „funktionieren“. Wirklich glückliche Tage kann ich allerdings an einer Hand abzählen und wenn ich jetzt und heute Fazit ziehen müsste, würde ich schon sagen, dass es insgesamt betrachtet eine „große Scheiße“ war, meine 27 Jahre auf diesem Planeten. 5. Meine Maßnahmen Ich denke es ist gut, mich hier zu verpflichten und immer wieder regelmäßig meine Fortschritte zu berichten. Für Januar 2015 nehme ich mir folgendes vor: - ich mache den Kontakt zu einem oder mehreren Therapeuten/Psychologen/Seelsorgern - ich habe eine geordnete Ablage und eine grobe Finanzplanung, das heißt ich weiß was jeden Monat reinkommt und was rausgeht und für was - ich habe einen groben Überblick über den Wohnungsmarkt in meiner Stadt und deren Umgebung - ich besorge mir ein oder mehrere gute Bücher darüber, wie man herausfindet, was man wirklich will. Habt ihr da Empfehlungen ? - ich muss im Job etwas kürzer treten. Das heißt, ich werde nicht mehr so viele Überstunden machen, tendenziell früher anfangen und spätestens um 17:30 verschwunden sein. Es bringt Nichts, wenn ich mich aufgrund meines Pflichtbewusstseins total aufreibe, dazu noch für wenig Geld und am Schluss zusammenklappe oder endgültig reif für die Klapse bin. Ich MUSS jetzt ein bisschen egoistischer sein, mich um die o.g. Punkte kümmern. Mein bester Freund hat letztens sogar vorgeschlagen, einen Tag in der Woche komplett freizumachen, d.h. nur noch 32h zu arbeiten, aber damit würde ich derzeit wohl nicht durchkommen. Zumindest nicht ohne ein sehr ehrliches Gespräch mit meinem Chef. Fakt ist aber in jedem Fall, dass ich Zeit und einen Kopf für die Situation brauche. Punkt. So, das wäre es jetzt erst mal wieder von mir. Wie immer bin ich für jede Antwort, jeden Gedanken, jede Kritik, Frage, Resonanz dankbar. Ich gelobe übrigens Besserung hinsichtlich der Antworten auf eure Fragen und Kommentare. Einen guten Rutsch und ein zufriedenes, gelingendes neues Jahr 2015 wünsche ich euch allen ! Jetztgilt’s
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Hallo an alle, ich dachte, es wäre mal wieder Zeit für ein kleines Update. Zunächst bedanke ich mich aber für alle eure Antworten, Anregungen, guten Wünsche, Nachfragen usw. Ich hatte ja im Februar letzten Jahres wegen meiner Entlassung während der Probezeit und meiner/n allgemeinen Lebenskrise/n geschrieben und bin nach wie vor ein interessierter und regelmäßiger Leser hier im Forum (vielleicht aber bald nicht mehr; mehr dazu unten). Vorweg: ich bin seit August 2013 wieder in Lohn und Brot. Ohne jetzt zu weit ausholen zu wollen: ich bin bei einem kleinen Steuerberater ganz in der Nähe untergekommen und sehr viel zufriedener als in der alten Kanzlei. Es ist praktisch alles besser und ich hätte ggf. sogar die Option, mittelfristig in die Führungsriege aufzusteigen (sofern ich die Steuerberaterprüfung ablegen und bestehen würde). Mein Chef trägt sich mittlerweile nämlich mit ernsthaften Rückzugsgedanken und da wird in den nächsten sieben bis zwölf Jahren wohl einiges gesellschaftsrechtlich neu geordnet werden müssen. Mein Einstiegsgehalt lag zwar nur bei 1.500 € brutto, aber ich werde demnächst mehr bekommen. Allerdings habe ich aus der Geschichte bei meinem ersten Arbeitgeber gelernt, dass man „sein Geld auch erst mal wert sein muss“. Klar, die einschlägigen Foren sind voll von Leuten, die frisch von der Uni oder FH kommen aber schon ganz selbstbewusst 45.000 € p.a. verlangen und ich weiß aus Gesprächen mit Kommilitonen, dass es bei großen Kanzleien oder Unternehmensberatungen diese klassische Wieviel-bringt-der-wie-viel-kostet-der-Relation gar nicht mehr gibt. Insofern ist es