Hi, ich hab hier einen halben Roman geschrieben, denn ich bin momentan an einem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem ich nicht weiß, wie ich mich verhalten soll und ich würde sehr gerne eure Meinungen dazu hören. Ich (29) bin vor 6 Jahren mit Ihr (34) zusammengekommen. Die Beziehung startete als eine lockere FB, zu der gleichen Zeit hatte ich mich auch noch mit 3 weiteren Frauen getroffen. Sie stellte nach einigen Wochen die Frage, ob es okay wäre, wenn ich mich nicht mehr mit anderen Frauen treffen (=Sex) würde. Mit ihr konnte ich mir definitiv etwas längeres vorstellen und ich "beendete" daraufhin die anderen FBs. In den 6 Jahren gab es sehr gute und manchmal auch weniger gute Zeiten, aber sie war die ersten 5 Jahre sehr zu mir hingezogen. Nach etwa 3 Jahren Beziehung sind in meinem Leben sehr schlimme Dinge passiert, ich habe meine Eltern verloren und einen Pflegefall, um welchen ich mit ab diesem Zeitpunkt kümmern musste. Das hat mich emotional mehr als umgehauen. Allerdings war sie für mich in dieser Zeit für mich da und hat mich sehr stark unterstützt, dafür bin ich ihr noch immer sehr dankbar, es war definitiv keine leichte Zeit. In den nächsten Jahre wurde ich von der Verantwortung und auch der Trauer langsam emotional aufgefressen. Ich habe mich immer weiter zurückgezogen und habe mich isoliert. Kinder, Familie und Heiraten waren Themen, die von ihrer Seite in dieser Zeit immer wieder aufgebracht wurden, allerdings bin ich immer ausgewichen, ich konnte mit dem Gedanken der weiteren Verantwortung zu diesem Zeitpunkt überhaupt nicht umgehen. Die letzten 6 Monate der Beziehung waren (im Nachhinein betrachtet) düster, ich habe funktioniert, saß aber sonst nur vor dem PC und bin emotional komplett weggedriftet. Statt Sex mit der Freundin hatte ich meistens Pornos im Internet bevorzugt. Wenn ich jetzt daran zurückdenke, wird mir schlecht und es tut mir leid, wie ich mit der Beziehung umgegangen bin. Sie hat in dieser Zeit über ihre Arbeit einen Klienten (8 Jahre älter als ich, ich nenne ihn hier mal Thomas) kennengelernt und ist ihm in den letzten 3 Monaten unserer Beziehung näher gekommen (kein Sex, kein Körperkontakt, nur reden). Sie hatte mir von ihm erzählt, allerdings war ich eh so weit weg, dass ich davon nichts mitbekommen hab. Dann kam das Ende, sie hätte Gefühle für einen anderen Mann entwickelt und fühlt keine "Liebe" mehr für mich. Erste Reaktion war nur ein trockenes "OK", danach fing sie zu weinen an und ich verließ die Wohnung. Wir hatten bereits zusammengelebt, deshalb übernachtete ich in der nächsten Zeit bei Freunden. Allerdings kam nach dem ersten Schock(?) und der initialen Ignoranz eine Menge Gefühle hoch. Erst verfiel ich in eine starke Oneitis, da ich den Verlust meiner Familie komplett auf sie projezierte. Sie ist die einzige Frau in meinem Leben, die meine Familie jemals kennenlernen konnte. Nach etwa 2 Wochen schaffte ich es dann meine Gefühle etwas besser zu verstehen, und konnte den Verlust von ihr und den Verlust meiner Familie besser voneinander trennen. Die Trennung hat mich dazu bewegt, mich intensiv mit meiner emotionalen Situation auseinanderzusetzen (viele Tränen, viel Trauer). Irgendwann erreichte ich dann den Punkt, an dem ich meinen Verlust verarbeitet hatte und mir wurde klar, dass es nicht im Sinne meines Vaters wäre, dass ich den ganzen Tag nur trauernd herumsitze, sondern dass ich rausgehen sollte, um das Leben mit all seiner Schönheit zu genießen. Mit meiner neuen Lebenseinstellung bin ich direkt feiern gegangen und hab mit einer anderen Frau geschlafen. Ich hatte mir zu dem Zeitpunkt eingeredet, dass ich meine Ex-Freundin gehen lassen müsste und sie selbst rausfinden sollte, was für sie das Beste ist (eingeredet, weil ich es noch