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Alle erstellten Inhalte von Oh Johnny
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Endlich selbstbestimmt leben. Ratschläge gesucht
Oh Johnny antwortete auf toblerone23's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
hier noch eine persönliche Anekdote von mir: Ich hatte genau solche Erlebnisse (Angst vor Präsentationen, etc), und hatte mich dann auf den Weg gemacht, und z.B. angefangen solche Bücher zu lesen, wie du sie aufgezählt hast. Einen Wendepunkt hat aber, so komisch das klingen mag, ein "Selbstverteidigungskurs" an meiner Uni (Hochschulsport) gemacht. Ich bin da ohne grosse Erwartungen hingegangen, und war wie jeder andere im Kurs krass überrascht was uns erwartet hat: Ein russischer Trainer, der im russischen Militär war, jahrelang Kampfsport gemacht hat, und für den wir alle metrosexuelle Schwuchteln waren. Für ihn stand aber ein Ziel fest: soweit wie möglich uns das Mindset zu geben, auf dem wir Verteidigungsfähigkeiten aufbauen können. Also hat er im Training extremen Stress aufgebaut, uns angeschrien, überfordert etc, und uns im debriefing auf unsere Möglichkeiten hingewiesen, die wir mental haben um mit sowas umzugehen. Wenn jemand geblutet hat, hat er es einfach ignoriert, oder höchsten gesagt "Blut? Was ist das Problem? der Körper produziert mehr davon.", kleinere Verletzungen waren normal. Man musste nichts mitmachen und konnte jederzeit gehen (und hätte dann sein Geld zurückbekommen). Die meisten würden sagen, dass dieser Trainer krass unverantwortlich war - aber dieses Training hat bei mir grundlegend die Einstellung zu vielen Sachen verändert. In vielen Situationen bin ich jetzt viel ruhiger, bzw kann damit besser umgehen, dass die Situation ungewohnt oder stressig ist. -
OK - aber es war halt sehr stark betont in den beiden Absätzen, dass du als Servicekraft arbeitest/gearbeitet hast. Du kannst dir ja überlegen, ob du das zusammenfassen willst, in etwa so:
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Durch das von dir hinzugefügte bist du halt jetzt wieder die "Servicekraft" ... Tritt mal einen Schritt zurück - kann ja sein, dass der Kanadaaufenthalt für die die tollste Erfahrung deines Lebens war, und du durch deine Arbeit als "Servicekraft" Stories hast, die immer gut ankommen (oder was auch immer). Aber hier geht es um was ganz anderes, und da solltest du Sachen, die nur am Rande wichtig sind, eher dezent durchscheinen lassen, als dich an zentraler Stelle mehrfach damit zu wiederholen. "erfülle die vorgegebenen Anforderungen weil" ... auch wenn das nur ein Platzhalter ist: geh an den Teil mit einem anderen Mindset ran. "Anforderungen erfüllen" - das klingt für mich nach Bürokratenmentalität und Anspruchsdenken (ich erfülle die Anforderungen, also sollte ich die Stelle bekommen). Du solltest dich für die Firma interessant machen, und Potentiale betonen die, jenseits der Anforderungen, einen Nutzen für die Firma bieten können.
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Höllenritt der Psyche – ich verliere die Kontrolle
Oh Johnny antwortete auf Lieutenant Seblon's Thema in Persönlichkeitsentwicklung
Klingt nach dem, was schnell unter "Erfolg" eingeordnet wird, aber auch sehr anstrengend sein kann, wenn man nicht ganz der Typ für höher, schneller, weiter ist. (Und auch desillusionierend, wenn man merkt, dass das garnicht die eigenen Ziele sind). Könnte es sein, dass sich eine Überforderung Bahn bricht? Dass ein Erster Schritt sein könnte, einen Gang zurückzuschalten?- 23 Antworten
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- 1
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- Panikattacken
- Depression
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(und 3 weitere)
Mit folgenden Stichworten gekennzeichnet:
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Selbstständig machen - Wofür würdet ihr Geld bezahlen?
