[Review] Buch: Bad Boys

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"Was ist ein Bad Boy? Er ist ein Rebell ohne Grund, ein cooler Typ in Motorradjacke, ein realer Huckleberry Finn, der Sie auf eine Abenteuerreise auf dem wilden Strom des Lebens mitnehmen will. Er ist ein Sensibelchen, launisch und fühlt sich stets unverstanden - ein Träumer, ein Verführer, ein Draufgänger. Er ist ein Mann voller Geheimnisse und von faszinierender Rätselhaftigkeit. Er ist einerseits ein verlorener kleiner Junge, andererseits ein Mann mit gefährlichen Schattenseiten. Mit seiner gemeinen Art bricht er Ihnen das Herz - doch egal, ob er nun böser Wolf oder ein verwegener Desperado ist, er wird sie hundertprozentig so weit bringen, dass Sie sich nichts sehnlicher wünschen, als ihn von seinem (Welt-)Schmerz zu befreien. Er ist verletzend, grausam oder einfach gedankenlos und egozentrisch, aber man kann nicht widerstehen, sich hinter ihm aufs Motorrad zu schwingen und mit ihm in die schwüle Nacht hinein zu brausen. Und wenn Sie dann endgültig Ihr Herz verloren haben... ist er plötzlich auf und davon!"

Wow. Dies ist der erste Absatz des Bestsellers "Bad Boys" von Carole Lieberman und Lisa Collier Cool, Untertitel: "Wie man sie erkennt, wie man sie liebt und wie man sie wieder los wird". Es handelt sich also um ein Self-Help-Buch für Frauen, genauer für "alle Frauen, die erobert, aber nicht beherrscht werden wollen", wie der Klappentext es ausdrückt. Dieses Buch zu lesen, hat mir persönlich ein Türchen für das Verständnis weiblicher Attraction geöffnet. Diese wirkt nicht nur widersprüchlich, sondern ist für die Frau in den meisten Fällen selbst nicht erklärbar.

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Die Autorinnen, eine Psychologin und eine Journalistin, benutzen zwölf Archetypen aus Märchen und Romanen, um die Eigenschaften verschiedener Männertypen herauszustellen, die ihrer Meinung nach erregend und verletzend zugleich sind - eine Mischung, die eine Frau verrückt machen kann. So kriegen wir es mit dem bösen Wolf, dem Zauberer von Oz oder Pinocchio zu tun. Das klingt nicht nur kitschig, es liest sich auch kitschig. Dennoch sind die Analysen der Persönlichkeitsstrukturen und die daraus gezogenen Schlussfolgerungen treffend und durchaus interessant.

Für den Verführer ist das Buch sicher nicht als Gebrauchsanweisung zu sehen (auch wenn es dazu vermutlich sogar geeignet wäre), aber es bringt interessante Einsichten in die Gefühlswelt von Frauen, die nicht auf Nice-Guys stehen. Es beschreibt und analysiert, was in ihnen vorgeht und gibt so eine ansonsten verschlossene Perspektive.

Ich habe es zweimal gelesen, einmal vor etwa einem Jahr und dann noch einmal vor Kurzem. Beim zweiten Mal habe ich hin und wieder eigene Verhaltensweisen in den geschilderten Figuren erkannt, was noch zu einigen weiteren Erkenntnissen geführt hat.

Fazit: Obwohl ich nicht mit allen Positionen der Autorinnen übereinstimme und gar nicht zur Zielgruppe gehöre, empfehle ich dieses Buch.

Das Review bezieht sich auf die deutsche Übersetzung.

Gebundene Ausgabe: 399 Seiten

Verlag: Droemer Knaur (2001)

Sprache: Deutsch

ISBN-10: 3426667029

ISBN-13: 978-3426667026

Titel der Originalausgabe: Bad Boys. Why we Love Them, How to Live With Them, And When To Leave Them

erschienen beim Dutton-Verlag, New York

bearbeitet von Jack Green

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Die Buchbesprechung klingt spannend und macht Appetit auf die Lektüre. Leider scheint das Buch vergriffen zu sein.

Welches sind denn die zwölf Archetypen der Bad Boys, die in dem Buch beschrieben werden?

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Er ist ein Sensibelchen, launisch und fühlt sich stets unverstanden - ein Träumer, ein Verführer, ein Draufgänger. Er ist ein Mann voller Geheimnisse und von faszinierender Rätselhaftigkeit. Er ist einerseits ein verlorener kleiner Junge, andererseits ein Mann mit gefährlichen Schattenseiten. Mit seiner gemeinen Art bricht er Ihnen das Herz - doch egal, ob er nun böser Wolf oder ein verwegener Desperado ist, er wird sie hundertprozentig so weit bringen, dass Sie sich nichts sehnlicher wünschen, als ihn von seinem (Welt-)Schmerz zu befreien.

Sehr gut, mal sowas hier zu lesen! In der PU-Szene herrscht gerade bei den Anfängern ja ein ganz grausliches Bild vom "Badboy" vor: Der emotionslose Macho, der Frauen wie Dreck behandelt etc.

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