Cold Quid

Rookie
  • Inhalte

    3
  • Mitglied seit

  • Letzter Besuch

  • Coins

     0

Ansehen in der Community

0 Neutral

Über Cold Quid

  • Rang
    Neuling
  1. Hallo Journey, Hatte den Thread zu den Sticking Points gelesen, den IG2-Dialog komplett und den IG1 zu großen Teilen. Bin auch da jetzt komlett durch. Bei manchen Beiträgen war es etwas mühsam, weil es abstrakt formuliert ist, aber ich sehe den Sinn hinter dieser Art, Dinge zu auszudrücken. Besonders die Abschnitte zum Selbstwertgefühl muss ich mir noch einmal vornehmen. Die Abschnitte #2 (Angst), #23 (Bild eines optimalen Partners) und #12, #13, #14 habe mich gerade besonders angesprochen, da ist für mich einiges dran. Vielleicht ergibt sich auch noch eine besonders passende Literaturempfehlung. Von den erwähnten kenne ich bisher ein Buch von Sammy Molcho und das Büchlein zu Hirnforschung und Meditation von Singer/Ricard. Mochte ich beides, hat aber bisher keine Übertragung in Praxis gegeben... Hallo Journey, Mir ist aufgefallen, dass ich allgemein (meine LTR ist noch mal ein anderes Thema) in Wirklichkeit vielleicht gar kein so großes Bedürfnis habe, mich mitzuteilen und verstanden zu werden, wie es scheint. Aber ich kommuniziere trotzdem die ganze Zeit, wenn ich mit Menschen zusammen bin. Und wenn ich allein bin, dann schalte ich mein inneres Geplapper an und unterhalte ich in Gedanken mit Menschen (bzw. halte innere Monologe für sie). Die Frage ist, was will ich dann mit meiner Dauerkommunikation (idiotischer Weise) erreichen? Überfahren kann heißen, dass Du zuviel Information gibst als der andere nehmen kann oder will. Distanzlos kann heißen, dass Du eigentlich keine wirkliche Verbindung willst, dass Du nur einen Teil von Dir geben willst. Beides zusammen kann heißen, dass Du Dein Gegenüber mit Worten überforderst und keinen weiteren Ausdruck zulässt, um etwas zu kontrollieren oder zu verstecken. Das hat mir echt die Augen geöffnet, wow. Mache ich tatsächlich. Was kontrolliere/verstecke ich? Wahrscheinlich meine Unsicherheit, und dass ich eigentlich nicht weiß, wo ich mit meinem Gegenüber hin will. (s.o.) Fehlendes tatsächliches Interesse am anderen habe ich tatsächlich öfters, manchmal will ich einfach nur höflich sein oder Gesprächspausen vermeiden oder nicht allein auf der Party rumstehen, oder oder oder... Es ist aber wohl normal, dass man nicht immer echtes Interesse hat! Also wäre meine Lösung: Annehmen, dass nicht immer viel (verbale) Kommunikation sein muss. Grenzen setzen, immer mal wieder mit sich selbst auskommen. Gelegentlich auch mal nur eine entspannte Beobachterposition einnehmen. Fällt mir unglaublich schwer. Wenn ich einen tollen Geistesblitz habe, dann muss ich den dann auch unbedingt sofort meinem Umfeld mitteilen. Finde ich eigentlich selbst einen nicht besonders sympathischen Charakterzug... Damit käme die nächste Frage - warum mache ich das so zwanghaft? Um mich toll zu fühlen? Vielleicht? Ich weiß nicht, mir scheint die Spannung eigentlich erst zu wachsen/zu entstehen, während ich mein Gegenüber zulabere. Auf jeden Fall fehlt mir oft echte Aufmerksamkeit für mein Gegenüber. Daran will ich arbeiten. Kannst Du mir diese Aufregung genauer beschreiben? Wie und wo macht sie sich in Deinem Körper ersichtlich? Es ist vor allem ein unangenehm flattriges Gefühl im Bauch, ein bisschen wie wenn man hungrig ist und einem leicht schwindlig