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Warum dich der heilige Gral/Schwanz/Muschi nicht glücklich machen wird, selbst wenn du ihn findest.

Eintrag erstellt von Antidote · - 2495 Ansichten

Hey Leute!

Gerade hab ich ziemlich viel Zeit, und dementsprechend habe ich auch ein bisschen mehr Zeit zu reflektieren und mich an Dinge zu erinnern die ich mir eigentlich schon mal überlegt hatte.

Eines dieser Dinge ist das Paradox des glücklich Seins.

Ihr kennt dieses Paradox aus der Behauptung die schon älter als der Feudalismus ist: Das die Dummen immer glücklich wären während dies den Intelligenten nicht vergönnt wäre.

Ihr kennt dieses Paradox vielleicht auch als eine Kritik an die Wohlstandgesellschaft, dass die Menschen in Afrika irgendwie alle glücklicher wären obwohl sie da keinen Fernseher haben beziehungsweise sogar einfach nichts zu essen.

Ich will hier nicht daraus hinweisen dass die glücklichsten Menschen in den nördlichen Ländern leben wo es eigentlich mehr Reichtum gibt als hier und auch nicht darauf dass der Stereotyp vom verhungernden Afrikanerkind mittlerweile so nervt wie die erstaunliche Ignoranz darüber wie verfickt groß Afrika eigentlich ist, sondern mich auf das wesentliche dieser Behauptungen konzentrieren:

Angeblich wird man je besser man es hat, desto unzufriedener.

Um gleich mal klaren Tisch zu machen: Ich halte diese Behauptung für absoluten Blödsinn.

Ganz einfach, weil Korrelation ungleich Kausalität.

Okay das ist jetzt etwas abstrakt, ich erkläre es mal etwas genauer.

Die Tatsache dass Menschen, die Intelligent sind und alles haben, scheint mit der Häufung der Fälle zusammenzuhängen, dass diese unglücklich sind. Unabhängig ob das so überhaupt stimmt oder nicht machen wir, wenn wir daher davon ausgehen dass Intelligenz oder Wohlstand zu unglücklich sein führt einen Fehler. Denn nur weil diese Dinge scheinbar miteinander korrelieren, müssen sie das nicht unbedingt tun und vor allem könnte die Kausalität doch auch einfach in die andere Richtung laufen?

Wie? Unglücklich sein führt zu Intelligenz und Wohlstand?

Nein wohl kaum. So einfach ist die Kausalität dann doch nicht umkehrbar, denn es gibt genügend Menschen die arm sind und unglücklich. Sogar echt viele.

Aber Unglücklich sein in Verbindung mit der Fähigkeit seine eigene Situation zu verändern und zu verbessern führt zu mehr Intelligenz und mehr Wohlstand.

Warum das? Ganz einfach, wenn ich unglücklich bin und in der Lage meine Situation zu verbessern, dann tue ich es. Weil ich einen weiteren Kausalitäten Fehler gemacht habe. Ich bin davon ausgegangen, dass mein unglücklich sein unmittelbar mit den Problemen zusammenhängt, die mich zur Zeit gerade unglücklich machen. Ergo, keine Probleme mehr, ich bin glücklich.

Aber obwohl es eigentlich schon offensichtlich sein sollte, dass die Abwesenheit von Unglück nicht gleichbedeutend mit glücklich sein ist könnte diese Vorstellung von Kausalität nicht falscher sein.

Nehmen wir für einen Augenblick einfach mal an das diese Kausalität in der Tat nicht existiert.

Auf einmal ergibt vieles einen Sinn.

Der Mensch der unglücklich ist, verbessert seine Situation. Er häuft zunehmend Fähigkeiten und Wohlstand an, ohne dass sich dies irgendwie langfristig auf sein generelles Glückslevel auswirkt. Das führt nicht etwa dazu dass dieser Mensch diese Kausalität anzweifelt, sondern im Gegenteil er häuft noch mehr an, immer mehr und mehr. Und wird einfach nicht glücklich. Extrem intelligente und fleissige Menschen schaffen es sogar all das zu erreichen was sie sich vorgenommen haben.