Oh Johnny antwortete auf pua.croc's Thema in Karriere & Finanzen
Ich habe mich letztens mit jemandem unterhalten, der eine Software für Physiotherapie-Praxen erstellt hat, und jetzt davon lebt (die Software kombiniert den Output von verschiedenen anderen Softwareprodukten, und erstellt automatisch die notwendigen Abrechnungen für Versicherungen und andere Stakeholder). Er ist nach einem bestimmten Schema vorgegangen (erinnere mich nicht mehr an den Namen), was in etwa dieses war: 1) finde Zielgruppen, zu denen du emotional positiv eingestellt bist, die du magst. Bei meinem Bekannten, waren das etwa 5 Gruppen. Physiotherapie, war darunter, weil er eine sehr positive Erfahrung nach einer Sportverletzung hatte. 2) Screene die Zielgruppen nach Größe, und danach ob die *Art* von Produkt, die du herstellen kannst, dort schon Verwendung findet / einfach übernommern werden könnte. In dem Beispiel, hat er die Zielgruppen danach aussortiert, ob sie im normalen Arbeitsablauf schon Software verwenden. 3) Finde heraus, was der Größte "pain-in-the-ass" für die Zielgruppe ist, durch Interviews, und sogar Praktika in einem oder mehreren Betrieben. So kam er auf die Idee mit der oben genannten Software. Muss nicht funktionieren, ist aber evtl eine Inspiration. -
Nayvadius, les dir mal Ood's Vorschlag aufmerksam durch, und achte darauf, wie sie alle Infos so verknüpft, dass sie für das Unternehmen relevant werden. Sei Sparsam mit Infos! (Zumindest im Anschreiben - du hast ja noch dein Resume/Lebenslauf -- und die beiden sollten nicht redundant sein). Und bringe Infos nur, wenn sie eine Verbindung zum Unternehmen herstellen. Denke dann nicht "ich bringe das, weil das zeigt, dass ...", sondern schreibe ganz explizit, wie sich das im Bezug auf die Stelle positiv auswirkt.
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das A und O bei jeder Bewerbung auf einen Job, der interessant ist, ist klar zu machen, das DU auf den JOB passt. Das Anschreiben muss SPEZIFISCH auf die Kombination von dir UND dem jeweiligen job sein. Das nutzloseste ist sich ein generisches Anschreiben aus dem Internet runterzuladen. Das zweitnutzloseste ist sich über die Firma zu informieren, und dann Versatzstücke von der jeweiligen Unternehmenshomepage in das Anschreiben reinzupacken, ohne den Mehrwert zu nennen, den du in diesem Kontext bringen kannst. Das drittnutzloseste ist ein generisches Anschreiben über sich selbst anzufertigen ("bin toll weil ...", "habe Erfahrung in ...") und dann fast unverändert an X Firmen zu schicken (kann funktionieren, aber man landet dann in der Gruppe von Firmen, die eher uninteressant sind). Das einzige was interessiert ist: warum passt DU besonders gut auf gerade DIESE Stelle? Welche konkreten Perspektiven siehst du in genau diesem Kontext? Was denkst du kannst du in diesem spezifischen Umfeld beitragen?
