Confidence - Die Wahrnehmung des Selbst
Eintrag erstellt von academic · - 401 Ansichten
Ich schreibe den heutigen Bericht, weil mir in den letzten Tagen ein paar verwirrende Situationen begegnet sind. Der letzte Anlauf des Demonic Confidence ist ein paar Wochen her, Frauen habe ich offline wenige bis gar keine angesprochen, sogar das letzte aktive Sargen ist ewig her. Es fehlt etwas, und das Fehlen wirkt sich zumindest bei mir sehr stark aus, in der Selbstwahrnehmung.
Interessanterweise habe ich dennoch über all die letzten Wochen keine Ängste mehr gehabt, auch zweifelhafte Handlungen zu tun. Da war ein Theaterkurs in Sachen Improvisationstheater: Meine Fähigkeiten waren nicht durch meine Ängste, vor Menschen etwas zu tun beschränkt, nur von meiner Fantasie und Spontanität. Aber dennoch fühlte ich mich merkwürdig dabei. Irgendwie seltsam, wie eine Witzfigur. Auch ein Lairtreffen am Wochenende, das gleiche: Die Konversationen klappten gut, aber meine Selbstwahrnehmung hakte aus. Spontanes Neukennenlernen von Personen, der Smalltalk klappt, immer wieder erhalte ich positive Rückmeldungen, aber fühle mich merkwürdig dabei. Es klingelt an der Tür... Nachbarn holten ein Paket ab, Kinder waren dabei. Die Kinder reagierten eher positiv auf mich, ich selbst fühlte mich aber eher unwohl. Ich konnte aber trotzdem mit ihnen umgehen. Immer das gleiche Schema:
Meine Handlungen scheinen auf meine Umwelt neutral bis positiv zu wirken, meine Umwelt gibt mir keinerlei negatives Feedback, aber trotzdem sehe ich mich selbst sehr kritisch, verschroben, wie eine merkwürdige Gestalt.
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Woher kommt das? Ich vermute es so: Ein Lairkumpel hat mich letztens auf mein Wirken angesprochen, hat mich mit einem etwas lebendigeren Typen aus der aktuellen "PU-Artist Staffel 2" verglichen. An sich ist das nichts schlimmes, ich müsste über dem Kommentar stehen und wenn ich wirklich selbstsicher wäre, würde es mich nicht einmal tangieren. Es scheint aber, dass das ein sehr wunder Punkt für mich ist, weil ich mich selbst seit Jahren als "viel zu lebhaft", "zu dünn" und "albern und kindisch" wahrnehme. Auf Bildern sehe ich mich immer lachen, oder grinsen, empfinde das als unschön. Wenn ich die Situationen im Alltag aber objektiv betrachte, finde ich vieles davon nicht mehr in der Intension, wie es mal war, und das verwirrt mich. Ist die Selbstwahrnehmung einfach zu träge? Aber warum entstand dieser kritische Blick erst in denn letzten 2-3 Wochen?
Zu guter letzt: Was lässt sich dagegen tun? Ich war noch nie ein Freund von Affirmationen, und an der Stelle hier würde ich wirklich große Widerstände verspüren, wenn ich mir das Ganze ausreden wöllte. Immerhin kann ich meine Wirkung nach außen nicht abschätzen.
Es bleibt eine offene Frage:
Wie verändert man seine Selbstwahrnehmung? Indem man auf den "besseren Weg" tritt? Aber wie findet man den?
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(05.11.08, 01:31) Nachdem ich mit einem Bekannten aus dem Lair heute draußen war, viel über Social Life gesprochen habe, interessante und aufschlussreiche Sets hatte, und letztlich genau das Problem angeschnitten habe, hier nun die Lösung für all diejenigen, die an einem ähnlichen Problem knabbern:
1. Listet eure kritischen Gedanken auf
Alles rausspülen, alles notieren, was euch negatives zu euch als Person einfällt. Streichen könnt ihr immernoch, jetzt muss alles raus, damit ihr einen Überblick darüber habt, wo mögliche Baustellen liegen. In welchen Situationen kommt es zu Problemen?
2. Sprecht mit euren engen Freunden und insbesondere mit Leuten aus der PUA-Szene darüber
Jeder kennt dieses Gefühl, das Selbst verlangt Bestätigung, aber das Problem soll nicht weggeredet werden, sondern ernst genommen werden. Es wäre ein großer Fehler, es in Alkohol zu ertränken, denn gerade diese kritischen inneren Stimmen führen uns letztlich auf den richtigen Weg. Sprecht mit engen Freunden, denen ihr Menschenkenntnis zutraut darüber, und sprecht auch mit PUAs, die beschäftigen sich naturgemäß mit den Prinzipien des Social Life.
3. Definiert euer Problem neu!
Was fällt euch zu euch als Person ein? Welche rationalen Dinge sind die Ursache dafür, dass ihr so kritisch denkt? Gleicht eure Liste aus 1. mit den Gesprächen ab, die ihr mit anderen geführt habt. Wenn nicht alle Punkte klar definierbar sind, geht mit einem Wing raus und macht Sets. Mein Problem kann ich heute sehr klar abgrenzen: Ich habe ein zu hohes Energielevel, oder besser gesagt ein unkontrolliert schwankendes Energielevel mit Tendenz nach Zuviel. Es liegt nicht an meinem Körper, an meiner Art zu laufen, sondern lediglich an meiner Gestik und an meiner Mimik, die zu stark ausschlägt.
4. Geht raus, und interagiert mit euren Mitmenschen - experimentiert mit dem neuen Wissen
Werden die drei Schritte durchgezogen, werdet ihr euch besser fühlen, ihr versteht euer Wirken auf eure Mitmenschen und könnt dem entgegensteuern oder es zumindest entdecken. Oftmals ist die Therapie einfach, mehr Sicherheit und mehr Erfahrung zu gewinnen. Wenn ihr das Problem kennt, experimentiert damit herum. Verstellt euch, indem ihr das Problem übertreibt, oder weg-faked, gebt eurem Unterbewusstsein Nahrung. Ihr könntet einfach nach der Uhrzeit fragen, mit dem Modell: Ein Tag 30mal normal, ein Tag 30mal übertrieben, ein Tag 30mal weg-faked, ein Tag alles gemischt.
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