Hallo zusammen, ich wende mich heute an euch in der Hoffnung, dass ihr mir vielleicht weiterhelfen könnt. Mein Problem ist mein momentanes Leben und die Tatsache, dass ich es nicht schaffe es zu ändern. Etwas zu mir: Ich bin 22 Jahre alt und lebe noch bei meinen Eltern, bis ich meine Lehre abgeschlossen habe. Meine Arbeit ist eigentlich mein einziger Lebensinhalt. Ich bin das, was man wohl als Einzelgänger bezeichnet. Das kam ursprünglich dadurch, dass ich die falschen Freunde besaß, mich von ihnen lossagte und auf einmal gar keine mehr hatte. Das für mich merkwürdige an dieser Situation ist allerdings, dass ich es regelrecht genieße alleine zu sein. Wenn ich die Wahl hätte zwischen rausgehen, Party machen, mit irgendwem chillen oder zuhause im Bett zu liegen und mir nen Film anzugucken, dann entscheide ich mich lieber für den Film. Man muss dazu sagen, dass ich in einem Kaff lebe und Nachts nicht nachhause käme, wenn ich nicht eine Stunde zu Fuß durch die Dunkelheit rennen würde. Es bestünde zwar die Möglichkeit die Nacht durch zu machen und morgens wieder den Bus zu nehmen, aber sobald ich unterwegs bin und müde werde ist meine Laune total im Eimer, und zwar so schlimm, dass ich richtig zum Miesepeter werde. Dann will ich nicht noch dies und jenes machen sondern einfach nur in mein Bett. Beziehungen hatte ich ein paar, aber die Mädels haben mich nach einigen Tagen bzw. 1-2 Wochen genervt, gelangweilt oder einfach zu viel Arbeit gekostet. Ich bin quasi überhaupt nicht beziehungsfähig, weder für eine Liebesbeziehung, noch einer zu guten Freunden. Ich habe überhaupt keine Lust etwas zu unternehmen oder mich mit anderen zu unterhalten, weil ich müde bin oder einfach keinen bock habe. Nur im lästern bin ich ganz groß. Meine einzigen Kontaktpersonen sind meine Kolleginnen und Kollegen auf der Arbeit und halt meine Familie. Ich muss dazu sagen, dass ich ein absolutes Desinteresse an meinen Mitmenschen entwickelt habe. Es interessiert mich schlicht und ergreifend nicht was sie am Wochenende gemacht haben oder wie es ihnen geht. Nur ihre Meinung über mich, die ist mir komischer Weise immer noch wichtig. Auch bin ich ein sehr egoistischer Mensch und eigentlich nur an meinem Wohl interessiert. Ich habe oft den Eindruck, dass ich einen sehr bösen Charakter besitze. Genauso wie mir die Fähigkeit fehlt, Freude zu empfinden. Die einzige Freude die ich empfinde ist Schadenfreude. Ich weiß nicht wie lange es her ist, dass ich mich mal richtig gefreut habe. Oder ob ich das überhaupt einmal getan habe. Stattdessen denke ich meistens nur: Ja cool, dass das so und so gelaufen ist. Ich bin wie ein Kiffer der auf seinem Trip und seiner daraus resultierenden Gleichgültigkeit hängen geblieben ist. Ebenso, wie ich immer von einer gewissen Negativität umgeben bin, sodass ich eigentlich alle Dinge im Leben als pessimistisch oder negativ ansehe. Ich motze viel und rege mich gerne über Kleinigkeiten auf. Ich habe schon versucht, auch nur für einen Tag, einmal alles positiv zu sehen, was mir nicht annähernd gelungen ist. Ich bin regelrecht festgefahren in meiner kleinen Welt. Selbst wenn ich eine feste Freundin und wirklich gute Freunde hätte, so würde ich vermutlich nach kurzer Zeit wieder alleine sein wollen. Obwohl ich mir eigentlich genau so ein Leben wünsche. Die Introvertiertheit begleitet mich genauso wie meine Schüchternheit. Wenn ich eines seltenen Tages mal sargen war, dann war es mir nur schwer möglich ein Gespräch zu führen oder auch nur zu halten. Ich weiß einfach nicht was ich sagen soll oder worüber ich mich mit ihr unterhalten sollte, weil sie als Person mich einfach nicht interessiert. Es geht mir dabei eigentlich nur um ne schnelle Nummer oder ne Flamme die kommt und geht wann ich es ihr sage. Ich würde diese Ansicht und mein ganzes Leben gerne ändern, weiß aber nicht wie und was wirklich funktioniert. Wenn ich es versuche, und selbst wenn ich es für eine gewisse Zeit schaffe anders zu denken, so verfalle ich immer wieder zurück in die alten Muster. Habt ihr eine Idee wie ich aus diesem Teufelskreis wieder raus komme und wie ich es schaffen kann ein anständiges, schönes, spannendes Leben zu führen? Ohne egoistisch oder arschig zu sein, mich immer wieder in meinem Zimmer zu verkriechen und in die alten Verhaltensmuster zurück zu fallen? Wer sagt: geh doch einfach raus oder mach doch einfach, der hat mich nicht verstanden. Danke für's lesen. MfG Roc-a