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Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny hat ein Thema erstellt in Karriere & Finanzen
Hi Leute, ich möchte mit euch meine aktuellen Pläne teilen, vielleicht bekomme ich hier ja inspirierendes Feedback. Zu meiner beruflichen Situation: Ich bin 31 Jahre, habe Informatik studiert und promoviert (Promotion ist fertig und muss noch verteidigt werden), habe während des Studiums Praktika bei mehreren grossen IT-Unternehmen gemacht (die wo alle hinwollen) und auch bei mittelständischen Unternehmen gejobbt. Meine Promotion wurde durch ein grosses amerikanisches IT Unternehmen finanziert, und im Moment arbeite ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter an einer amerikanischen Uni. Zu meiner Person: Ich bin vielseitig interessiert, vor allem Philosophie interessiert mich sehr, auch Sprachen (ich spreche English, Französisch und Polnisch) und Kunst und Musik. Nachdem in im Umgang mit Frauen ziemlich unbeholfen war und auch leicht depressive Phasen hatte, habe ich vor etwa 3-4 Jahren angefangen, mich intensiv mit Self-improvement zu beschäftigen, habe einen Psychotherapeuten aufgesucht, habe angefangen viel Kampfsport und Ausdauersport zu trainieren, habe u.a. "Lob des Sexismus", "Weg des wahren Mannes" und Eckhart Tolle gelesen. Langsam und stetig hat sich alles verbessert, ich habe eine wunderbare Freundin und auch sonst bin ich einigermassen erfolgreich in dem was ich tue. Dennoch finde ich fehlt irgendetwas, ich fühle mich irgendwie nicht so frei wie ich sein könnte, und ich habe auch das Gefühl mein Potential nicht ganz auszuschöpfen. Früher hätte ich versucht, jemand anderen für dieses Unbehagen verantwortlich zu machen, oder mir selbst die Schuld zu geben. Aus dem, was ich in den letzten Jahren gelernt habe, interpretiere ich dieses Gefühl jetzt aber als Ansporn, mein Leben auf das nächste Level zu heben. Und ich denke, die Chance dazu habe ich nur, wenn ich mich den Risiken aussetze, bestimmte bequem erscheinende Annahmen und Sicherheiten hinter mir zu lassen. Mir ist klar geworden, dass im Moment das berufliche Feld der Ort ist, der mein Leben am meisten bestimmt, und an dem ich ansetzen muss, schon alleine aus dem Grund, wieviel Zeit die Arbeit in Anspruch nimmt, und weil andere wichtige Sachen wie Beziehung im Moment gut laufen. Da zu Beginn des nächsten Jahres mein aktueller Vertrag an der Uni ausläuft, muss ich mich entscheiden, wie es weitergeht, und es stehen die folgenden Optionen zur Verfügung: Vertrag and der Uni verlängern, wissenschaftliche Karriere weiter ausbauen, und später weiter schauen. Bei grossen Firmen bewerben, und bis auf weiteres gutes Geld verdienen. Mich selbständig machen.Ganz oben auf meiner Zielliste stehen: Freiheit; Fähigkeiten entwickeln/erlernen, die mich unabhängig machenPersönlichkeit weiterentwickelnherausfinden, wie die Welt funktioniertSport; meine Lebensqualität erhöhen und meine Gesundheit förderneffektiv und nützlich seinEs ist vielleicht schon durchgeschimmert, dass ich denke, diese Ziele am besten mit der Option "selbständig machen" zu erreichen. Ich arbeite gerne und auch hart, aber ich bin mehr und mehr unwillig mich als "fleissig" oder "hart arbeitend" darzustellen, nur damit ein Arbeitgeber das Gefühl hat er bekommt was für sein Geld. Hierzu fällt mir eine Meldung ein, die ich kürzlich las: Die Weltbank, eine Organisation mit 10.000 Angestellten, hatte mal nachgezählt, wie oft ihre für die Öffentlichkeit angefertigten und bereitgestellten Berichte heruntergeladen (nicht: gelesen) wurden [1] - Fazit: 30%-40% wurden kein einziges Mal heruntergeladen. Ich könnte mir vorstellen, dass der Anteil der wirklich sinnvollen Berichte vielleicht bei 5%-10% Prozent liegt. Für die meisten der Weltbankbeschäftigten dürfte es aber wichtiger sein, fleissig zu wirken ("Chef, der Bericht ist fertig!"), als etwas sinnvolles zu tun, oder einfach mal