natürlich leicht, sich aufzuführen wie Graf Rotz wenn man gar nicht mehr weiß, dass selbst 1.500 € brutto heißen, dass der Arbeitgeber monatliche Kosten von mindestens 2.500 € hat. Das wiederum bedeutet zum Beispiel, dass man mindestens einen Standard- oder zwei kleinere Jahresabschlüsse inklusive Steuererklärungen abrechnen muss, die ganz nebenbei auch noch einigermaßen richtig erstellt sein sollten. Und dann ist noch kein Gewinn gemacht ! Letzteres ist ein weiterer Punkt. Ich habe zwar in der neuen Kanzlei einiges dazu gelernt, bin aber noch bei Weitem nicht sattelfest und habe auch nicht das Gefühl, dass ich es jemals werden kann. Im Grunde genommen muss ich mich immer zwingen, mich in der Freizeit mit dem Thema zu befassen und vielleicht auch deshalb bleibt eben extrem wenig hängen, wenn ich es überhaupt mal mache. Nicht dass ich falsch verstanden werde: mir geht das Verständnis für diese Themen nicht komplett ab, aber übermäßig talentiert oder begeistert bin ich ehrlich gesagt dafür auch nicht. Den Job nach dem Motto „Love it or leave it“ zu schmeißen wäre aber auch dumm, gerade in dieser Kanzlei. Ich fühle mich dort vom Arbeiten und von der ganzen Atmosphäre her wirklich sehr, sehr wohl und in vielerlei Hinsicht ist diese Stelle wirklich eine einmalige Chance. Andererseits habe ich eben auch noch nicht das Wissen und die Erfahrung, um den Job einigermaßen routiniert und korrekt, 9-to-5-mäßig zu erledigen und dabei ein „normales“ Gehalt verlangen zu können, von dem man im Zweifel auch eine Familie ernähren und ggf. noch Schulden tilgen könnte, denn sind wir mal ehrlich: auch die anderen sind keine superintelligenten Übermenschen oder erfinden das Rad jeden Tag neu. Gesundes und solides Grundwissen ist das Stichwort. Wenn ich das was ich gerade beschrieben habe in dieser Kanzlei bekommen könnte, könnte ich mir durchaus vorstellen, dort auch lange zu bleiben; aber wie gesagt: ich kann mir das Zeug zu schlecht merken und es bleibt zu wenig hängen. Der Punkt ist eben der, dass ich mich in meiner Freizeit mit anderen Dingen befasse – Sport, spirituelle Bücher, Bücher zu Meditation/NLP, Glauben, Hirnforschung, Psychologie, Selbsthilfebücher, die ich dann auch wirklich mit Herzblut und Begeisterung betreibe bzw. sogar betreiben muss. Was das Pornoproblem angeht: ich habe in den letzten 1 ½ Jahren geschätzte 700 € für Pornovideos, s.g. Fleshlights (künstliche, extrem stimulierende, Körperöffnungen von Frauen) und Sex-SMS-Chats ausgegeben und meine Porno- und Masturbationssucht ist ehrlich gesagt ziemlich außer Kontrolle. Was heißt „außer Kontrolle“ ? Von der Arbeit heimkommen, zwanghaft irgendwelches Zeug suchen und rippen, sich stundenlang in Phantasien und auf der Suche nach neuem Material versenken, drei-, viermal Kommen (zum Teil auch trocken), praktisch nur Zigaretten, Junkfood und literweise Kaffee konsumieren, im Dreck leben und sich praktisch um Nichts kümmern. Natürlich (zu) spät ins Bett gehen, am nächsten Morgen wie gerädert aufwachen, Kopfschmerztabletten einwerfen, im Zombiemodus unterwegs sein und repeaten, vor allem im Urlaub und an den Wochenenden. Dann wieder ein paar gute Tage bis alles wieder von vorne beginnt und ich wieder für Tage oder Wochen im Binge versinke. Ich brauche nicht erwähnen, dass das die Gesamtsituation keinen Deut besser macht. Ich habe in letzter Zeit doch ziemlich hart über mein Leben nachgedacht und mir ist klar geworden, dass ich einige Dinge massiv ändern müsste – auch nicht so die ultimative Erkenntnis ... Fakt ist einfach, dass ich ein extremes Problem mit Verantwortung habe und irrsinnig viel vom Leben einfach verpasst