Am Ende haben wir den seltsamen Fall eines Menschen, der augenscheinlich alles hat was man braucht und mehr, mehr erreicht hat als er sich selbst vorstellen konnte in fast allen Bereichen seines Lebens – und immer noch nicht richtig zufrieden ist.

Und das ergibt Sinn! Jeder von uns kennt solche Menschen zumindest aus dem Fernsehen, man selbst ist vielleicht des öfteren so gewesen. Kaum hat man etwas gewonnen schon hat es seinen Wert verloren und man jagt dem nächsten unmöglichem Ziel hinterher.

Aber was, wenn glücklich sein einfach überhaupt nichts mit persönlicher Entwicklung und Verwirklichung zu tun hat? Wenn einfach überhaupt keine Verbindung besteht, ausser durch den vehementen Glaube er müsste bestehen und diese beiden Dinge daher immer und immer wieder zu verknüpfen bis man unglücklich vor einem Berg von Reichtümern steht?

Und oh Wunder für diese Behauptung gibt es sogar wissenschaftliche Daten. Es wurde gezeigt, das Menschen die in der Lotterie gewonnen haben nach einem Jahr nicht viel glücklicher waren als sie es vorher waren. Leute die das Gegenteil erfahren hatten, eine Querschnittslähmung waren ebenso nach einem Jahr nicht unglücklicher als vorher. Das Grundlevel des eigenen Glücks hatte sich in beiden Fällen wieder eingependelt. (Entschuldigt dass ich hier nicht die Quelle raussuche.)

Das müsste doch angesichts der Tatsache, wie viele Leute behaupten, sie würden sich nach so einem Unfall lieber umbringen als weiter leben, irgendwie stutzig machen.

Aber alles geht so weiter, wie bisher.

Meine persönliche Realisation dieses simplen Nicht-Zusammenhang traf mich irgendwann wie ein Schlag vor allem im Bezug auf Frauen. Ich war zu dem Zeitpunkt glaube ich etwa 8 Frauen gleichzeitig am daten. Drei davon habe ich aufrichtig geliebt und mit zweien hatte ich eine Beziehung. Über Mangel zu schwadronieren war an diesem Punkt genauso absurd wie indiskutabel. Und dennoch merkte ich dass ich einfach nicht zufrieden war.

Und das war der Moment wo ich endlich realisierte: Glück ist keine Anhäfung von positiven Lebensumständne, sondern eine Entscheidung.

Also entschied ich noch am gleichen Tag glücklich zu sein und etwa einen Monat später war ich so gut drauf wie noch nie zuvor in meinem Leben.

Diese Phase hielt fast ein halbes Jahr an und wurde dann vom Winter und einigen Änderungen in meinem Leben unterbrochen. Daher schreibe ich das euch, weil ich mich während ich nun schon seit fast zwei Monaten mehr oder weniger nichts zu tun habe und mich immer wieder frage ob ich nicht zufriedener sein könnte wenn ich nur alles jetzt schnell erreichen würde was mir gerade wichtiger ist glücklich sein könnte.

Und obwohl ich verdammt noch mal froh bin die Intelligenz zu haben die Dinge zu erreichen die ich mir vornehme und ich es unter dem Aspekt sogar gut finde nicht immer zufrieden mit dem zu sein was ich gerade habedenn es geht so viel mehr – weiß ich auch dass dies der falsche Weg ist um das Ziel "glücklich sein" zu erreichen.

Wenn ich glücklich sein will, muss ich einfach nur beschließen, glücklich zu sein.

Und genau das tue ich jetzt wieder.

Und ich empfehle dir das gleiche zu tun, wenn dein Ziel eigentlich ist glücklich zu sein und nicht wirklich deine Ziele zu erreichen.

Haut rein!