früher aus der Arbeit zu gehen und eine Runde zu schwimmen und so Rückenschmerzen vorzubeugen. An der Uni kann ich ähnliche sinnfreie Verschwendung von Lebenszeit beobachten. [1] http://www.slate.com/blogs/the_slatest/2014/05/08/world_bank_reports_unread_policy_recommendations_go_undiscovered.html Bei meinen Praktika bei grossen Softwareunternehmen, die sich grosse Mühe geben den Angestellten etwas zu bieten, also gute Arbeitsbedingungen, viel Geld, Extras, Friseur, Unterhaltung, etc, kam ich auch dazu, den Begriff Wage Slave zu verstehen. Vorneweg: ich möchte die Bemühungen von Apple, Google & co nicht schlecht reden - für jeden, der seine Freiheit (nicht nur seine Leistung) gegen Geld tauschen möchte (und das sind nicht wenige), sind dies sicherlich gute Adressen. Dennoch - eines ist klar: das Unternehmen (inklusive der anderen Angestellten) erwartet, dass ein Arbeitnehmer den Grossteil seiner Lebenszeit dem Unternehmen widmet. Das ist einfach so, selbst wenn niemand die Zeit stoppt. Wenn man sich mal die Arbeitsverträge ansieht, stolpert man über Passagen, die dem Unternehmen automatisch das Recht an allem geistigen Erzeugnissen und Code zusprechen, selbst wenn dieser in der Freizeit angefertigt wurde; und über Passagen, die den Übergang zur Konkurrenz erschweren sollen (alles natürlich nur soweit gesetzlich erlaubt). All dies zusammen mit einer Kultur, die nahelegt einen grossen Teil des Einkommens zu verkonsumieren, evtl sogar im Zusammenhang mit Hauskrediten, teuren Autos und dergleichen, macht die Arbeitnehmer krass abhängig von den Unternehmen - Lohnsklaven eben. Im letzten Jahr habe ich einige Bücher gelesen, die mich motiviert haben, den Schritt in die Unabhängigkeit zu gehen. Die wichtigsten waren: "Early Retirement Extreme" (Jacob Lund Fisker)"Selbst Denken" (Harald Welzer)"Der Weg zum Erfolgreichen Unternehmer" und "Die Kunst seine Kunden zu lieben" (Stefan Merath)"Psychologie der Menschenführung" (Paschen und Dihsmaier)Ich habe zunächst versucht, die Prinzipien in meiner jetzigen Situation anzuwenden. Vor allem die Fisker und Welzer Bücher haben bei mir ein Umdenken ausgelöst, was mein Verhältnis zum Sinn von Geld und Konsum anbelangt. In den letzten Monaten hatte ich durchschnittliche Ausgaben von 700 EUR (alles inklusive) ich habe mich umgestellt nicht eingeschränkt: ich ernähre und kleide mich besser, und mache interessantere Sachen. Ausserdem habe ich mich in meinem Job an der Uni um "Unternehmeraufgaben" bemüht, und hatte im Sommer eine sehr gute Erfahrung, ein Team in einem schwierigen Forschungsprojekt zu führen. Allerdings merke ich auch immer mehr, dass es nicht das ist, was ich machen möchte, und dass ich meine Zeit lieber damit verbringen würde, meine Liste mit Telefonnummern abzuarbeiten, von Personen und Unternehmern, die ich nach Erfahrungen und Tips fragen möchte. Auch ärgert mich, wenn mein Chef (der leitende Professor unserer Arbeitsgruppe) mich zu sinnlosen Meetings abbestellt, wo die Hauptaufgabe ist, Forschungsförderungseinrichtungen in den Allerwertesten zu kriechen. Darüber kam es kürzlich sogar zu spürbaren Differenzen zwischen uns. Kurz: Ich bin entschlossen, mich auf die Suche zu begeben, nach einem sinnvollen, freien Leben. Ich habe finanzielle Rücklagen, die mich etwa drei bis vier Jahre lang versorgen könnten (bei ähnlich niedrigen Ausgaben wie im letzten Jahr sogar deutlich länger), selbst wenn ich keinen Cent verdienen sollte (davon will ich natürlich nicht ausgehen). Was ist mein Plan? Zunächst soll es vor allem darum gehen, herauszufinden, was ein gutes Geschäftsmodel für mich sein kann. Ich habe viele Ideen, die sich z.B. um bestimmte Technologien drehen, die ich in meiner Doktorarbeit entwickelt habe. Ein Ratschlag, den ich mir zu Herzen nehmen will, lautet aber oft: gehe nicht von deinen Fähigkeiten aus, sondern von den Bedürfnissen deiner Zielgruppe. Deswegen möchte ich in der ersten Phase eine zweigleisige