Wieviel Literatur braucht der Mensch
Eintrag erstellt von bonoir · - 596 Ansichten
Von jeher ist es dem Menschen ein tiefes Bedürfniss Geschichten zu erzählen. Einmal hörte ich, dass manche Wissenschaftler behaupten, dass die Menschliche Sprache unnötig Komplex ist und weit über die Notwendigkeit des Überlebens hinausgeht. Aber wieso benutzen die Völker und Kulturen eine so reichhaltige Sprache?
Warum nun erzählen sie sich Geschichten, verfassen komplizierte Gedichte, machen aus einem kleinen Anlass einen ganzen Roman?
Um zu überleben!
Den Mensch wird tagtäglich von etlichen Endrücken bewegt. In der Sprache finden sie in erster Linie ihren Ausdruck.-----
Mich beeindruckt Sprache und die vielfalt ihrer Möglichkeiten. Ich beschäftige mich schon länger mit schon länger mit Literatur.
Ein Erlebnis, das ich schnell erzählen möchte war dafür ausschlaggebend:
Vor fast zwanzig Jahren:
Ein guter Freund und ich brauchten Geld und haben daher spontan beschlossen einen kleinen Bücherflohmarkt mit geklauten Bücher aus der nächst gelegenen Buchhandlung zu beranstalten.
Auf meine ängstliche Frage, ob wir denn nicht erwischt würden, wenn wir Bücher aus dem Laden klauen, antwortete er kühl: "Lesende Menschen sind ehrliche Leute. Die erwarten das also nicht. Ergo: Wir werden nicht erwischt. Denn wer klaut schon Bücher.
Und tatsächlich wurden wir nicht erwischt. Wir stellten uns dann am Marktplatz hin und breiteten die Bücher aus und warteten auf Käufer.
Die ließen nicht lange auf sich warten. Zum Spottpreis brachten wir die Bücher an den Mann.
Schnell hatten wir das Geld fürs Wochenende zusammen. Da wollten wir schon abbauen als ein elegant gekleideter Mann an unseren Stand kam. Er nahm Romeo und Julia in die Hand. War sehr interessiert und schnell einigten wir uns auf zwei Mark. Voller freude erzählte der Mensch was für eine schöne Geschichte dies sei und dass er sich am Abend mit einem Glas Wein vor den Kamin in den Sessel würde um die Lektüre zu genießen.
Durch sein Gerede wurde ich aber so neugierig gleichzeitig auch darüber verwundert wie jemand so begeistert davon reden konnte.
Plötzlich sagte ich: "Das Buch ist doch nicht zu verkaufen."
Der Mann und mein Kumpel schauten mich mit großen Augen an.
Ich behielt also das Buch und las es in drei Tagen. Und nie hatte mich etwas vorher so bewegt in meinem Leben. Dabei war es weniger die Geschichte selbst.
Was mich wirklich beeindruckt hatte, war der überwältigende Gebrauch der Sprache. Ich wußte vorher nicht, dass man so virtuos mit Sprache umgehen konnte. Die Sprache die ich immer als alltäglich betrachtet wurde plötzlich zu etwas besonderem.
Mein Beweggrund für diesen Blog ist, dass ich über das bloße Interesse hinauswill. Ich wollte schon immer schreiben aber aus mangelnder Disziplin nichts mache. Durch diesen Blog möchte ich selber Druck auf mich ausüben um etwas zu machen in Richtung schreiben.
Geplant ist mindestens ein Post pro Woche. Seien es Erzählungen. Gedichte, Erlebnisse usw.
Ich möchte so offen in den Formen bleiben wie möglich um den Spass nicht zu verlieren.
Ich werde daher nicht groß rumfeilen an den Texten.
Für kommentare und Kritik bin ich immer offen.
Gruß Bonoir
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