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Empfohlene Kommentare

Dieser Nicht-Zusammenhang ist mir zuvor nicht wirklich klar gewesen, aber es stimmt.

Ich denke es gibt, abgesehen von liebes-, sexueller- und materieller Glücklichkeit,eine Grundzufriedenheit, die größtenteils davon bestimmt wird, wie glücklich man mit sich selbst ist. Sollte dies nicht der Fall sein, fällt es schwer bis unmöglich durch andere Dinge Freude zu erlangen. Aus diesem Grund sollte man immer bei sich selbst beginnen!

Vor allem wenn man einen Partner hat den man wirklich liebt, den auf Dauer wird er mit der eigenen Unzufriedenheit konfrontiert

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Klasse Text, könnte man auch der Schatztruhe hinzufügen. Hat mir gerade in meiner Situation sehr, sehr geholfen.

Ich hatte mich die letzte Zeit öfter gefragt, warum ich überhaupt irgendetwas mache, sei es Ziele verfolgen etc. wenn ich am Schluss, wenn ich es erreicht habe nicht glücklicher bin.

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Sehr guter Text, der genauso auch von mir stammen könnte (du verwendest die gleichen Argumente, die ich auch immer wieder anführe wie beispielsweise Querschnittsgelähmte und Lottogewinner).

Man könnte noch so viele andere Ideen in den Text integrieren, wie beispielsweise den Begriff der orgiastischen Vereinigung nach Erich Fromm oder seine Aussagen über den emotional Kind gebliebenen Don Juan.

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Bleibt die Frage, ob Elliot Rodger, der reiche, studentische, frauenhassende Amokläufer, ein friedlicher, optimistischer Mensch gewesen wäre, wenn er tatsächlich mal ne Pussy von innen gesehn hätte, oder ob er nicht viel eher exakt genauso geblieben wäre, die schwarzmalerische Weltsicht beibehalten hätte und schlussendlich auch Amok gelaufen wäre.

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Sehr guter Text, der von jedem Neuen gelesen werden sollte. Mir ging es damals nicht anders. Ich dachte ich würde glücklich werden, wenn ich erst mal eine Frau ins Bett bekommen/ Freundin habe.

Und als es dann so weit war? War ich kein bischen zufriedener/glücklicher als vorher. Dann war da nämlich das Problem, dass ich noch nicht mal wusste was mir eigentlich fehlt im Leben.

Ich kam dann zu der Erkenntnis, dass es mehr meine Ziellosigkeit im Leben und die Selbstzweifel waren die zwischen mir und dem Glücklichsein standen - um dahinter zu kommen brauchte ich jedoch weitere zwei Jahre.

Man findet Glück nirgends außer in sich selbst.

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Toller Text, der mir eine Menge Inspiration liefert, da ich noch vergangenes Wochenende mit einem Freund über die Sinnlosigkeit des Lebens philosophiert habe (nicht in der negativen Variante) - dass im Grunde jedes Ziel, unabhängig ob man es erreicht oder nicht, letztlich nicht für langfristiges (Un-)Glück sorgt.

Die Entscheidung glücklich zu sein, gepaart mit 'guten Verhaltensweisen/Gewohnheiten', die einem ein friedliches, glückliches Leben ermöglichen, halte ich ebenfalls für den klügsten Weg.

Sehr gefallen hat mir auch die wissenschaftliche Betrachtung mit den beiden Beispielen (Lottogewinn/Querschnittslähmung).

Empfehlen kann ich in diesem Zusammenhang auch das Buch "David und Goliath" von Malcolm Gladwell, was ebenfalls eine soziologische Betrachtung vieler Phänomene in Bezug auf das Glück anstrebt.

Danke also dafür!

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So ein Quatsch.

Natürlich macht es glücklich seine Ziele zu erreichen und zu haben was man möchte.

Frag mich schon länger wieso pickupper sich so vehement weigern das ein zu sehen.

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Hey Leute!