habe, bedingt durch die Pornosucht und das Stottern. Ich kann einfach keine Entscheidungen treffen, weil ich es bis heute nicht gelernt habe. Zumindest gilt das für die "großen" Entscheidungen im Leben. Ob ich lieber Kaffee oder Tee möchte, welches Shirt ich anziehe oder ob ich mir abends noch die Zähne putze oder nicht, kann ich durchaus noch entscheiden. Immerhin was Nein, Spaß beiseite: Überall in meinem Freundes- und Bekanntenkreis geht es mittlerweile los mit Karriere, Ausziehen, Heiraten, Frau und Kinder, Hausbau etc. oder kurz gesagt mit VERANTWORTUNG FÜR SICH SELBST ÜBERNEHMEN und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich mit meinem Leben anfangen bzw. wie ich es stemmen soll. Ich sage ganz offen, dass da auch viel ANGST dabei ist. Angst, zu scheitern. Angst, es nicht zu schaffen und auf der Straße zu landen. Angst, für immer in den Zwängen und Süchten gefangen zu bleiben, in denen ich mich befinde. Angst, mein Leben komplett zu ruinieren und ein „einsamer Versager“ und „sozialer Zombie“ zu bleiben. Mit 27 ¾ Jahren habe ich so langsam aber sicher natürlich auch Panik, den Anschluss total verpasst zu haben, abgesehen davon, dass mein Selbstbild mittlerweile auch darunter leidet, mit fast 28 Jahren immer noch zu Hause zu sein und praktisch nichts Wesentliches zu Können oder zu Wissen. Oh, ich weiß natürlich, dass man den PC-Muskel dazu verwenden kann, einen Orgasmus ohne Ejakulation zu haben, ich weiß, dass Klimmzüge den Lat trainieren und wie man LMR – theoretisch – brechen kann, aber wenn ihr mich z.B. fragen würdet, wie man ein Auto versichert oder anmeldet, wie man Hemden wäscht oder wie man ein Haus umbaut, kann ich nur die Schultern zucken. Manchmal habe ich das Gefühl, schlicht und ergreifend zu dumm für diese Welt zu sein. Alles ist eine zunehmende Qual und oft genug frage ich mich ernsthaft „Wozu überhaupt noch weitermachen ?!“ Immerhin ist es jetzt umso härter, all die Erfahrungen und all das Wissen nachzuholen, dass sich ein „normaler“ Mensch eben holt und ich habe schon genug damit zu tun, mein normales, miserables Leben zwischen meinen Exzessen einigermaßen im Lot zu halten. In anderen Momenten denke ich mir aber auch „Was wäre, wenn du all diese Dinge überstehst und es doch auf die Reihe kriegst ?“, „Was, wenn du eines Tages vielleicht einmal anderen Leuten helfen kannst, nicht die gleichen Fehler zu machen ?“, „Was, wenn ich aus meinem Leben doch noch etwas Besonderes machen kann ?“ „Was, wenn Liebe, Freiheit und Zufriedenheit real möglich sind ? Was, wenn du in 20 Jahren auf diesen Moment zurückblickst und sagen kannst: DAS IST VERGANGENHEIT !" Ich weiß, ich bin extrem. Aber das ist ja nun mal meine derzeitige Realität. Beschönigen hilft ja nicht weiter ... Ich habe auch erkannt, dass ich nicht die Eier für einen extremen Cut habe (z.B. Job schmeißen und mich alleine in Australien durchschlagen). Ich habe es nicht mal auf die Reihe bekommen, diesen Sommer eine kleine Reise bzw. einen Urlaub für mich zu organisieren – Depressionen, Ängste und Unsicherheiten und massive Exzesse haben mir da einen massiven Strich durch die Rechnung gemacht, abgesehen davon dass ich nicht mal mehr einfach so losgehen könnte ohne mir im Vorfeld komplexe Strategien für meine Sehhilfen (wie gesagt, ich bin auch stark kurzsichtig) auszudenken, sprich Kontaktlinsentragezeiten planen, Ersatzbrillen und –linsen organisieren bla bla. Na ja ... wenigstens bei den Augen geht es zur Zeit doch ein bisschen bergauf, Stichwort: Sehtraining. Vielleicht lässt sich daraus ja langfristig auch was machen, denn wie gesagt: die Erfolge sind da ! Um aber abschließend etwas konkreter zu werden, will ich noch kurz schreiben, welche Maßnahmen ich mir überlegt habe, um mein Leben wieder oder zum ersten Mal überhaupt in die Hand zu nehmen. 