• Eintrag
    1
  • Kommentare
    5
  • Ansichten
    2307

Das Ende der Lethargie

Eintrag erstellt von hanepampel · - 1228 Ansichten

Sinnfragen... Warum leben wir? Was ist der Sinn des Lebens? Warum bist du nicht der, der du gerne wärst? Ich denke, diese Fragen kennt jeder, zumindest jeder, der sich die wunderbare Gabe des Denkens und der Selbstreflektion zu Nutze macht...

Diese Fragen kann sich nur jeder selbst beantworten - denn jeder wird diese Fragen, und sei es nur in Nuancen, mit unterschiedlichem Inhalt füllen.

Für mich fingen diese Sinnfragen nach dem Abitur an. Bis dahin habe ich Leistungssport gemacht und mein Leben von sportlichen Erfolgen dominieren lassen, die mir bisweilen Freude bereitet haben. Schule war nur ein Mittel zum Zweck. Wie ich später in meinem BWL-Studium lernen sollte, bin ich die Sache nach dem Minimalprinzip angegangen - Ein gegebenes Ziel (das Abitur) mit minimalem Mitteleinsatz erreichen. Von da an, erfüllte ich nur noch die Erwartungen meiner Umwelt. Ein duales Studium... Man studiert und verdient zugleich. Eine super Sache. Geht so...

In Wahrheit habe ich damit zum einen erreicht, dass ich Geld verdiene und einen sicheren Job habe. Zum anderen aber, dass ich einen Job habe, der mir sowas von auf die Eier geht, dass ich einfach nur jeden Morgen in der Woche vor dem aufstehen kotzen könnte - am liebsten direkt auf meinen Chef und die ganzen Geier die eine Etage über mir kreisen. Fett geworden bin ich auch. Sich die Nüsse platt zu sitzen war ich so nie gewohnt. Hat aber auch was für sich. Man muss sich nicht mehr physisch anstrengen und sich schonmal gar nicht dazu überwinden, bei Regen aufs Wasser zu gehen oder fucking Zirkeltraining zu machen.

Ich habe erreicht, dass ich mich jeden Tag bücke, um anderen zu unverhältnismäßigem Wohlstand zu verhelfen. Ein paar Jahre lang war das gut. Ich hab mich in Konsum geflüchtet - Habe ein schickes Auto, eine hübsche Wohnung, eine Anlage für mehrere tsd. Euro. Und alles versickert mit einem Mal in der Gleichgültigkeit. Es ist egal was du hast, wenn du nichts bist.

Denn für diesen Job habe ich Freundschaften schleifen lassen. Wie oft habe ich von meinen Jungs gehört: "Hey, kommst du mit in den XY-Club - oder musst du wieder lernen, oder arbeiten?!" "Am Wochenende?! Bist du behindert?!" "Arbeitest du eigentlich irgendwann auch mal nicht?!" "Bekommst du die ganzen Überstunden eigentlich bezahlt?!" Anm. des Autors: Natürlich nicht -.-

Wach geworden bin ich erst, als sich meine damalige LTR von mir getrennt - sorry, das ist nicht ganz korrekt - mich beschissen hat wie es besser nicht ging, weil ich mich von ihr abgewendet habe und nur noch für meinen Job da war.

Hier im Forum habe ich einige Dinge mitnehmen können, die mein Leben wieder etwas socialized haben. Skills, die mich wieder zugänglich für den Umgang mit Menschen gemacht haben. Oder auch einfach Arschtritte, bei denen ich mich selbst ganz klar und knallhart bei den Oberpussys wiedergefunden habe.

Der ganze Umgang mit Frauen, wie ich ihn in den letzten Monaten gelernt und umgesetzt habe , hat dazu geführt, dass ich eine gute LTR führe, in der ich mich wohlfühle und meinen Mann stehe - das Waschlappendasein hat ein Ende - Es hat aber auch dazu geführt, dass ich... Naja, Gelegenheit macht Diebe. Eine Sache, auf die ich nicht stolz bin, die aber passiert ist. Ein Punkt an dem ich in meiner Persönlichkeitsentwicklung noch arbeiten muss.

Stand heute muss ich zugeben, dass mein Leben mir gefallen könnte. Wären da nicht mein Job und die immer noch latent vorhandene Angst, Frauen anzusprechen. Versteht mich nicht falsch. Wenns läuft, dann läufts. Aber dazu muss es auch erstmal kommen.

Seit einiger Zeit mache ich wieder Sport. Ich merke, dass ich fitter bin, nicht mehr so müde, und ich bin nicht mehr so fett. Es ist ein gutes Gefühl, wieder etwas für sich selbst zu tun und während ich das hier schreibe, macht sich ein leichtes Glücksgefühl in mir breit. Das strahle ich im Moment auch aus :) Später habe ich eine Fortbildung gemacht. 2000€ für zwei Wochen?! WTF?! Nein, zwei Wochen, die mir Freude bereitet haben, die trotz hohem Lernaufkommens Spaß gemacht haben. Und zwei Wochen, die mich aus meiner Mittelmäßigleit katapultiert haben. Zwei Wochen, die ich das MAXIMALPRIZIP gelebt habe....

Jetzt heißt es nur: Weiter machen. Nächster Schritt wird ein Job sein, der mich nicht nur zeitlich ausfüllt, Sport (weiter abspecken) und die Überwindung der AA.



5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Schön geschrieben :)

Fun Fact: Es kommt immer darauf an, wie du dich dieses Mal entscheidest und wir müssen nicht mal Buddhisten sein um wiedergeboren zu werden.

Dauert allerdings milde 10^10^10^10^2.08 Jahre ;)

Diesen Kommentar teilen


Link zu diesem Kommentar

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden