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2012

Eintrag erstellt von Albert Brennaman · - 698 Ansichten

Ein gutes Jahr. Vielleicht nicht das beste meines Lebens. Mit Sicherheit aber das lehrreichste. Dass man alles kann, wenn man es will, daran habe ich immer geglaubt. Man muss dann allerdings auch irgendwann anfangen. Ich habe angefangen. Sicher nicht ohne Zweifel, aber nachdem ich im letzten Jahr viel von dem verloren hatte, was für mich bedeutsam gewesen ist, war ich bereit, das Risiko einzugehen. Und ich wurde belohnt.

Im Frühjahr habe ich Freundschaften geschlossen und mehr über mich selbst gelernt, als je zuvor. Ich bin meiner Familie nähergerückt und habe mich von abgenutzten Glaubenssätzen entfernt. Ich bin neue schlechte Angewohnheiten und ein paar alte Ängste losgeworden. Einige sind geblieben.

Ich habe zu lange versucht, es allen Recht zu machen. Diese zwar so ausgelutschte Erkenntnis traf mich im Sommer dann trotzdem überraschend. Ich war nicht in der Lage, Kopf und Herz einer Sache zu widmen, und erst dann die nächste anzugehen. So war vieles, das gut sein hätte können, trotz meiner Bemühungen doch nur ein lahmer Kompromiss. Ich muss Konsequenz lernen, damit ich für Freunde, Familie, die Frau, die ich liebe, dann da sein kann, wenn es zählt.

Ich will meine Zeit nicht mehr damit verschwenden, Dinge aus schlechtem Gewissen zu tun oder aus dem Gefühl heraus, jemandem verpflichtet zu sein. Mir ist klar geworden, dass nur ein selbstbestimmtes Leben Glück verspricht. Zu viele Menschen suchen in ihrem gegenüber, dem Partner, Freunden, was sie nur in sich selbst finden können - und sind dabei nichts weiter als das Laub vor meiner Türe im Herbst, wenn es windet.

Mir hat dieses Jahr jemand gesagt, ich sei ein Mann geworden. Jetzt im Winter, wenn ich zu viel im Bett liege und mich zu oft beim Ergehen in Hirngespinsten und Träumereien erwische, dann weiß ich, dass es wohl noch nicht so ist. Zumindest aber habe ich die wichtigsten Schritte, nämlich die ersten, dieses Jahr gemacht. Der Antwort auf die Frage "Was will ich?" bin ich insofern näher gekommen, als dass ich mittlerweile immerhin eine ziemlich genaue Vorstellung davon habe, was ich nicht will.

Mit diesen Zeilen als Manifest, viel Hoffnung und dem Vorsatz, mir bei aller Weiterentwicklung mein innerstes Wesen zu bewahren, freue ich mich auf ein weiteres Jahr mit euch und mir.



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