1. Ich muss von zu Hause raus und zwar richtig. Im Studentenwohnheim war ich zwar auch formal unter der Woche von zu Hause raus, aber letztlich habe ich nicht selbständig und unabhängig gelebt. Essen bei Mama ist noch ok, aber mehr auch nicht. Zeitrahmen: bis spätestens Frühsommer 2015 2. Ich brauche eine Finanzplanung und lese dazu zur Zeit auch ein paar Bücher. Ich muss da einfach ein bisschen Bescheid wissen und brauche Transparenz und auf lange Sicht natürlich auch Vermögens- und Einkommenssteigerung. Ich gehe davon aus, dass ich demnächst 2.000 € brutto bekommen werde, was ca. 1.500 € netto sind. 500 € Miete, 300 – 600 € für Verpflegung und laufende Ausgaben, der Rest als Reserve/Sparpotential, für rechnerisch periodisierte Ausgaben und weiteres. Könnte gerade so reichen oder was meint ihr ? Zeitrahmen: Grundgerüst in den nächsten zwei Wochen, danach drei repräsentative Monate (natürlich auch nachdem ich umgezogen bin, denn das wird die Situation finanziell natürlich extrem verändern) 3. Ich muss mich bezüglich der Gesamtsituation, vor allem aber bezüglich Pornosucht um professionelle Hilfe (Psychotherapie, Seelsorge, Online-Kurs o.ä.) kümmern, wobei das in der Kleinstadt in der ich lebe extrem schwer bis unmöglich ist. Zeitrahmen: in den nächsten vier Wochen Ich bin gerade auch dabei, mein sexuelles Verhalten peinlich genau zu dokumentieren oder auf Deutsch gesagt zu zählen. Vielleicht sehe ich auf diese Weise ein bestimmtes Muster, das immer wiederkehrt ?! Klingt jetzt alles richtig und vernünftig, wie immer. Ich befürchte halt nur, dass sich alle meine Pläne und Vorhaben wie immer in Wohlgefallen auflösen werden. Klar ist auch, dass ich aus der Gesamtchose wohl nicht wie Eckhart Tolle durch eine plötzliche Transformation meines Bewusstseins herauskommen kann, sondern durch eine „slight edge“-Philosophie, also durch viele kleine Schritte und Zwischenetappen. Man muss kein Experte sein, um zu erkennen, dass sich in meinem Leben viele Teufelskreise drehen, die sich alle gegenseitig verstärken und erhalten. Wenn und soweit ich es schaffen kann, mein Gehirn endlich zu rebooten, sprich’ zu einer normalen und gesunden Sexualität zurückzukehren, wird sich wahrscheinlich schon vieles „von selbst“ richten und so werden auch die anderen Dinge in Fluss kommen. Das ist zumindest meine - berechtigte - Hoffnung. Kleiner Einschub: dem Thema Pickup möchte ich im Zuge dessen auch den Rücken kehren. Wisst ihr, man liest so viel zum Thema „Alpha sein“ und dergleichen, und in Wirklichkeit geht es sehr oft eben doch darum, möglichst viel pussy zu bekommen. Anders gesagt: viele Leute in den Pickup-Foren sind geradezu besessen davon, eine Menge Frauen flachzulegen und sehen sie eben doch als „Preis“ oder als Objekt. Um ihr Ziel zu erreichen denken Sie sich Routinen und Patterns aus, sie setzen Himmel und Hölle in Bewegung, andere optimieren sogar ihre Stimmen oder lernen NLP und am Ende schreiben sie doch häufig Postings, die von tiefer Einsamkeit, Selbstzweifeln, Depressionen und der Frage „War das schon alles ?“ im wahrsten Sinne des Wortes zum Himmel schreien. Meine These ist einfach, dass viele Leute in der Pickup-Szene trotz ihres Auftretens und ihrer Aussagen in Wirklichkeit „Sklaven der Muschi“ sind und ihre Sexualität eben NICHT im Griff haben – vielleicht ist es nur meine subjektive Wahrnehmung, aber zu oft geht es halt nur um die Frage „Inwieweit hilft mir das, mehr Muschi zu bekommen ... ?