und übel davon wird. Dieses fahrige Gefühl breitet sich dann aufwärts aus. Kannst Du mir genauer beschreiben, wie sich dieser Stress in Deinem Körper ersichtlich macht? Atmung rutscht nach oben, Finger zittern, Feinkoordination der Muskeln lässt nach, Schwächegefühl im Bauch, kaum Wahrnehmung/Sensibilität unterhalb der Gürtellinie, Überspannung im Dreieck zwischen Schultern und Hinterkopf. Mental: Gedanken beschleunigt, noch schwieriger im Jetzt zu bleiben. Fühle mich als hilfloser Beobachter im eigenen Körper. Ist nicht immer so dramatisch, aber das wäre der Extremfall. Schwächegefühl in der unteren Körperhälfte und Überspannung in der oberen habe ich aber immer in diesen Situationen. Ich muss dazu sagen, dass ich Musiker bin und diese Probleme in tatsächlichen Extremsitutationen wie Auditions und Soloauftritten vorkommen. Damit haben wir Musiker fast alle zu kämpfen, ist in meinem Kontext nicht so krankhaft, wie es hier vielleicht klingt. Allerdings ist mein Lampenfieber einer meiner noch immer nicht genügend bearbeiteten Sticking Points in meinem Musikstudium. Du wiederholst mehr in Deinem Leben, als Du denkst. Nimm einmal die Nahrungsaufnahme her, wie oft am Tag nimmst Du Nahrung zu Dir? Hier stellst Du schon erreichtes her und doch schmeckt es jedes Mal anders, nicht nur weil die Nahrungsmittel sich ändern, sondern auch weil ein Nahrungsmittel nicht immer gleich schmeckt. Da hast du den Finger in die Wunde gelegt, gerade beim Essen fällt mir die Achtsamkeit nicht gerade leicht. Ich bin ein ganz furchtbarer Schlinger... Habe mir langsames und bewusstes Essen schon des ofteren vorgenommen, aber eigentlich noch nie geschafft. Was wäre eine realistische Aufgabe? So allgemeine Vorsätzte sind nicht gerade meine Stärke in der Umsetztung... Was hältst du von: 1. Bei jeder Mahlzeit sich zumindest ein mal die Sinneseindrücke bewusst machen und achtsame Geisteshaltung einnehmen. 2. Jeden Tag mindestens einmal 5 Minuten Meditationsübung machen. Aber auch wirklich machen... 3. In Gesprächen immer mal wieder versuchen, mein Gegenüber genauer wahrzunehmen. Labermodus immer wieder abbremsen. Überlegen, was ich tatsächlich vermittlen will und was mein Gegenüber tatsächlich aufnehmen kann. 4. Blickkontakt trainieren. (ahhh, schwer)
  2. Danke euch beiden erst mal. Habe frühestens morgen Zeit, vernünftig zu antworten. @Journey: habe den Entwicklungsthread noch nicht gelesen, arbeite mich da jetzt durch.
  3. Hallo ihr beiden, vielen Dank erst mal für eure Arbeit. Ich habe in den letzten Tagen sehr viel in eurem Thread gelesen, und es haben sich so viele neue Einsichten dabei ergeben. Danke! Für mich haben sich einige Stellen herauskristallisiert, an denen ich nicht weiterkomme, bzw. die mich eigentlich schon immer als Teil meines Charakters verfolgen. Ich werde mal versuchen, es unter Schlagworten zusammenzufassen, aber es bleibt leider in meinem Kopf doch etwas wirr. 1. Theorie und Praxis Ich bin jemand, der schnell Erkenntnisse/Einsichten/Erlebnisse hat, mein Gehirn ist eher auf der flinken Seite. Aber dann fehlt der nächste Schritt, eine Integration in den Alltag passiert kaum. Ich neige auch zu schnellen Urteilen und Rationalisierungen. Verstanden - abgehakt? Ich glaube ich Übertrage eine Vorgehensweise, die beim Aneignen von Lernstoff super ist, aber nicht im Leben. Wenn mich Menschen auf Dinge hinweisen, ist meine erste Reaktion auch