Hm ich glaube hier haben leider einige den Text etwas missverstanden. Daher möchte ich diesen Teil hier nochmal hervorheben:

Und obwohl ich verdammt noch mal froh bin die Intelligenz zu haben die Dinge zu erreichen die ich mir vornehme und ich es unter dem Aspekt sogar gut finde nicht immer zufrieden mit dem zu sein was ich gerade habedenn es geht so viel mehr – weiß ich auch dass dies der falsche Weg ist um das Ziel "glücklich sein" zu erreichen.

Dies ist die Kernaussage des Textes. Leider habe ich sie als solche nicht hervorgehoben, weil sie nicht knackig genug ist.

Was viele hier denke ich verwechseln ist erfolgreich sein und glücklich sein. Bzw besser im englischen: "Happyness" und "lucky".

Ich bin durchaus dafür seine Ziele zu erreichen und das beste und mehr rauszuholen aus seinem Leben. Mein Plädoyer geht lediglich in die Richtung, dass der Antrieb diese Ziele zu erreichen gerade bei denen die sie tatsächlich erreiche oft aus einer völlig "falschen" Motivation entsteht. Sie wollen nämlich eigentlich nicht "lucky" werden sondern "happy". Ich bin der Meinung es gibt einen eigenen Antrieb dafür im Leben etwas zu erreichen und "Fortschritt" herbeizuführen, auf welcher Ebene auch immer. Das hat aber mit "Happyness" eben nicht viel zu tun obwohl man es kausal so gut wie IMMER miteinander verknüpft, weil es eben ein mächtiger Motivator ist. Nur weil dies nützlich ist um seine Ziele zu erreichen, heißt das aber eben nicht dass es die "Wahrheit" ist.

Also @Romeo, molotow, Alerio, adida, Zanto: Ich bin nicht der Meinung, dass einfach nur "Happy" sein erfüllend ist. Dazu die Parabel von der ewigen Glücksmaschine, die einen nichts anderes als Glück empfinden lässt und ob man sie betreten will. Um meinen Standpunkt zu verdeutlichen: Wenn in diese Maschine gesteckt werden also unwünschenswert ist, würde mann dann seinen schlimmsten Feind hineinstecken wollen?

Weder mangelnder Fortschrittswille noch mangelnde "Happyness" erfüllen einen als ganzes. Der Punkt den ich hier versuche zu verdeutlichen, ist dass die beiden eigentlich voneinander entkoppelt gehören und wenn man mit Unglücklich sein zu kämpfen hat, man lernen sollte glücklich zu sein und nicht erfolgreich. Wenn man anhand dieser allgemeinen Zufriedenheit die Fähigkeit verliert sich weiter zu entwickeln weil ja alles gut so ist wie es ist, ist man mMn keinen allzu guten Deal eingeganen.

@Gelber Frosch: Doch natürlich. Marxismus besteht natürlich aus mehr als dieser Formel aber lassen wir das mal beiseite. Das Sein bestimmt das Bewusstsein, so wie ich es verstehe, bedeutet dass die reale Welt durchaus einen direkten Einfluss auf meine Denkprozesse hat. Das ist streng genommen eine Kritik an dem Konstruktivismus, der behauptet jegliche Warheit ist ja nur konstruiert und demzufolge stimmt nur das was ich mir vorstelle. Dabei wird i.d.R. übersehen, dass die Welt sehr WOHL beeinflusst wie man denkt und man NICHT unabhängig davon ist, weder in der Praxis, noch nicht ein mal in der Theorie. Beispielsweise weißt du von den meisten großen Philosophen nur deswegen, weil sie in ihrer jeweiligen Zeit, insbesondere wenn man sie nur halb verstanden hatte eine gute rechtfertigende Ideologische Basis boten, um die jeweils herrschenden Verhältnisse zu RECHTFERTIGEN.

All die anderen vermutlich ebenso genialen Philosophen ihrer Zeit waren nach ein Paar Monaten oder Jahren geistiger Praxis vermutlich dazu gezwungen doch in der Werkstatt ihres Vaters anzuheuern und hatten nicht mehr allzu viel Muse übrig Texte zu schreiben.