“ Muschi, Muschi, Muschi ... die Welt ist irgendwie muschi-verrückt ... ... als ob sie nicht schon verrückt genug wäre Ihr könnt über jetzt natürlich über mich herfallen, klar, immerhin bin ich es, der just so ein Posting verfasst hat. Nur überlegt euch bitte auch mal eines und versucht dabei mal alles zu vergessen, was ihr jemals über Pickup gehört oder gelesen habt: Was ist ein richtiger Mann ? Für was würde ich meinen Sohn loben ? Für wen oder was würde ich mein Leben opfern ? Welche Vorbilder habe ich ? Kommt das was ich tue aus meinem Herzen, das heißt glaube ich es wirklich ? Habe ich Liebe in mir ? Ich muss abschließend aber deutlich sagen, dass dieses Forum hier in dieser Hinsicht ein sehr angenehmes Forum ist. Ich habe das Gefühl, hier sind noch Leute, die wirklich nach der Wahrheit suchen und fähig und willens sind ihr Leben kritisch zu hinterfragen und genau deshalb bin ich auch so gerne hier. Wie bereits im Februar letzten Jahres geschrieben: hier habe ich noch das Gefühl, dass eben nicht alles Mittel zum Zweck ist. Nach allem Geschriebenen bin ich wirklich nicht in der Position dick aufzutragen, aber ihr könnt euch sicher sein, dass manchmal Probleme auch eine Möglichkeit dazu sein können, Dinge aus radikal anderer Perspektive zu sehen. So geht es mir zur Zeit eben im Bereich der Sexualität und deshalb auch der kleine Rant zum Thema Pickup. Man möge mir verzeihen ... Natürlich darf wieder einmal jeder, der sich dazu berufen fühlt etwas zu meinem Posting schreiben. Ich beantworte gerne jede Frage und freue mich über alle Rückmeldungen. Achso, kurze Anmerkung noch, dann ist aber wirklich Schluss: was ich geschrieben habe, ist natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus dem was ich weiß und erfahren habe. Ich glaube, ich habe noch viel beizusteuern ... In diesem Sinne Macht’s gut und bis demnächst. Jetztgilt's
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Hallo Jungs, das ist mein erster Post in diesem Forum und dann gleich so ein langer und schwerwiegender, Mann-o-Mann. Also, legen wir los: Ich bin jetzt 26 Jahre alt und habe ehrlich gesagt ein ganzes Bündel von Problemen am Hals – einzeln wäre das alles sicher zu handeln, aber in der Kombination ist das alles ziemlich heavy. Ich erzähl’ mal der Reihe nach: Ich habe meinen Bachelor in BWL gemacht (2,0), danach noch meinen Master in Rechnungswesen/Steuern/WP (1,8). Nach einigen Schwierigkeiten bei der Jobsuche (verschiedene Gründe) habe ich dann auch im September was gefunden. Ich kannte das Unternehmen (StB/WP) schon von einem Praktikum oder zumindest dachte ich das. Kurz und gut: nach der Probezeit ohne Vorwarnung rausgeflogen ! Ohne jetzt zu sehr ins Detail zu gehen: ich habe sicherlich zum Teil schlechte Arbeit geleistet und einige dumme Fehler gemacht, keine Frage, andererseits hatte ich null Einarbeitung, nur die verkorkstesten und/oder anspruchsvollsten Fälle auf dem Tisch, daneben zwei extrem unterschiedliche Chefs (laissez-faire-ich-will-nur-meine-Ruhe vs. „Bürodrache“) usw. Jedenfalls ist jetzt status quo, dass ich rausgeflogen bin. Problem Nummer 2: Internetpornographie. Das Ganze hat ungefähr mit 14, 15 angefangen und ist im Laufe der Zeit immer weiter eskaliert. Mittlerweile muss ich mir da ganz klar eine fortgeschrittene Sucht attestieren, da gibt es nichts zu beschönigen. Deshalb auch massive Folgeprobleme wie social anxiety, keine Erfahrung mit Frauen, Paranoia und all die anderen netten Sachen. Drittens: Stottern. Das ist denke ich das Kernproblem, das ich schon mit mir rumschleppe, seit ich fünf Jahre alt war. Es ist glücklicherweise nicht ganz so schlimm und