Vergesslichkeit und Aufmerksamkeitsprobleme

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Servus,

Ich schreibe diesen Text um diese Uhrzeit, weil ich die Befürchtung habe, all das, was momentan in meinem Kopf noch so präsent ist, bis morgen wieder vergessen zu haben. Ich bin gerade zurück von einer Ersti-Party, deren verpasste Chancen mich einfach nur noch frustrieren. Ich wurde von einer HB 5, einer HB 8, einer HB7 von IOIs förmlich überschüttet, so offensichtlich, dass ein Kollege von mir mich auch schon darauf aufmerksam machte. Ich sehe überdurchschnittlich gut aus, bin sportlich gebaut und groß. Das Problem war jedoch, dass ich ungewollt jede ihrer Approaches/Versuche abgeblockt habe. Dies lag mitunter an der sehr hohen Lautstärke der Musik, aber auch an meiner gefühlt sehr kurzen Aufmerksamkeitsspanne. Insbesondere bei Locations mit hoher Energie, wie in Clubs oder auf Partys, schaltet mein Kopf sozusagen auf Leerlauf. Ich spreche fast ausschließlich, wenn jemand auf mich eingeht oder eins von den seeehr wenigen Themen angeschnitten wird, wo ich gut mitreden kann. Komischerweise gehen/gingen mein ganzes Leben lang viele Leute auf mich ein und somit ist mir dies erst als ich mit meiner PU-Entwicklung im Sommer letzten Jahres angefangen haben, wirklich als Problem bewusst geworden. Ich habe es satt die passive Rolle zu spielen und spüre auch, wie mich dieses verankerte Verhalten ohnmächtig macht, wenn es darum geht, in sozialen Situationen MEINE Ziele zu verfolgen und nicht von denen anderer abzuhängen. Sprich: Bisher habe ich nur sehr aktive HB 6en (maximal) abbekommen, weil ich nicht die Möglichkeit habe, auf HB8en oder 9en, die Interesse signalisieren, einzugehen.

Diese ganze Chose fußt auf einem riesigen Problem, was ich habe: Die Problematik Gespräche zu führen. Jetzt mag jemand sagen „Schön, hatten wir doch alles schon zig mal. Mach die ST-Übungen, Assoziationsketten etc pp“. Mache ich jetzt knapp 5 Monate regelmäßig mit einem wenn überhaupt nur sehr geringen positiveren Ergebnis. Sobald ich „in the field“ bin, scheint das alles vergessen zu sein. Allgemein scheine ich alles, wenn ich es nicht permanent wiederhole, in Vergessenheit zu geraten. Ich lese ein Buch und ich kann selbst, also von mir aus, nur unter enormem Zeitaufwand ausführlicheren Inhalt wiedergeben. Würde mir jemand aber konkrete Fragen zu den Inhalten stellen, könnte ich sie beantworten. Achso und mündliche Ausdrucksschwierigkeiten habe ich auch noch..

Ich bin überaus gewillt, mich zu verändern, aber habe das Gefühl schon seit 5 Monaten mit dem Kopf gegen die Wand zu laufen. Gegen irgendetwas anzukämpfen, was ich nicht besiegen kann, weil es so tief in mir verankert ist, quasi zu meinem „Wesen“ gehört. Es wurde mir auch schon von einem Arzt ADS diagnostiziert, wo hingegen andere Ärzte und mein sehr gutes Abitur wieder dagegen sprechen.

Ich habe keine konkrete Vorstellung davon, was ich mir von diesem Post erhoffe, vllt gibt es jemandem, der ähnliches kennt/kannte und weiß, wie man darüber hinweg kommt. Ich würde diese Sache momentan als DEN Sticking Point in meinem Leben beschreiben, weil er mich einfach überall in meinem Leben einschränkt und es unmöglich macht, mir meine Träume und Wünsche zu erfüllen.

Gruß

shadow

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Du bist verpeilt. Und du kannst dich nicht vernünftig ausdrücken. Wenn ich dich jetzt richtig verstanden habe. Ersteres kenne ich sehr gut.

Deine "Verpeiltheit" wirst du nur durch pure Konzentration los. Mache Dinge die deine vollste Aufmerksamkeit verlangen. Das können Kleinigkeiten sein wie Puzzel zusammensetzen oder das Radio auf leise stellen und versuchen jedes Wort zu verstehen. Da gibt es viele Möglichkeiten seine Konzentration zu trainieren. Eine der effektivsten Methoden ist die Meditation. Sie erfordert eine Menge Konzentration und Disziplin.

Es wird deine Aufmerksamkeit und deine Sinne schärfen. Jeddoch gilt für alle Übungen -> viel Geduld. Geduld hat man oder man trainiert sie. Wenn du dieses, ich nenns mal Aufmerksamkeitsdefizit los werden willst musst du deine Konzetration steigern. Schonmal versucht Sekunden zu zählen?

Ich wurde beim ersten mal nach 2 Minuten fast wahnsinnig. Je höher deine Konzentration desto länger schafft mans. Geduld und Konzentration gehören zusammen und sind die Schlüssel zur Aufmerksamkeit/Wachsamkeit. Ich bin auch heute noch recht vergesslich und teilweise verpeilt aber es ist schon ein starker Unterschied zu dem was ich mir vor vielleicht noch 2 Jahren geleistet hätte. Training, Training, Training. Und Geduld.

Zu deinem Problem dich auszudrücken. Es mag bescheuert klingen aber versuche mal bevor du etwas sagst 2-3 Sekunden darüber nachzudenken was du sagen möchtest. Und beschränke dann deine Antwort auf so wenige Wörter wie möglich (ohne dabei die Grammatik zu misshandeln ^^). Wähle die Wörter bewusst.

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Danke erstmal für deinen Beitrag, tofar!

Mit der Meditation hab ich jetzt gestern angefangen und sie fällt mir, wenn ich meine Erfahrungen mit denen aus dem aktuellsten Meditationsthread hier vergleiche, relativ leicht. Kommt mir beinahe so vor als wär ich auch außerhalb dieser festen Zeiten in einem meditativen Dauerzustand..

Habe aber in den 2 Tagen schon Verbesserungen bei der Konzentration in der Uni bemerken können. Werde die Meditation auf alle Fälle in meine Tagesplanung mit aufnehmen ;)

Zu der Sache mit der Ausdrucksfähigkeit:

Ich habes früher genau so gemacht, wie du vorschlägst! Das Problem dabei ist/war nur, dass mir das vollkommen die Spontanität nimmt und in einer Gruppe 3 Sekunden schon eine Ewigkeit sind. Da wäre das Kommentar schon wieder überflüssig.

Was ich suche ist quasi ein Kochrezept um spontaner kommunizieren zu können, die Zugriffszeit auf meine Festplatte zu verkürzen.

Es gab bisher lediglich eine handvoll Menschen, die wirklich Zugang zu mir finden konnten. Und das nicht weil ich so verschlossen bin, sondern einfach, weil ich für die allermeisten Menschen zu langsam denke und niemand Lust hat, auf eine gute Antwort erstmal 30 Sekunden Stille in Kauf zu nehmen.

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