Angst und Adrenalin im heutigen Leben
Eintrag erstellt von The Fire · - 732 Ansichten
Ich bin kein Arzt und kein Chemiker, doch ich weiß, dass Adrenalin viele Vorgänge im Körper startet, die sonst verborgen bleiben.
Was War?
Ich war unsicher im Umgang mit Menschen. Sie anzusprechen oder selbst angesprochen zu werden führte bei mir unweigerlich zu Unmengen an überschüssigem Adrenalin, das mir die Stimme versagte, mich zittern ließ und meine Konzentration auf Reflexhandlungen beschränkte.
Durch die verschiedensten Ängste und Stress kann sich der Körper genötigt fühlen, Adrenalin auszuschütten.
Adrenalin verändert die Konsistenz des Blutes, um im Falle von Verletzungen trotzdem überleben zu können.
Es bereitet Muskeln darauf vor, Höchstleistungen zu vollbringen. Auch das Zittern ist ein Zeichen dafür, dass die Muskeln sich für Reflexartige Bewegungen vorbereiten.
Nicht nur in Sachen Ausdauer und Stärke wirkt Adrenalin, sondern auch auf die Sinnesorgane, die bereit gemacht werden, um jede noch so kleine Veränderung im Umfeld wahrzunehmen und daraus entsprechende Verteidigungsreflexe abzuleiten.
Ich war vorbereitet darauf, mich jederzeit auf einen Sprint um Leben und Tod zu begeben oder um bis zu letzterem zu kämpfen. Doch was nützte das in einem alltäglichen Gespräch mit Menschen, die weder bewaffnet waren, noch auf Jagt? Richtig. Es nützte leider in diesem Zusammenhang nichts.
Was Wird?
Heute weiß ich, dass man diese Urgewalt, die Menschen in Gefahr Autos anheben lässt und sie bis aufs Äußerste der Belastbarkeit von Knochen und Muskeln gehen lässt, nicht unterdrücken kann und darf. Man kann sich aber sehr wohl seine Ängste eingestehen. Weiß man, dass man bald in eine entsprechende Situation kommt, kann man zu sich selbst sagen:
"Die Angst ist Okay. Sie ist ein Teil von mir und allen Menschen. Sie soll mein Leben schützen. Im Moment bin ich aber nicht in Lebensgefahr."
Gegen Adrenalin anzukämpfen ist nichts weiter, als Symptome zu bekämpfen. Es scheitert auch schon an dem Versuch, chemische und unterbewusste Prozesse mit Logik zu bekämpfen.
Sich selbst die Angst vorm Versagen einzugestehen und sie als einen Teil von sich selbst zu akzeptieren, hat mir geholfen.
Als Tipp, falls man sich doch einmal mit überschüssigem Adrenalin herumschlagen muss:
Zitiere den obigen Satz und achte darauf folgende drei Dinge einzuhalten:
- Stehe gerade! Denn dann fällt dir der nächste Punkt leichter, weil du in dir drin Platz zum atmen hast!
- Gehe gezielt in Bauchatmung über! Versuche langsam und tief zu atmen. Du kannst keine Bauchatmung? - Bauchatmung kann man erlernen. Wikipedia sagt dir wie.
- Lockere deine Schultern! Schüttle deine Arme und die Schultern aus.
Die Bauchatmung unter Stress fällt durch den starken Herzschlag besonders schwer. Das ist normal, dein Herzschlag zeigt dir, dass du noch lebst.
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