NiceGuy1981

In der letzten Zeit gab es andere, auf die ich wirklich stand. E. war eben immer beim Feiern und so dabei. Aber eigentlich fand ich sie auch ganz gut - aber eben im Sinne von "2. Wahl". Im Moment denke ich aber viel an sie und merke, dass sich mein Interesse verstärkt. Mit Gefühlen für Frauen ist es bei mir immer so eine Sache. Ich lasse Gefühle wie "die finde ich scharf" und insbesondere Verliebtsein nicht so richtig zu, aus Schutz vor Enttäuschungen. Daher weiß ich oftmals selbst nicht, was ich für eine Frau empfinde. Es sei denn, das Gefühl ist enorm stark. Dann denke ich ständig ich an diese Frau, um an Ende wieder enttäuscht zu sein, weil ich nicht weiß, wie ich an sie rankommen soll.

1.) Ich kann nicht auf die absolute Traumfrau warten, bei deren Anblick ich sofort dahinschmelze. Und E. finde ich optisch ansprechend, auch wenn sie nicht das Non-Plus-Ultra für mich ist. Man muss eben nehmen, was man kriegen kann. Unter Umständen wäre ich sogar für mehr als "einen Fick" bereit. 2.) Ich habe immer irgendwelche Ausreden gehabt, warum ich es nicht versuche: "Ich habe im Moment so wenig Zeit", "Meine Wohnung ist nicht aufgeräumt", "Ich bin in eine andere verliebt", "Die erzählt es allen herum, wenn es peinlich endet" oder "Nachher entstehen Konflikte im Freundeskreis". Diese ganzen Sachen sind aber Mindfuck und dienen meiner "Waschlappen-Seite" nur als Vorwand, so weiter zu machen wie bisher. [zum Begriff "Mindfuck: http://www.amazon.de/Mindfuck-selbst-sabotieren-dagegen-k%C3%B6nnen/dp/3426655071 ] 3.) Ich habe das Ziel, die Friendzone-Falle mal zu verlassen. 4.) Man kann doch auch in einer Freundschaft mehr machen als nur reden.

Danke für die vielen Beiträge. Interessant, dass das so unterschiedlich eingeschätzt wird. Ich gehe mal auf ein paar Sachen ein: Bin dabei, mich einzulesen. Vor einigen Jahren war ich noch so verklemmt, dass ich gar nicht über Dinge gesprochen habe, die mit Sexualität zusammenhängen. Ich bin rot angelaufen und fing an zu stammeln. Mittlerweile rede ich mit Frauen (sogar mehr als mit Männern) über die intimsten Dinge. Ich bin einfach froh, dass ich da lockerer geworden bin. Und es ist mir lieber, dass ich entspannt über "Frauenthemen" wie durchsichtige Unterhöschen, die ästhetische Qualität eines Dekoltees, Vibratoren, Vaginalsekret als Parfum hinter den Ohren [macht eine Freundin angeblich] und eben auch die Pille sprechen kann - als der verklemmte Typ zu sein, der bei derartigen Themen sofort in Panik ausbricht. Ich habe mittlerweile gemerkt, dass mein grundlegendes Problem die Eskalationsangst ist. Alle anderen Dinge (wie Frauen ansprechen) hängen wohl damit zusammen, dass ich mir immer dachte, es bringe ja doch nichts. Entweder bin ich nach langen Gesprächen in der "Friendzone" gelandet - oder es sind mir die Gesprächsthemen ausgegangen und habe mich dann verabschiedet. Ich arbeite derzeit daran, Schritt für Schritt meine Eskalationsangst zu überwinden. Ich habe damit angefangen, Frauen öfter einfach mal anzufassen - sie z.B. in Alltagssituationen unverfänglich am Arm zu streicheln ("Ich mag Dich. Du bist so süß." auf nonverbale Art) oder die Begrüßungsumarmung etwas inniger zu gestalten. Ich merke auch schon, dass das gut ankommt. Früher war die Befürchtung einfach zu groß, ich würde als aufdringlicher Typ angesehen werden. Ich denke, die Einschätzung ist nicht richtig - weil sie dafür bekannt ist, dass sie "unterfickt" ist. Wenn sie viel Sex hätte, wäre das mir sicherlich bekannt. In meiner "Clique" wird viel über jede/n gesprochen. Ich bin keinesfalls auf sie festgelegt. Das ist nur hier so, dass ich gerade eine Chance sehe. Das könnte zutreffen. Vor ca. zwei Monaten hat sie mir schon mal gesagt, dass sie sich oft einsam fühlt, besonders abends im Bett. Das kann man wohl als IOI ansehen, oder? Ich bin gar nicht so richtig darauf eingegangen. Erst seit kurzem habe ich das Bewusstsein, aktiver auf so etwas einzugehen. Wäre die folgende Reaktion passend: "Interessant. Geht mir auch manchmal so. Wie passend (verschmitztes Anlächeln)... Ach ja, Du hast ja überlegt, nächstes Wochenende auf Party zu gehen. Was ist denn so geplant? Ich denke, beim nächsten mal werde ich so reagieren - zumindest gleich darauf, etwas das in Richtung Treffen geht, ansprechen. Hört sich gut an. Ich habe sie schon ein paar mal gestreichelt. Ich habe den Eindruck, dass sei seitdem immer mehr Kontakt zu mir sucht. Was bei der Eskalationsangst auch mit reinspielt, ist, dass ich mit ihr (bzw. mit Frauen, wo es ähnlich war) selten alleine bin. Und in der Öffentlichkeit kommen eben noch mehr Störfaktoren dazu (Was denken die anderen?). Und ich habe auch das Pech, ständig "unterbrochen" zu werden. Sobald man mal alleine ist, kommt irgendjemand an und setzt sich dazu. Ich sollte mal ein Date ausmachen bzw. irgendwas zu zweit mit ihr machen. Mal gucken, was daraus wird. Wenn wir nur Freunde bleiben, ist mir das auch recht. Ich schaue mich woanders um und fange dort an, das Gelesene anzuwenden.