Aber macht diese veränderte Denkart zwangsläufig unglücklich, im Sinne von "unhappy"? Eben nicht! Das wäre ja super wenn das so wäre, denn dann stände die Revolution nicht nur vor der Tür sondern hätte schon vor 50 Jahren erneut stattgefunden. So funktioniert das Hirn aber nunmal einfach nicht, es passt sich an die Lebensumstände die es nicht zu ändern vermagen glaubt an. Das heißt wer permanent ein bisschen unglücklich ist, ist weniger tollerant und dementsprechen vermutlich revolutionärer als jemand der es glücklich ist. Ist es deswegen falsch gücklich zu werden oder falsch etwas am angeblich unveränderbaren ändern zu wollen? Nein beides nicht. Es sind voneinander unabhängige Entitäten. Jemand der Heroin nimmt ist in dem Moment streng genommen glücklich. Trotzdem heißt das nicht, dass er nicht auf einen Entzug gehen sollte. Frisch verliebt sein ist ein tolles Gefühl. Blind vor Liebe kann einem sehr schaden. Wer generell wenig Fortschrittswillen hat wird "Blind vor Liebe" eher als "natürlich" akzeptieren als jemand der diesen Willen hat.

Das Sein bestimmt das Bewusstsein. Doch glücklich Sein, bzw. nicht glücklich sein, hat mit BEWUST SEIN nicht umbedingt etwas zu tun.

@Secret: Für wie lange? Natürlich würde ich mein altes Leben nicht tauschen wollen gegen das was ich jetzt erreicht habe. Aber hat das wirklich was damit zu tun wie "zufrieden" ich bin, also nicht "lucky" sondern "happy"? Frage dich selbst ob du wirklich zufriedener wirst, wenn du jetzt noch ein Auto mehr hast, noch 20 Frauen mehr gevögelt, noch mehr Geld hast. Ab einem gewissem Level macht das einfach nicht mehr viel aus, und dieses Level liegt glaub ich tiefer als man glaubt, vorrausgesetzt man hat eine gewisse Grundfähigkeit aus seiner Lage das beste zu machen.

Nimm dich ausserdem vor dem Vergangenheits-umdeutungs-bias in Acht. Oft denkt man: "Da ich wenn ich jetzt das hätte was ich vor 4 Jahren hatte unglücklich wie Sau wäre, muss ich also vor 4 Jahren unglücklich gewesen sein." Das stimmt aber so nicht umbedingt. Versuch mal deine Zufriedenheit auf einer Skala festzuhalten in der dein momentanes Glücks/Zufriedenheits-level ungefähr Mitten drin ist und mache regelmäßig Notizen zu einem FESTGELEGTEM Zeitpunkt, z.B. jeden Montag um 12:00. Ich glaube du wirst überrascht sein.

Das deine These zumindest für dich zutrifft könntest du simpel beweisen, wenn dein Glückslevel irgendwann die obere Grenze deiner ursprünglich angelegten Skala sprengt und du eine neue SKala brauchst. Oder sogar wenn es überhaupt nur insgesammt stetig aufwärts geht je mehr du erreichst. Ich habe die Gegen-These dass dies nicht der Fall sein wird.

Gruß,

Antidote

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Ja natürlich werde ich zufriedener wenn ich noch mehr Geld verdiene, noch mehr Frauen vögel, und einen Geilen Wagen fahre.

warscheinlich nicht für all zu lange, aber das nächste Ziel für das es sich lohnt sich den arsch aufzureißen wartet bestimmt schon an der nächsten Ecke. Dann hat man das, dann geht's wieder von vorne los.

Das sind alles Erfahrungen und Erfolgserlebnisse die man macht, die einen auf lange Sicht zufrieden und glücklich machen.