oft "Ja, aber blabalbal [klugesgeschwätz]". Beispiel für dieses Nachlassen, wenn es um die Praxis geht: Ich habe einen aha-Effekt durch Meditation in Anleitung durch einen Coach, bin offen für diese Eindrücke, aber es nutzt sich schnell ab. Ich mache es ein paar Tage lang, dann höre ich auf damit. Ich kann nicht sagen warum, irgendwie habe ich andere Dinge im Kopf. Passiert mir mit vielen Dingen, die Wiederholungen brauchen. Wie wiederholt man richtig? Irgendwie ist es dann nicht mehr erlebt, weil ich nur versuche, etwas schon erreichtes wiederherzustellen. Warum springe ich wieder ab? War alles nur ein Strohfeuer? Mein anfänglicher Enthusiasmus ist vielleicht fast hysterisch und nicht aus meiner Mitte heraus? Ausgeprägte Aufschieberitis (habe ich sehr stark). Oder brauche ich einfach längerfristig input? Ich weiß es nicht. Beim Schreiben dieses Textes lässt zum Beispiel auch das Gefühl, etwas für mein Inner Game tun zu müssen, schon sehr stark nach. Könnte ich als Erleichterung durch das Formulieren interpretieren und damit als Erreichen eines Ziel. Tatsächlich lässt aber meine Motivation, am Inner Game zu arbeiten einfach nur nach, weil ich mich durch das geplapper akut besser fühle. 2. Beruflich Aufgrund von Punkt 1 komme ich im Beruflichen bei Themen nicht weiter, bei denen ich schon seit 4 Jahren weiß, wie die Lösung wäre. Ich setzte es nur nicht konsequent um. Ich vermeide es auch schon immer, Ziele zu formulieren, weil ich befürchte, sie sowieso nicht zu erreichen. Mein Nervositätsproblem bei Vortrag wird mittlerweile sogar von dem Gedanken getrigger: "Mensch, das läuft aber gut, könnte sogar klappen!" Boom - Stress ist da. Stress durch Hoffnung!? 3. Gesprächsführung Ich habe in letzter Zeit hier eine Menge gelernt (auf rationaler Ebene...) über die Wechselwirkungen und Mechanismen der zwischenmenschlichen Kommunikation. Habe da größeren Nachholbedarf. Ich glaube, dass ich Menschen oft überfahre durch eine distanzlose Art. Gestern habe ich einen Verrückten in der Straßenbahn gesehen, der völlig unkontrolliert auf andere Fahrgäste eingeplappert hat. Da ist mir aufgefallen, dass meine Social Skills nur unwesentlich besser sind! War ein seltsames Gefühl, sehr orientierungslos. Habe dann überlegt, wo ich ansetzen könnte, und dann wusste ich eigentlich nicht mal mehr, warum ich überhaupt kommunizieren und mich mitteilen möchte. Neulich habe ich wärend eines Gesprächs auf einer Party überlegt, ob ich meinem Gegenüber eigentlich in die Augen sehen kann. Das hat mich so gelähmt, dass ich gar nicht mehr wusste, wo ich hinsehen soll. Augen = Starren, woanders = unsicher/gestört. Dannach wollte ich das Gespräch nur noch ganz schnell verlassen. Wenn ich nicht einfach impulisv drauf los rede, tappe ich völlig im Dunkeln. (4. noch etwas kurzes am Rande: Bei Entspannungsübung kommt bei mir oft Aufregung wellenartig hoch. Bedeutung? Kommt etwas unterdrücktes hoch, oder erzeugt die Übung gleich einen neuen Erwartungsdruck?) Hättet ihr Anregungen für mich? Ich traue mich nicht mal, zu allen 3 Punkten eine knappe Frage zu formulieren, weil ich befürchte, durch Pseudorationalisierungen Dinge auszuschließen und am Kern vorbeizugehen. Punkt 1 belastet mich direkt und akut am wenigsten, aber ich befürchte, dass ich mit den anderen Bereichen nicht weiterkommen, wenn ich das nicht bearbeite. Wäre ganz toll, wenn ihr euch die Zeit nehmen würdet!