@golodiac: Gute Sache! Wir können uns gerne mal austauschen. Ich habe in diesen Tagen viel zu tun und kann nun nicht so viel schreiben, aber am Wochenende ziehe ich wohl mal wieder auf Party los und werde berichten, falls etwas PU-relevantes passiert.

@Effection: Ja, das stimmt. Ich falle Innergame-mäßig immer wieder zurück. Ich bin da sehr zwiegespalten: einerseits weiß ich, dass ich ein sehr sympathischer, beliebter Mensch bin und dass ich stolz auf mich sein kann - andererseits befürchte ich, dass ich für einen komischen Kauz gehalten werde. Letzteres steckt tief in mir drin, obwohl es heute eigentlich keinen Grund dafür gibt. Das liegt wohl an schlechten Erfahrungen in meiner Jugend. Ich habe damals relativ stark gestottert (bin es heute zu 95% los) und kam daher eben etwas bekloppt rüber. Ich merke, dass das Unsinn war, was ich da geschrieben habe. Ich verstehe mich mit der Kollegin so gut, dass ich auch Gesprächsthemen finde, mit denen ich gut rüber komme. Die Bedenken mit den Kumpels treffen aber zu. Die anderen haben es einfach besser drauf als ich. Ich denke, ich werde erstmal mit ihr alleine was machen. Falls es zu langweilig sein sollte, kann ich mit ihr immer noch dahingehen, wo die anderen feiern. Ich denke, ich flüchte mich zu oft in eine Art Selbstmitleid. Das will ich abstellen.

Hi Smarthoch2, vielen Dank für die Antwort. Dein Erfolg ermutigt mich sehr. Ich merke schon, dass ich durch das Querbeet-Lesen im Forum schon mehr Mut gewinne. Ich spiele die Berichte im Kopf für mich ab und überlege mir, ob ich auch so handeln könnte. Und ich denke mir immer mehr: "Wieso eigentlich nicht?" Ich denke, ich werde am kommenden Wochenende die Gelegenheit haben, mein Glück zu versuchen - dann berichte ich hier davon. Vielleicht kommt am Wochenende auch eine besondere Situation auf mich zu: eine recht attraktive Arbeitskollegin (29 J.) möchte gerne mal mit mir feiern gehen. Sie hat gerade mit ihrem Freund Schluss gemacht und ist neu in der Stadt. Ich merke, dass sie den Kontakt zu mir sucht. Wir lachen auch oft miteinander. Ich kann nur nicht - wie immer - einschätzen, ob es sich um Flirten oder um reine Freundlichkeit handelt und befürchte, dass das wieder über Friendzone nicht hinausgeht. Aber vielleicht läuft da ja was - obwohl ja davon abgeraten wird, was mit Arbeitskolleginen anzufangen. Aber für mich gab es ständig irgendwelche Gründe, warum es jetzt gerade oder mit der Person nicht geht. Ich muss auch mal zugreifen. Eigentlich habe ich erst überlegt, sie mit zu meinen Kumpels zu nehmen, mit denen ich immer feiern gehe. Ich würde zeigen, dass ich Teil einer coolen Clique und kein nerdiger Eigenbrödler bin (was sie vielleicht von mir denkt). Außerdem könnte es langweilig werden, zu zweit was zu machen. In größere Runde drehe ich auf, überzeuge aber in zweisamen Runden nicht unbedingt. Ich möchte ja, dass das ein lustiger Partytag wird, der dann auch mal wiederholt wird. Andererseits kann das so enden, dass mir ein Kumpel die Show stiehlt und ich wieder der nette Typ bin, der da was "vermittelt" hat. Ich stehe dann mit einem aufgesetzten Lächeln daneben, um mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr ich mich ärgere und werde wieder emotional zurückgeworfen. Den Leuten zu sagen "Lasst die Finger von ihr" wäre mir irgendwie peinlich und würde zu richtigem Stress führen, wenn doch so etwas passiert. Ich bin da noch unentschlossen.