Allein davon dass man sich hinsetzt, und sich selbst stundenlang einredet "ich bin jetz glücklich" passiert gar nichts, außer vielleicht kopfmässig. Aber emotional, diese wirklichen Erfolgserlebnisse, der ganze "swag" den man dabei bekommt, wird man nie erreichen.

Lassen wir das hier aber Mal. Die Diskussion macht in meinen Augen keinen Sinn, immerhin bin ich so ziemlich gegen alles was Leuten wie Tolle groß gepredigt wurde.

Unsere Standpunkte sind einfach zu unterschiedlich

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Ich versteh nur nicht wo du meinst andere Ansichten zu haben als ich.

Ich hab Tolle nie gelesen und bin dagegen sich nicht weiterzuentwickeln und nichts erreichen zu wollen.

Das einzige was ich sage, ist dass das ein mehr als suboptimales Mittel ist das Ziel "Happyness" zu erreichen. Das heißt nicht dass es keine anderen Ziele gibt oder diese einen nicht ein bisschen happy machen. Aber es macht dich nicht lange zufrieden.

Was der "swag" genau bedeutet müsstest du mir mal erklären. Du meinst denke ich Erfolg. Ich rede von Happyness.

Du: Erfolg.

Ich: Hapyyness =! Erfolg.

Jetzt hast du also behauptet dass meine Ideen falsch sind um Erfolg zu haben. Nur das ich das eben nie gesagt habe. Und hier wiederspreche ich sogar: Nach meiner Idee ist der von mir vorgeschlagene Weg kein Hinderniss für Erfolg. Genauso wie Erfolg nicht zu Happyness führt. Es ist eben so das Happyness und Erfolg einfach wenig miteinander zu tun haben.

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Aber emotional, diese wirklichen Erfolgserlebnisse, der ganze "swag" den man dabei bekommt, wird man nie erreichen.

Vorweg: Ich habe Tolle gelesen und habe all seine Sachen immer hinterfragt.

Dann ist mir letztens folgendes passiert:

Ich stand in der UBahn und hatte noch ein paar Stationen vor mir.

Habe gemacht was Tolle eigentlich nicht will: Meine Gedanken schweifen lassen.

Über Dinge die gerade in meinem Leben passieren. Und wie sie passieren.

Die Gesellschaft würde sie in positiv und negativ einstufen.

Ich habe weder im Lotto gewonnen, noch fehlt mir ein Arm.

Ich habe auch keine 10 FB oder einen wirklich tollen Job, bei dem ich morgen mit 120% aus dem Bett springe.

Aber innerhalb von ca. 30 Sekunden bei dem ich die Dinge einfach Dinge sein lassen habe, hat sich ein ziemlich übler Emotionscocktail in mir breit gemacht.

Ich musste die ganze Zeit grinsen und ich wusste nicht wieso.

Es war mit dem Gefühl eines neu erreichten Zieles vergleichbar (viel Stärker), aber in diesen 30 Sekunden habe ich weder etwas erreicht, noch habe ich eine Nachricht empfangen,dass ich etwas erreicht hätte.

Das hat mich ziemlich beeindruckt.

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Finde der Begründer der Akzeptanz- und Commitment-Therapie, Steven C. Hayes, hat es gut auf den Punkt gebracht: Hedonistische Lebensführung "might feel good, but it doesn't live well".

Emotionale Hochmomente durch Erreichung von (meist quantiativen) Zielen, so wie wir eben in der westlichen Welt Erfolg definieren, muss nicht zwangsläufig zufrieden machen.

Hierzu hat z.B. Dan Gilbert einen trefflichen TED-Vortrag über die Happiness-Forschung gehalten. Deckt sich gut mit Hayes Aussagen und jeder der schon etwas länger dabei ist, wird das nachvollziehen können.

Aber gut, hier ein Ausschnitt von Hayes' BigThink-Vortrag über die falsche Annahme angenehme Gefühle = gutes Leben und die Frage danach was dem eigenen Leben wirklich Bedeutung und Sinn verleiht:

Geht 12:27 Minuten. Sollte sich jeder mal reinziehen.

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