Strategie fahren: Als Freiberuflicher Softwareentwickler meine Arbeitskraft Projektweise zur Verfügung zu stellen (am besten dabei vom Heimbüro aus arbeiten), und meine Ausgaben so gering wie möglich zu halten. Dabei will ich darauf achten, dass ich genug Zeit habe, meine Geschäfts- und Produktideen weiterzuentwickeln, meine potenziellen Zielgruppen besser kennenzulernen (d.h. Kontakte knüpfen, reisen, Marktforschung, Marketing). Als Vorbereitung darauf, erweitere ich bis zum Ende meiner Zeit an der Uni meine Programmierkenntnisse in den Bereichen, in denen ich denke, dass sie im Moment am Markt am meisten gefragt sind. Ausserdem mache ich im Moment zwei Online-Kurse zu Leadership und Marketing. Und ich versuche schon jetzt, mit so vielen Unternehmern wie möglich in Kontakt zu treten. Falls jemand Tipps zu meinem Vorhaben hat, oder selber Freiberufler oder Unternehmer ist, würde ich mich über jegliches Feedback freuen. --Johnny -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
So, dann melde ich mich mal wieder. Vorneweg, schonmal vielen Dank für die vielen guten Antworten! Ich möchte betonen, dass ich in dem Ursprungspost nicht danach gefragt hatte, ob ich mich selbstaendig machen soll oder nicht. Als Aussenstehender müsste man wohl davon abraten -- der Knackpunkt ist ja gerade, dass dies ein gewisses Risiko beinhaltet, und ich würde auch niemanden dazu anraten oder gar überreden wollen, ein solches einzugehen. Da im Endeffekt meine Entscheidung nicht davon abhängt, mit welcher Vehemenz mir Leute dazu raten oder abraten, geht einfach davon aus, dass ich mich schon entschieden habe, und überlegt welche Infos da nützlich sein könnten. Zumindest ist das die Perspektive unter der ich ohnehin alle Posts lese, und bei der ich glaube, dass alle am meisten davon haben. Mir ist durch die Diskussion hier allerdings klar geworden, dass ich den Ton durch den etwas reisserischen Titel "Wage Slave" selber gesetzt habe, und würde den Thread wahrscheinlich nicht nochmal so betiteln. Zum Thema Risiko. Ich sehe Risiko nicht nur als GeldEinsatz * P(scheitern) sondern es ist vor allem von der individuellen Situation abhängig, d.h. was sind die Auswirkungen eines solchen Verlustes. Und ich würde sagen, für die nächsten Jahre, sind diese Auswirkungen denkbar gering für mich (verglichen mit eventuell in 5-10 Jahren): Ich bin nicht verheiratet, habe keine Kinder, keine Hypothek, und habe meinen Lebensstil nicht so aufgebläht, dass es eine grosse Umstellung wäre, wieder bei null anzufangen. Ausserdem stehe ich nach meiner Promotion (mit meiner Entscheidung nicht im Unisystem zu bleiben) an einem natürlichen Wendepunkt, ich riskiere also nicht eine jahrelang aufgebaute Karriere als Arbeitnehmer. Hier ist, wie ich denke, dass diese Punkte mit einbezogen würden: ich denke, ich habe ein gutes Gespür für Ästhetik und Qualität. Ich sehe, wenn eine Technik, eine Theorie, eine Softwarearchitektur stimmig ist, wenn ein Programmierer nicht nur viel programmiert, sondern konsistent richtige Entscheidungen trifft, die dann ein stimmiges Ganzes ergeben. Dieser ästhetische Kompass hat mir im Rückblick schon oft geholfen (in Kombination mit eher formalen Methoden), zuletzt bei meiner Doktorarbeit. Mein Interesse für Kunst und Philosophie spielt da sicher mit rein. (Ich lese gerade "Zen and the Art of Motorcycle Maintenance", was viele meiner Gedanken dazu auf den Punkt bringt.)Sprachen und Kultur: Ich plane zwar nicht, in Indien oder Afrika was zu machen, dafür in der Tat in Osteuropa. Das Lohn- und Technologie Gefälle ist zwar nicht gar so dramatisch, wie in den von dir genannten Fällen, aber durchaus vorhanden. Das kann man nie wissen, im Moment sehe ich aber keine Probleme in diesem Bereich. Das ist vorerst mein Plan, und sollte mit Dr-Ing. auch ohne Probleme möglich sein, soweit ich mich informiert habe. Ein ganz wichtiger Grund für mich wäre noch, dass ich etwas sinnvolles