Neben dem Geschäft gleich rechts
Eintrag erstellt von DeanNarratore · - 823 Ansichten
Es ist 14.30Uhr und ich hab mal wieder das alljährliche Problem im Stress des Alltags, Fitnesswahn und Erfolgsdruck die Geschenkebesorgung gänzlich vernachlässigt zu haben. Soll heißen: Ich mache mich auf dem Weg in die Stadt, am Heiligabend, und dränge mich durch die engen Gassen an gut gelaunten Passanten vorbei und hindurch den Zimtgeruch der sich wie ein Schirm über alles legt.
Erfahrungshalber steuere ich die Geschäfte an die noch nicht geschlossen haben und immer, im Stile eines Nanu-Nana, Dekoartikel, günstigen Schmuck oder etwas anderes parat haben.
Es ist nicht so, dass man sich wenig Mühe gibt beim Geschenkekauf, nur der Mensch neigt nunmal zur Gemütlichkeit und wird schnell oberflächlich, sodass er rasch die inneren Nöte und Wünsche des Gegenübers vergisst.
Es gelang mir meinen Korb zu füllen und recht zufrieden die Innenstadt in Richtung meines Autos, jenes ich in der Nähe geparkt hatte, zu verlassen. Gefühlte Sekunden später, ich war gerade beim Ballonhändler, der mir einen in Rot, Mickey-Mausform, verkaufte, begegnete mir nebst eben genannten eine 1,80m große Sünde auf zwei Beinen in Heels. Ein Guccimantel und enge Lederleggings schützten ihren gepushten Busen und ihren sicher knackigen Po vor der klirrenden Kälte. Ich war, obwohl es meine Beschreibung nicht so aussehen lässt, eher weniger an ihr interessiert, zumal sie mich nur nach dem Weg fragte. Ich antwortete ihr "neben dem Geschäft gleich rechts". Sie wollte in eine bekannte Singlebar, in die sie mich, indem sie sich in meinen Arm einhackte, spontan mitnahm. Ich war erstaunt mit welcher Zielstrebigkeit sie dies tat.
Wenig später, in der schlechtbesuchten Bar, erzählte sie mir von ihrem Unglück bei Männern, worauf ich sehr verdutzt war und sie darauf aufmerksam machte wie sie mich abschleppte, was sie zum lachen anregte... Lange Rede kurzer Sinn, wir beide haben Nummern ausgetauscht, da ich noch am heutigen Tag Verantwortungen habe, die vor gehen.
Ich fuhr heim. Zu meiner Familie. Familie - wo man sich frei von Ängsten und Gefahren begegnen kann und in trauter Runde schlichtweg "Sein" erleben darf.
Das ist mein Weihnachten.
Euer besinnlicher,
DeanNarratore
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