Moin Leute, nachdem ich mich in den letzten Jahren oberflächlich mit Pickup beschäftigt habe, habe ich mir nun überlegt, es mal ernsthaft anzugehen. Ich bin 30 Jahre alt, habe studiert, bin berufstätig, bin nicht wirklich hässlich, bin eigentlich auch nicht übermäßig schüchtern, bin humorvoll und kommunikativ, bin gut gekleidet, verfüge über einen großen und vielfältigen Freundeskeis, gewinne schnell Sympathien, bin "bester Freund" vieler attraktiver Frauen - aber ich hatte erst selten Sex und bin noch nie bei einer Frau gelandet, die ich wirklich attraktiv finde bzw. in die ich mich verliebt habe (hatte also auch noch nie eine feste Freundin). Ich bin im Grunde mit mir zufrieden und habe ein Selbstbewusstsein im Sinne von "So wie ich bin, möchte ich sein. Ich will mich nicht verändern." Ich leide aber dennoch darunter, dass ich es einfach "nicht drauf" habe, bei Frauen zu landen (kein Wunder). Ich weiß einfach nicht, wie man richtig flirtet/bagerrt und es war mir immer zu peinlich, diesbezüglich Kumpels um Rat zu fragen. Ich warte immer darauf, dass eine Frau mir eindeutige Signale gibt, bis ich mich traue, sexuelle Absichten zu zeigen - und dass Frauen bei mir den "ersten Schritt" machen, kommt eben sehr selten vor, und wenn es doch mal passiert, bin ich überfordert und scheitere. Ich spreche zwar gelegentlich Frauen in der Disco an ("Willst Du Dich mit mir mal an die Theke setzen und was trinken?") und wenn es dann zu einem Gespräch kommt, läuft nichts, weil ich mir Gedanken über negative Konsequenzen meines Handeln mache. Ich habe Angst davor, dass mir Frauen vorwerfen könnten, ich hätte sie belästigt. Deshalb traue ich mich nicht, Frauen wild anzutanzen, sie im passenden Moment anzufassen bzw. ihr einfach durch Worte klar zu machen, dass ich sie mit nach Hause nehmen will. Ich habe auch einfach zu viel Respekt vor (bzw. Unterwürfigkeit gegenüber) Frauen, um sie als "Sexobjekt" behandeln zu können. Ich sag mal salopp, ich bin ein Opfer des Feminismus. Meine wenigen sexuellen Erfahrungen habe ich von Suff-Aktionen, in denen ich im besoffenen Zustand von besoffenen Frauen in eine dunkle Ecke mitgenommen worden bin, weil sie keinen anderen gefunden haben. Ich fand die Frauen nicht wirklich toll und sie mich auch nicht. Das lief dann sexuell auch nicht besonders gut und es waren auch keine besonders positiven Erfahrungen für mich. Ich habe das alles immer so akzeptiert und es nie ernsthaft angegangen, mich in dem Bereich zu verändern. Als Student konnte ich eher damit leben als jetzt. Damals hatte ich genug Freizeit, um trotz frauentechnischen Misserfolgs ein schönes Leben zu führen. Aber nun arbeite ich und verfüge nicht mehr über die Freizeit, mir häppchenweise Glück zu verschaffen - und ich beginne immer mehr unter der Abwesendheit von Sex und Liebe (im Sinne von Eros) zu leiden. Ich stelle mir immer mehr die Frage, was eigentlich mit mir los ist. "Bin ich etwa so hässlich? Habe ich zu weiche Gesichtszüge? Sehe ich zu unmännlich auf? Habe ich einfach nur Pech? Lastet ein Fluch auf mir?" sind die Fragen, die ich mir immer stellte. Aber mit der Zeit wurde mir immer klarer, dass die Antwort sehr einfach ist: Ich habe einfach nie die Kompetenzen fürs Abschleppen erlernt und verfüge daher über keine positiven Erfahrungen. Das ganze liegt wohl daran, dass ich sehr spießig-verklemmt (antisexuell) erzogen worden bin und daher in der Pubertät mit dem "Mann werden" nicht so klar kam. Und was man in der Jugend nicht gelernt hat, ist als Erwachsener schwierig nachzuholen. Ich weiß, dass das Motto "irgendwie wird es schon klappen" - auf dem ich mich bisher ausgeruht habe - nicht klappt. Ich muss ernsthaft an mir arbeiten. Ich hoffe, ich habe die Disziplin mich ernsthaft in PU einzulesen und den Mut das umsetzen. Ich glaube, genau für Leute wie mich ist das gemacht. Je älter man wird, wird es immer schwieriger. Frauen in meinem Alter sind größtenteils vergeben und als 30-jähriger bei süßen 20-jährigen zu landen ist nicht so leicht. Aber dennoch sollte ich nun mal durchstarten - lieber spät als nie. Ich will auch noch den konkreten Vorfall posten, der mich dazu gebracht hat, was zu ändern und mich ernsthaft mit PU zu beschäftigen - aber ich möchte das hier erstmal nicht zu lang machen. Denn zu lange Texte liest keiner. "Mutmach"-Kommentare sind erwünscht.