machen möchte, also etwas, wo ich ein echtes Problem für jemanden löse, und die volle Freiheit habe, dieses Problem anzugehen, und über Risiken auf dem Weg dorthin selber entscheiden kann. Das kann in einem Unternehmen als Arbeitnehmer zum Teil auch der Fall sein, aber ich denke als selbständiger Unternehmer ist das zentraler. Die Formel lautet weder nicht arbeitserfahrung = erfolg oder keine Erfahrung = 99% kein Erfolg, sondern kein Durchhaltevermögen/kein Biss = 99% kein erfolg. Es hängt also nicht damit zusmamen daß man erfolg hat, wenn man aus dem entsprechenden Job kommt, sondern es hängt damit zusammen ob man das Durchhaltevermögen hat. Sehe ich auch so. Vielleicht auch aus der Erfahrung heraus, dass ich gerade meine Diss abgeschlossen habe. Am Anfang musste ich feststellen, dass ich von dem Thema null Ahnung hatte, und mein Betreuer fast ebenso wenig. In einem Bereich, wo viele amerikanische Top-Unis forschen. War ziemlich frustrierend am Anfang. Habe mich durchgebissen, und am Ende gerockt, gute Publikationen, und jetzt spiele ich in derselben Liga, wie Top-Forscher. Vielleicht ist mein Gedankengang einfach, wenn es im Unisystem geht, warum sollte es in dem Bereich wo ich richtig Bock habe was hochzuziehen, nicht gehen? -
http://www.bbc.com/news/world-middle-east-17491344
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Frage: FH vs Uni? Antwort: Es kommt darauf an. (Welche FH, welche Uni, welches Fach, was will man, welche Stärken hat man)
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Vielleicht hat Twistet nicht den von dir erwünschten Ton getroffen, aber an dem was er sagt ist was wahres dran! Wenn du einen Gegenpol hast, macht vielleicht das Lernen wieder Spass und ist vor allem viel effektiver, als wenn du Stundenlang unmotiviert lernst. Es mag vielleicht zunächst paradox erscheinen, aber weniger Zeit verwenden (dafür effektiver und ausgeglichener), kann zu besseren Resultaten führen. Der Ausgleich könnte z.B. kurz sein (ein paarmal pro Woche Sport in einem Verein), oder länger (Bergwanderung). Ansonsten, ich bin kein Jurist (habe Informatik studiert) - aber Arbeitsgruppen waren bei mir manchmal die Lösung für Lerntiefs.
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Lass dich nicht in ein ewiges hin- und her reinziehen. Ich würde die Botschaft setzen: Faxen -> das wars. Wahrscheinlich hast du diese Botschaft nicht früh genug gesendet (sonst hätte sie sich vielleicht die komischen Anflüge von vornherein gespart, und alles wäre in Butter). Nur wenn die jeweilige Dame schon ein fettes positives Punktekonto bei mir angesammelt hat, sehe ich über Ausreisser hinweg, und vermittle in solchen Situationen Sicherheit, wenn sie unsicher ist. Ich aber weiss nicht, ob ich dem diskutierten Fall überhaupt nochmal was in die ganze Geschichte investieren würde. "Wenn du das so siehst. Ich nicht, aber ok." wäre ein akzeptabler Schlusspunkt gewesen.
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Ich dachte das wäre ohnehin in etwa die Definition von Shit-test ...
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Zunächst muss ich sagen, dass der Text zu lang ist, ihn genau durchzulesen. Dennoch scheint mir, dass darin viel von Problemen und Sachen in der Vergangenheit, und Wünschen steht, aber wenig von Ideen, was du selbst als Optionen siehst. Deshalb die Frage: Was denkst du denn selbst, dass hilfreiche Schritte wären? Oder anders gefragt: Wenn ein guter Freund dir die Lage so schildern würde, wie du oben, welche Optionen würdest du sehen? Wenn du das mit uns teilst, könnte vielleicht noch anderes konstruktives Feedback von Leuten im Forum kommen.
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Hast du dir schonmal überlegt, zu einem Psychotherapeuten oder eine Beratungsstelle zu gehen? Ich bin mal während einer schweren Beziehungskrise zur psychologischen Beratungsstelle der Uni gegangen, und das hat mir damals sehr geholfen!
