Perlen I
Eintrag erstellt von Stone Cold · - 1138 Ansichten
Hey,
Ich sammle hier die coolen Beiträge über die ich immer durch Zufall stolpere,damit sie mir erhalten bleiben. Es gibt die Perlen des Forums, es gibt aber auch die ernsthaften Perlen, leider gehen diese in der Datenflut unbeachtet verloren. Da ich noch hier viel unterwegs bin mach ich das beste daraus
und sammele
Dein Problem ist wohl mangelndes Selbsvertrauen. Ich glaube, du kommst nicht rüber, als wenn du "cool" wärst, ganz einfach weil du es nicht bist. Du verstehst jeden Scheiß als shittest, jeden kleinen Widerspruch als persönlichen Angriff - die Sache mit der Flasche war zum Beispiel einfach nur lächerlich. Man kann durch PU auch paranoid gemacht werden und noch mehr zum Außenseiter. Der Grundgedanke am Alphastate ist nicht, sich nichts gefallen zu lassen, sondern einfach mit jeder Situation locker klarzukommen. Betas rechtfertigen sich, werden ausfallend oder emotional. In einer solchen Situation einfach zeigen, dass du cool bleiben kannst, das heißt freundlich aber zugleich nicht unterwürfig. Das erreichst du indem du auf Ereignisse wie das mit der Flasche locker reagierst. Denk mal vernünftig drüber nach - es ist nichts gewesen. Du hast halt nur so dagegengetreten und die Flasche ist gegen die Tasche geflogen. Sie war vermutlich schon angenervt, weil du schon zuvor verbal dein Revier markieren musstest (in fremdem Revier ;) ) und das hat das Fass zum überlaufen gebracht, sie reagiert emotional, du reagierst noch emotionaler und bist gleich raus aus der Gruppe.
Shittests heißen so, weil sie bullshit sind, also muss man sie nicht ernstnehmen um sie zu bestehen. In dem Moment, indem du das Gefühl hast, einen Angriff auf deine Ehre verteidigen zu müssen hast du den Test versaut. Der Begriff Test ist eigentlich nicht besonders gut, weil er dazu animiert, ihn ernstzunehmen.
Das Ganze erledigt sich, sobald dein Selbstvertrauen stimmig ist. Du nimmst weniger Bemerkungen anderer als Angriff wahr und verhälst dich freundlicher, wenn du dich selbst magst haben andere den Eindruck, dass du auch sie magst, ganz egal, ob sie mal unfreundlich sind oder nicht. Wenig selbstbewusste Menschen erhalten wenig Bestätigung durch andere und verwandeln das in Abneigung gegenüber anderen Menschen im allgemeinen. Diese Abneigung nehmen andere Menschen wahr und sie entwickeln als Gegenmittel ebenfalls eine Abneigung. So entstehen Außenseiter - andere Menschen verspüren die Abneigung des Außenseiters und schützen sich selbst davor, indem sie ihn aus der sozialen Gruppe ausschließen - wenn keiner ihn mag, so macht es das einfacher die Schuld für die Abneigung von sich zu weisen. Problematisch ist sich aus diesem Kreis zu befreien. Dazu musst du dich ersteinmal lossprechen von dem Urteil anderer. Du definierst dein Ich nicht über die Urteile anderer, sondern über dich selbst. Du bist immer souverän, ganz egal, wie sich dein Gegenüber verhält. Du kommunizierst mit anderen zunächst einmal um Spaß zu haben. Versucht jemand deinen Spaß an der Unterhaltung durch einen shittest zu kippen, versuchst du den Spaß zurückzubringen, indem du die Kritik in etwas positives verwandelst ("Wieso beschwerst du dich denn, ich hab doch sogar getroffen" *smile* Ne, sorry, hab ich nicht gesehen."). Geht dein Gegenüber nicht darauf ein, sondern reagiert (ernsthaft) beleidigt, so entziehst du der Person deine Aufmerksamkeit (bleibst aber immer locker dabei), weil sie dir nicht den Spaß verspricht, den du von einer Konversation erwartest. Und schwupp hast du den Frame umgedreht. DU bist derjenige, der aussucht, mit wem er kommuniziert. Du bist derjenige, der cool bleibt, während andere ausfallend werden. Du hast einfach eine Ausstrahlung die Spaß macht, weil du dir keine Kleinigkeiten gefallen lässt, die deinen Spaß am Leben zunichte machen. Du regst dich nicht über andere auf, du lästerst nicht, du reagierst nicht sauer, du entziehst lediglich Personen, die dir keinen Spaß bringen die Aufmerksamkeit und wendest sie denen zu, die dir welchen bringen. Die Frau, die dich eben noch angeschnauzt hat denkt sich auf unterbewusster Ebene "Wieso ist er so nett zu der anderen und nicht sauer? Wieso ist er nicht so nett zu mir? Ich muss wohl auch nett zu ihm sein um ebenfalls gut behandelt zu werden" Sie wird sich abregen und versuchen sich durch Freundlichkeit zu qualifizieren. Sobald sie dir wieder Spaß verspricht gehst du wieder darauf ein.