bisher bin ich immer ganz gut im Leben durchgekommen. Ich wurde nie ausgelacht oder ausgegrenzt, habe Vorträge vor Kommilitonen gehalten und auch schon zwei (mehr oder weniger) erfolglose Therapien absolviert. Mir ist auch klar, dass sich nicht alle anderen Probleme und über die Jahre aufgebauten Ängste und Glaubenssätze auflösen, wenn ich plötzlich flüssig sprechen würde. Es würde aber zumindest auch nicht schaden Ich glaube durch das Stottern (Stichwort: Vermeide- und Rückzugsverhalten) ist doch sehr viel an Persönlichkeitsentwicklung flöten gegangen, die ich jetzt mühsam nachholen muss. Warum schreibe ich euch jetzt ? Nun, ich muss vorausschicken, dass ich Christ bin und deshalb auch bestimmten Pickup-Themen mit einer gehörigen Portion Skepsis gegenüberstehe (ohne jetzt eine Diskussion befeuern zu wollen – jeder ist für sein eigenes Handeln verantwortlich, inklusive etwaiger Konsequenzen also WTF ?!). Nein, was mir immer hier im Forum gefallen hat, sind die Themen die weit über das Klischee „Frauen zum Sex manipulieren“ hinaus gehen. Ihr wisst was ich meine ... Fitnesstipps, Treads über Meditation, Treads zu spannenden Hobbies, zur Weiterentwicklung der Persönlichkeit, interessante Bücher, weniger-ist-mehr-Denken, Wirtschaft, Sinn und Unsinn des „Systems“, Politik, Selbstversorgung etc. etc. Ich glaube nicht nur an Gott, sondern auch an die Selbstverantwortung des Menschen und an das unglaubliche Potential, das Gott in jeden von uns gelegt hat ! Und ich glaube auch daran, dass man immer wieder Dinge in Frage stellen und von Zeit zu Zeit vielleicht auch radikal andere Wege gehen muss (wenn man es so sieht, war auch Jesus Christus auf seine Art ein Revolutionär, wenn auch kein PUA , aber das ist jetzt ein anderes Thema). Konsequenterweise bin ich auch ein Stehaufmännchen. Ich habe nie aufgegeben und werde es nie ! Ich befinde mich in einem eisenharten Reboot-Prozess (= keine Pornos, keine SB), um – das erste Mal in meinem Leben – meine Sexualität auf die Reihe zu bekommen und eine passende Partnerin zu finden. Ich akzeptiere nie ein Nein und bekämpfe z.B. meine starke Kurzsichtigkeit (ja, auch das noch) sehr erfolgreich mit alternativem Augentraining (Momente mit sehr viel klarerem Sehen inklusive), ich versuche jeden Tag im Glauben weiterzukommen, meditiere sehr viel, treibe Sport (auch hier alternativ und bunt gemischt; zur Zeit vorwiegend BWE, self-resistance, Pilates), ich spiele in einem Posaunenchor und versuche in jeder Hinsicht das Beste aus allem zu machen – „Today I’ll do what others won’t, so tomorrow I can accomplish what others can’t.“ ... ein sehr guter Satz wie ich finde Nun aber noch mal zurück zum Job: ich habe ehrlich gesagt immer noch ein bisschen mit den Schock der Entlassung zu kämpfen und kann damit wohl erst dann (vorerst) abschließen, wenn alle Themen mit dem Ex-Arbeitgeber geklärt sind (Zeugnis, Arbeitsbescheinigung für’s Arbeitsamt ...). Die Frage ist aber dann natürlich, wie es weitergeht. Ich muss sagen dass ich damals, d.h. kurz nach dem Abi, eigentlich ein bisschen von meinem Vater in diese Richtung gedrängt wurde. Wie gesagt, das Stottern hat viele Teile meiner Persönlichkeit schon im Keim erstickt und ehrlich gesagt hätte ich damals auch keine Alternative bieten können. Damals (wie heute ?!) war dieser ganze Bereich Wirtschaft/Recht ein Bereich der echt ok war. Ich war einigermaßen talentiert dafür, hatte auch Spaß dran, an einigen Themen mehr an anderen weniger, klar, Arbeitsplatzchancen waren nicht schlecht also was will man mehr. Trotzdem: ganz mit dem Herzen war ich eigentlich nie dabei. Nun sitze ich seit drei Wochen zu Hause und weiß jobtechnisch eigentlich nicht so richtig was tun. Ich sehe drei mögliche Wege: 1) es noch mal im Bereich StB/WP versuchen Vorteil: Vorkenntnisse, Bezahlung Nachteil: Arbeitszeugnis wird wohl nicht so prickelnd ausfallen, Selbstbewusstsein erst mal weg, ehrlich gesagt fehlendes Interesse (zumindest zur Zeit) 2) verwandter Bereich (z.B. Industrie, Controlling o.