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hier noch ein Zitat, welches mir zum Threadthema einfällt: "Das dreimal zu sagende Zauberwort unserer Tage lautet nämlich keineswegs ‘Bildung, Bildung, Bildung’, sondern ‘Interesse, Interesse, Interesse’, und Interesse bedeutet zunächst immer Interesse an der nächsten Umgebung." - Max Goldt
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Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
Danke für deine Sichtweise! Ich hatte während meines Studiums eben die Hauptpriorität auf exzellente Studienleistungen und gute Praktika gelegt, und keine solchen Nebenprojekte gehabt. Was ich nicht verstehe, warum du davon ausgehst, dass es ein erfolgverprechender Weg sein kann, das neben dem Studium zu machen, aber riskant, wenn man sich mehrere Jahre selbst bezahlen kann, und seine gesamte Zeit zur Verfügung hat. Und, ja ich habe eine 'besondere Idee', die ich aber hier nicht diskutiere. Durch meine Praktika bei den Big Players ist meine Sicht der Dinge so, dass man dort hauptsächlich lernt, wie man in einem grossen Softwareunternehmen gute Software herstellt. Ich habe dort ziemlich viele nützliche Sachen gelernt, aber das meiste war sehr auf die internen Abläufe bezogen. Mein Eindruck war zumindest, dass solche grossen Unternehmen zumindest für den Arbeitnehmer der nicht dem gehobenen Management angehört, wie kleine abgeschlossene Universen sind - der Markt spielt keine Rolle, die internen Strukturen umso mehr. Ich persönlich, kenne niemanden, der aus einem Job in einem Grossunternehmen heraus gegründet hat - weil man einfach die Chancen ausserhalb des Unternehmens nicht mitbekommt. Bleiben noch die kleinen Unternehmen - und durch meinen Nebenjob, den ich bei dem mittelständischen Unternehmen während meines Studiums hatte, glaube ich einfach, dass die Risiken und Stress als Arbeitnehmer in solchen kleinen Unternehmen zwar etwas weniger sind als als Selbstständiger, aber nicht soviel. Und die Chancen schätze ich als geringer ein. -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
In Deutschland. -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
Wenn Du die Meetings mit Deinen Geldgebern, Investoren, "Business Angels", etc. für sinnlos hältst und stattdessen in Deiner Arbeitszeit (!) das machen willst, worauf Du halt gerade so Bock hast, dann wirst Du mit Deiner Selbständigkeit wohl eher nicht so weit kommen... Stimmt. Aber es macht einen grossen Unterschied, ob ich selbst die Richtung bestimme, und solche Meetings ein Schritt auf diesem Weg sind, oder nicht. -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
Ich würde im Zweifel den Massstab halt eher zu hoch als zu niedrig anlegen, was Partner angeht. Und ich denke, dass ich im Moment keine passenden Leute wüsste. Passende Leute zu finden wäre eine meiner Unternehmeraufgaben, aber starten würde ich alleine. -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
Danke für den guten Input, und die Buchtips - die meisten standen schon auf meiner Liste, und da mir jetzt "The Lean Startup" schon öfters empfohlen wurde, wird dies mein nächstes Hörbuch werden. Gerade das Pareto-Prinzip ist eine meiner Hauptmotivationen, mich selbständig zu machen. Ich liebe es, zu priorisieren, und mich dann auf die wichtigsten Sachen zu konzentrieren - und es windet mich z.B. wenn unser Chef ohne Nachzudenken Sachen verspricht, die überhaupt nicht in unserem Kerninteresse liegen, und hauptsächlich Arbeit verursachen. Wichtig ist, dass du dich irgendwann festlegst und diese Idee/dieses Projekt dann mit allem Nachdruck verfolgst. Kein Rumgewurschtel an 10 Fronten! In der Tat sehe ich das auch als einen Hauptknackpunkt an. Wichtig ist hier glaube ich, dass ich mir nichts vormache, und genau beobachte / tracke