Das sind eigentlich Dinge, die mit einem gesunden Selbstbewusstsein von selbst so sein sollten. Soziale Intelligenz bedeutet emotionale Intelligenz. Du akzeptierst Emotionen anderer und reagierst auf sie, ohne selber dadurch emotional zu werden. Du diskutierst nicht lange mit einer angepissten Person, sondern entschuldigst dich, wenn du etwas falsch gemacht hast, bleibst aber immer Herr der Lage (nicht der Person). Wie gesagt, zugrundeliegendes Problem der meisten Außenseiter ist der Mangel an Selbstbewusstsein, der auf Andere projiziert wird. Du magst andere nicht, weil du dich selbst nicht magst und das auf andere schiebst.
Halli hallo,
erstmal danke an RoyTS für seine ausführliche Analyse.
Ja, du hast mein Problem haargenau richtig erfasst.
Ich muss dazu allerdings sagen, dass es aus meiner sicht sehr oft extrem schwer ist, zwischen berechtigter Kritik und Shittest zu unterscheiden. Wie ich mein Selbstbewusstsein aber ohne Einwirkung von außen wieder aufmöbeln kann, daran rätsel ich schon seid Jahren rum
Das Problem mangelnden Selbstbewusstseins beginnt oft schon in der Kindheit. Erhält man durch seine Eltern nicht die notwendige Anerkennung und hat man Eltern, die ständig etwas sagen wie "Lass die Finger davon, ich mach das, du kannst das ja sowieso nicht.", dann nagt das am Selbstbewusstsein. Selbstbewusstsein entsteht durch positive Referenzerlebnisse. Wenn du sehr oft erlebst, dass du eine Belohnung von Außen (z.B. in Form von Lob) für dein Handeln oder die Art wie du bist erhälst, so entwickelt das dein Selbstbewusstsein. Im Gegensatz wird dein Selbstbewusstsein durch das Fehlen dieser positiven Referenzerlebnisse, die dich belohnen , vermindert. Dein Ziel um Selbstbewusstsein aufzubauen muss es also sein, positive Referenzerlebnisse zu sammeln, um deinem Unterbewusstsein nach und nach klar zu machen "du bist wertvoll". Niemand sagt das das einfach ist. Es ist aber möglich, wenn man verstanden hat, dass man sein Leben selbst in der Hand hat und nicht in einem "Strom des Schicksals" ziellos hin und hergetrieben wird. Viele der positiven und negativen Referenzerlebnisse erzeugst du in deinem Kopf durch die Art, wie du denkst. Nach einem mittelmäßigen Erfolg kannst du denken "Das war nicht so gut" und dir auf diese Weise ein Referenzerlebnis schaffen, welches dein Selbstbewusstsein weiter mindert. Oder du sagst dir "Das war ja prinzipiell schon ganz gut, eventuell nicht ganz optimal aber beim nächsten Mal hab ichs drauf, da bin ich mir sicher". Jetzt ist es auf einmal etwas positives, du betrachtest das Ereignis als Fortschritt auf deinem Weg besser zu werden. Das sind die kleinen Dinge, die sehr viel bringen, wenn man sie sich bewusst macht. Lege negatives Denken ab. Mach dir immer bewusst, wenn du gerade einen Gedanken hast, der dich negativ darstellt und versuche ihn aus einer positiven Position zu sehen - so dass dir die Erkenntnis einer Schwachstelle die Stärke gibt, sie zu verbessern. Versuche dich bei guten Dingen gezielt in Gedanken für deine Leistung zu loben. Das ist die mentale Komponente, wie man Selbstbewusstsein erzeugt.
Aktiv kannst du positive Referenzerlebnisse herbeiführen, indem du dir ein Hobby suchst, dass dir Spaß macht und in dem du persönliche Fortschritte erreichst. Mach irgendeinen Sport, werd Künstler oder meinetwegen auch Profi-Pokerspieler. Hauptsache du machst irgendetwas in dem du besser werden kannst und worauf du stolz sein kannst. Es wird wohl ein beschwerlicher Weg aber mit der Erkenntnis, dass man Dinge immer so oder so betrachten kann und gut daran tut, die gute Seite der Medaille zuerst zu sehen, hast du das Rüstzeug es schaffen zu können. Sobald du mit dir selbst im Einklang bist wirst du merken, wie dir Urteile Anderer zunehmend egal werden und wie du zunehmend besser mit anderen Menschen klarkommst.