ä.) Vorteil: zwar gewisser Wechsel, aber kein kompletter Wechsel; gute theoretische Vorkenntnisse vom Studium, Bezahlung Nachteile: Chancen als Quereinsteiger; ich hatte mich unmittelbar nach Ende des Studiums schon mal in der Richtung beworben mit eher mauem Erfolg 3) kompletter Cut, d.h. Zweitstudium oder Ausbildung Vorteil: neues Spiel, neues Glück; vielleicht kann man das Vorwissen aus dem Bachelor/Master eines Tages wieder brauchen (Selbständigkeit) Nachteil: Entscheidung, Kosten, u.U. weitere Jahre „bei Mama und Papa“/Unselbständigkeit (und das mit fast 30 !) Derzeit erscheinen mir die Alternativen 2) und 3) am besten. Mein Bruder studiert z.B. „Sozialpädagogik“ und wenn ich mir so seine Bücher und Aufschriebe anschaue, dann denke ich mir: „Wow, das ist schon interessant und einen Bachelor hat man ja relativ schnell wieder in der Tasche; dann vielleicht drei, vier Jahre arbeiten, ein bisschen Kohle auf die Seite schaffen und danach noch den Master draufsetzen.“ Zwar hätte man es wohl überwiegend mit sozialen Schieflagen und existenziellen Nöten zu tun aber andererseits leistet man im sozialen Bereich (subjektive Ansicht !) Arbeit mit einem größeren moralischen Wert. Meiner Erfahrung nach ist im White Collar Gewerbe doch mehr Schein als Sein. Abgesehen davon könnte man sich dann auch nach verschiedenen Richtungen strecken (auch der Bereich Kommunikationsforschung, Betriebssozialarbeit/Coaching ist ja nicht weit, ebenso wenig wie Stottertherapie, Sexualtherapie ... alles hochinteressante Themen ). Denkt ihr, ich habe in einem eher sozialen Beruf trotz oder gerade wegen meiner vielen Defizite eine Chance ? Vielleicht ist mein Vorbild eines Tages sehr wichtig, denn es besteht kein Zweifel daran, dass ich meine „giants“ mit Gottes Hilfe und viel Arbeit und Willen besiegen werde Vielleicht kann ich irgendwann sogar mal ein Buch schreiben. Ihr werdet mir das jetzt sicher nicht glauben, aber wenn ich mir Mühe gebe und will (also nicht jetzt – jetzt ist eher spontaner Gedankenfluss angesagt) kann ich unglaublich ansprechend und fesselnd schreiben. Das ging sogar so weit, dass mir mein ehemaliger Deutschlehrer regelmäßig „Danke, dass ich diesen Aufsatz lesen durfte“ „einer der besten Interpretationsaufsätze, den ich jemals gelesen habe“ usw. unter meine 15-Punkte-Aufsätze geschrieben hat. Ohne Witz ! Sei’s drum: zu was würdet ihr mir raten ? Was würdet ihr in meiner Situation tun ? Ging es jemand von euch schon ähnlich ? Ihr könnt mich jetzt gerne auslachen, mich als Versager voll mit lb, Freak oder Troll abtun (obwohl ich die Community hier eigentlich immer als eine sehr offene und kameradschaftliche kennen gelernt habe und das eigentlich nicht erwarten würde). Ich musste mir das einfach mal ein bisschen von der Seele schreiben auch und gerade in einem Umfeld das ein Stück weit „outside the box“ zu denken gelernt hat. Sorry, wenn es jetzt vielleicht ein bisschen durcheinandergegangen, stichwortartig oder sprachlich unschön ist. Ich habe versucht spontan meinen Gedanken freien Lauf zu lassen und das ist eben dabei rausgekommen. Ich würde mich über jeglichen Input von euch freuen. Bei Interesse dürft ihr mich auch gerne Dinge fragen (ggf. auch per PN). Macht’s gut und bis dann ! jetztgilt's