womit ich meine Zeit verbringe, und warum (d.h. was für ein Nutzen und Potential hinter den Tätigkeiten steckt). Ich habe hier vor, meine Tätigkeiten nach Stefan Merath in die drei Kategorien (F) Fachkraft, (M) Manager und (U) Unternehmer einzuteilen und daraufhinzuarbeiten, langfristig hauptsächlich U-Aufgaben zu übernehmen. Am Anfang möchte ich mir aber erlauben F-Aufgaben auszuführen, um Einblick in bestimmte Abläufe zu bekommen, und weil diese weniger Investitionskapital erfordern. Ich habe zu obigen Punkten noch eine Frage: Im Moment habe ich in etwa 5 verschiedene konkrete Ideen. Ich möchte natürlich nur eine von Ihnen entwickeln - nämlich die vielversprechendste. Und wahrscheinlich wird diese im Endeffekt auch deutlich anders aussehen, als ich mir das jetzt vorstelle. Dazu plane ich 1-2 Monate intensive Erforschung der Kundenbedürfnisse, Prototypen und Mocks erstellen, und auch Networking und Feedback einholen. Und mich DANN auf eines festzulegen - das widerspricht sich nicht mit deinen Empfehlungen, oder? Zunächst möchte ich als selbständiger Einzelunternehmer agieren, und erst dann Mitarbeiter einstellen, wenn genug stabiler Cash Flow vorhanden ist. Zum Thema gleichberechtigte Businesspartner mit ins Boot zu holen: Nur wenn diese über jeden Zweifel erhaben sind. Und realistischer Weise gehe ich nicht davon aus, dass ich jemand passendes finde, dem ich in diesem Ausmaß vertraue. (Mir würde im Moment nur genau eine Person einfallen, der ich fachlich und vom Mindset her das zutrauen würde - diese ist aber schon mit einem gutbezahlten Job versorgt) Zum zweiten Punkt: Ich sehe das Risiko, zunächst nebenbei als Freiberuflicher Softwareentwickler/Consultant zu arbeiten auch -- ich werde mir da nochmal genau die Vor- und Nachteile durch den Kopf gehen lassen. Als Vorteile würden mir einfallen: + Einkommen mit weniger Risiko, da direkt meine Arbeit angeboten wird + mir macht Softwareentwicklung Spass + ich bekomme Einblick in Geschäftsgebiete, aus denen sich weitere Möglichkeiten ergeben können Als Nachteile: - Arbeit nicht/nur schwer delegierbar - hält mich von "Größerem" ab -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
OK ich gebe zu, der Begriff Wage Slave ist vielleicht etwas polarisierend, und nicht ganz exakt verwendet ... aber dieser Begriff ist jetzt auch nicht so zentral für mich - meine Hauptmessage sollte jedenfalls rübergekommen sein. ... und vielen Dank schonmal für die interessanten Beiträge! Ich werde mich zu einigen Vorschlägen noch ausführlicher äußern, muss aber im Moment, ähm, ... arbeiten (Zeitverschiebung und so). -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
Wie lebt man als Erwachsener in Deutschland von 700 EUR im Monat ohne sich einzuschränken? Miete, Essen, Transport, Kleidung, Hobbys, Kleinkram! Mich würde interessieren, wie sich das bei dir zusammensetzt? Lies "Early Retirement Extreme" oder "Selbst Denken" - dies hat mir die Augen geöffnet, wieviel Konsum absolut unnötig ist. Miete: WG (statt Wohnung) Essen: selbst kochen (statt Ausgehen) Transport: stratetisch gelegene Position der Wohnung + Fahrrad (statt eigenes Auto) Kleidung: gut informiert strategisch kaufen (wohne in den USA, da ist Kleidung aber auch billiger) Hobbys: soziale Hobbys vorziehen, Materialintensive/stark kommerzialisierte vermeiden Kleinkram: am besten Vermeiden, bzw an den eigenen Prioritäten ausrichten -
Selbständig statt Wage Slave: Mein Plan für ein selbstverantwortliches Leben
Oh Johnny antwortete auf Oh Johnny's Thema in Karriere & Finanzen
Hast du versehentlich im falschen Thread gepostet? Ich habe weder Haus, Boot und Auto, und plane auch nicht, mir eines dieser Konsumgüter zuzulegen, ausser wenn es unbedingt sein muss. Statt einem "HB" habe ich eine wunderbare Freundin.