Soziale Kompetenz kann man nur durch Übung erlernen. Andere nehmen es so wahr, dass du Unsinn redest, weil du scheinbar ungeübt darin bist, dich mit Leuten zu unterhalten. Du musst mehr mit Leuten interagieren, wichtig ist dabei, dass du dich nicht demotivieren lässt, wenn es zunächst nicht klappt. Achte gezielt auf die Dinge, die andere Leute erzählen und richte dich daran aus. Versuche herauszufinden, wie die Leute auf bestimmte Themen reagieren. Achte auf Körpersprache, sind sie bei einem Thema interessiert oder wenden sie dir den Blick ab und suchen evtl sogar das Gespräch mit anderen Menschen? Versuche ein Gefühl dafür zu bekommen, wie du mit anderen redest. Natürlich kannst du auch nur dabei sein und nur zuhören und nix sagen. Aber glaub mir ruhig, das gibt negativen social proof. Die "Stillen", die fast nichts sagen sind selten beliebt. Sie sind "ganz nett" aber eine Frau würde NIE mit so einem Typen vögeln, weil sie die absoluten Betas der Clique sind. Anstattdessen leite das Gespräch. Höre dir an, was die anderen zu sagen haben und im passenden Moment erzählst du eine Geschichte, die dazu passt. Du bist dabei nicht aufdringlich, sondern lässt die Leute ausreden und nimmst an der Diskussion teil, du beginnst nicht abrupt mit einem komplett anderen Thema, sondern wenn du einen Themenwechsel machst, dann nur, wenn er durch das vorherige Thema gut eingeleitet werden kann und das Thema auch weitestgehend abgeschlossen ist. Niemand mag Menschen, die mitten in die noch nicht fertig erzählte Geschichte platzen und unbedingt eine eigene Story einschieben wollen. Achte bei der Themenwahl ein wenig darauf, dass du nicht allzu nerdy Sachen erzählst. Mit Frauen redet man nicht über Computerspiele oder Technik oder Fäkalien etc. ;) Generell wenn Frauen dabei sind die emotionale Komponente betonen. Frauen kommunizieren nicht mit Fakten, sondern mit Emotionen. Du kannst dem Typen von deiner Fahrt im Ferrari erzählen, die Frau neben an wird sich zu Tode langweilen, wenn du es auf technische Daten reduzierst. Wenn du anstattdessen das Gefühl in allen Details beschreibst, wie es dich in den Sitz gepresst hat, wie dir das Blut langsam aus dem Kopf schoß und du schon dachtest, dass dir schlecht wird, bis das Ganze von dem Gedanken "Geil!" verdrängt wurde und noch hinzufügst, dass du auch zugegebenermaßen ein wenig Angst um dein Leben hattest, als ihr auf der Autobahn extrem nah auf das lahmarschige Auto vor euch aufgefahren seid und dein Freund noch um Haaresbreite mit quietschenden Reifen das Auto umlenken konnte dann hast du ne Story die du in einer Gruppe mit Typen und Frauen erzählen kannst, die beide in gewissem Maße anspricht. Es geht eigentlich weniger um die Themen, sondern vielmehr darum, wie interessant man ein Thema verpacken kann. Leute, die es drauf haben können dir eine extrem unterhaltsame Geschichte daraus basteln, wie sie am morgen eine Kaffeetasse kaputtgeschmissen haben. Das aber braucht Übung, dazu muss man viel mit Leuten reden und ein Gefühl dafür bekommen, worauf die Leute gut reagieren. Also - geh ins Field und übe, übe, übe. Lass dich nicht von negativen Reaktionen irritieren wie oben beschrieben. Sie sind gut für dich, weil du daran sehen kannst, dass irgendetwas an deinem Auftreten noch nicht stimmig, noch nicht selbstbewusst genug ist. Hüte dich davor Patzigkeit und Verbohrtheit mit Selbstbewusstsein gleichzusetzen. Bleib gelassen, egal was passiert. Das einzige Mittel der Wahl, sich gegen unangemessene Behandlung zu wehren ist freundlich die Konversation zu beenden und die mit jemand anders zu suchen. Dazu muss man aber erst einmal einschätzen können, was wirklich unangemessen war.
Eine Differenzierung zwischen dem Wert eines Menschen und dem Selbstwertgefühl:
Das einzige was mir noch unklar ist, kann man sich selber einen hohen Wert zuschreiben ohne ihn an Bedingungen zu knüpfen?Metaphorisch gesprochen, ein 100€-Schein ist 100€ wert, auch wenn er zerfleddert und siffig ist. Wichtig ist hier halt die Unterscheidung zwischen Wert eines Menschen und dessen Selbstwertgefühl. Ersterer ist konstant und entspringt dem Sein, zweiterer ist subjektiv und entspringt dem Denken und Tun, dem Meistern des Lebens, dem Erreichen von Zielen. Dazu ist es aber auch wieder wichtig, Ziele zu haben und seine Werte zu kennen. Ein Mensch, der seine Werte lebt (bei dem also das Verhalten den Wert wiederspiegelt) und seine Ziele erreicht, wird niemals, ich wiederhole, niemals ein niedriges Selbstwertgefühl haben.
http://www.pickupforum.de/topic/124878-kritik-zu-dieser-innergametheorie-erwunscht/
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