nicht wirklich glaube). Direkt am nächsten Tag bin ich zur ihr in die Wohnung, weil ich noch Sachen für den anstehenden Umzug packen musste und ich fühlte mich sehr entspannt mit ihr. Kein Anflug von Trauer, sondern Freude sie nochmal zu sehen. Das konnte ich anscheinend ganz gut in Worten transportieren und wir landeten schließlich bei ihr im Bett (von ihr initiert, "schlaf mit mir noch ein letztes mal"). Nächster Tag war dann doch wieder schwieriger, kam mir ein wenig benutzt vor. Andererseits guter Sex mit schöner Frau. Danach wieder für eine Woche keinen Kontakt, mir geht es gut. Sie schreibt mir eine SMS, dass sie noch Sachen von mir gefunden hätte. Ich antworte ihr, ob auch eine Küche dabei wäre, da ich in meiner neuen Wohnung noch keine Küche hatte. Ein paar SMS später frage ich sie, ob sie denn heute für mich kocht. Sie antwortet: "wenn du die Zutaten einkaufen gehst", ich schicke ihr ein Bild von meinem Kühlschrank, welcher nur eine Weinflasche enthält. Sie antwortet, "Flasche Wein reicht auch." Ich gehe dennoch einkaufen, sie kocht, wir haben Sex, ich übernachte bei ihr. Auf die Frage, "Was dass denn jetzt für mich wäre?", antworte ich: "Ein Abendessen mit einer schönen Frau". Seit diesem Zeitpunkt treffen wir uns 1-2 mal die Woche und machen etwas zusammen und haben danach Sex, es läuft also auf eine FB hinaus. In der Zwischenzeit habe ich auch schon andere Frauen kennengelernt, mit einigen treffe ich mich auch regelmäßig. Meine Ex weiß, dass ich mich mit anderen Frauen treffe, allerdings nicht die genauen Details. Sie hatte sich genau einmal mit Thomas getroffen, hat bei ihm übernachtet, allerdings kein Sex, hat mit ihm rumgemacht. Er hat sich daraufhin zurückgezogen, weil er anscheinend Angst hatte (vor was genau habe ich bis heute noch nicht verstanden). Sie hat auch mit einem anderen Mann geschlafen (hat sie mir zumindest erzählt), als sie mir das in einem Restaurant sagte und ich daraufhin nur sowas in der Richtung wie "mach einfach was dich glücklich macht", hat sie stark mit den Tränen gekämpft. An dem Punkt war es mir vollkommen egal, ob sie mit einem anderen Mann Sex hatte. Später tat es dann es doch nochmal kurz weh. Weiterhin hat sie mir gesagt, dass sie Thomas immer noch liebt. Allerdings hat sie mir zwischendurch auch gesagt, dass sie mich noch liebt. Eventuell seht ihr hier schon ein Muster ... Okay, jetzt zum eigentlichen Kern des Ganzen: - sie will mich unbedingt weiter sehen, eher zwanglos in Form einer FB, sie schließt generell nicht aus, dass wir irgendwann wieder zusammen kommen könnten - sie _sagt_, dass sie noch sehr starke Gefühle für "Thomas" hat - sie stellt desöfteren fragen, wie z.B. ob ich sie vermisse etc., wenn ich darauf nicht eingehe, wird sie sehr emotional (tränen etc.) - wenn wir zusammen unterwegs sind, geht sie sehr respektvoll mit mir um, sie geht auf mich zu, küsst mich von sich aus etc. - ich stehe auf den Sex mit ihr und verbringe gerne Zeit mit ihr - ich denke, dass ich sie noch nicht 100%ig losgelassen habe und sie durchaus noch Potential hat mir wehzutun Ich stehe zur Zeit vor der Entscheidung, ob ich die FB mit ihr beende und mich erstmal komplett zurückziehe oder ob ich es zur Zeit weiterlaufen lasse und einfach weiter daran arbeite sie loszulassen (dank der anderen Frauen sollte das ganz gut funktionieren). Auf der einen Seite verbringe ich gerne Zeit mit ihr und der Sex ist grandios, auf der anderen Seite denke ich mir, dass dieser Weg definitiv keine Zukunft hat, falls ich langfristig eventuell nochmal eine Beziehung eingehen will. Was meint ihr dazu? Wie würdet ihr euch in meiner Situation verhalten? Denke ich zu viel nach? :) Wenn ihr bis hier hin durchgehalten habt, dann bin ich sehr gespannt eure Meinungen und Einschätzungen zu hören.